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getreten, die teils der älteren oder neueren deutschen Geschichte angehören, teils lebensvolle Naturbilder aus der Feder des Grafen Helmuth von Moltke bieten. In den Proben der rhetorischen Prosa ist der berühmte „Aufruf" Friedrich Wilhelms III. hinzugekommen; die Briefe sind jezt sämtlich der neueren preußischen Geschichte entnommen. Beibehalten hat Foß die Charakteristiken Cäsars von Mommsen und Ottos d. Gr. von Giesebrecht, neu hinzugekommen sind die Charakteristiken v. Sybels von Kaiser Wilhelm I. und Fürst Bismarck. Die Beibehaltung, resp. Aufnahme dieser Charakteristiken ruft besonders den Spott Schillers hervor; er wünschte sich solche Tertianer oder Untersekundaner, die derartige Aufgaben bewältigten, die nicht immer seine Primaner lösen könnten. Sollen obige Charakteristiken, die als Muster trefflichster prosaischer Darstellung überall gelten, darum den Tertianern oder Untersekundanern vorenthalten werden, weil sie nicht alle Feinheiten derselben verstehen? Sollte dieser Grund allein maßgebend sein, dann müßte man obige Charakteristiken vielleicht noch von I ausschließen, weil es manche Primaner geben wird, die sie nicht verstehen. Ich erlaube mir, Schiller an Leffings Bekenntnis über seine Homerlektüre zu erinnern: als Knabe, als Jüngling und als Mann habe er jedesmal mit anderem Verständnis den Homer gelesen, aber jedesmal die größte Freude daran gehabt. Hat er vielleicht nicht immer Nuzen davon gehabt? Ich glaube, Foß hat obige mustergiltigen Prosaabschnitte seinem Lesebuch mit Recht nicht vorenthalten; völlig unverständlich sind sie auch wohl nach Schillers Meinung für Tertianer und Untersekundaner nicht, einige Nüsse knacken lassen ist aber pädagogisch nur richtig.

Ich glaube daher mit vollem Recht der Hoffnung Ausdruck geben zu können, daß die von Foß bewirkte Neubearbeitung dem altbewährten Lesebuch Paulsieks troß der zahlreichen Ausstellungen Schillers die Aussicht auf eine noch recht große Zahl von Auflagen eröffnen wird.

Stegliz bei Berlin.

Heinrich Jacobsen.

Die Bibel nach der deutschen Übersetzung D. Martin Luthers. Im Auftrage der Deutschen evangelischen Kirchenkonferenz durchgesehene Ausgabe. 2. Abdruck. Halle a. S., Druck und Verlag der v. Cansteinschen Bibelanstalt. 1892.

Nach dem Vorworte ist diese durchgesehene Ausgabe das Werk 26 jähriger Sorge und Mühe. Schon im Jahre 1855 gab der Pastor D. Mönckeberg in Hamburg die erste Anregung zu diesem Revisionswerk, und zwei Jahre später forderte eine Konferenz von Abgeordneten der deutschen Bibelgesellschaften, welche in Stuttgart stattfand, die Cansteinsche Bibelanstalt auf, das Werk der Bibelrevision in die Hand zu nehmen.

Die Cansteinsche Anstalt war dazu bereit und gewann den Pastor D. Mönckeberg für die Arbeit der theologisch-kritischen, den Dr. C. Frommann in Nürnberg und den Professor Rud. v. Raumer in Erlangen für die Arbeit der sprachlichen Revision. — Nachdem diese Männer ihre Vorarbeiten beendigt hatten, nahm sich 1863 die Deutsche evangelische (Eisenacher) Kirchenkonferenz der Sache an und stellte die Richtlinien für die Arbeit auf. Sprachlich suchte man alle Änderungen so zu gestalten, daß sie nach ihrer ganzen Ausdrucksweise in die Lutherbibel hineinpaßten und nahm deshalb die zu wählenden Wörter fast durchgängig aus dem Sprachschaße der Lutherbibel.

Zunächst ging man an die Durchsicht des neuen Testaments. An der theologischen Revision beteiligten sich hervorragende Gelehrte aus mehreren deutschen Staaten, während die sprachliche Arbeit wieder Dr. C. Frommann übernahm. 1870 erschien in der v. Cansteinschen Anstalt die revidierte Ausgabe des neuen Testaments.

Jm April 1871 ward das alte Testament in Angriff genommen. Für die Gründlichkeit der Arbeit bürgen die Namen der bedeutendsten deutschen Theologen; die sprachliche Revision lag zuerst in den Händen des Dr. Frommann, nach seinem Tode trat jedoch eine Kommission an seine Stelle.

