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Arthur Fitger

Zwei Paten

er König wollte taufen
Den neugebornen Sohn;

Rings horchte der Gäste Haufen

Des Bischofs Festsermon.

Da kam wohl über die Stiege
Mit leichtem Schritt herbei

Und trat an des Kindleins Wiege
Eine wunderschöne Fey.

,,Dich will ich wohl bedenken,
Mein Kind, mit mächtigem Wort,
Ein Königreich dir schenken

Im tannendunklen Nord.

Verlaß im Stahlgeschmeide
Dein hohes Vaterhaus

Und ziehe weit über die Heide,
Dein Reich zu suchen, aus!"

Da in der Gäste Mitte
Zur Wiege trat herbei
Mit leicht geflügeltem Schritte

Eine andre schöne Fey.

1840-1909

„Dich will ich wohl bedenken,
Mein Kind, mit reicher Hand,
Ein Königreich dir schenken
Am südlichen Palmenstrand.

Du sollst deinen Rappen zäumen,
Umgürten dir das Schwert,
Und suchen in fernen Räumen
Das Reich, das ich beschert!“

In stolzer Augenweide
Lächelten von dem Thron
Die freud'gen Eltern beide
Herab auf ihren Sohn. -

Und fragt ihr nach dem Knaben,
Was Hohes er gewann ?
Da drunten liegt begraben
Ein greiser Bettelmann.

Sein Leben war zersplittert
Für dies, für das Idol,
So wie die Nadel zittert
Vom Pol zum Gegenpol.

Kein Reich hat er erworben,
Verloren die Heimat dazu;
Er ist gestorben, verdorben -
Gott gebe der Seele Ruh!

Victor Blüthgen

geb. 1844

249

Ach, wer doch das könnte !

emäht sind die Felder, der Stoppelwind weht,
Hoch droben in Lüften mein Drache nun steht,
Die Rippen von Holze, der Leib von Papier;
Zwei Ohren, ein Schwänzlein sind all seine Zier.
Und ich denk': so drauf liegen im sonnigen Strahl
Ach, wer doch das könnte nur ein einziges Mal!

--

Da guckt' ich dem Storch in das Sommernest dort:
Guten Morgen, Frau Storchen, geht die Reise bald fort?
Ich blickt' in die Häuser zum Schornstein hinein:
Papachen, Mamachen, wie seid ihr so klein!
Tief unter mir säh' ich Fluß, Hügel und Tal
Ach, wer doch das könnte nur ein einziges Mal!

Und droben, gehoben auf schwindelnder Bahn,
Da faßt' ich die Wolken, die segelnden, an;
Ich ließ' mich besuchen von Schwalben und Krähn
Und könnte die Lerchen, die singenden, sehn;
Die Englein belauscht' ich im himmlischen Saal
Ach, wer doch das könnte nur ein einziges Mal!

250

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Tod in Ähren

Im Weizenfeld, in Korn und Mohn,
Liegt ein Soldat, unaufgefunden,
Zwei Tage schon, zwei Nächte schon,
Mit schweren Wunden, unverbunden,

Durstüberquält und fieberwild,
Im Todeskampf den Kopf erhoben.
Ein letter Traum, ein legtes Bild,
Sein brechend Auge schlägt nach oben.

Die Sense sirrt im Ährenfeld,

Er sieht sein Dorf im Arbeitsfrieden.
Ade, ade du Heimatwelt -

1844-1909

Und beugt das Haupt und ist verschieden.

251

A

Wer weiß wo

(Schlacht bei Kolin, 18. Juni 1757-)

(uf Blut und Leichen, Schutt und Qualm,
Auf roßzerstampften Sommerhalm

Die Sonne schien.

Es sank die Nacht. Die Schlacht ist aus,
Und mancher kehrte nicht nach Haus
Einst von Kolin.

Ein Junker auch, ein Knabe noch,
Der heut das erste Pulver roch,
Er mußte dahin.

Wie hoch er auch die Fahne schwang,
Der Tod in seinen Arm ihn zwang,
Er mußte dahin.

Ihm nahe lag ein frommes Buch,
Das stets der Junker bei sich trug,
Am Degenknauf.

Ein Grenadier von Bevern fand
Den kleinen erdbeschmußten Band
Und hob ihn auf.

Und brachte heim mit schnellem Fuß
Dem Vater diesen lezten Gruß,
Der klang nicht froh.

Dann schrieb hinein die Zitterhand:

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Und der gesungen dieses Lied,

Und der es liest, im Leben zieht

Noch frisch und froh.

Doch einst bin ich und bist auch du

Verscharrt im Sand, zur ewigen Ruh.
Wer weiß wo.

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