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Betrachtungen über das Wesen von Circulation, Preis, Werth, so wie über die Ausdrücke: theuer und wohlfeil.

Vom Grafen Georg von Buquoy.

Das dem Handel fo eigenthümliche Wesen der Circulation, so wie jenes des Preises und Werthes, konnten ihrer gegen wärtig errungenen Bedeutung nach erst dann in die Er scheinung treten, als die Einzelnen, von Genuß und Ge. winnsucht getrieben, es unternahmen, die Producte der Urs production und industriellen Production ju importieren und zu exportieren, nehmlich nach unserer Weise die Production, zu betrachten, die durch Wertheserhöhung mittelst quantitas tiver und qualitativer Veränderung entstandenen Producte noch durch locale Veränderung im Werthe zu erhöhen. Jene Circulation erweiterte und entwickelte sich in eben dem Maas Be, als der Handelsstand sich vermehrte und consolidierte, welcher nebenher noch durch das Städtes, Zunft- und Gilbewesen einen eigenen Schwung erhielt, mehr aus der Politik als aus dem Gange der Industrie selbst fließend, nehma lich aus dem Streben der souveränen Fürsten, die Macht des Adels zu beschränken. Der Handel gelangte nach und nach zu seinem höhern Range, wie er, von Genie, Kunst, Kühnheit und Erfindungsvermögen kraftigt unterstüßt, sich über alle Marktplåge det cultivierten Welt hin zu verbreis ten vermochte, verhindert weder durch die Fluthen der sturms bewegten See, noch durch die unwirthbaren nur in Karas vanen zu durchziehen möglichen Wüsten, noch durch die Last des allgemeinen Tauschmittels, repräsentiert in Gold- und Silberbarren, spåter in Geld, und endlich wohl, gar in Geldanweisungen.

Sonach ist zwar das ursprüngliche Vehikel der dem Handel zukommenden Circulation allemal in dem Hange nach mit Menschengenuß verbundener Confumtion, bezogen auf Größe, Dauer und Vertheilung, zu suchen; nichts des stoweniger bleibt für Realisierung, für ein factisches Hers vortreten des Handels in seiner höhern Bedeutung, nehm.

Cybele 1831. Heft 2

lich des Welthandels seinem lebendigen Habitus nach, eine unerläßliche Bedingniß, eine conditio sine qua non, daß höhere Cultur und Genie jene Mittel darbieten, durch wels che allein die sich einer freyen Circulation riesenmäßig ents gegenstemmenden Hindernisse beseitigt werden können; als zu welchen Mitteln vorzüglich gerechnet werden müssen: Die von uns in einer andern Schrift sogenannten' techni, schen Handelsmittel, * ferner das Comptoir und Buch, haltungswesen, so wie endlich das für das menschliche Er. findungsvermögen so ehrenvolle Bank- und Wechselwesen.

Die Theorie über einen seiner Wesenheit nach prac. tisch aufzufassenden Gegenstand, artet, wenn sie nicht aus der unmittelbaren Beschauung des Gegenstandes selbst_hers aus abstrahiert wird, wenn sie vielmehr aus rein a priorischen Grundsägen ausgeht, artet sagen wir, sehr leicht in ein bloßes Hirngespinnst ohne alle practische Anwendbarkeit aus, und hat somit keinen andern Werth, als etwa den eis nes angenehmen Zeitvertreibes. Dieß nun auf das Wesen des bey einem des Geldes und überhaupt aller_künstlichen Mittel der Circulation nach unfundigen Volke statt finden mögenden Lauschhandels bezogen, halten wir es der Mühe nicht werth, demselben näher nachzuspüren, da uns bey un serer höhern Cultur der Blick in das Treiben eines gånz. lich culturlosen Menschenhaufens nicht gestattet ist, und jes nes um so mehr, als uns aus solchen Betrachtungen für die Ergründung des Wesens vom Handel bey bereits höher cultivierten Nationen, kein sonderlicher Gewinn zu Theil werden möchte. Wir glauben vielmehr, auf alle bloß die Neugierde befriedigenden die staatswirthschaftliche Praxis auf

• Buquops Theorie ber Rationalwirthschaft.