1883 erschien im Verlage der Buchhandlung des Waisenhauses zu Halle die Probebibel. Man ließ dann der Kritik zwei Jahre Zeit sich zu äußern und begann hierauf mit derselben Gründlichkeit die zweite Revision der ganzen Bibel. Im Januar 1890 fand die Schlußkonferenz aller Mitarbeiter statt, und im Frühjahr schritt die v. Cansteinsche Anstalt zur Drucklegung der neuen Ausgabe.

Über die Sprache dieser durchgesehenen Ausgabe bemerkt D. Dr. D. Frick im Vorwort:,,Den ehrwürdigen Rost der Lutherbibel aber ganz tilgen, um an seine Stelle die Politur des modernsten Schriftdeutsch zu sehen, dazu hat man sich nicht verstehen können; denn damit würde man die Hoheit und Würde der Lutherbibel zerstört und das Behältnis unseres gegenwärtigen deutschen Sprachgutes, ja unsere deutsche Sprache selbst geschädigt haben." Ferner schreibt er: „Die Bibel ist ein Schullesebuch, aber nicht nur ein solches, sondern auch ein Volkslesebuch und auch ein Behältnis unseres gegenwärtigen Sprachguts; die Revisionsarbeit hatte auf die Schule alle mögliche Rücksicht zu nehmen; aber nicht nur auf die vielfach erstarrte Schulgrammatik, sondern ebensosehr auf die flüssige Grammatik der lebendigen Volkssprache."

Zum Vergleiche teilen wir jezt einige bekannte Bibelstellen aus der durchgesehenen Ausgabe mit:

1. Mose 49, 10. Es wird das Scepter von Juda nicht entwendet werden, noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen,... Psalm 8, 6.

Du hast ihn wenig niedriger gemacht denn Gott, und mit Ehre und Schmuck hast du ihn gekrönet. Psalm 23, 5. Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde... Psalm 32, 6. Um deswillen werden alle Heiligen zu dir beten zur rechten Zeit;... Psalm 73, 21.22. Da es mir wehe that im Herzen und mich stach in meinen Nieren, da war ich ein Narr und wußte nichts, ich war wie ein Tier vor dir. Jesaias 53, 9. Und man gab ihm bei Gottlosen sein Grab, und bei Reichen, da er gestorben war, wiewohl... Matthäus 6, 23. Ist aber dein Auge ein Schalk, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein! Bei Matth. 28, 19.20 steht die Anmerkung: Genau lauten die Worte: Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und sie halten lehret u. s. w. Johannes 17, 3. Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesum Christ, erkennen. Römer 3, 28. So halten wir nun dafür, daß der Mensch gerecht werde ohne des Gesezes Werke, allein durch den Glauben. Epheser 5, 16. Und kaufet die Zeit aus; denn es ist böse Zeit.

Einige Fremdwörter sind geblieben. So steht Psalm 73, 10 Pöbel, Lukas 22, 6 ist Rumor durch Lärmen erseßt, Apostelgeschichte 17, 28 bleibt Poeten, Römer 8, 39 Kreatur (vergl. Röm. 1, 25). 1. Korinther 16, 22 lautet: So jemand den Herrn Jesum Christ nicht lieb hat, der sei Anathema; Maran atha! (d. h. der sei verflucht; unser Herr kommt!)

Die häufige Anwendung des Apostrophs gefällt uns schon der Aussprache wegen nicht, ist auch bei uns im Bibeltext nicht gebräuchlich; vergl. z. B. Psalm 90, 10 (wenn's, find's, wenn's, ist's), Lukas 19, 35 (brachten's), Johannes 18, 37 (sagst's). Ebenso halten wir den unnötigen Gebrauch der großen Anfangsbuchstaben in den Stellen Lukas 22, 29 (Und Ich will), 22,41 (Und Er), 22, 70 (Denn Ich bin's) und anderswo für überflüssig.

Das Begleitwort zu dieser durchgesehenen Ausgabe, im Vorwort auf der V. Seite unten angekündigt [1) Das Werk der Bibelrevision. Begleitwort u. f. w.], ist nach einer Mitteilung der v. Cansteinschen Bibelanstalt gar nicht erschienen Als der Direktor der Franckeschen Stiftungen D. Dr. Otto Frick im Januar 1892 plöglich starb, fand man in seinem Nachlaß das Manuskript zu diesem Begleitwort nicht vor.

Lüneburg.

Kleine Mitteilungen.

g. Rohrs.

Im Verlage von C. C. Buchner in Bamberg beginnt vom Jahre 1894 ab zu erscheinen: Euphorion, Zeitschrift für Litteraturgeschichte, herausgegeben

von Dr. August Sauer, o. ö. Professor an der deutschen Universität zu Prag. Die neue Zeitschrift hat die Bestimmung, die bis Ende 1893 fortgeführte von Professor Dr. Bernhard Seuffert redigierte, Vierteljahrschrift für Litteraturgeschichte" (6 Bände, Weimar, Böhlau) sowie das ältere von Professor Dr. Franz Schnorr von Carolsfeld geleitete,,Archiv für Litteraturgeschichte" (15 Bände, Leipzig, Teubner) zu ersezen, wird sich daher vornehmlich der Pflege der neueren deutschen Litteraturgeschichte seit dem ausgehenden Mittelalter zuwenden, ohne die Geschichte der älteren deutschen Litteraturepoche und die Geschichte der fremden Litteraturen gänzlich auszuschließen. Bei der immer ausgedehnteren und immer mehr ins einzelne gehenden Forschung, welche den dichterischen Erzeugnissen vergangener Zeiten gewidmet wird, bei der immer größeren Bedeutung, welche die Geschichte unserer Litteratur für unsere nationale Entwickelung gewinnt, bei dem immer wachsenden, noch lange nicht zum Abschluß gebrachten Bestreben, die Nationallitteratur zur Grundlage unserer humanistischen Erziehung zu machen, kann die litterarhistorische Wissenschaft eines eigenen Organes auf die Dauer ohne Nachteil nicht entbehren. Soll der Entwickelungsprozeß unserer Nationallitteratur immer von neuem und immer richtiger dargestellt werden, soll in der Schule Wichtiges und Unwichtiges, Augenblicksschöpfung und Ewigkeitsdichtung immer schärfer von einander geschieden werden, soll der Wert und die Bedeutung unserer großen Klassischen Litteraturperiode in immer weiteren Kreisen anerkannt werden, so muß auch die Forschung diesen hohen Zielen unausgesezt zustreben. Den Blick stets auf das große Ganze und den Zusammenhang des Ganzen auf den Lauf der Jahrhunderte und den Wechsel der Epochen gerichtet, will die neue Zeitschrift sich der Erforschung des Einzelnen mit Liebe und Sorgfalt widmen, einem künftigen Geschichtsschreiber unserer Litteratur die Wege bereiten, neues Material herbeischaffen, das alte sichten, ordnen und geistig durchdringen; sie will die Litteratur im Zusammenhange mit der gesamten nationalen Entwickelung betrachten, will alle Fäden verfolgen, welche zur politischen und Kulturgeschichte, zur Geschichte der Theologie und Philosophie, zur Geschichte der Musik und der bildenden Künste hinüberleiten. Die Geschichte des Theaters und des Journalismus ist mit der Geschichte der Litteratur unzertrennlich verbunden. Die neue Zeitschrift wird nicht einseitig der Dichtung huldigen, sondern auch die von der Forschung lang vernachlässigte deutsche Prosa in ihren Gesichtskreis ziehen. Die Stoff- und Sagengeschichte, welche immer mehr an Ausdehnung gewinnt, wird sie nicht vernachlässigen. Philologische und ästhetische Untersuchungen sollen nebeneinander hergehen, sich gegenseitig ergänzend und berichtigend; sprachliche, stilistische, metrische Untersuchungen werden Aufnahme finden. Durch die Erörterung methodischer Fragen will die Zeitschrift unsere Forschung zu größerer Sicherheit und Klarheit anleiten. Alle Wandlungen unserer Litteratur gleichmäßig berücksichtigend wird sie ihre Ausbildung auch bis auf die Gegenwart herauf begleiten, sich aber stets dessen bewußt bleiben, daß das Erbe unserer klassischen Litteratur der Hort ist, der für alle absehbare Zeit die unerschütterliche Grundlage der deutschen Bildung bleiben müsse; und in der verehrungsvollen Hingabe an diese klassische Litteratur, in dem Streben zur vollen Erfassung dieser hohen Genien, zum vollen Verständnisse ihrer einzelnen Werke vorzudringen, wird die neue Zeitschrift ihre eigentliche und schönste Aufgabe erblicken. Der reichen wissenschaftlichen Produktion der Gegenwart wird sich die Zeitschrift durch kritische Übersichten zu bemächtigen trachten, ohne hier eine bibliographische Vollständigkeit anzustreben, für welche von anderer Seite ausreichend gesorgt ist. Durch längere oder kürzere Rezensionen wichtigerer Werke und Auffäße will sie fördernd in den Fortschritt der Wissenschaft eingreifen. Auch hier sollen alle Richtungen zu

