Nachten die Wolken trüb und trüber, Jagen die Hengste, stiebt der Sand, Jagen an einer Schenke vorüber, Einsam stehend im Heideland.
Aus dem Gehöft mit flatternder Mähne Stürzen Zigeuner mit Weib und Kind : ,,Herre, du hoher, und nimmer wähne, Daß wir Räuber und Mörder find!
,,Redlich sind wir, fromme Christen, Von den Händen in den Mund Leben wir, arm und still, und nisten Heimatlos auf fremdem Grund.
„Herre, befiehl! das Instrumente Jauchzt dir ein Lied mit Macht und Macht, Das ein trotziger fremder Studente Pfiff auf der Heide bei Nebel und Nacht.
,,Freudvoll und leidvoll hat er gepfiffen; Herre, wir haben die Melodie Flugs auf den Saiten nachgegriffen, Noten lernt der Zigeuner nie.
,,War uns so bang an jenem Abend, Jesus! und niemand wußte warum? ̧
Geister, keine Nuhe habend,
Schlichen um unsre Stren herum,
„Wünschten der Nacht des Adlers Schwingen, Wünschten mit Schmerzen den Sonntag her, Da wir wollten das Lieblein singen, Hochrot, schön, wie keines mehr.
,,Da wir's spielten frisch in der Schenke, Hat der Wirt mit den Gästen gezecht, Rascher stieg ins Gehirn das Getränke, Und ein Herre schien der Knecht !” —
Enädig blickt er und nickt und winket, Und sie geigen mit mächtigem Zug- Und er zittert, die Thräne blinket, Tonlos ruft er: Genug - genug!
Und er schleudert die Münzen zur Erde, Und es greifen die Nappen aus
Schaut die Bande mit banger Geberde Fliegen und schwinden das goldene Haus.
Was ihn schmerzt, wer kann es wissen ? Was ein schönes Lied verbricht ? Daß es ein Fürstenherz zerrissen, Ahnen die kindlichen Seelen nicht.
Daß es den Ahn vom herrlichen Throne, Freiheit predigend, trug zum Schaffot; Daß es dem Ohm die teuere Krone Niedergewettert, ein Blig von Gott;
Daß er selber ein flüchtiger Köniz- Gellt ihm Allons enfants! ins Ohr, Singt auf den Heiden unkentönig Ihm des Zigeuners Geige vor. -
Sechs heißblutige Hengste tosen Über die Haide von Debreczin, Sitt ein Herzog der Franzosen Traurig im goldenen Wagen drin.
Das Lied von der Bernauerin.
Soll ich die Märe bringen, Die mir bewegt den Sinn? So sagen wir und singen Von der Bernauerin.
,,Ich weiß nicht mehr zu raten, Zu helfen nimmer weiß, So möge Gott in Gnaden Aufnehmen meinen Geist.
,,Doch wie ich nun geduldig Verlieren muß den Leib, So wahr bin ich unschuldig Und meines Herren Weib.
,,und sagt Herrn Ernstens Schreiben, Das Badermägdelein,
Das könne leben bleiben,
Woll's seine Schnur nicht sein,
‚So sag' ich's doch und schwören Will ich's noch tausendmal:
Ich bin in Zucht und Ehren Herrn Albrechts Eh'gemahl.
,,Der Frauen höchster Adel Ist ihre Frauenehr', Die hab' ich sonder Tadel, Hat keine Fürstin mehr.“
Sie nahm das Ringlein abe, Das Ringlein war von Gold, Ihr gab's der edle Knabe, Der sie nicht lieben sollt’.
,,Leb' wohl, der mir ihn geben, Leb' wohl, mein liebster Knab; So wohl sollst du mir leben, Wie ich geliebt dich hab'.“
Da griff nun so behende Der wilde Henker dar Und wand um seine Hände Ihr goldnes langes Haar,
Und faßte sie darüber Mit seiner linken Hand, Und schwang sie hoch hinüber über der Brücke Rand.
Es wichen rings die Wellen, So wie sie fiel darein, Als wollten sie Gesellen, So schlimmer That nicht sein,
Und trugen wie auf Armen Empor den schönen Leib, Als hätt' es ihr Erbarmen, Das schöne Fürstenweib.
Da faßte mit der Stange Der Henker wieder dar Und wand darum das lange, Das weiche, goldne Haar,
Und tauchte sie mit Schnelle Und hielt sie fest darin; Und traurig zog die Welle über die Tote hin.
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