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Johann Georg Hamann's,

des Alagus in Lorden,

Leben und Schriften.

Bon

Dr. C. H. Gildemeister.

Erster Band.

Gotha.

Friedrich Andreas Perthes.

1857.

49553,13.2 (1)

MAY 17 1887

LIFRARY. Minot fund. (1-6)

Vorwort.

Wer eine Biographie Hamann's zu schreiben unternimmt und keine andre Hülfsmittel befigt, als das bisher von ihm und über ihn im Druck Erschienene, wird bald zu der Ueberzeugung kommen, daß ihm bei Aufklärung mancher wichtigen Lebens-Momente und. Verhältnisse diese Urkunden vielfach im Stiche lassen. Sogar seine Selbstbiogra= phie giebt uns über den ersten Zeitabschnitt seines Lebens, den sie umfaßt, aus Gründen, die in vorliegender Schrift näher entwickelt find, keine genügende Auskunft; in wie viel größerer Verlegenheit befinden wir uns aber in der weit bedeutenderen Lebensperiode, wo uns ein solcher Leitfaden gänzlich fehlt. Die früheren Biographen können diesem Mangel nicht abhelfen, weil sie ihre Nachrichten größtentheils aus Briefen geschöpft haben, die wir jeßt in viel reicherm Maße be= fißen. Sie haben sich im Wesentlichen mit den allgemeinen Grundzügen seines äußern Lebens begnügt, und die sind leicht gefunden, denn dasselbe war im Vergleich zu seinem innern im Ganzen ein sehr einförmiges und keineswegs durch auffallende und besonders hervortretende, ungewöhnliche Ereignisse ausgezeichnet. Ganz anders verhält es sich aber mit der Geschichte seines geistigen Lebens. Hier fin= det sich eine Fülle und eine Mannigfaltigkeit, die dem Biographen zwar reichen Stoff bieten, ihm aber auch nicht selten seine Aufgabe sehr erschweren. In den schon bei seinen Lebzeiten von ihm herausgegebenen oder zum Druck bestimmten Schriften liegen uns Früchte seines Geistes vor, deren Keim und Blüthen ein aufmerksamės Auge schon in seinen Briefen wahrnehmen kann. Sie sind auf dem Grund und Boden seiner eignen innigsten Erfahrungen erwachsen und tragen.

fämmtlich das Gepräge dieses ihres individuellen Ursprungs. Aber eben dieser Umstand giebt den Briefen Hamann's für das Verständniß sei= ner Schriften eine so große Bedeutung. Der Unterzeichnete hatte schon eine lange Reihe von Jahren hindurch sich mit Hamann's Schriften beschäftigt, indem er sich immer wieder von neuem von diesem wunderbaren Geiste mächtig angezogen fühlte, wenn ihn auch die Dunkelheit desselben und die Hoffnungslosigkeit, zu seinem weitern Verständniß zu gelangen, manchmal muthlos gemacht hatte. Plößlich wurden ihm von befreundeter Hand Hülfsmittel geboten, die eine reiche Ausbeute versprachen. Herr Professor Nicolovius in Bonn hatte in dem Nachlasse seines sel. Vaters, des jüngern, aber sehr vertrauten Freundes Hamann's, eine Anzahl Manuscripte und Briefe gefunden, die größtentheils von leßterm eigenhändig geschrieben oder an ihn ge= richtet waren. Eine nähere Untersuchung ergab, daß dieselben bei den bisher gedruckten Schriften gar nicht benußt sein können. Es befinden sich dabei auch mehrere gedruckte Auffäße Hamann's mit dessen eigenhändigen Randgloffen versehen und unter andern einer der in französischer Sprache abgefaßten, in Betreff welches der Herausgeber des VIII. Theils von Hamann's Schriften klagt, daß ihm kein Exemplar mit eigenhändigen Bemerkungen desselben vorgelegen habe. Herr Professor Nicolovius hat mir nicht nur die Benutzung dieser, jeßt der Bonner Universitäts-Bibliothek geschenkten Drucksachen gestattet, sondern auch ein Geschenk mit den erwähnten Manuscripten gemacht. Herr Profeffor Roth in Rostock hat mir ferner mit der größten Liberalität fast sämmtliche Original-Briefe Hamann's anvertraut, von denen sein sel. Vater bei der Herausgabe der Hamann'sch en Schriften und des Jacobi'schen Briefwechsels mit Hamann Gebrauch gemacht hat. Hierunter fand sich eine große Menge bisher ganz ungedruckter Briefe. Leider fehlten die Briefe an Professor Lindner. Sie wurden um so schmerzlicher vermißt, weil es in dem Vorbericht zum 4. Theil S. IX. von ihnen heißt: „Die Briefe an I. G. Lindner, durch einen glücklichen Zufall in die Hände seines Neffen, des Herrn D. Lindner in Stuttgart, gekommen und von diesem in die meinigen

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