I.

keine Weise fördernden Betrachtungen gänzlich Verzicht leis sten zu müssen, und halten es für gerathener, das Hans belswesen theoretisch und practisch so darzustellen, wie dass felbe den bereits höher cultivierten Nationen entspricht, und wie es allein auch von ihnen richtig aufgefaßt werden kann. Diese Methode erinnert an jene der analytischen Dynamik, wo es bey Berechnung von Maschinen weit zweckmäßiger und für die Richtigkeit des Rechnungsresultats weit günstis ger ist, die Maschine zu betrachten, nicht vom Ursprunge ihrer Bewegung an, sondern damals, wo sich jene schon im Beharrungsstande befindet, d. h. die Maschine uns ter dem Zustande der Gesammtcombination aller dabey in Rechnung kommenden Kräfte, Bewegungen und trågen Mass sen zu betrachten.

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Als kunstgerechten Meister in die combinierte Maschine der staatswirthschaftlichen Betriebsamkeit blickend, fie in ihs rem wahrhaft reysamen Beharrungsstande eben so regsam anschauend, sagt Adam Smith sehr treffend: When the division of labour had converted every man as it were into a merchant, and society itself grew to be what is properly called a commercial society, no one was inclined to part with his produce but for an equivalent. To fix this equivalent, it was necessary to know the value of what was given and what was received; and it must be confessed, that the difficulty af hitting upon the means af daing so must have been very considerable.

Da im Handel die Ausdrücke Werth, theuer, wohlfeil so häufig vorkommen, und in den staatswirth schaftlichen Schriften hierüber noch große Dunkelheit herrscht, fo foll hier Einiges zu deren Erläuterung gefagt werden. Was namentlich den Ausdruck Werth betrifft, so ist der fogenannte Nationalwerth wohl ziemlich allgemein bes stimmt, sehr unbestimmt dagegen der Ausdruck reeller Werth, obgleich man seit Smith damit im Reinen zu seyn glaubte, jenen Ausdruck auf ein gewiffes Arbeitsquantum beziehend, wogegen wir uns jedoch in frühern Schriften mehrmals äußerten, wogegen auch Lord Lauderdale manches Treffende einwendet, und unter andern sehr richtig folgendes bemerkt: This pretended accurate measure af value is not even capable, like other commodities, af forming a true measure of value at the same time and place; which is evident when we recollect that, at the same time and place, the real and the moneyprice af labour vary, not only according to the different abilities af the workmen, but according to the easiness or hardness of the masters.

Wir finden über das Wesen des reellen Werthes noch folgendes hinzuzusehen:

Eine Sache hat nur dann und nur dadurch einen Werth für irgend Jemanden, daß sie ihm einen Genuß zu verschaffen in Stande ist. Ist sie an und für sich eines Genusses fähig, so hat sie einen directen Werth, kann sie aber bloß burch Umwandlung oder durch Tausch einen Ge. genstand des Genusses herbeyschaffen, so hat fie bloß einen indirecten Werth. Den Werth einer Sache ihrer. Quanti. tát nach zu bestimmen, dieß ist im Allgemeinen gar nicht möglich, und man kann überhaupt nicht leicht eine unbes

stimmtere Frage thun, als nach dem Werthe einer Sas che überhaupt; denn dieser schließt allemal schon deren relativen Werth mit in sich, welcher sehr groß, oder sehr klein ist, wie man es nehmen will. Der relative Werth eines Dinges nehmlich bezieht sich nie bloß auf das Ding selbst, sondern immer zugleich auf die Person, welche nach seinem Werthe forscht; hiedurch aber tritt in den Begriff jenes Werthes das ganze Individuelle der Person mit ein; und es hängt von ihrem Bedürfnisse, von ihrem conven tionellen oder eingebildeten, oft auf Launen und bizarren Ansichten beruhenden Verlangen darnach ab, ob das Ding für jene Person einen Wertb habe, oder nicht.

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Die Größe des Verlangens nach einem Gegenstande, folglich auch die Größe des Werthes, welchen ein Gegens stand für irgend Jemanden hat, läßt sich auf keine Weise messen; denn was soll man hier als Einheit des Maaßes vestsetzen? Nur in einer einzigen Beziehung läßt sich der Werth einer Sache in Quantitát ausdrücken, nehmlich dann, wenn vom Laufchwerthe die Rede ist; denn in diesem Falle last fich fagen: Ich fühle mich geneigt, für diese oder jené Sache so oder so viel hinzugeben, u. 8. von einer Sache, deren Quantität und Qualitát ein für allemal ans genommen ist. *

