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Umsonst! Nun liegen wir mürb und matt,
Verdurstend, die Lippen sind rissig und wund,
Der Wahnsinn hält uns am Boden platt,
Glühheiß ist der Stein dem saugenden Mund.

"

Die Nixen winken: Bei uns ist es kühl,
Kommt, badet mit uns im heitern Gespül
Der klaren, frischen Wasserstelle.

Wasser! Wasser! Nur einen Schluck!"
Einer ruft heilig, schon wirr ist sein Sinn,
Das Wässerchen drüben äfft gluckgluckgluck :

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Gott führet zum frischen Wasser mich hin."

Das Wellchen schwazt weiter und kichert und lacht
Und hat seine windigen Scherze gemacht
Auf der klaren, frischen Wasserstelle.

In der Batterie herrscht Gräberruh,
Offiziere und Mannschaft sind zermezt;

Kein Schuß mehr, Hans Klapperbein schmunzelt dazu,
Gefallen fast alles und zerfeßt.

Und drüben das Teichlein lädt ungestüm ein:
Trinkt doch und wascht euch die Wunden rein
An der flaren, frischen Wasserstelle.

Getroffen im Unterleib, ächzt der Major,
In der furchtbaren Hiße, drei Tage lang.
Kein Arzt. Er rafft sich vergebens empor:
Wasser!" Er hört nur Höllengesang.

Durch Tag und Nacht höhnt das Quellengegluck.
,,Wasser! Ein einziger kleiner Schluck
Aus der klaren, frischen Wasserstelle!"

Da kriecht ein Sergeant, zerschossen wie er,
An seine Stelle, mühsam, und lallt :

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Ein letter Rest Rotwein, ich bring' ihn her
Unserm lieben Major; nun trinkt alsbald!“

Die Quelle ruft drüben ohn' Unterlaß:
Kommt her zu mir, eilt an mein Übermaß,
An die klare, frische Wasserstelle.

Der Major, mit gierigem Blick, lehnt ab:
,,Dank! Treuer! Trink du: ich bin nicht mehr nük,
Du hast noch Kraft, du bist noch nicht schlapp,
Schlepp' dich zurück an Batterie und Geschüß.“

Es murmelt das Fließ wie im Paradies,
Und klangvoll hüpft über Gries und Kies
Die klare, frische Wasserstelle.

Der Sergeant bricht zusammen, der Rotwein mischt
Sich im mehlichten Sand mit dem sickernden Blut,
Während beider Qual im Durst erlischt;
Und alles feiert und rastet und ruht.

Die Quelle nur rieselt von Bord zu Bord
Und läuft und lockt immerfort, immerfort
Auf der klaren, frischen Wasserstelle.

Vorwärts! Der letzte Sturm gelingt.
Und alles wirft sich kopfüber hinein,
Die Pferde zittern, die Nüster klingt,
Der Durst ist besiegt, und aus ist die Pein.

Um die Quelle verzieht sich der Pulverqualm;
Von Leben und Lorbeer flutet ein Psalm
Ob der klaren, frischen Wasserstelle.

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Die Ziffer vor der Anmerkung bezeichnet das Gedicht; die römischen Ziffern bezeichnen die Strophen, die ihnen folgenden arabischen die Zeilen.

I. Das Lied ist eine Bearbeitung des 46. Psalms. Heine nannte es die Marseiller Hymne der Reformation', Carlyle hörte darin 'the sound of Alpine avalanches, the first murmur of earthquakes'. Es ist oft ins Englische übersetzt worden, zuerst um 1538 von Bischof Coverdale ('Oure God is a defence and towre'), dann von Robert Montgomery, Longfellow und anderen.

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=

3

i, 1 Ein und die Adjektive werden im 16. Jahrhundert oft unflektiert gebraucht. 2 Waffen Waffe. macht uns frei von aller Not. 4 ist jetzt. ii, 3 streit = streitet. 7 Herr Zebaoth, Herr der Heerscharen. 9 Feld, Schlachtfeld. Er muß siegen. iii, 5 Vergl. St. Johannes xvi, 11. 6 sauer, grimmig. Wie sehr er auch droht. 7 nicht = nichts. 8 gericht gerichtet. iv, 1 stahn = stehen. 2 Und sollen keinen Dank dafür erhalten (da sie es doch nur gezwungen tun). 3 Plan, Kampfplatz. 8 '3 es, Gen. Sing.: sie haben keinen Gewinn davon. 9 Das Reich, das himmlische Reich.

2. 3 Ergänze und am Anfange der Zeile. 4 Weg: scheide, Scheideweg, Kreuzweg. Seite 3, 1 Vergl. Habakuk i, 3, 4. 18 baß ordinieren, besser ordnen.

=

27 gebeut gebiete, willt Hand. 7 tes, darüber. für die Herrlichkeit. Namen.

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13 mit, mit ihr.

14 Nam

=

20 was war. Seite 5, 16 Schnauden,

20 verzehrte,

Schnaufen. 17 nachtrollen, nachlaufen. verbrachte. 21 auf den Abend spat, spät am Abend. Seite 6, 3 töcht', taugte. 7 fort, fortan, in Zukunft. weil, so lange, während.

3. Seite 7, 8 frumm, tapfer.

geopfert. Blute = Blut.

4. ii, 1 Vor, zuvor, vorher.

8

9 zugesett, verloren,

iii, I

3 Der ganzen Welt

2 heraußer, heraus.

viii, 2 Scherz,

Revier, der ganzen Welt Bereich, die ganze Welt.
Sonnen = Sonne.

Laune.

5. i, 3 Da man mit, womit man. vergeben.

vi, 4 erlassen,

6. Dach schrieb das Gedicht in ostpreußischem Dialekte für die Hochzeit eines Freundes mit Anna, der Tochter des Pfarrers Neander in Tharau bei Königsberg. Herder übertrug es ins Hochdeutsche, hat aber einige Dialektwörter beibehalten (Strophe IV, schlahn schlagen, stahu stehn) und in vi, vii, x die Reime geopfert.

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v, 2 Verknotigung, Verknüpfung, Stärkung. 7. ii, 6 Vergl. St. Matth. vi, 29.

vi, 3 Sinnen = Sinne.

zusammenklingend.

=

iv, 1 Glucke, Henne. viii, 5 eingestimmt, harmonisch

8. Vor Antritt einer Reise nach Rußland und Persien geschrieben.

iii, 2 versehen, bestimmt.

in bezug auf mich beliebt. 6 erkiest, erwählt. gebeut = gebietet.

V, I Sei ruhig und gefaßt.

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10. Aus dem Roman Simplicissimus', der die Greuel des Dreißigjährigen Krieges schildert. Der Knabe Simplicissimus ist vor plündernden Soldaten in den Wald geflohen und hat in der Hütte eines Einsiedlers Aufnahme

gefunden.

Lied singen.

Dort hört er in der Nacht den Einsiedler das

i, 4 den Schöpfer dein

deinen Schöpfer. 5 schlafen sein schlafend (eingeschlafen) sind. iii, 6 betören, vertreiben. iv, I so, die. v, 6 In Gottes Lob die

Zeit vertreiben.

II. Nachahmung des Liedes 'Gaudeamus igitur, juvenes dum sumus'. i, 2 weil, so lange. 6 jego = jetzt.

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ii, Vila nostra brevis est, brevi finietur. sunt qui ante nos in mundo fuere?

iii, Ubi

13. Goethe nennt das Lied » einzig schön und wahr «. Heine urteilt: » Mondschein, Mondschein in Hülle und Fülle, und die ganze Seele übergießend, strahlt in dem Liede.<<

14. Goethe: Einzig lustig und gutlaunig.<<

15. vii, 1 greinet, schluchzt, jammert.

16. iv, 4 Ist schuld an meinem Tode.

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17. i, 6 gaukeln, umherflattern. ii, 3 ipo jetzt. Beobachte den fröhlich hüpfenden Rhythmus des Gedichtes.

19. Die Erzählung findet sich schon bei Hans Sachs: 'Der singende Schuster von Lübeck'. Hagedorns Vorlage war La Fontaine's 'Le savetier et le financier,' aber aus dem savetier hat er einen savonnier gemacht.

Seite 24, 16 Ein Sohn von Eltern, die sich aus Eigennutz (des Geldes wegen) geheiratet hatten. 24 vermaledeien (lat. maledicere, franz. maudire), verwünschen. Seite 25,

4 Wie fangt Ihr's an? Wie macht Ihr's, daß Ihr immer so vergnügt seid? 7 Mir fällt nicht bei, mir fällt nicht ein, ich denke nicht daran. 10 der, so auf ihn kommt, der nächste Tag. 19_rot gefärbt, rot gedruckt (im Kalender). Seite 26, 6 Weide, Entzücken. 9 Band, eiserne Bänder. 19 Zärtling, ein verweichlichter Mensch.

21. 1 ertanzen müssen, hatte ertanzen müssen. Entrann und kehrte heim. 6 Peg, Name des Bären.

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