Worte kommen. Endlich will sie durch knapp gefaßte Referate über solche Bücher und Auffäße, welche in Deutschland schwerer zu erreichen sind (nordamerikanische, slavische, ungarische, auch italienische), ihre Leser über den Fortgang der ausländischen litterarhistorischen Produktion auf dem Laufenden zu erhalten suchen. Diesem Programm entsprechend wird die Zeitschrift in drei, durch den Druc unterschiedene Abteilungen zerfallen: 1. Größere Auffäße allgemeineren Charakters (Darstellendes, Zusammenfassendes, Methodisches 2c.). 2. Forschungen, Untersuchungen, Neue Mitteilungen (Briefe, Tagebücher, Urkunden, Texte 2c.). 3. Rezen= sionen und Referate. Vierteljährlich erscheint ein Heft im Umfange von 10 Bogen.

Zeitschriften.

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Das zwanzigste Jahrhundert IV, 4: Der Volkskrieg zwischen Magyaren und Rumänen. Gedichte. Von Karl Bleibtreu und Adolf Grafen von Westarp. Weltreich und Bundesreich. Von Adolf Reinecke. Merlin. Von der Deutschen Wuotanspriesterschaft. Von Guido List. (Fortseßung.) Die Here Frida. Von Hans von Wolzogen. Die Schäden unserer Zeit und ihre Heilung. Von Dr. phil. Hugo Hartmann. Einiges über unseren Standpunkt. Von Lienhard. Deutsche Aussprüche. Auf deutscher Hochwacht: Zur Lage in Elsaß - Lothringen I Unerfreuliches aus Luxemburg - Aus Österreich. Zeitschau: Zur Jahreswende. — Die Schwächung des Dreibundes und die französisch-russische Verbrüderung. Die deutsche Regierung. - Vom Büchertisch. Zeitschriftenschau.

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Zeitschrift für vergleichende Litteraturgeschichte. VI, 6: Vorstudien zur Poetik. I-IV. Von Eugen Wolff. - Der Ausdruck „Zweite Schlesische Schule". Von Carl Heine. Ein unbekannt gebliebenes Gedicht des Desiderius Erasmus von Rotterdam. Von Karl Hartfelder. Beiträge zur Geschichte des Klosterdramas. I. Mephistopheles. Von Jakob Zeidler. Ein Zeugnis des 16. Jahrhunderts über Dr. Faustus. Von Friedrich Kluge. Richard Förster: Sandro Botticellis Geburt der Venus“ und ,,Frühling". Von A. Warburg. - Karl Appel: Unbekannte italienische Quellen Jean Rotrous. Von A. L. Stiefel. Hubert Roetteken: Herders Persönlichkeit in seiner Weltanschauung. Von Eugen Kühnemann. Herder in seinen Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Von Gustav Hauffe. Litteraturblatt für germanische und romanische Philologie. 1894. Nr. 1 Januar: F. Max Müller, Die Wissenschaft der Sprache. Vom Verfasser autorisierte deutsche Ausgabe, besorgt von R. Fick und W. Wischmann, besprochen von Hermann Hirt. W. Schulze, Einführung in das Nibelungenlied, besprochen von Hermann Fischer. Mac Mechan, The Relation of Hans Sachs to the Decameron, besprochen von Karl Drescher. Hermann Fischer, Beiträge zur Litteraturgeschichte Schwabens, be sprochen von Max Koch. J. P. Uz, Sämtliche poetische Werke, herausgegeben von A. Sauer, besprochen von Albert Leizmann. Karl Olbrich, Goethes Sprache und die Antike, besprochen von Albert Köfter. Nr. 2 Februar: Albert Bachmann, Mittelhochdeutsches Lesebuch mit Grammatik und Wörterbuch; Gustav Legerlos, Mittelhochdeutsches Lesebuch mit Einleitung und Wörterbuch nebst einem Anhange von Denkmälern aus älteren und neueren Mundarten, besprochen von Albert Leizmann. (Während Legerloß sich streng an die neuesten preußischen Lehrpläne anschließt und einer reichen Auslese der Nibelungen nach Zarndes Text nur vier

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