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Sich da! sieh da! Am Hochgericht
Tanzt' um des Nades Spindel,
Halb sichtbarlich bei Mondenlicht,
Ein lustiges Gesindel.

,,Sasa, Gesindel, hier! Komm hier!
Gesindel, komm und folge mir!
Tanz' uns den Hochzeitreigen,
Wann wir zu Bette steigen."

Und das Gefindel, husch husch husch !
Kam hinten nachgeprasselt,

Wie Wirbelwind am Haselbusch

Durch dürre Blätter rasselt.

Und weiter, weiter, hopp, hopp, hopp !

Ging's fort in sausendem Galopp,

Daß Roß und Reiter schnoben,

Und Kies und Funken stoben.

Wie flog, was rund der Mond beschien,

Wie flog cs in die Ferne!

Wie flogen oben überhin

Der Himmel und die Sterne!

"

,Graut Liebchen auch ? . . . der Mond scheint hell!

Hurra! die Toten reiten schnell!

Graut Liebchen auch vor Toten?

,,O weh ! laß ruhn die Toten.“

,,Rapp'! Rapp'! Mich dünkt, der Hahn schon rust.

Bald wird der Sand verrinnen

Rapp'! Rapp'! ich wittre Morgenluft

Rapp'! tummle dich von hinnen!

Vollbracht, vollbracht ist unser Lauf !
Das Hochzeitbette thut sich auf!
Die Toten reiten schnelle !
Wir sind, wir sind zur Stelle !“

Rasch auf ein eisern Gitterthor
Ging's mit verhängtem Zügel;
Mit schwanker Gert' ein Schlag davor
Zersprengte Schloß und Niegel.
Die Flügel flogen klirrend auf,
Und über Gräber ging der Lauf;
Es blinkten Leichensteine
Rundum im Mondenscheine.

Ha sieh ! Ha sieh! Im Augenblick,
Huhu! ein gräßlich Wunder!

Des Reiters Koller, Stück für Stück,
Fiel ab, wie mürber Zunder.

Zum Schädel ohne Zopf und Schopf,

Zum nackten Schädel ward sein Kopf,
Sein Körper zum Gerippe,

Mit Stundenglas und Hippe.

Hoch bäumte sich, wild schnob der Napp'

Und sprühte Feuerfunken;

Und hui! war's unter ihr hinab
Serschwunden und versunken.
Geheul! Geheul aus hoher Luft,
Gewinsel kam aus tiefer Gruft.
Lenorens Herz, mit Beben
Nang zwischen Tod und Leben.

Nun tanzten wohl bei Mondenglanz,
Nundum herum im Kreise,

Die Geister einen Kettentanz

Und heulten diese Weise:

"

Geduld! Geduld! Wenn's Herz auch bricht! Mit Gott im Himmel hadre nicht!

Des Leibes bist du ledig;

Gott sei der Seele gnädig!“

J. G. von Herder.

V.

Guatimozin.

Guatimozin, und sein Liebling,
Er der Mexikaner Kaiser,
Dieser, seine treue Seele,

Lagen jetzt auf glühnden Kohlen,
Daß sie ihren weißen Teufeln
Noch mehr Schäße als sie wußten
Zeigen sollten. Guatimozin
Schwieg, da wendete sein Liebling

Sein Gesicht voll Qualen zu ihm,
Seufzend. —,,Freund," erwiderte der Kaiser,
,,Ist mein Bette denn von Rosen?"
Also starken beide schweigend.

VI.

Erlkönigs Tochter.

Herr Oluf reitet spät und weit,
Zu bieten auf seine Hochzeitsleut';
Da tanzen die Elfen auf grünem Land,
Erlkönigs Tochter reicht ihm die Hand.
,,Willkommen, Herr Oluf, was eilst von hier ?
Tritt her in den Reihen und tanz' mit mir!"
,,Ich darf nicht tanzen, nicht tanzen ich mag,
Frühmorgen ist mein Hochzeittag."

,,Hör' an, Herr Oluf, tritt tanzen mit mir,
Zwei güld❜ne Sporne schenk' ich dir.
Ein Hemd von Seide, so weiß und fein ;
Meine Mutter bleicht's mit Mondenschein.“
,,Ich darf nicht tanzen, nicht tanzen ich mag,
Frühmorgen ist mein Hochzeittag."
,,Hör an, Herr Oluf, tritt tanzen mit mir,
Einen Haufen Goldes schenk ich dir.“
,,Einen Haufen Goldes nähm' ich wohl;
Doch tanzen ich nicht darf noch soll.“
,,Und willt, Herr Oluf, nicht tanzen mit mir
Soll Seuch' und Krankheit folgen dir.“
Sie thät einen Schlag ihm auf sein Herz,
Noch nimmer fühlt' er solchen Schmerz.
Sie hob ihn bleichend auf sein Pferd :
,Reit heim nun zu dein'm Fräulein wert!"'
Und als er kam vor Hauses Thür,
Seine Mutter zitternd stand dafür.

„Hör' an, mein Sohn, sag an mir gleich,
Wie ist dein' Farbe blaß und bleich ? “
,,Und sollt' sie nicht sein blaß und bleich?
Ich traf in Erlenkönigs Reich."

„Hör' an, mein Sohn, so lieb und traut,
Was soll ich nun sagen deiner Braut ? “
,,Sagt ihr, ich sei im Wald zur Stund',
Zu proben da mein Pferd und Hund."
Frühmorgen und als es Tag kaum war,
Da kam die Braut mit der Hochzeitschar.
Sie schenkten Met, sie schenkten Wein.
,,Wo ist Herr Oluf, der Bräut'gam mein?"
„Herr Oluf, er ritt in Wald zur Stund',
Er probt allda sein Pferd und Hund.“
Die Braut hob auf den Scharlach rot,
Da lag Herr Oluf, und er war tot.

J. W. von Goethe.

VII.

Erlkönig.

Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?

Es ist der Vater mit seinem Kind;

Er hat den Knaben wohl in dem Arm,

Er faßt ihn sicher, er hält ihu warm.

Mein Sohn, was birgst du so bang dein Gesicht ? Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht ?

Den Erlenkönig mit Kron' und Schweif ?

Mein Sohn, es ist ein Nebelstreif. –

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