ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

234

Der Ritt in den Tod

¡reif aus, du mein junges, mein feuriges Tier!
Noch einmal verwachs' ich centaurisch mit dir!

Umschmettert mich, Tuben! Erhebet den Ton!
Den Latiner besiegte des Manlius Sohn!

Voran die Trophä'n! Der latinische Speer!
Der eroberte Helm! Die erbeutete Wehr!

Duell ist bei Strafe des Beiles verpönt . .
Doch er liegt, der die römische Wölfin gehöhnt!
Lictoren, erfüllet des Vaters Gebot!

Ich besitze den Kranz und verdiene den Tod

Bevor es sich rollend im Sande bestaubt,
Erheb' ich im ewigen Jubel das Haupt!"

235

AT

Mit zwei Worten

́m Gestade Palästinas, auf und nieder, Tag um Tag, London?" frug die Sarazenin, wo ein Schiff vor Anker lag.

[ocr errors]

,, London!" bat sie lang vergebens, nimmer müde, nimmer

zag,

Bis zuletzt an Bord sie brachte eines Bootes Ruderschlag.

Sie betrat das Deck des Seglers, und ihr wurde nicht

gewehrt.

Meer und Himmel. London?" frug sie, von der Heimat

abgekehrt,

[ocr errors]

Suchte, blickte, durch des Schiffers ausgestreckte Hand belehrt, Nach den Küsten, wo die Sonne sich in Abendglut verzehrt . . .

"

Gilbert?" fragt die Sarazenin im Gedräng' der großen

Stadt,

Und die Menge lacht und spottet, bis sie dann Erbarmen hat. „Tausend Gilbert gibt's in London!" Doch sie sucht und wird nicht matt.

[ocr errors]

"

"

Labe dich mit Trank und Speise!" Doch sie wird von Tränen satt.

Gilbert!" „Nichts als Gilbert? Weißt du keine andern Worte? Nein ?“

Gilbert!"— „Hört, das wird der weiland Pilger Gilbert
Becket sein,

Den gebräunt in Sklavenketten glüher Wüste Sonnenschein,
Dem die Bande löste heimlich eines Emirs Töchterlein!"
„Pilgrim Gilbert Becket!" dröhnt es, braust es längs der
Themse Strand.

Sieh, da kommt er ihr entgegen, von des Volkes Mund genannt,

Über seine Schwelle führt er, die das Ziel der Reise

fand.

Liebe wandert mit zwei Worten gläubig über Meer und

Land.

236

Wir

Gloriola

ir malten eine Sonnenuhr zum Spaß,
Als ich in Fuldas Klosterschule saß.

Ringsum ein Spruch, gedankentief und fein
Und schlagend, mußte nun ersonnen sein.

[ocr errors]

Herr Abbas sprach: Zwei Worte sind gegönnt, Ihr Schüler, sucht und eifert, ob ihr's könnt!“

Hell träumend ging ich um, mich mied der Schlaf, Bis mich wie Blizesstrahl das Rechte traf:

[ocr errors]

Ultima latet." Stund' um Stunde zeigt Die Uhr, die doch die letzte dir verschweigt.

Herr Abbas sprach:,,Das hast du klug gemacht. Es ist antik und christlich ist's gedacht."

[ocr errors]

Manch Kränzlein hab' ich später noch erjagt,
Wie dieses erste hat mir keins behagt;

Denn Süßres gibt es auf der Erde nicht
Als ersten Ruhmes zartes Morgenlicht.

237

Der gleitende Purpur

Zia Weihnacht! Eia Weihnacht!"

Schallt im Münsterchor der Psalm der Knaben.

Kaiser Otto lauscht der Mette,

Diener hinter sich mit Spend' und Gaben.

Eia Weihnacht! Eia Weihnacht!
Heute, da die Himmel niederschweben,
Wird dem Elend und der Blöße
Mäntel er und warme Röcke geben.

Hundert Bettler stehn erwartend-
Einer hält des Kaisers Knie umfangen
Mit den wundgeriebnen Armen,

Dran zerrißner Fesseln Enden hangen.

-,,Schalt! Was zerrst du mir den Purpur? Harr' und bete! Kennst du mich als Kargen ?" Doch der Bettler hält den Mantel

Fest und jammert: „Kennst du mich, den Argen ?

Du Gesalbter und Erlauchter!

Kennst du mich? ... Du hast mit mir gelegen, Mit dem Siechen, mit dem Wunden,

Unter eines Mutterherzens Schlägen.

Aus demselben Wollentuche

Schnitt man uns die Kappen und die Kleider!

Aus demselben Psalmenbuche

Sang das frische Jugendantlig beider!

Heinz, wo bist du? Heinz, wo bleibst du?'
Hast zum Spiele du mich oft gerufen
Durch die Säle, durch die Gänge,

Auf und ab der Wendeltreppe Stufen .

...

Wehe mir! Da du dich kröntest,
Hat des Neides Natter mich gebissen !
Mit dem Lügengeist im Bunde

Hab' ich dieses deutsche Reich zerrissen !

Als den ungetreuen Bruder

Und Verräter hast du mich erfunden!
Du ergrimmtest und du warfest
In die Kerkertiefe mich gebunden

In der Tiefe meines Kerkers

[ocr errors]

Hab' ich ohne Mantel heut gefroren . . .
Eia Weihnacht! Eia Weihnacht!

Heute wird der Welt das Heil geboren!"

,, Eia Weihnacht! Eia Weihnacht!"
Hundert Bettler strecken jezt die Hände.
Gib uns Mäntel! Gib uns Röcke!
Sei barmherzig! Gib uns deine Spende!"

Eine Spange löst der Kaiser

Sacht. Sein Purpur gleitet, gleitet, gleitet Über seinen sünd'gen Bruder,

Und der erste Bettler steht bekleidet . . .

Eia Weihnacht! Eia Weihnacht!

Jubelt Erd' und Himmelreich mit Schallen. Gloria! Gloria! Friede! Freude!

Und am Menschenkind ein Wohlgefallen!

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »