ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Jetzt schnell, eh' die Brandung wiederkehrt,
Der Jüngling sich Gott befiehlt,

Und

[ocr errors]

ein Schrei des Entsehens wird rings gehört
Und schon hat ihn der Wirbel hinweggespült,
Und geheimnisvoll über dem kühnen Schwimmer
Schließt sich der Nachen; er zeigt sich nimmer.

Und stille wird's über dem Wasserschlund,
In der Tiefe nur brauset es hohl,

Und bebend hört man von Mund zu Mund:
,,Hochherziger Jüngling, fahre wohl ! “'
Und hohler und hohler hört man's heulen,
Und es harrt noch mit bangem, mit schrecklichem Weilen.

,,Und wärfst du die Krone selber hinein
Und sprächst: Wer mir bringet die Kron',
Er soll sie tragen und König sein !
Mich gelistete nicht nach dem teuren Lohn.
Was die heulende Tiefe da unten verhehle,
Das erzählt keine lebende glückliche Seele.

Wohl manches Fahrzeug, vom Strudel gefaßt,
Schoß gäh in die Tiefe hinab;

Doch zerschmettert nur rangen sich Kiel und Mast
Hervor aus dem alles verschlingenden Grab.“
Und heller und heller, wie Sturmes Sausen,
Hört man's näher und immer näher brausen.

Und es wallet und siedet und brauset und zischt,
Wie wenn Wasser mit Feuer sich mengt,
Bis zum Himmel spritet der dampfende Gischt,

Und Well' auf Well' sich ohn' Ende drängt,
Und wie mit des fernen Donners Getose
Entstürzt es brüllend dem finstern Schoße.

Und sieh! aus dem finster flutenden Schoß,
Da hebet sich's schwanenweiß,

Und ein Arm und ein glänzender Nacken wird bloß,
Und es rudert mit Kraft und mit emsigem Fleiß;
Und er ist's, und hoch in seiner Linken
Schwingt er den Becher mit freudigem Winken.

Und atmete lang und atmete tief
Und begrüßte das himmlische Licht.
Mit Frohlocken es einer dem andern rief:

"

‚Er lebt! Er ist da! Es behielt ihn nicht!

Aus dem Grab', aus der strudelnden Wafferhöhle

Hat der Brave gerettet die lebende Seele,“

Und er kommt, es umringt ihn die jubelnde Schar, Zu des Königs Füßen er sinkt,

Den Becher reicht er ihm knieend dar,

Und der König der lieblichen Tochter winkt,

Die füllt ihn mit funkelndem Wein bis zum Rande, Und der Jüngling sich also zum König wandte:

,,Lang' lebe der König! Es freue sich, Wer da atmet im rosigen Licht!

Da unten aber ist's fürchterlich,

Und der Mensch versuche die Götter nicht,
Und begehre nimmer und nimmer zu schauen,

Was sie gnädig bedecken mit Nacht und Grauen.

Es riß mich hinunter blitzesschnell,
Da stürzt' mir aus felsigem Schacht
Wildflutend entgegen ein reißender Quell,
Mich packte des Doppelstroms wütende Macht,
Und wie einen Kreisel mit schwindelndem Drehen
Trieb mich's um, ich konnte nicht widerstehen.

Da zeigte mir Gott, zu dem ich rief,
In der höchsten schrecklichen Not,
Aus der Tiefe ragend ein Felsenriff,

Das erfaßt' ich behend und entrann dem Tod;

Und da hing auch der Becher an spißen Korallen,
Sonst wär' er ins Bodenlose gefallen.

Denn unter mir lag's noch bergetief

In purpurner Finsternis da;

Und ob's hier dem Ohre gleich ewig schlief,

Das Auge mit Schaudern hinunter sah,

Wie's von Salamandern und Molchen und Drachen

Sich regt' in dem furchtbaren Höllenrachen.

Schwarz wimmelten da, in grausem Gemisch,

Zu scheußlichen Klumpen geballt,

Der stachlichte Roche, der Klippenfisch,

Des Hammers gräuliche Ungestalt,

Und dräuend wies mir die grimmigen Zähne

Der entsetzliche Hai, des Meeres Hyäne.

Und da hing ich und war's mir mit Grausen bewußt,

Von der menschlichen Hülfe so weit,

Unter Larven die einzige fühlende Brust,

Allein in der gräßlichen Einsamkeit,

Tief unter dem Schall der menschlichen Nede
Bei den Ungeheuern der traurigen Öde.

Und schaudernd dacht' ich's; da kroch's heran,
Regt hundert Gelenke zugleich,

Will schnappen nach mir; in des Schreckens Wahn
Lass' ich los der Koralle umklammerten Zweig.
Gleich faßt mich der Strudel mit rasendem Toben,
Doch es war mir zum Heil, er riß mich nach oben.“

Der König darob sich verwundert schier
Und spricht:,,Der Becher ist dein,
Und diesen Ring noch bestimm' ich dir,
Geschmückt mit dem köstlichsten Edelgestein,
Versuchst du's noch einmal und bringst mir Kunde,
Was du sahst auf des Meers tiefunterstem Grunde.“

Das hörte die Tochter mit weichem Gefühl
Und mit schmeichelndem Munde sie fleht:
,,Laß, Vater, genug sein das grausame Spiel!
Er hat Euch bestanden, was keiner besteht,
Und könnt Ihr des Herzens Gelüste nicht zähmen,
So mögen die Ritter den Knappen beschämen.“

Drauf der König greift nach dem Becher schnell,
In den Strudel ihn schleudert hinein:
,,Und schaffst du den Becher mir wieder zur Stell',
So sollst du der trefflichste Ritter mir sein,
Und sollst sie als Ehgemahl heut noch umarmen,
Die jetzt für dich bittet mit zartem Erbarmen.“

Da ergreift's ihm die Seele mit Himmelsgewalt,
Und es blitt aus den Augen ihm kühn,
Und er siehet erröten die schöne Gestalt
Und sieht sie erbleichen und sinken hin;

Da treibt's ihn, den köstlichen Preis zu erwerben,
Und stürzt hinunter auf Leben und Sterben.

Wohl hört man die Brandung, wohl kehrt sie zurück,
Sie verkündigt der donnernde Schall;

Da bückt sich's hinunter mit liebendem Blick,
Es kommen, es kommen die Wasser all',
Sie rauschen herauf, sie rauschen nieder,
Den Jüngling bringt keines wieder.

XXIV.

Der Kampf mit dem Drachen.

Was rennt das Volk, was wälzt sich dort
Die langen Gassen brausend fort?
Stürzt Rhodus unter Feuers Flammen?
Es rottet sich im Sturm zusammen,
Und einen Ritter, hoch zu Roß,
Gewahr' ich aus dem Menschentroß,
Und hinter ihm, welch Abenteuer!
Bringt man geschleppt ein Ungeheuer ;
Ein Drache scheint es von Gestalt,
Mit weitem Krokodilesrachen,
Und alles blickt verwundert bald
Den Ritter an und bald den Drachen.

G

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »