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den um unsertwillen leidensfähigen, der auf alle Art um unsertwillen geduldet hat.

4. Daß die Wittwen nicht versäumt werden. Nächst dem Herrn sey du ihr Versorger. Nichts geschehe ohne deinen Willen, noch thue du etwas ohne Gottes Willen; wie du auch nicht thust, da du feststehest. Es sollen öftere Versammlungen seyn. Fordere Alle namentlich auf. Knechte und Mägde verachte nicht; aber sie sehen auch nicht aufgeblasen, sondern zur Ehre Gottes noch dienstwilliger, auf daß sie eine bessere Freiheit von Gott erlangen. Sie sollen nicht verlangen von der Gemeinde freigekauft zu werden, damit sie nicht Knechte der Lust erfunden werden.

5. Die bösen Künste fliehe, predige vielmehr gegen sie. Meinen Schwestern sage, daß sie sollen den Herrn liebhaben und mit ihren Männern zufrieden seyn nach Fleisch und Geist. Desgleichen auch meinen Brüdern gebiete im Namen Jesu Christi, ihre Weiber zu lieben, wie der Herr die Gemeinde. Wer da kann in Keuschheit bleiben zur Ehre des Herrn des Fleisches, der bleibe es in Demuth. So er sichs rühmet, ist er verloren; und so er sich für mehr will halten, denn den Bischof, so kommt er um. 68 ziemt sich aber für Bräutigam und Braut, nach Wolmeinen des Bischofs ihre Vereinigung zu halten, auf daß die Hochzeit sey nachdem Gott will, und nicht nachdem die Luft will. Alles geschehe zur Ehre Gottes.

6. Achtet auf den Bischof, auf daß auch Gott euer achte. Meine Seele seße ich ein für die, so da unterthan find dem Bischof, den Aeltesten, den Dienern, und möge ich mit ihnen mein Theil haben in Gott. Arbeitet zusammen für einander, kämpfet zusammen, laufet zusammen, leidet zusammen, ruhet zusammen aus, stehet zusammen auf, als Gottes Haushalter und Genoffen und Gehülfen. Machet euch wolgefällig dem, für den ihr streitet, von dem ihr auch den Sold nehmet. Euer Keiner

werde fahnenflüchtig erfunden. Eure Taufe bleibe als Waffen, der Glaube als Helm, die Liebe als Speer, die Geduld als volle Rüstung. Eure Deposita seien eure Werke, auf daß ihr eure Auszahlungen würdig davontragt. Seid denn langmüthig gegeneinander in Sanftmuth, wie Gott gegen euch. Möcht ich mich euer allzeit erfreuen.

7. Sintemal die Kirche zu Antiochien in Syrien Frieden hat, wie mir kund geworden, durch euer Gebet, so bin ich auch wohlgemuther worden in Unbesorglichkeit Gottes; wenn ich nur durch das Leiden zu Gott gelange, um in der Auferstehung euer Jünger erfunden zu werden. Es ziemet sich, gottseligster Polykarpe, einen gottgeziemenden Rath zu versammeln, und Jemanden zu erwählen, den ihr recht lieb habet und einen Unverdroffenen, welcher könne ein Gottesläufer heißen; solchen zu würdigen, daß er gen Syrien gehe und preise eure unverdrossene Liebe zur Ehre Christi. Ein Christ hat sein selbst nicht Macht, sondern wartet Gottes. Dieß ist Gottes und euer Werk, sobald ihr es ihm ausgerichtet habet. Denn ich vertraue der Gnade, daß ihr bereit seid zu einer Gutthat, die Gott angeht. Da ich nun weiß euren Eifer zur Wahrheit, so habe ich euch mit we= nigem Schreiben ermahnet.

8. Nachdem ich an alle Gemeinden nicht konnte schreiben, weil ich plöglich von Troas gen Neapolis schiffe, wie der Wille verordnet, so wollest du den Gemeinden gen Morgen schreiben, als Gottes Gesinnung theilhaftig, daß auch sie dasselbe thun und diejenigen, so es vermögen, Boten schicken, die andern aber Briefe durch die, welche von dir abgeschickt werden; auf daß du gepriesen werdest im ewigen Werke, als du es würdig bist. Ich grüße Alle namentlich, auch des Epitropos Weib mit ihrem ganzen Hause und den Kindern. Ich grüße den Attalus, meinen geliebten. Ich grüße den, der da soll gewürdigt werden, gen Syrien zu reisen. Die Gnade wird mit ihm seyn allewege,

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und mit dem, der ihn sendet, Polykarpo. Ich wünsche, daß ihr wolauf bleibt allewege in unserm Gott Jesu Christo, in welchem ihr verbleiben möget in Einheit Gottes und des Bischofs. Ich grüße die Alke, mir ein theurer Name. Bleibt wolauf im Herrn.

Bwischenbemerkungen.

Es ist hier nicht der Ort zu ausführlichen Erläuterungen dieser drei Briefe, die sie freilich ebenso bedürfen, als in hohem Grade verdienen. Doch mögen einige Bemerkungen rücksichtlich der Personen und der Verhältniße Raum finden.

In allen drei Briefen, wie auch in den vier übrigen, spricht sich eine mächtige Persönlichkeit aus, voll tiefer Anschauungen, großer Ueberblicke, eine produktive und geniale Natur, in allen Stücken vorwärts dringend und fördernd. Obgleich wir dieselbe aber tief in Christo wurzelnd, von ihm erfüllt, in der Wahrheit festgegründet finden, so vermissen wir doch das weise Maß, die heilige Haltung und hohe Ruhe, welche die Apostel auszeichnete, welche auch Paulus in ähnlicher Lage nie verlor. Etwas unruhig Wogendes, Anbrandendes, Leidenschaftliches, wenn auch immer durchleuchtet von der Fülle Christi, durchzieht mehr oder weniger alle diese Briefe. Oft ist es, als ob der Verfasser von Berghaupt zu Berghaupt schreite. Immer aber erkennen wir auch an ihm selbst jene Großheit der Gesinnung, worin nach ihm das Christenthum besteht, während zugleich seine warme innige Liebe ihn uns menschlich nahe bringt.

Jener leidenschaftliche Zug geht am meisten durch den Brief an die Römer. Dieß glühende Verlangen, dieß Hindrängen nach

dem Martyrtode, das sich bald weithin ausbreitet, tritt uns hier zum erstenmal entgegen. Man hat es bald bewundert, bald getadelt, selten verstanden; was uns ruhigen Nordländern in so später Zeit freilich nicht leicht ist. Man erwäge jedoch Folgendes.

Der ungeheure, überwindende Eindruck, den die persönliche Erscheinung des menschgewordenen Sohnes Gottes im Leben, Sterben und Wiederleben auf die Seinigen gemacht, mußte, als Er sich ihnen nun gen Himmel entzogen, in jenen empfindungsreichen heißblütigen Südländern eine alles verschlingende Liebe, ein unbezwingliches Sehnen und Verlangen nach Ihm zurücklaffen, die sich mehr oder weniger allen Gläubigen mittheilten. Die verheißene Wiederkunft des Herrn zeigte dafür Ziel und Erfüllung. So lange nun die ersten Gläubigen diese noch als nahe bevorstehend betrachteten, sahen sie ihr zwar mit Spannung, aber doch mit dem Bewußtseyn entgegen, daß das Heranrücken des ersehnten Wiedersehens nicht von ihnen abhänge, daß sie zu dessen Beschleunigung nichts thun könnten, daß sie, in Stille wartend, sich in Glauben, Liebe und Wirken, dafür nur würdig zu bereiten hätten. Daraus entsprang eine Stimmung, die für die Erziehung der ersten Gemeinden gewiß sehr förderlich war. Nun zogen sich die Kriegsstürme um Jerusalem zusammen. Alle Weissagungen des Herrn auf die leßte Zeit schienen in Erfüllung zu gehen. Man richtete die Häupter auf. Aber erst nach Zerstörung der Stadt verstand man, daß ein großer Theil der Weissagung, und gerade der, welcher des Herrn Wiederkunft verhieß, auf eine fernere Zukunft deute. Nach und nach waren alle Apostel entschlafen, ohne den Tag des Herrn gesehen zu haben. Christi letzte Weissagung durch die Offenbarung an Johannes verhieß bis dahin noch unabsehliche Weltbegebenheiten, ja den Verlauf von Jahrtausender Nun konnte das heiße Sehnen nach dem Geliebten sein 2

nicht mehr im Leben, sondern nur im Tode hoffen, und der Tod, der für den Gläubigen seine Schrecken bereits verloren hatte, erhielt nun als Martyrtod einen doppelten Reiz, eine doppelte Süßigkeit für ihn die Liebe zu dem, der für uns gestorben, konnte sich darin genügen, auch für Ihn zu sterben, konnte sich durch ein freudiges und völliges Opfer seiner um so würdiger zeigen, konnte ihrer Dankbarkeit durch den Antheil an seinem Leiden genugthun; zugleich aber wurde dem schmerzlich hingehaltenen Warten auf die unmittelbare Vereinigung mit dem über Alles Geliebten ein rasches Ende gemacht.

So wird die Stimmung erklärlich, welche den Brief des heiligen Ignatius an die Römer durchweht, die ihn trieb, jene Gemeinde von Allem zurückzuhalten, was ihn an Erreichung des ersehnten Martyrtodes hätte hindern können. Möglich, daß er erfahren hatte, die Gemeinde zu Rom beabsichtige Schritte, feine Begnadigung auszuwirken. Daß er sich zu Smyrna mannigfach im Sinne dieses Briefes geäußert, ist wol vorauszuseßen.

Nach dem Briefe an die Gemeinde zu Smyrna dürfen wir schließen, daß diese unter Polykarps Leitung sich den guten Ruhm bewahrt hatte, den sie schon in dem Sendschreiben der Offenbarung erhalten. Ignatius, als Augenzeuge, ertheilt ihr großes Lob über ihre aufrichtige Liebe und ihren unerschütterlichen Glauben, sowie über die reichen Gnadengaben, die in ihr fortwährend wirksam sind. Dennoch muß er Grund zu der Besorgniß gehabt haben, daß auch dort der Doketismus hingelange, jene Lehre, wornach Christus im Leiden, Sterben und Auferstehen nicht ganzer Gottmensch nach Fleisch und Geist, sondern nur eine Erscheinung gewesen sein sollte. Um sie dagegen im Voraus zu rüsten, erinnert er sie zuvörderst an den lebendigen Inhalt ihres Bekenntnisses zu Christo, woraus allein Seligkeit, Todesüberwindung und Wahrheit komme. Die, wie

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