Umsonst! Nun liegen wir mürb und matt, " Die Nixen winken: Bei uns ist es kühl, Wasser! Wasser! Nur einen Schluck!" Gott führet zum frischen Wasser mich hin." Das Wellchen schwazt weiter und kichert und lacht In der Batterie herrscht Gräberruh, Kein Schuß mehr, Hans Klapperbein schmunzelt dazu, Und drüben das Teichlein lädt ungestüm ein: Getroffen im Unterleib, ächzt der Major, Durch Tag und Nacht höhnt das Quellengegluck. Da kriecht ein Sergeant, zerschossen wie er, Ein letter Rest Rotwein, ich bring' ihn her Die Quelle ruft drüben ohn' Unterlaß: Der Major, mit gierigem Blick, lehnt ab: Es murmelt das Fließ wie im Paradies, Der Sergeant bricht zusammen, der Rotwein mischt Die Quelle nur rieselt von Bord zu Bord Vorwärts! Der letzte Sturm gelingt. Um die Quelle verzieht sich der Pulverqualm; Die Ziffer vor der Anmerkung bezeichnet das Gedicht; die römischen Ziffern bezeichnen die Strophen, die ihnen folgenden arabischen die Zeilen. I. Das Lied ist eine Bearbeitung des 46. Psalms. Heine nannte es die Marseiller Hymne der Reformation', Carlyle hörte darin 'the sound of Alpine avalanches, the first murmur of earthquakes'. Es ist oft ins Englische übersetzt worden, zuerst um 1538 von Bischof Coverdale ('Oure God is a defence and towre'), dann von Robert Montgomery, Longfellow und anderen. = = 3 i, 1 Ein und die Adjektive werden im 16. Jahrhundert oft unflektiert gebraucht. 2 Waffen Waffe. macht uns frei von aller Not. 4 ist jetzt. ii, 3 streit = streitet. 7 Herr Zebaoth, Herr der Heerscharen. 9 Feld, Schlachtfeld. Er muß siegen. iii, 5 Vergl. St. Johannes xvi, 11. 6 sauer, grimmig. Wie sehr er auch droht. 7 nicht = nichts. 8 gericht gerichtet. iv, 1 stahn = stehen. 2 Und sollen keinen Dank dafür erhalten (da sie es doch nur gezwungen tun). 3 Plan, Kampfplatz. 8 '3 es, Gen. Sing.: sie haben keinen Gewinn davon. 9 Das Reich, das himmlische Reich. 2. 3 Ergänze und am Anfange der Zeile. 4 Weg: scheide, Scheideweg, Kreuzweg. Seite 3, 1 Vergl. Habakuk i, 3, 4. 18 baß ordinieren, besser ordnen. = 27 gebeut gebiete, willt Hand. 7 tes, darüber. für die Herrlichkeit. Namen. 13 mit, mit ihr. 14 Nam = 20 was war. Seite 5, 16 Schnauden, 20 verzehrte, Schnaufen. 17 nachtrollen, nachlaufen. verbrachte. 21 auf den Abend spat, spät am Abend. Seite 6, 3 töcht', taugte. 7 fort, fortan, in Zukunft. weil, so lange, während. 3. Seite 7, 8 frumm, tapfer. geopfert. Blute = Blut. 4. ii, 1 Vor, zuvor, vorher. 8 9 zugesett, verloren, iii, I 3 Der ganzen Welt 2 heraußer, heraus. viii, 2 Scherz, Revier, der ganzen Welt Bereich, die ganze Welt. Laune. 5. i, 3 Da man mit, womit man. vergeben. vi, 4 erlassen, 6. Dach schrieb das Gedicht in ostpreußischem Dialekte für die Hochzeit eines Freundes mit Anna, der Tochter des Pfarrers Neander in Tharau bei Königsberg. Herder übertrug es ins Hochdeutsche, hat aber einige Dialektwörter beibehalten (Strophe IV, schlahn schlagen, stahu stehn) und in vi, vii, x die Reime geopfert. = v, 2 Verknotigung, Verknüpfung, Stärkung. 7. ii, 6 Vergl. St. Matth. vi, 29. vi, 3 Sinnen = Sinne. zusammenklingend. = iv, 1 Glucke, Henne. viii, 5 eingestimmt, harmonisch 8. Vor Antritt einer Reise nach Rußland und Persien geschrieben. iii, 2 versehen, bestimmt. in bezug auf mich beliebt. 6 erkiest, erwählt. gebeut = gebietet. V, I Sei ruhig und gefaßt. 10. Aus dem Roman Simplicissimus', der die Greuel des Dreißigjährigen Krieges schildert. Der Knabe Simplicissimus ist vor plündernden Soldaten in den Wald geflohen und hat in der Hütte eines Einsiedlers Aufnahme gefunden. Lied singen. Dort hört er in der Nacht den Einsiedler das i, 4 den Schöpfer dein deinen Schöpfer. 5 schlafen sein schlafend (eingeschlafen) sind. iii, 6 betören, vertreiben. iv, I so, die. v, 6 In Gottes Lob die Zeit vertreiben. II. Nachahmung des Liedes 'Gaudeamus igitur, juvenes dum sumus'. i, 2 weil, so lange. 6 jego = jetzt. ii, Vila nostra brevis est, brevi finietur. sunt qui ante nos in mundo fuere? iii, Ubi 13. Goethe nennt das Lied » einzig schön und wahr «. Heine urteilt: » Mondschein, Mondschein in Hülle und Fülle, und die ganze Seele übergießend, strahlt in dem Liede.<< 14. Goethe: Einzig lustig und gutlaunig.<< 15. vii, 1 greinet, schluchzt, jammert. 16. iv, 4 Ist schuld an meinem Tode. = 17. i, 6 gaukeln, umherflattern. ii, 3 ipo jetzt. Beobachte den fröhlich hüpfenden Rhythmus des Gedichtes. 19. Die Erzählung findet sich schon bei Hans Sachs: 'Der singende Schuster von Lübeck'. Hagedorns Vorlage war La Fontaine's 'Le savetier et le financier,' aber aus dem savetier hat er einen savonnier gemacht. Seite 24, 16 Ein Sohn von Eltern, die sich aus Eigennutz (des Geldes wegen) geheiratet hatten. 24 vermaledeien (lat. maledicere, franz. maudire), verwünschen. Seite 25, 4 Wie fangt Ihr's an? Wie macht Ihr's, daß Ihr immer so vergnügt seid? 7 Mir fällt nicht bei, mir fällt nicht ein, ich denke nicht daran. 10 der, so auf ihn kommt, der nächste Tag. 19_rot gefärbt, rot gedruckt (im Kalender). Seite 26, 6 Weide, Entzücken. 9 Band, eiserne Bänder. 19 Zärtling, ein verweichlichter Mensch. 21. 1 ertanzen müssen, hatte ertanzen müssen. Entrann und kehrte heim. 6 Peg, Name des Bären. |