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hat. Der aber um der Schuld willen richtet, erweiset um des Erbes willen Barmherzigkeit, und verherrlichet dieselbe darin, daß er allezeit auch das, was unsre Sünde nach seinem Gericht anrichtet zu unserer Strafe, dienstbar macht dem, was er aus Gnaden von Anfang an beschlossen zu unserer Seligkeit. Und demnach sah er auch auf sein Reich und die Kirche Jesu Christi, die doch noch zukünftig war, als er herniederfuhr auf Babel, die Sprachen verwirrte, die Völker zertheilte, und jedem seinen sonderlichen Geist zutheilte, zum Gericht ihrer Hoffahrt, weil sie sich überhoben hatten um ihrer fleischlichen Einheit willen und daß sie Alle eine Sprache führeten, da doch ihr Geist nicht Einer war. Und solcher Art war sein Gericht darum, daß er auch die Völker zubereite, jedes nachdem ihm gegeben war und auf seinem Wege, daß es, wenn die Gnade zu ihm gekommen nach Beruf und Erwählung, nicht allein alle Seelen lasse selig machen, sondern auch an dem Leben der Kirche Gottes und an ihrem Wachsthum sein Theil wirke und arbeite und offenbare die mannigfaltige Fülle Christi je nach seiner Gabe zum Dienst des Ganzen, nachdem es herzugebracht und geheiliget worden.

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Denn das Ende aller Kreatur zu Gott konnte nicht vereitelt werden durch die Macht und das Werk des Vaters der Sünde und des Todes; welcher vielmehr, als er die Vergänglichkeit und mit ihr die Zeitlichkeit eingeführt hatte, durch dieselben auch wider Willen Dienst thun mußte, daß sich die Langmuth und das Warten der Barmherzigkeit Gottes offenbaren könne denen, die auf sie schaueten; sondern nun erst wollte Gott sich verherrlichen von Barmherzigkeit zu Barmherzigkeit, indem er in der Mitte der Zeit dennoch den Sohn fandte in unser Fleisch aus der Jungfrau, wie ers von Anfang an beschlossen und zuvorverkündigt hatte, damit der Sohn das, dazu Alles geschaffen war, durch sich selbst anfinge und

der Vollendung zuleite, so lange die Zeit währt. Die Vollendung aber deß, daß wir in Ihm seyen als seine Glieder und er in uns als unser Leben, welches die Seligkeit ist, zu der wir geschaffen sind, konnte nicht geschehen, auch nicht anfangen bei denen, die unter der Sünde und dem Tode waren, wiewol der Hunger nach dieser Seligkeit auch die verzehrt und ängstigt, die nichts von ihr wissen, noch wissen wollen. Darum gab sich der eingeborene Sohn in die Hände der Sünder, daß fie ihren Willen an ihm thäten und die Sünde sich selbst richtete an dem, der ohne Sünde war, der aber sein Blut vergoß am Kreuze und Angst und Tod erlitt. Denn diese sind der Sünden Gericht nach Gottes Ordnung. Sind sie aber das Gericht, so konnten sie es nicht für seine Sünde seyn, denn er war ohne Sünde, mußten es also für fremde Sünde seyn, nehmlich für die Sünde Aller, die durch ihn und zu ihm geschaffen sind und in ihm ihr Bestehen haben, wie Jesaias sagt: Er ist um unsrer Missethat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen; und wie er selber bezeugt, daß er für uns sein Blut vergoffen zur Vergebung der Sünde. Und er ist auferstanden, damit wir an ihn glaubeten und er auch dem Tode die Macht nähme; ist aber aufgefahren gen Himmel und wieder eingegangen ins Unsichtbare zur Rechten Gottes des Vaters, damit er von dannen bei uns sey alle Tage bis an der Welt Ende, und wir also wahrhaftiglich in ihn selbst können getauft und damit eingepflanzt werden in sein eignes Leben, so daß wir in ihm sind, und können wahrhaftiglich in uns empfangen seinen Leib und Blut, so daß er in uns ist, und können durch ihn selbst des Geistes theilhaftig werden, der von ihm ausgeht, und uns lebendig macht in ihm, und ihn verkläret in uns, wenn wir durch den Glauben an sein Wort ihn in uns wirken lassen die Feiligung und die Liebe und die Erkenntniß Christi, als der die Sünde von uns geV. v. Strauß. Polykarpus.

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nommen hat durch sein Blut, da er uns in sein Leben pflanzete, in welchem unsere Sünde gefühnet und hinfort nicht mehr ist. Das Alles hat er gewirkt allein mit seinem Werk in denen, die glaubten, und hat es fertig gemacht, da er den Geist ausgoß über sie und kam in demselben zu ihnen Allen und machte Wohnung in ihnen mit dem Vater; wie er verheißen: Ich will euch nicht Waisen lassen, ich komme zu euch. Als aber tas geschehen war, und in Allen war Ein Geist und Ein Herr und Ein Gott: da waren sie auch, obwol ihrer Viele waren, Ein Leib Christi und Ein Haus Gottes und Ein Leben des Geistes, das ist die (katholische) Kirche.

