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Sieh, die mondbestrahlte Fläche schlägt es mit den leichten Füßen!

Starr aus ihrer Höhlung treten seine Augen; rieselnd

fließen

An dem braungefleckten Halse nieder schwarzen Blutes

Tropfen,

Und das Herz des flücht'gen Tieres hört die stille Wüste klopfen.

Gleich der Wolke, deren Leuchten Israel im Lande Yemen Führte, wie ein Geist der Wüste, wie ein fahler, luft'ger Schemen,

Eine sandgeformte Trombe in der Wüste sand'gem Meer, Wirbelt eine gelbe Säule Sandes hinter ihnen her.

Ihrem Zuge folgt der Geier; krächzend schwirrt er durch die Lüfte;

Ihrer Spur folgt die Hyäne, die Entweiherin der Grüfte; Folgt der Panther, der des Kaplands Hürden räuberisch verheerte;

Blut und Schweiß bezeichnen ihres Königs grausenvolle Fährte.

Zagend auf lebend'gem Throne sehn sie den Gebieter sitzen,

Und mit scharfer Klaue seines Sitzes bunte Polster rißen. Nastlos, bis die Kraft ihr schwindet, muß ihn die Giraffe

tragen;

Gegen einen solchen Reiter hilft kein Bäumen und kein

Schlagen.

Taumelnd an der Wüste Saume stürzt sie hin, und röchelt

leise.

Tot, bedeckt mit Staub und Schaume, wird das Roß des Reiters Speise.

Über Madagaskar, fern im Osten, sieht man Frühlicht glänzen ;

So durchsprengt der Tiere König nächtlich seines Reiches

Grenzen.

CII.

,,Prinz Eugen, der edle Ritter.“

Zelte, Posten, Werda-Rufer!
Luft'ge Nacht am Donauufer!
Pferde stehn im Kreis umher
Angebunden an den Pflöcken;
An den engen Sattelböcken
Hangen Karabiner schwer.

Um das Feuer auf der Erde,
Vor den Hufen seiner Pferde
Liegt das östreich'sche Piket.
Auf dem Mantel liegt ein jeder,
Von den Tschako's weht die Feder,
Leutnant würfelt und Kornet.

Neben seinem müden Schecken

Ruht auf einer wollnen Decken
Der Trompeter ganz allein:
,,Laßt die Knöchel, laßt die Karten!
Kaiserliche Feldstandarten

Wird ein Reiterlied erfreun!

Vor acht Tagen die Affaire
Hab' ich, zu Nuß dem ganzen Heere,
In gehör❜gen Reim gebracht;
Selber auch gesetzt die Noten;
Drum, ihr Weißen und ihr Noten!
Merket auf und gebet acht!"

Und er singt die neue Weise
Einmal, zweimal, dreimal leise
Denen Reitersleuten vor;
Und wie er zum letzten Male
Endet, bricht mit einem Male
Los der volle kräft'ge Chor :

,,Prinz Eugen, der edle Ritter !"

Hei, das klang wie Ungewitter

Weit ins Türkenlager hin.

Der Trompeter thät den Schnurrbart streichen,

Und sich auf die Seite schleichen

Zu der Marketenderin.

A. Grün.

CIII.

Gastrecht.

Alexander Ypsilanti stürzt vom Schlachtfeld kampferhitzt,
Wo die Freiheit ihres Blutes letzten Tropfen hat verspritzt,
Wo er einen hohen Orden sich gewonnen, unbewußt,
Eine schöne Heldenwunde, klaffend vorn an seiner Brust.

So mit stolzer Purpurrose seinen Busen ausgeschmückt, In der Hand den Stumpf des Schwertes, kampfzerbrochen und zerstückt,

Tritt der Held auf Östreichs Boden, — o beträt' er ihn

doch nicht!

Beut vertrauend uns die Hände, tritt an unsern Herd und spricht:

,,Wenig ist's, darum ich flehe! Gebt mir Linnen zum

Verband

Laßt an eurer Luft mich laben und erfreun an eurem

Land!"

Mächt'ger als der Mund des Gastes spricht sein rinnend Heldenblut;

Und sie heißen ihn willkommen und zu bleiben wohlgemut.

Munkacs ist ein hübsches Schlößlein, Luft und Aussicht

schön und rein!

Nur beschränkt Euch noch einstweilen auf ein einzig

Fensterlein;

An Verband soll's auch nicht fehlen, der wohl fest und gut

Euch paßt,

Scheint er auch zu sein von Eisen, gleicht er auch den Ketten fast."—

Durch sein Gitterfenster nieder blickt der Griechenheld aufs

Land,

Das in schwelgerischer Fülle zaubervollen Lenzes stand: ,, wie können Rosen duften, Saat und Frucht noch schwellen dicht,

"

Saft'ge Neben lockend winken, wo des Gastes Recht man

bricht?

Sieben lange Jahr' in Ketten dort der Leu aus Hellas

lag,

Sieh, nun löst man sie, daß wieder frei mit uns er wandeln mag!

Aber kaum nach sieben Tagen brach der Tod sein Herz

entzwei!

Traun, mich dünkt, daß er gestorben wohl an unsrer

Freiheit sei!

CIV.

Der Deserteur.

Auf der Hauptwacht sitzt geschlossen
Des Gebirges schlanker Sohn,
Morgen frühe wird erschossen,
Der dreimal der Fahn' entflohn.

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