hr dunklen Drähte, hingezogen
Soweit mein Aug' zur Ferne schweift, Wie tönt ihr, wenn der Lüfte Wogen In euch so wie in Saiten greift!
O welch ein seltsam leises Klingen, Durchzuckt von schrillem Klagelaut, Als hallte nach, was euren Schwingen Zu raschem Flug ward anvertraut.
Als zitterten in euch die Schmerzen, Als zitterte in euch die Lust, Die ihr aus Millionen Herzen, Verkündend, tragt von Brust zu Brust.
Und so, ihr wundersamen Saiten, Wenn euch des Windes Hauch befällt, Erklingt ihr in die stillen Weiten Als Äolsharfe dieser Welt!
Nun ist das Korn geschnitten
un ist das Korn geschnitten, Die Felder leuchten fahl,
Ringsum ein tiefes Schweigen. Im heißen Sonnenstrahl.
Nimmermehr Sturm und Drang, Nimmermehr Sehnsuchtsklang; Leise nur atmest du Tiefer Erfüllung Ruh.
Aber vernehmbar auch Klaget ein scheuer Hauch, Der durch die Blätter weht, Daß es zu Ende geht.
Erschlagen lag mit seinem Heer
Der König der Goten, Theodemer.
Die Hunnen jauchzten auf blut'ger Wal; Die Geier stießen herab zutal.
Der Mond schien hell; der Wind pfiff kalt; Die Wölfe heulten im Föhrenwald.
Drei Männer ritten durchs Heidegefild, Den Helm zerschroten, zerhackt den Schild.
Der erste über dem Sattel quer Trug seines Königs zerbrochenen Speer.
Der zweite des Königs Kronhelm trug, Den mittendurch ein Schlachtbeil schlug.
Der dritte barg mit treuem Arm Ein verhüllt Geheimnis im Mantel warm.
So kamen sie an die Donau tief, Und der erste hielt mit dem Roß und rief:
,, Ein zerhauener Helm, ein zerspellter Speer- Vom Reiche der Goten blieb nicht mehr!"
Und der zweite sprach:,,In die Wellen dort Versenkt den traurigen Gotenhort!
Dann springen wir nach dem Uferrand Was säumest du, Vater Hildebrand? "
Und tragt ihr des Königs Kron' und Speer, Ihr treuen Gesellen, ich habe mehr! “
Auf schlug er seinen Mantel weich:
,, Hier trag' ich der Goten Hort und Reich. Und habt ihr gerettet Speer und Kron', Ich habe gerettet des Königs Sohn.
Erwache, mein Knabe, ich grüße dich, Du König der Goten, Jungdieterich!"
Wallenstein vor Stralsund
it Hörnergetön in blizender Wehr
Vor Stralsunds Wälle zog Friedlands Heer. Ringsum längst zwang er die Länder ins Joch, Nur Stralsund trohte, das mächtige, noch. Doch eh' noch Kartaunen erdröhnten im Feld, Entbot er zu sich die Ratsherrn ins Zelt; Die traten gefaßt vor sein Angesicht Und zitterten nicht.
Der Friedland sprach: „Ihr Herren vom Rat, Dem Troß nun entsagt, bevor es zu spat! Nach Recht und Gesetz ist mein dieses Land, So will es der Kaiser, Herr Ferdinand;
Drum fügt euch und tut, was der Mächt'ge gebeut, Von Gegenwehr laßt und ergebt euch noch heut!" Drauf sprachen die Ratsherrn, getreu der Pflicht: Das tun wir nicht!“
Das Wort, es weckte gar herben Verdruß Dem böhmischen Generalissimus,
Doch zwang er sich noch und sprach: „Wohlan! Geehrt stets hab' ich den tapferen Mann; Drum sei euch gelassen der Freiheit Glück, Zahlt ihr mir Geldes ein tüchtiges Stück." Die Ratsherrn entgegneten ernst mit Gewicht: ,,Das haben wir nicht!"
Da hob sich aufs höchste des Friedland Groll, An seinen Schläfen die Ader schwoll,
Er ballte die Faust, und mit grimmigem Mut Warf er zur Erde den Feldherrnhut.
Er nannte die Bürger verruchte Geselln, Schurken, Verräter und schnöde Rebelln. Drauf sprachen die Ratsherrn gelassen und schlicht: ,,Das sind wir nicht."
Sie schieden hinweg, aufnahm sie das Tor. Der Friedland indessen, der rasende, schwor: ,,Und hing' es mit Ketten am Himmelszelt, Stralsund, das hohe, das trotzige, fällt!" Viel Kugeln verschoß er in grimmigem Haß, Bestürmte die Stadt ohne Unterlaß,
Er wollte sie strafen mit blut'gem Gericht - Und nahm sie nicht.
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