Hiermit waren wir dem Sinne schon nåher gerückt, in welchem hier der Werth der Dinge betrachtet werden soll. Allein es muß noch eine eigentliche Bestimmung hinzukome men, nehmlich, daß hier nicht von jenem Lauschwerthe der Dinge gesprochen wird, welchen diese für irgend eine Person haben können, sondern von jenem Tauschwerthe, welcher zu einer bestimmten Zeit einer ganzen Gegend bergestalt entspricht, daß für jene Dinge, von deren Wers then die Rede ist, allgemein von Jederman, Igleich. fam wie durch gemeinschaftliches Einverständniß, eine bes stimmte Quantitat an Dingen von bestimmter Art erhalten werden kann. In diesem Sinne nehmen wir den Ausdruck: reeller Tausch werth, oder fürzer: reeller Werth.

Nun entsteht die Frage, von welcher Art das für die mancherley Sachen allgemein Einzutauschende seyn müsse, um hierdurch den reellen. Werth jener Sachen bestimmt unb bequem auszudrüden ?...

Dieses Einzutauschende, welches als Maaßstab. des res ellen Werthes aller übrigen Dinge angenommen werden soll, muß von der Art seyn, daß es an und für sich einen die recten Werth, u. s. für alle Individuen einer Gegend in gleichem Maaße habe. gleichem Maaße habe. Dieß findet aber dann Statt, wenn jenes als Maaßstab angenommen die Summe aller Gegenstände in sich faßt, welche zur Erhaltung des Lebens, der Gesundheit und der physischen Kräfte jedes Individuums einer betrachteten Gegend erfordert werden, welche hierzu aber auch hinreichen, wobey Alles auf eine bes

Diese zum Maaßstabe des Tauschwerthes dienende Sache, von unveränderlicher Quantität und Qualität, braucht eben nicht eine einzige Sache zu seyn, sondern sie kann gar wohl ein bestimmtes Aggregat von bee ftimmten Sachen seyn, und sich daher auf einem collectiven Begriff beziehen.

ftimmte Dauer bezogen werden muß. Jenes Aggregat von Dingen, das diefe Bedingungen erfüllt, hat einen Werth, der fich auf den allgemeinen Trieb der Selbsterhaltung, und auf die Natur des Menschen gründet, der daher nicht von einzelner Laune, von selbstgeschaffenem Verlangen abs hängt, fondern der, im Allgemeinen betrachtet, für alle Mens schen eines Districtes als gleich angenommen werden darf. (Fortsegung folgt.)

Handel.

Vom Grafen Georg von Buquoy.

Hier nur einige Winke aus der Geschichte, um den Einfluß des Handels auf Nationalwohlfahrt nachzuweisen.

Die griechischen und die jonischen Städte, Alexandria Marseilles und Carthago, welche die Trümmer des Handels von Sidon und Tyrus fammelten, waren sehr berühmt durch ihre Macht. Carthago insbesondere stieg zu dem hoch, ften Grade des Glanzes und der Macht empor, kämpfte lange Zeit mit Glück gegen die Kühnheit und den Unter nehmungsgeift der Römer, und schob auf diese Weise auf mehr als ein Jahrhundert die Unterjochung der übrigen Na. tionen hinaus.

Als in der Folge Rome Genius, Kühnheit und Waf fenglück auf den Ruinen Carthagos die Eroberung der Welt gründete, so waren die Quellen des Reichthums für Europa Afien und Africa wie mit Einemmale vertrodnet; indem allenthalben die wechselseitige commerzielle Verbindung unterbrochen war.

Die unermeßlichen Schäße, welche durch Ausplündern der übrigen Nationen in Rom angehäuft wurden, trugen nichts dazu bey, den Wohlstand irgend eines Landes empor zu heben; jene Schäße lagen für die Nationalindustrie todt, fie befruchteten keine Scholle, gaben keiner Art von Indu strie, Leben und Gedeihen, und thaten überhaupt in keiner Hinsicht etwas, um Civilisation und höhere Bildung in an dern Ländern zu beleben. Jene Schage bloß der Bereiches Schäße rung einiger Weniger gewidmet, bloß als Vehikel zu fünfs tigen Eroberungen betrachtet, fanden keine segensvolle Bers wendung für Nationalwohl, sondern wurden bloß dazu vers wendet, die Aufstände der Cohorten zu stellen, und Rom, von Frist zu Frist von den Einfällen allverheerender Barbas ren loszukaufen. Das Rómervolk, diefer ungeheure Kolos, diese Wundererscheinung am geschichtlichen Himmel, vers schwand gleich einem Feuerine teore, beynahe nichts hinter fich laffend, so daß Rom, deffen Provinzen und zinßbare Bolter fich unter einander bloß durch den Grad des Elends und des erbarmungswürdigsten Zustandes unterschieden. Wie fehr sticht hier die ephemere Größe eines bloß auf Waffen, glück gestügten Staates von solchen den kommenden Ges schlechtern segenbringenden Nationen ab, die ihre Macht und Große auf Handel und alle mit diefem in Verbindung Stehende Zweige der innern Industrie gründen?

