Es spielt der Nöck und singt mit Macht Und selig weinen machen. Die Sonn' entschwebet. . . 158 man legte sich Mit Heinzelmännchen so bequem! Denn, war man faul Hin auf die Bank und pflegte sich. Da kamen bei Nacht, Eh' man's gedacht, Die Männlein und schwärmten Und klappten und lärmten, Und rupften Und zupften Und hüpften und trabten Und putten und schabten. Und eh' ein Faulpelz noch erwacht, Die Zimmerleute streckten sich Hin auf die Spän' und reckten sich. Indessen kam die Geisterschar Und sah, was da zu zimmern war. Und die Säg' in Eil'; Und hieben und brachen, Und kappten, Visierten wie Falken Und sezten die Balken. Eh' sich's der Zimmermann versah Klapp! stand das ganze Haus schon fertig da. Beim Bäckermeister war nicht Not, Mit den Säcken schwer, Und kneteten tüchtig Und wogen es richtig Und hoben Und schoben Und fegten und backten Und klopften und hackten. Die Burschen schnarchten noch im Chor, Beim Fleischer ging es just so zu: Indessen kamen die Männlein her Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer. Das ging so geschwind Wie die Mühl' im Wind! Die klappten mit Beilen, Die schnitten an Speilen, Die spülten, Die wühlten Und mengten und mischten Tat der Gesell die Augen auf Wapp! hing die Wurst da schon im Ausverkauf. Beim Schenken war es so: es trank Am hohlen Fasse schlief er ein, Die Männlein sorgten um den Wein Alle Fässer ein, Und rollten und hoben. Mit Winden und Kloben Und schwenkten Und senkten Und gossen und panschten Und mengten und manschten. Und eh' der Küfer noch erwacht, War schon der Wein geschönt und fein gemacht. Einst hatt' ein Schneider große Pein: In den Schneidertisch Und nähten und stickten Und faßten Und paßten Und strichen und guckten Und zupften und ruckten, Schlägt hin im Haus, Und plumpen in Kufen, Die fallen Mit Schallen, Die lärmen und schreien Und vermaledeien. Sie springt hinunter auf den Schall Mit Licht: husch husch husch husch! —— ver schwinden all'. 159 weh! nun sind sie alle fort, Und klopfen und hacken Und kochen und backen. Ach, daß es noch wie damals wär'! Nikolaus Lenau (Nikolaus von Strehlenau) See und Wasserfall Die Felsen, schroff und wild, Der See, die Waldumnachtung Und dort, mit Donnerhall 1802-1850 |