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252

Siegesfest

latternde Fahnen

Und frohes Gedränge.

Fliegende Kränze
Und Siegesgesänge.
Schweigende Gräber,

Verödung und Grauen.

Welkende Kränze,

Verlassene Frauen.

Heißes Umarmen

Nach schmerzlichem Sehnen.

253

Brechende Herzen,

Erstorbene Tränen.

Krieg und Friede

Ich stand an eines Gartens Rand

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Und schaute in ein herrlich Land,
Das, weit geländet, vor mir blüht,
Drin heiß die Erntesonne glüht.

Und Arm in Arm, es war kein Traum,
Mein Wirt und ich am Apfelbaum;
Wir lauschten einer Nachtigall,

Und Friede, Friede überall.

Ein Zug auf fernem Schienendamm
Kam angebraust. Wie zaubersam!
Er brachte frohe Menschen her
Und Güterspenden, segenschwer.

*

Einst sah ich den metallnen Strang
Zerstört, zerrissen meilenlang.

Und wo ich nun in Blumen stund,
War damals wildzerwühlter Grund.
Der Sommermorgen glänzte schön
Wie heute; glizernd von den Höhn,
Den ganzen Tag mit Sack und Pack,'
Brach nieder aus Verhau, Verhack
Zum kühnsten Sturm, ein weißes Meer,
Des Feindes wundervolles Heer.
Ich stützte, wie aus Erz gezeugt,
Mich auf den Säbel, vorgebeugt,
Mit weiten Augen, offnem Mund,
Als starrt' ich in den Höllenschlund.
Nun sind sie da! „Schnellfeuer!" „Steht!"
Wie hoch im Rauch die Fahne weht!
Und Mann an Mann, hinauf, hinab,
Und mancher sinkt in Graus und Grab.
Zu Boden stürz' ich, einer sticht
Und zerrt mich, ich erraff' mich nicht,
Und um mich, vor mir, unter mir
Ein furchtbar Ringen, Gall und Gier.
Und über unserm wüsten Knaul
Bäumt sich ein scheu gewordner Gaul
Ich seh' der Vorderhufe Blik,
Blutfestgetrockneten Sporenrik,
Den Gurt, den angespritzten Kot,
Der aufgeblähten Nüstern Rot.

Und zwischen uns mit Klang und Kling

Plaßt der Granate Eisenring:

Ein Drache brüllt, die Erde birst,
Einfällt der Weltenhimmelfirst.

Es ächzt, es stöhnt, und Schutt und Staub
Umhüllen Tod und Lorbeerlaub.

* *

Ich stand an eines Gartens Rand
Und schaute in ein herrlich Land,
Das ausgebreitet vor mir liegt,
Vom Friedensfächer eingewiegt.
Und Arm in Arm, es ist kein Traum,
Mein Wirt und ich am Apfelbaum ;
Wir lauschen einer Nachtigall,
Und Rosen, Rosen überall.

254

Meiner Mutter

Wie oft sah ich die blassen Hände nähen,

Ein Stück für mich wie liebevoll du sorgtest!

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Ich sah zum Himmel deine Augen flehen,

Ein Wunsch für mich wie liebevoll du sorgtest!
Und an mein Belt kamst du mit leisen Zehen,

Ein Schuß für mich — wie sorgenvoll du horchtest !

Längst schon dein Grab die Winde überwehen,

Ein Gruß für mich — wie liebevoll du sorgtest!

255

Aus der Kinderzeit

In alten Briefen saß ich heut vergraben,

"

Als einer plötzlich in die Hand mir fiel, Auf dem die Jahresziffer mich erschreckte,

So lange war es her, so lange schon.

Die Schrift stand groß und klein und glatt und kraus
Und reichlich untermischt mit Tintenklecksen :

,, Mein lieber Friß, die Bäume sind nun kahl,
Wir spielen nicht mehr Räuber und Soldat,
Türk hat das rechte Vorderbein gebrochen,
Und Tante Hannchen hat noch immer Zahnweh,
Papa ist auf die Hühnerjagd gegangen.

Ich weiß nichts mehr. Mir geht es gut.
Schreib bald und bleibe recht gesund.
Dein Freund und Vetter Siegesmund."

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„Die Bäume sind nun kahl“, das herbe Wort

Ließ mich die Briefe still zusammenlegen,

Gab Hut und Handschuh mir und Rock und Stock
Und drängte mich hinaus in meine Heide.

256

Der Kampf um die Wasserstelle

(Gefecht bei Groß-Nabas in Südwestafrika am 2. bis
4. Januar 1905.)

Zm südwestafrikanischen Land,

Im

Bei Kalkfontein, im Aubgebiet,

Liegt im ewig sengenden Sonnenbrand

Ein kühler Kolk zwischen Röhricht und Ried.

Es fingen die Quellen, sie bieten den Gruß:
Trinkt! Trinkt! und neßt euch den staubmüden Fuß
An der klaren, frischen Wasserstelle.

Wasser! Die Witbois halten es fest;

Um den Trunk tobt seit drei Tagen der Tod. ,, Wasser! Dann mag mich fressen die Pest! Nur einen Tropfen in letter Not!"

Es plappern die Wellchen kokett und kalt,

Sie plätschern und plauschen: Kommt bald, kommt bald
An die klare, frische Wasserstelle.

Vier Tage! Wir stürmen zum fünftenmal,
Und wäre das Labsal von Teufeln umringt.
Wasser! Wann endlich endet die Qual!
Noch einmal gestürmt! Es gelingt, es gelingt!
Wie in der Heimat durch Wald und Feld
Sprudelt das Bächlein, o selige Welt,
An der klaren, frischen Wasserstelle,

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