Seit der Zerstörung des weströmischen Reiches bis kurz vor jener des griechischen Kaiserthums, eine Periode von

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beynabe tausend Jahren, wo Unterdrückung Anarchie und Verbrechen herrschten, wo Handel und jede Art von Industrie darniederlagen; bildete sich Nichts, das auf Natio. nalwohlstand hinzudeuten vermochte. Constantinopel war zwar der Punct des Zusammenströmens ungeheuer mannichfacher politischer und commercieller Geschäfte; aber die große Aus. dehnung des Reichs, das Imposante und Furchteinflößende einer erobernden von wilden u. raubsüchtigen Nachbarn umi lauerten Nation; ferner das Drückende der Abgaben, die zwangsweise bem kaiserlichen Schaße zufließenden Summen lähmten jenen Wetteifer, jene Thätigkeit und Energie, durch welche der Handel sich auszeichnen muß, soll er ja einen allgemeinen Wohlstand verbreiten. Es dringt sich daher bem in staatswirthschaftlicher Hinsicht die Geschichte über. blickenden Forscher die traurige Bemerkung auf, daß, feit Carthagos Zerstörung bis weit ins Mittelalter hinein, bins nen einer Periode von mehr denn dreyzehn Jahrhunderten, die Quellen des allgemeinen Wohlstandes über das ganze römische Reich hin vertrocknet waren, welches eben so viel heißt, als über die gesammte damals bekannte Welt.

Erst im zwölften Jahrhunderte gieng der Natio, nalindustrie eine neue Sonne auf, die befruchtend wieder erweckte, was seit so vielen Jahrhunderten geschlummert hatte.

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Venedig, Genua, Pisa und Florenz, obgleich durch bie Unfruchtbarkeit und geringe Ausdehnung ihrer Gebiete zur Armuth verurtheilt, gelangten nichts destoweniger zu großer Macht und bebeutendem Reichthume durch ihren Handel mit den Producten des Orients und Nordens. Eben. so herrisch als ehemals Tyrus und Sidon und Carthago, dictierten sie dem griechischen Reiche das Gefeß, erregten Eifersucht bey den größten Monarchen, und lenkten das Schicksal Europas binnen mehr als drey Jahrhunderten. Ihre Größe und ihr Ansehen fanken aber mit ihrem Wohl ftande, welchen fie auf eine höchst unkluge, unpolitische Weise, auswärtigen Kriegen opferten, leidenschaftlich und in Verblendung Rrebend nach Ausdehnung ihrer Herrschaft. Mit einem Male fank endlich ihr Handel und hiemit ihre politische Bedeutung, als durch Entdeckung des neuen See weges nach Ostindien, und durch die Auffindung einer neue en westlichen Welt, der Seehandel eine gånglich veränderte Richtung erhielt.

Die mancherley Factoreven, welche jene Städte Star liens im Norden Europas errichtet hatten, als Lubed, Bres men, Hamburg, Bruges, Antwerpen u. f. w., erfreueten sich von nun an einer aufkeimenden und mit jugendlicher Kraft voranschreitenden nationalen Macht und Wohlfahrt. Jene nordischen Städte, vor Einführung eines auswärti gen Handels kaum dem Namen nach gekannt, prangten nur bald als Hauptpuncte des europäischen Reichthums, Unse. hens und politischen Einflußes. Kluger und vorsichtiger ihr ren errungenen beneidenswerthen Zustand bewahrend, als die einem Lafchern Leben bingegebenen Städte Italiens, mei deten sie alles, das sïê in schwächende Kriege verwickeln konnte, bildeten sie eine vestgeschlossene Conföderation zur Auf rechthaltung und Vertheidigung ihres Handels, und legten sie auf diese Weise den Grund zu dem weltberühmten Hans

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