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xviii

Seh' ich die Werke der Meister an,
So seh' ich das, was sie getan;
Betracht' ich meine Siebensachen,
Seh' ich, was ich hätt' sollen machen.

xix

Wie sich Verdienst und Glück verketten,
Das fällt den Toren niemals ein;
Wenn sie den Stein der Weisen hätten,
Der Weise mangelte dem Stein.

xx

Das ist der Weisheit letzter Schluß:
Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben,
Der täglich sie erobern muß.

Friedrich von Schiller

Die Schlacht

1759-1805

Schwer und dumpfig,

Wetterwolke,

Durch die grüne Ebne schwankt der Marsch.

Zum wilden eisernen Würfelspiel

Streckt sich unabsehlich das Gefilde.

Blicke kriechen niederwärts,

An die Rippen pocht das Männerherz,
Vorüber an hohlen Totengesichtern
Niederjagt die Front der Major:
Halt!

Und Regimenter fesselt das starre Kommando.

Lautlos steht die Front.

Prächtig im glühenden Morgenrot
Was blickt dort her vom Gebirge ?
Seht ihr des Feindes Fahnen wehn ?
Wir sehn des Feindes Fahnen wehn,
Gott mit euch, Weib und Kinder!

Lustig! hört ihr den Gesang ?
Trommelwirbel, Pfeifenklang

Schmettert durch die Glieder;

Wie braust es fort im schönen wilden Takt
Und braust durch Mark und Bein!

Gott befohlen, Brüder!

In einer andern Welt wieder!

Schon fleugt es fort wie Wetterleucht,
Dumpf brüllt der Donner schon dort,
Die Wimper zuckt, hier kracht er laut,
Die Losung braust von Heer zu Heer-
Laß brausen in Gottes Namen fort!
Freier schon atmet die Brust.

Der Tod ist los-schon wogt sich der Kampf
Eisern im wolkichten Pulverdampf,

Eisern fallen die Würfel.

Nah umarmen die Heere sich;

Fertig! heult's von Peloton zu Peloton.
Auf die Kniee geworfen

Feuern die Vordern, viele stehen nicht mehr auf,
Lücken reißt die streifende Kartätsche,

Auf Vormanns Rumpfe springt der Hintermann,
Verwüstung rechts und links und um und um,
Bataillone niederwälzt der Tod.

Die Sonne löscht aus, heiß brennt die Schlacht,
Schwarz brütet auf dem Heer die Nacht -
Gott befohlen, Brüder!

In einer andern Welt wieder!

Hoch spritzt an den Nacken das Blut,
Lebende wechseln mit Toten, der Fuß
Strauchelt über den Leichnamen.

„Und auch du, Franz?"-,,Grüße mein Lottchen, Freund!"

Wilder immer wütet der Streit;

„Grüßen will ich“ — Gott! Kameraden, seht!

Hinter uns wie die Kartätsche springt!

„Grüßen will ich dein Lottchen, Freund!

Schlummre sanft! wo die Kugeljaat

Regnet, stürz' ich Verlaßner hinein."

Hierher, dorthin schwankt die Schlacht,
Finstrer brütet auf dem Heer die Nacht
Gott befohlen, Brüder!

In einer andern Welt wieder!

Horch! was strampft im Galopp vorbei?
Die Adjutanten fliegen,

Dragoner rasseln in den Feind,
Und seine Donner ruhen.
Vittoria, Brüder!

Schrecken reißt die feigen Glieder,

Und seine Fahne sinkt. —

Entschieden ist die scharfe Schlacht,
Der Tag blickt siegend durch die Nacht!
Horch! Trommelwirbel, Pfeifenklang
Stimmen schon Triumphgesang!
Lebt wohl, ihr gebliebenen Brüder!
In einer andern Welt wieder!

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Fre

An die Freude

reude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt,
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt.
Seid umschlungen, Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder überm Sternenzelt
Muß ein lieber Vater wohnen.

Wem der große Wurf gelungen,
Eines Freundes Freund zu sein,
Wer ein holdes Weib errungen,
Mische seinen Jubel ein!

Ja - wer auch nur eine Seele
Sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle
Weinend sich aus diesem Bund.
Was den großen Ring bewohnet,
Huldige der Sympathie !
Zu den Sternen leitet sie,
Wo der Unbekannte thronet.

Freude trinken alle Wesen
An den Brüsten der Natur,
Alle Guten, alle Bösen
Folgen ihrer Rosenspur.
Küsse gab sie uns und Reben,
Einen Freund, geprüft im Tod,
Wollust ward dem Wurm gegeben,
Und der Cherub steht vor Gott.
Ihr stürzt nieder, Millionen ?
Ahnest du den Schöpfer, Welt?
Such ihn überm Sternenzelt!
Über Sternen muß er wohnen.

Freude heißt die starke Feder
In der ewigen Natur.

Freude, Freude treibt die Räder
In der großen Weltenuhr.

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