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Die Bürger nach den Kirchen wallen,
Zum Dankgebet die Glocken schallen.
Des Bürgermeisters Töchterlein
Muß nun des Rattenfängers sein.
Der Vater spricht:

,,Ich duld' es nicht!
So hoher Ehren

Mag ich entbehren.

Mit Sang und Flötenspiel gewinnt
Man keines Bürgermeisters Kind."

In seinem bunten Jägerstaate
Erscheint der Spielmann vor dem Rate.
Sie sprechen all' aus einem Ton
Und weigern den bedungnen Lohn :
Das Mägdelein?

Es kann nicht sein;

Herr Rattenfänger,

Müht Euch nicht länger!

Euer Flötenspiel ist eitel Dunst

Und kam wohl von des Satans Kunst.“.

Am andern Morgen hört man's klingen,
Wie wenn die Nachtigallen singen.
Ein Flöten und ein Liedersang

So süß vertraut, so liebebang!

Da zieht heran

Der Jägersmann,
Der Rattenfänger,
Der Wundersänger,

Und Kinder, Knaben, Mägdelein
In hellen Scharen hinterdrein.

Und holder und holder hört man's klingen,
Wie wenn die lieben Englein singen.
Und vor des Bürgermeisters Tür,
Da tritt sein einzig Kind herfür.
Das Mägdelein

Muß in den Reih'n.

Die Mäuschen laufen
Ihm zu in Haufen.

Er lockt sie nach mit Wunderschall
Und nach der Weser zogen all'.

Die Eltern liefen nach den Toren,
Doch jede Spur war schon verloren.
Kein Eckart hatte sie gewarnt,

Des Jägers Netz hält sie umgarnt.
Zwei kehrten um,

Eins blind, eins stumm.
Aus ihrem Munde

Kam keine Kunde.

Da hob der Mütter Jammer an.
So rächte sich der Jägersmann.

169

Wilhelm Hauff

Reiters Morgengesang

Morgenrot,

Leuchtest mir zum frühen Tod?

Bald wird die Trompete blasen,
Dann muß ich mein Leben lassen,
Ich und mancher Kamerad!

Kaum gedacht,

War der Lust ein End' gemacht.
Gestern noch auf stolzen Rossen,
Heute durch die Brust geschossen,
Morgen in das kühle Grab!

Ach, wie bald

Schwindet Schönheit und Gestalt
Tust du stolz mit deinen Wangen,
Die wie Milch und Purpur prangen?
Ach, die Rosen welken all!

Darum still

Füg' ich mich, wie Gott es will.
Nun, so will ich wacker streiten,
Und sollt' ich den Tod erleiden,
Stirbt ein braver Reitersmann.

1802-27

170

Z

Julius Mosen

Hofers Tod

u Mantua in Banden

Der treue Hofer war,
In Mantua zum Tode
Führt' ihn der Feinde Schar.

Es blutete der Brüder Herz,

1803-67

Ganz Deutschland, ach! in Schmach und Schmerz,
Mit ihm das Land Tirol.

Die Hände auf dem Rücken

Andreas Hofer ging

Mit ruhig festen Schritten;
Ihm schien der Tod gering,
Der Tod, den er so manches Mal
Vom Iselberg geschickt ins Tal
Im heil'gen Land Tirol.

Doch als aus Kerkergittern

Im festen Mantua

Die treuen Waffenbrüder
Die Händ' er strecken sah,

Da rief er laut:,, Gott sei mit euch,
Mit dem verratnen Deutschen Reich'
Und mit dem Land Tirol!"

Dem Tambour will der Wirbel
Nicht unterm Schlegel vor,
Als nun Andreas Hofer
Schritt durch das finstre Tor.
Andreas, noch in Banden frei,
Dort stand er fest auf der Bastei,
Der Mann vom Land Tirol.

Dort soll er niederknien,
Er sprach:,,Das tu ich nit!
Will sterben, wie ich stehe,
Will sterben, wie ich stritt,

So wie ich steh' auf dieser Schanz.
Es leb' mein guter Kaiser Franz,
Mit ihm sein Land Tirol!"

Und von der Hand die Binde

Nimmt ihm der Korporal,

Andreas Hofer betet

Allhier zum letzten Mal.

Dann ruft er:,,Nun, so trefft mich recht!

Gebt Feuer!

Ach, wie schießt ihr schlecht!

Ade, mein Land Tirol!"

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