"Waren sie denn nun darum Kirche und Gemeinde Gettes, weil sie auch das Amt hatten? oder waren sie es durch das Amt geworden? Nicht so. Denn der Herr hatte zwar vor seiner Auffahrt das Amt geordnet zur Verwaltung seiner Geheimnisse, zur Predigt der Versöhnung und zum Weiden seiner Heerde; gerüstet und mächtig zum Werk ward es aber erst durch denselben Geist, darin Christus wiederkam und aus vielen Gläubigen, unter denen sie auch waren, Eins machte, nehmlich die Kirche. Als aber das geschehen war, gingen sie hervor, predigten und tauften. Denn Glieder der Kirche sind sie, wie die Schrift sagt, gesezt um für den ganzen Leib zu forgen und ihm zu dienen jeder an seinem Theil, empfangen aber Kraft und Leben und Vermögen dazu durch denselben Leib, von Christo, der in ihm ist und ist des Leibes Leben. So ist nun zwar der Leib nicht ohne die Glieder und die Glieder sind nicht ohne den Leib, aber nicht diese Ordnung ist der Leib Christi, sondern die sind es, die der Herr sich durch sein Blut erworben, durch seine Taufe sich zugesprochen und durch seinen Geist lebendig gemacht hat, daß sie in ihm sind und er in ihnen. Sie sollen aber des Herrn Ordnung halten.

„Das Alles wollte er in Israel aufrichten, das er von Anfang dazu berufen, wie auch die Propheten erkannt und vorher gesagt hatten, da sie von ihm redeten. Und hätte Israel Gott gehorcht, so wäre es nicht allein das höchste geworden über alle Völker der Erde, nach der Verheißung, sondern es wäre auch der Segen von ihm in gleichem Maß und gleicher Weise auf alle Völker ausgegangen im Wachsthum der Kirche durch sie alle aus Einem Stamm, und wäre fest geworden auf alle Zeit, daß von Israel aus vollendet worden wäre alle Erkenntniß und Lehre und Ordnung Gottes durch Christum, dabei jedes Volk ihm gedient hätte nach dem Maße feiner Gabe und Berufs. Israel aber hat nicht allein den eingeborenen Sohn Gottes, seinen Heiland, verworfen und gekreuziget, sondern auch den heiligen Geist verworfen und gelästert, und ist seines Berufes verlustig worden. Wie aber zu unser Aller Heil und Seligkeit seine erste Sünde das Kreuz aufrichtete, so brachte seine zweite Sünde den königlichen Beruf des Volkes Gottes, zu dem es berufen war in Christs, auf die Heiden, so daß die Liebe und Barmherzigkeit Gottes über Alle sich an beiderlei Sünde nur abermals verherrlichte nach seinem wunderbaren Rath. Nun war Israel Eins, der Völker aber waren viele, hatten auch nicht alle Einen Beruf am Reiche Gottes, auch nicht Eine Gabe. Und obwol sie, nachdem sie erwählt und hinzugethan worden, Alle waren in Einem Herrn und Ein Herr in ihnen, und Alle der Leib Eines Christi und das Haus Eines Gottes und das Leben teffelben heiligen Geistes, fie dieß Alles auch sichtlich erweisen und Eins bleiben sollten in der Erkenntniß und Lehre und Ordnung Gottes: so nahm doch der Völker Sünde Anlaß an eines Jeglichen Beruf nach der Gabe, und wollten nicht erkennen, daß der hinzugekommene Beruf von Israel Allen gleich sey, und daß darin ein jedes dem andern solle dienen und sich von

ihm dienen laffen, nach seiner besondern Gabe zur Erbauung des Ganzen; sondern wollten ihre eignen Wege gehn und in denselben herrschen, jedes nach dem Geist der in ihm war, widerstanden also einander und entzweiten sich, und haben dadurch die Zertrennung eingeführt.

Denn obgleich wir Alle, die wir glauben und in Christum getauft sind, Vergebung der Sünde haben, so sind wir doch nicht ohne Sünde, weder die Einzelnen, noch die Völker; denn so wir sagen, wir haben keine Sünde, so verführen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns;" und obgleich wir Alle denselben Geist empfangen, welcher Zeugniß giebt unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind," so fehlen und irren wir doch Alle mannigfalt in unserm Geist und Sinn, wir seyen Heerde oder Hirien. Wer sich selbst untrüglich rühmt, den wird Gott richten. Nur Einer ist untrüglich, Christus; und nur Eins ist vollkommene Wahrheit, Gottes Wort. Wir tragen Alle das Heilige in gebrechlichen Gefäßen, und obwol es vollkommen ist an sich selbst, wird es doch nicht vollkommen ans Licht gebracht durch uns. So auch der Leib Christi, die Kirche Gottes. Denn wie sie seyn soll, ist sie nicht an den Menschen, auch nicht durch die Menschen; in Christo ist sie cs Sie ist göttlich und ist auch menschlich. Was in ihr Gottes ist, das ist vollkommen, was aber der Menschen ist, das ist unvollkommen. Denn Christus, der in ihr ist, ist ohne Fehl, so auch Alles was Er in ihr thut nach seiner Kraft und Gnade, und was Er ihr offenbart hat durch sein Wort und seinen Geist; die aber, in welchen Christus ist, sind nicht ohne Fehl, auch nichts was sie thun in Gedanken und Erkenntniß, Sezen und Ordnen, sondern wenn es das Beste ist, so bleibt Makel daran, und wenn es das Vollkommenste ist, so genügts nicht. Denn wo Sünde ist, da ist auch Fehl und Irrthum. Wenn aber die Kirche Gottes, wie sie durch die Menschen ist und an

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