ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

171

172

Ju der Frühe

1804-75

ein Schlaf noch fühlt das Auge mir,
Dort gehet schon der Tag hersür

An meinem Kammerfenster.

Es wühlet mein verstörter Sinn
Noch zwischen Zweifeln her und hin
Und schaffet Nachtgespenster.

Ängste, quäle

Dich nicht länger, meine Seele!
Freu dich schon sind da und dorten
Morgenglocken wach geworden.

Lied vom Winde

Sausewind! Brausewind!

Dort und hier!

Deine Heimat sage mir!

„Kindlein, wir fahren

Seit viel vielen Jahren

Durch die weit weite Welt,

Und möchten's erfragen,

Die Antwort erjagen,

Bei den Bergen, den Meeren,

Bei des Himmels klingenden Heeren,
Die wissen es nie.

Bist du flüger als sie,

Magst du es sagen.

- Fort, wohlauf!

Halt uns nicht auf!

Kommen andre nach, unsre Brüder,

Da frag wieder!"

Halt an! Gemach!

Eine kleine Frist!

Sagt, wo der Liebe Heimat ist,

Ihr Anfang, ihr Ende?

Wer's nennen könnte!

Schelmisches Kind,

Lieb' ist wie Wind,

Rasch und lebendig,
Ruhet nie,

Ewig ist sie,

Aber nicht immer beständig.

Fort! Wohlauf! auf!

Halt uns nicht auf!

Fort über Stoppel und Wälder und Wiesen! Wenn ich dein Schäßchen seh',

Will ich es grüßen.

Kindlein, ade!"

173

Die traurige Krönung

Es war ein König Milesint,
Von dem will ich euch sagen:
Der meuchelte sein Bruderskind,
Wollte selbst die Krone tragen.
Die Krönung ward mit Prangen

Auf Liffey-Schloß begangen.

Irland! Irland! warest du so blind?

Der König sitt um Mitternacht
Im leeren Marmorsaale,

Sieht irr in all die neue Pracht,
Wie trunken von dem Mahle;
Er spricht zu seinem Sohne:
„Noch einmal bring die Krone!

Doch schau, wer hat die Pforten aufgemacht ?

Da kommt ein seltsam Totenspiel,

Ein Zug mit leisen Tritten,

Vermummte Gäste groß und viel,

Eine Krone schwankt inmitten;
Es drängt sich durch die Pforte
Mit Flüstern ohne Worte;

Dem Könige, dem wird so geisterschwül.

Und aus der schwarzen Menge blickt
Ein Kind mit frischer Wunde;

[ocr errors]

174

Es lächelt sterbensweh und nickt,
Es macht im Saal die Runde,
Es trippelt zu dem Throne,
Es reichet eine Krone

Dem Könige, des Herze tief erschrickt.

Darauf der Zug von dannen strich,
Von Morgenluft berauschet,
Die Kerzen flackern wunderlich,
Der Mond am Fenster lauschet;
Der Sohn mit Angst und Schweigen
Zum Vater tät sich neigen

Er neiget über eine Leiche sich.

Das verlassene Mägdlein

Früh, wann die Hähne krähn,
Eh' die Sternlein verschwinden,
Muß ich am Herde stehn,

Muß Feuer zünden.

Schön ist der Flammen Schein,
Es springen die Funken;

Ich schaue so drein,

In Leid versunken.

Plöglich, da kommt es mir,

Treuloser Knabe,

Daß ich die Nacht von dir
Geträumet habe.

Träne auf Träne dann
Stürzet hernieder;

So kommt der Tag heran
ging' er wieder!

175

[ocr errors]

Er ist's

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;

Süße, wohlbekannte Düfte

Streifen ahnungsvoll das Land.

Veilchen träumen schon,

Wollen balde kommen.

Horch, von fern ein leiser Harfenton!

Frühling, ja du bist's!

Dich hab' ich vernommen!

[blocks in formation]

Wohl um die elfe

Und meint, es rief ihm aus dem Tal
Bei seinem Namen die Nachtigall,
Oder Silpelit hätt' ihm gerufen.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »