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IS

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An einen Boten

enn du zu mei'm Schäßel kommst, Sag: ich ließ sie grüßen;

Wenn sie fraget, wie mir's geht,

Sag: auf beiden Füßen.

Wenn sie fraget, ob ich krank,

Sag: ich sei gestorben;

Wenn sie an zu weinen fangt,

Sag: ich käme morgen.

O Straßburg

Straßburg, o Straßburg,
Du wunderschöne Stadt,

Darinnen liegt begraben
So mannicher Soldat.

So mancher und schöner

Auch tapferer Soldat,

Der Vater und lieb Mutter

Böslich verlassen hat.

Verlassen, verlassen,

Es kann nicht anders sein!

Zu Straßburg, ja zu Straßburg
Soldaten müssen sein.

Der Vater, die Mutter,

Die gingen vor's Hauptmanns Haus:

„Ach Hauptmann, lieber Herr Hauptmann, Gebt mir meinen Sohn heraus!"

,,Euern Sohn kann ich nicht geben
Für noch so vieles Geld,

Euer Sohn, der muß marschieren
Ins weit und breite Feld.

Ins weite, ins breite,

Allvorwärts vor den Feind,

Wenngleich sein schwarzbraun Mädchen

So bitter um ihn weint."

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Zu Straßburg auf der Schanz

u Straßburg auf der Schanz,

Da fing mein Unglück an;

Da wollt' ich den Franzosen desertiern

Und wollt' es bei den Preußen probiern.

Ei, das ging nicht an.

Eine Stund' wohl in der Nacht

Haben sie mich gefangen 'bracht.

Sie führten mich vor's Hauptmanns Haus,
O Himmel, was soll werden daraus!

Mit mir ist's aus.

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Früh morgens um zehn Uhr
Stellt man mich dem Regimente vor.
Da soll ich bitten um Pardon

Und werd' ich kriegen meinen Lohn,
Das weiß ich schon.

Ihr Brüder allzumal,

Heut seht ihr mich zum letztenmal.
Unser Korporal, der gestrenge Mann,
Ist meines Todes Schuld daran,
Den klag' ich an.

Ihr Brüder alle drei,

Ich bitt' schießt allzugleich!

Verschont mein junges Leben nicht,
Schießt, daß das rote Blut 'raus sprigt,
Das bitt' ich euch!

O Himmelskönigin,

Nimm meine Seel' dahin!

Nimm sie zu dir in Himmel hinein,

Allwo die lieben Englein sein,

Vergiß nicht mein.

Friedrich von Hagedorn

Der Mai

er Nachtigall reizende Lieder

Ertönen und locken schon wieder

Die fröhlichsten Stunden ins Jahr.

1708-54

18

Nun singet die steigende Lerche,
Nun klappern die reisenden Störche,
Nun schwazet der gaukelnde Star.

Wie munter sind Schäfer und Herde!
Wie lieblich beblümt sich die Erde!
Wie lebhaft ist ißo die Welt!
Die Tauben verdoppeln die Küsse,
Der Entrich besuchet die Flüsse,
Der lustige Sperling sein Feld.
Nun heben sich Binsen und Keime,
Nun kleiden die Blätter die Bäume,
Nun schwindet des Winters Gestalt;
Nun rauschen lebendige Quellen
Und tränken mit spielenden Wellen
Die Triften, den Anger, den Wald.

Das Hühnchen und der Diamant in verhungert Hühnchen fand Einen feinen Diamant

Ein

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19

Johann der Seifensieder

(ohann, der muntre Seifensieder,
Erlernte viele schöne Lieder
Und sang mit unbesorgtem Sinn
Vom Morgen bis zum Abend hin.

Sein Tagwerk konnt' ihm Nahrung bringen;
Und wann er aß, so mußt' er singen,
Und wann er sang, so war's mit Lust,
Aus vollem Hals und freier Brust.
Beim Morgenbrot, beim Abendessen
Blieb Ton und Triller unvergessen;
Der schallte recht, und seine Kraft
Durchdrang die halbe Nachbarschaft.

Man horcht, man fragt: Wer singt schon wieder?
Wer ist's? Der muntre Seifensieder.

Es wohnte diesem in der Nähe
Ein Sprößling eigennütz'ger Ehe,
Der, stolz und steif und bürgerlich,
Im Schmausen keinem Fürsten wich.

Kaum hatte mit den Morgenstunden
Sein erster Schlaf sich eingefunden,
So ließ ihm den Genuß der Ruh
Der nahe Sänger nimmer zu.

,,Zum Henker! lärmst du dort schon wieder,
Vermaledeiter Seifensieder?

Ach wäre doch zu meinem Heil

Der Schlaf hier wie die Austern feil!"

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