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T. Fontane.

CXIV.

Schloß Eger: oder, Drei böhmischer Grafen Lod.

Lärmend, im Schloß zu Eger

über dem Ungarwein,

Sitzen die Würdenträger
Herzogs Wallenstein:

Tertschka- des Feldherrn Schwager,

Jllo und Kinsky dazu,

Ihre Heimat das Lager,

Und die Schlacht — ihre Nuh.

Lustig flackern die Kerzen;
Aber der Tertschka spricht:
„Ist mir's Nacht im Herzen,
Oder vorm Gesicht?
Diese Lichter leuchten

Wie in dunkler Gruft,

Und die Wände, die feuchten,

Hauchen Grabesluft.“

Feurig funkelt der Unger;
Aber der Kinsky spricht:

,,Draußen bei Frost und Hunger
Schüttelte so mich's nicht,

Hielte lieber bei Lützen

Wieder in Qualm und Rauch

Wolle Gott uns schützen,

Oder - der Teufel auch.“

Illo nur, Herz wie Kehle -
Hält er bei Laune sich,
Dicht ist seine Seele
Gegen Hieb und Stich,
Trägt ein Büffelkoller
Wie sein Körper traun,
Lustiger und toller
War er nie zu schaun.

Und vom Trunke heiser
Kreischt er jetzt und lacht:
,,Das erst ist der Kaiser,
Wer den Kaiser macht;
Eid und Treue brechen,
Schreckt den Feigen allein;
Hoch, der König der Tschechen,
Herzog Wallenstein!"

Spricht's und jubelt weiter;
Aber, klirrend in Stahl,
Buttler'sche Panzerreiter

Dringen jetzt in den Saal;
Buttler selbst, im Helme,
Tritt an den Illo:,,Sprich,
Seid Ihr Schurken und Schelme,

Oder gut kaiserlich ? !''

Hei, da fahren die Klingen

Wie von selber heraus,

Von dem Pfeifen und Schwingen

Löschen die Lichter aus;

Weiter geht es im Dunkeln,
Nein, im Dunkeln nicht :
Ihrer Augen Funkeln
Giebt das rechte Licht.

Tertschka fällt; daneben
Kinsky mit Fluch und Schwur;
Mehr um Tod wie Leben
Ficht selbst Illo nur,
Schlägt blindhin in Scherben
Schädel und Flaschen jetzt,
Wie ein Eber im Sterben
Noch die Hauer weßt.

Licht und Fackel kommen,
Geben düstren Schein :
In einander verschwommen
Blinken Blut und Wein;
überall im Saale

Leichen in buntem Gemisch,
Stumm, vor seinem Mahle
Sißt der Tod am Tisch.

Buttler aber, wie Wetter

Donnert jetzt: Laßt sie ruhn!
Das sind erst die Blätter,
An die Wurzel nun!''
Bald in Schlosses Ferne

Hört man's krachen und schrein ;

Schau' nicht in die Sterne,

Rette dich, Wallenstein!

S. H. Mosenthal.

CXV.

Die Jungfrau im Scharfenstein.

Im Scharfenstein im Hessenland, da wohnet eine Feie, Die führet luftige Tänze auf, bei Mondenschein im Maie. Und also spricht's die Sage aus: Wer nächtlich ihr begegnet,

Und siebenmal ihr,,Profit“ sagt, der wird von ihr gesegnet ;

Sie zeigt ihm eine Höhle an, gefüllt mit goldnen Gulden, Daß reichlich ihm noch übrig bleibt, und hätt' er Niesenschulden.

Dieweil nun mancher Schulden hat in diesem Erdenleben, Hätt' jeder,,Profit" gern gesagt, nur um den Schatz zu heben;

Doch dem nur wird das Glück zu teil, der nicht von
Habgier brennet,
Aus gutem Herzen,,Profit" sagt, und nicht die Sage
fennet.

So kam ein Fuhrmann einst dahin, bei Mondenschein im Maie,

Der von der Sage nie gehört, und nie gekannt die Feie. Der Wagen rollte langsam fort im feuchten Wiesengrunde, Und pfeifend schritt er nebenher, wohl um die zwölfte Stunde.

Da hört er niesen neben sich, ein Stimmchen sanft und

helle;

,Ha Profit !" ruft der Fuhrmann aus,,,woher des Wegs, Gefelle ?"—

Und als ihm keine Antwort wird, so will er von der

Stelle,

Und wieder nieset neben ihm ein Stimmchen sanft und

helle.

,,Nun Profit!“ ruft der Fuhrmann aus—da niest's schon viermal wieder;

Der Fuhrmann treibt die Pferde an und spricht sein ,,Profit" wieder;

Und nun er sechsmal es gesagt, so zieht er von der Stelle,

Und horch-da niest-zum siebten Mal ein Stimmchen

sanft und helle.

,,Zum Kuckuck!" fährt der Fuhrmann auf,,,fahr' du zu allen Hexen,

Eh' ich dir nochmals Profit sag', du hast genug an sechsen.“ So fluchend zog er weiter fort und zog noch viele Stunden, Hat nimmermehr die Fee gehört und nie den Schatz gefunden.

Habt die Geschichte Ihr gehört und soll sie Euch was nützen,

So merkt für Euer Lebelang Euch diese zwei Notizen: Für's erste soll man mit Geduld jedwedes Ding ertragen, Und wenn die Fee im Felsen niest, soll man fein ,,Profit" sagen.

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