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aber doch in den angewandten Zeichen sich von einander unterscheiden.

Das in dem Ms. des Dayârâm Jotsî erscheinende Zeichen ist aus dem Grunde besonders beachtenswerth, weil es mit dem Zeichen des echten Svarita in der Schule der Mâitrâyaniya's identisch ist und somit für die von mir seit Jahren behauptete und durch eine ganze Reihe wichtiger Momente erhärtete sehr nahe Beziehung zwischen den Katha's und den Mâitrayaniya's ein neues wichtiges Zeugniss ablegt. Zu bedauern aber bleibt, dass uns auch in diesem Falle nur Reste der Accentuation vorliegen. Wenn uns ein günstiges Geschick doch wenigstens einen Codex des Kâṭhaka bescheeren wollte, der vollständig accentuirt wäre! ist aber für jetzt leider noch keine vorhanden. Aussicht dazu

Die Namen des arabischen Propheten Muhammed

und Ahmed.

Von

Gustav Rösch,

evang. Pfarrer in Hermaringen in Württ.

Nach den Traditionen, welche sich um die Wiege des Propheten des Islâm gesammelt haben, hat der Grossvater dem neugeborenen Enkel bei der 'Aqiqah oder Enthaarungsfeier auf einen ihm im Traum zugekommenen göttlichen Befehl hin den Namen Muhammed, oder aber zur Erhaltung des Andenkens eines im Knabenalter verstorbenen und von ihm schmerzlich betrauerten Sohnes dessen Namen Qotham gegeben, denselben jedoch nachträglich auf die Erzählung der Mutter Aminah hin, der Engel des Herrn habe ihr im Traum befohlen, das Kind Muhammed zu heissen, durch den letzteren Namen ersetzt 1).

Dichtung und Wahrheit aus dem Leben des Propheten, urtheilt man über diese Erzählungen unter der unwillkürlichen Einwirkung der Traumgesichte des Grossvaters und der Mutter auf den kritischen Instinkt. Ob aber bloss das Beiwerk der Traumgesichte Dichtung ist, das ohnedem von einer andern Tradition mit dem der arabischen Bedeutung des Verbalstammes des Namens Muhammed entnommenen etymologischen Motiv für die Wahl dieses Namens ersetzt wird, der Grossvater babe den Festgästen auf ihre Frage, warum er für das Kind nicht den Namen eines Familiengliedes gewählt habe, erwidert: Ich will, dass Gott der Allerhöchste den im Himmel verherrliche, welchen er auf Erden geschaffen hat )? Sprenger hat die Vermuthung aufgestellt und Hirschfeld hat ihm beigepflichtet (ob auch noch andere Gelehrte, hat der Verfasser dieser Skizze auf seinem Patmos nicht erfahren), dass schon der Kern der Ueberlieferung, die apriorische Wahl des Namens Mu

1) A. Sprenger, Das Leben und die Lehre des Mohammad. Berlin 1861 ff. Bd. I, S. 155. L. Krehl, Das Leben des Muhammed. Leipzig 1884, S. 1. 2) Jean Gagnier, La vie de Mahomet etc. Amsterdam 1732. T. I, p. 83-84.

hammed für den Neugeborenen, Dichtung sei, welcher als Wahrheit die aposteriorische erst von dem Propheten selbst gegenüberstehen dürfte 1).

Eine irrelevante Nebensache ist die Person des Namengebers, mit der der Schreiber dieses die Auseinandersetzung seiner Meinung über die Sprenger'sche Aufstellung zu beginnen sich erlaubt. Sie wird durch die Differenz der Tradition in der Bestimmung des Zeitverhältnisses zwischen dem Tode des Vaters Abd-Allâh und der Geburt des Sohnes zweifelhaft Neben der Angabe über den Tod des Vaters in der Fremde schon vor der Geburt des Kindes oder wenigstens wenige Wochen darnach 2) geht nämlich die andere her, welche den Vater die Geburt seines Sohnes nicht bloss kurze Zeit in der Fremde, sondern etwa zwei Jahre in der Heimath überleben und die Lieblichkeit des Kindes in einem, allerdings andererseits dem Grossvater in den Mund gelegten 3), Dankgebet preisen lässt 1). Im letzteren Falle würde der Vater und nicht der Grossvater dem Kinde den Namen gewählt und gegeben haben. Sei dem übrigens, wie ihm wolle, die Hauptfrage ist: ob der Namengeber dem Kinde überhaupt den Namen Muhammed gegeben haben könne.

