Täler weit, o Höhen, schöner, grüner Wald,
Du meiner Lust und Wehen Andächt'ger Aufenthalt!
Da draußen, stets betrogen, Saust die geschäft'ge Welt; Schlag noch einmal die Bogen Um mich, du grünes Zelt!
Wenn es beginnt zu tagen, Die Erde dampft und blinkt, Die Vögel lustig schlagen, Daß dir dein Herz erklingt: Da mag vergehn, verwehen Das trübe Erdenleid, Da sollst du auferstehen In junger Herrlichkeit!
Da steht im Wald geschrieben Ein stilles, ernstes Wort
Von rechtem Tun und Lieben, Und was des Menschen Hort. Ich habe treu gelesen
Die Worte schlicht und wahr, Und durch mein ganzes Wesen Ward's unaussprechlich klar.
Bald werd' ich dich verlassen, Fremd in der Fremde gehn, Auf buntbewegten Gassen Des Lebens Schauspiel sehn; Und mitten in dem Leben Wird deines Ernsts Gewalt Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt.
Komm, Troft der Welt, du stille Nacht!
Wie steigst du von den Bergen sacht!
Die Lüfte alle schlafen;
Ein Schiffer nur noch, wandermüd', Singt übers Meer sein Abendlied Zu Gottes Lob im Hafen.
Die Jahre wie die Wolken gehn Und lassen mich hier einsam stehn, Die Welt hat mich vergessen; Da tratst du wunderbar zu mir, Wenn ich beim Waldesrauschen hier Gedankenvoll gesessen.
O Trost der Welt, du stille Nacht! Der Tag hat mich so müd' gemacht, Das weite Meer schon dunkelt; Laß ausruhn mich von Lust und Not, Bis daß das ew'ge Morgenrot Den stillen Wald durchfunkelt,
wunderbares, tiefes Schweigen,
Wie einsam ist's noch auf der Welt! Die Wälder nur sich leise neigen, Als ging' der Herr durchs stille Feld.
Ich fühl' mich recht wie neu geschaffen, Wo ist die Sorge nun und Not? Was mich noch gestern wollt' erschlaffen, Ich schäm' mich des im Morgenrot.
Die Welt mit ihrem Gram und Glücke Will ich, ein Pilger frohbereit, Betreten nur wie eine Brücke
Zu dir, Herr, übern Strom der Zeit.
Und buhlt mein Lied, auf Weltgunst lauernd, Um schnöden Sold der Eitelkeit: Zerschlag mein Saitenspiel, und schauernd Schweig' ich vor dir in Ewigkeit.
Der frohe Wandersmaun
em Gott will rechte Gunst erweisen, Den schickt er in die weite Welt; Dem will er seine Wunder weisen
In Berg und Wald und Strom und Feld.
Die Trägen, die zu Hause liegen, Erquicket nicht das Morgenrot, Sie wissen nur von Kinderwiegen, Von Sorgen, Last und Not um Brot.
Die Bächlein von den Bergen springen, Die Lerchen schwirren hoch vor Lust; Was sollt' ich nicht mit ihnen singen Aus voller Kehl' und frischer Brust?
Den lieben Gott lass' ich nur walten; Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld Und Erd' und Himmel will erhalten, Hat auch mein' Sach' aufs best' bestellt.
Es schienen so golden die Sterne, Am Fenster ich einsam stand
Und hörte aus weiter Ferne Ein Posthorn im stillen Land. Das Herz mir im Leibe entbrennte, Da hab' ich mir heimlich gedacht: Ach, wer da mitreisen könnte In der prächtigen Sommernacht!
Zwei junge Gesellen gingen Vorüber am Bergeshang.
Ich hörte im Wandern sie singen Die stille Gegend entlang:
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