Ein rückhaltsloses Ja auf diese Frage wird durch den mit anderen arabisch-heidnischen Namen im Genetiv stehenden und den Nominativ Μοάμεδος oder Μοαμίδης voraussetzenden Namen eines Finanzbeamten Oatuoauidov auf einer palmyrenischen Inschrift aus dem Jahre 114 v. Chr. 5) geboten. Renan und Ernst Osiander haben diese Inschrift als Beweis gegen Sprenger's Behauptung der Ungewöhnlichkeit des Namens Muhammed vor dem Islâm gebraucht"). Sprenger hat darauf erwidert, es könne in dem Moauédov irgend ein anderes arabisches Wort griechisch eingekleidet sein, wenn aber wirklich Muhammed, so sei dadurch bloss die von den muhammedanischen Gelehrten selbst zusammengetragene Zahl der Männer mit diesem Namen vor dem Auftreten des Propheten um einen vermehrt). Diese Erwiderung ist jedoch insolange nicht triftig, als Sprenger nicht ein näher liegendes arabisches Substrat, als Muhammed, für den Genetiv Mocuidov nachweist. Das von ihm vorgeschlagene Asxs ist es nicht, da er dessen Eigenschaft als Eigenname nicht mit Beispielen belegt hat ). Aber auch abgesehen von dieser palmyrenischen Inschrift, deren Oauoauédov schliesslich auch ebenso gut auf

1) Sprenger a. a. O. S. 156 162. Hartwig Hirschfeld, Jüdische Elemente im Korân. Erste Ausgabe: Berlin 1878, S. 70-77.

2) Sprenger S. 138-39. W. Muir, The life of Mahomet and history of Islam to the era of Hegira. London 1858-61. Vol. I, p. 11. Gagnier p. 84. 3) Sprenger S. 143-44.

4) Maçoudi, Les prairies d'or. Texte et traduction par Barbier de Meynard et Pavet de Courteille. Paris 1861 etc. T. IV, p. 130-31.

5) Böckh, Corpus Inscript. Graec. 4500.

6) Sprenger S. 581.

7) Ebendaselbst.

8) Ebendaselbst.

-zurück تیم محمد als auf die تيم أحمد die arabische Grundform

=

gehen könnte, ist die Möglichkeit, dass der Prophet schon als Kind Muhammed genannt worden ist, durch die vorislamischen Beispiele dieses Namens bei Sprenger 1) und Muir 2) erwiesen.

Dieser Möglichkeit des Kindesnamens Muhammed tritt nun aber sofort dadurch eine zweite an die Seite, dass alle auf den Namen des Propheten bezüglichen Traditionen zwischen den Formen Muḥammed und Aḥmed schwanken 3), so namentlich auch die über den Traum der Mutter Aminah vom Namen des Neugeborenen *). Beide Namensformen sind zwar bekanntlich nur formell verschieden, materiell aber identisch, da sie beide Verbaladjektive eines und desselben Verbums sind und sich von einander nur als Positiv und Elativ unterscheiden, allein aus dieser engen Verwandtschaft derselben darf keineswegs der Schluss gezogen werden, sie seien blosse, beliebig und zufällig wechselnde Namenvarianten einer und derselben Person, sondern sie sind vielmehr als spezifisch verschiedene Eigennamen zu betrachten, was Sprenger mit den Namen einer Reihe von Brüdern beweist, welche sammt und sonders von einem Verbum abgeleitet sind 5). Wie Muhammed, so ist der Name Aḥmed aber auch geschichtlich zulässig, denn es ist wenigstens ein Aḥmed dreissig oder vierzig Jahre vor dem Propheten nachweisbar 6). Woher hat aber Hirschfeld das Recht, die Möglichkeit für Aḥmed in die Wirklichkeit zu verwandeln und von dem Propheten kurzweg zu sagen: „des Propheten eigentlicher und Jugendname ist Aḥmad“?7)

Eine dritte Möglichkeit für den Kindesnamen des Propheten erwächst endlich aus der eingangs erwähnten Sage, der Grossvater habe dem Enkel zuerst den Namen seines verstorbenen Sohnes Qotham gegeben. Den historischen Klang kann man dieser Tradition so wenig absprechen, als man deren Zusatz von der nachträglichen Abänderung dieses Namens in Muhammed auf den Traum der Mutter hin für geschichtlich nehmen wird.

Welcher von diesen drei möglichen Namen ist nun der wirkliche Kindesname des Propheten gewesen? Wenn Qotham nicht, gar keiner, lautet die Antwort Sprenger's, denn die Namen Muhammed und Aḥmed soll der Prophet erst nach oder ganz kurz vor der Flucht nach Medinah angenommen haben, um seine Würde und Berechtigung als Messias vor den arabischen Juden und Christen zu beweisen ). Liess doch die Beharrlichkeit der Juden von Medinah

1) Sprenger S. 161.

2) Muir p. 16-17, Anm.

3) Sprenger S. 161.

4) Muir p. 16, Anm.

5) Sprenger S. 158, Anm. 2.

6) Sprenger S. 158. Muir p. 16, Anm.

7) Hirschfeld S. 70, Anm. 2.

8) Sprenger S. 156-157.

bei der Messiashoffnung der Väter 1) und die ebionitische Richtung der arabischen Christen, welche das wenigstens principielle Zugeständniss der Möglichkeit einer neuen Incarnation des in Mose wie in Christo dagewesenen wahren Propheten" involvirte 2), den Versuch der Mühe werth erscheinen, beiden mit einem „Ich bin's“ entgegen zu treten.

Gehen wir auf die von Sprenger hierfür beigebrachten traditionellen Belege näher ein, so ist der wichtigste der von dem Propheten in Medinah erhobene Anspruch, Muhammed, Ahmed, Khâtim, Ḥaschir, Mâhî und ‘Aqib zu sein, wie seine ausführlichste Formulirung heisst 3). Die vier Prädikate nach Muhammed und Aḥmed tragen nun einen so entschieden christologisch-messianischen Charakter, dass man nicht umhin kann, einen solchen auch für die Namen Muhammed und Aḥmed vorauszusetzen. Khâtim, der Siegelring, dürfte nämlich ein wenn auch nicht aus dem Wort Jesu im Ev. Joh. 6, 27: denselbigen (des Menschen Sohn) hat Gott der Vater versiegelt" geflossener, so doch in ihm durchscheinender und gar leicht verständlicher Messiasname sein, den im dritten christlichen Jahrhundert schon Mânî für sich in Anspruch genommen hat, wie Kessler 4) meint, um den Abschluss der fortlaufenden Prophetie mit seiner Person zu constatiren, und Hâschir, der Versammler (der Todten am jüngsten Gericht), Mâhî, der Austilger (der Sünden, wenigstens nach der einen Exegese) und 'Aqib, der Letzte, lassen sich vollends nur als christologisch-messianische Prädikate verstehen. Sind nun Muḥammed und Aḥmed ebenfalls Messiasprädikate, so könnten der Grossvater oder Vater des Prophetenkindes nur dann das eine oder andere zu dessen Namen gewählt haben, wenn sie einer der hervorragenden Familien des Stammes Qoreisch angehört hätten, so dass sie im Fall ihres Bekenntnisses zum arabischen Monotheismus oder Ḥaniphentum, einem Niederschlag des im Exil begonnenen und in die Manichäer, Zabier und Mandäer ausgelaufenen Synkretismus der jüdischen und christlichen Gnosis. mit dem babylonischen Heidenthum 5), dem Beispiel derjenigen Araber hätten folgen können, von denen die Ueberlieferung erzählt, da die Araber von den Bibelleuten und ihren eigenen (haniphischen) Wahrsagern gehört hätten, dass ein Prophet unter ihnen aufstehen würde, welcher den Namen Muhammed führen würde, so hätten einige Väter ihre Söhne Muhammed genannt in der Hoffnung, dass sie zu dieser Würde auserkoren werden würden ), allein zu den

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Sprenger Bd. II, S. 524.

Jesusmythen des Islam: Theol. Stud. u. Krit.

1876.

3) Sprenger Bd. I, S. 156. Muir p. 17, Anm. Maçoudi T. IV, p. 120.
4) Konrad Kessler, Mani. Berlin 1889. Bd. I, S. 318, 354-55, 372,

379, 386.

5) Kessler, Bd. I. S. XVII. S. 8, Anm. 3.
6) Sprenger S. 161.

S. 313.

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