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Geschichte Roms

in seinem Übergange von

der republikanischen zur monarchischen Verfassung

oder

POMPEIUS, CAESAR, CICERO

und ihre Zeitgenossen

nach Geschlechtern und mit genealogischen Tabellen

von

W. Drumann

Professor der Geschichte zu Königsberg

Zweite Auflage

herausgegeben von

P. Groebe

Dritter Band: Domitii Julii

LEIPZIG

VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER

1906

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Vorwort zur ersten Auflage.

In den Anzeigen dieser Schrift hat man die Anordnung und die Ansichten getadelt und darnach behauptet, sie enthalte nur Material, eine Vorarbeit für den Geschichtschreiber, welcher nach der Zeitfolge und unbefangen erzähle. Die Anordnung ergibt sich schon aus dem Titel, der Leser wird wenigstens nicht getäuscht; über ihre Zweckmäßigkeit kann man aber nur dann entscheiden, wenn die Vorfrage erledigt ist, was wollte der Verfasser leisten, und konnte er es leisten, wenn er anders verfuhr. Manche Völker kennen wir nur durch ihre Feinde; ihre Geschichte beschränkt sich auf den Krieg und auf einige dunkle Kunde von ihrer Verfassung. Andere sind der Beobachtung näher gerückt, jedoch auch nur nach ihrem öffentlichen Leben; wir verlieren selbst ihre berühmten Männer aus dem Gesichte, wenn sie nicht eben als Bürger handeln. Der Nachteil wird in der Geschichte weniger fühlbar, solange das besondere Interesse im allgemeinen aufgeht, folglich eine solche Wechselwirkung zwischen dem Staate und seinen Bürgern sich offenbart, daß man von dem Geiste des Ganzen auf den Charakter und die Sitten des einzelnen zu schließen berechtigt ist. Dies gilt nicht von allen Zeiten. Wie in einem Volke im Naturstande die einzelnen kaum voneinander unterschieden werden,

bei einiger Bildung dagegen ein Besonderes auch selbst.
äußerlich aus dem Nationalen sich herausstellt, so gewinnt
in Republiken das Persönliche schärfere Umrisse und eine
größere Bedeutung in dem Maße, als das staatsbürgerliche
Leben sich entwickelt; es hat verderbliche Folgen, wenn
sittliche Entartung hinzukommt. Dann entzündet sich ein
geheimer oder offener Kampf; die Gesamtheit löst sich in
Parteien auf, die Partei in Faktionen, alles zerfällt in viele
Kreise, deren Mittelpunkt ein einzelner ist. Dieser will
seine Leidenschaften befriedigen, von welcher Art sie auch
sein mögen, Ehrgeiz, Eitelkeit, Habsucht oder Rachgier,
und da er keine anerkannte und rechtmäßige Gewalt be-
sitzt, sondern nur mit Hilfe seiner Anhänger an das Ziel
gelangen kann, so wendet er sich seinerseits an ihre Leiden-
schaften, er erforscht ihre Neigungen und Wünsche, ihre Be-
dürfnisse und Schwächen, um sie zu fesseln, und ihre Kräfte,
um sie mit Nutzen zu gebrauchen; von jetzt an also ist es
der Mensch, welchen man mehr als je ins Auge fassen muß,
um den Bürger zu verstehen, das Haupt und die Glieder.
Man wird zugeben, daß es unerläßlich ist, in einer Geschichte
des letzten Jahrhunderts der römischen Republik diese Rich-
tung zu nehmen. Nicht zu gedenken, daß sie dann dem
Verlangen entspricht, die Männer, welche ihre Zeit mit sich
fortrissen, nach allen ihren Eigentümlichkeiten kennen zu
lernen, und daß eben dadurch die Psychologie und die Ge-
schichte des Menschen gewinnen, kann man nur unter dieser
Bedingung über die äußeren Erscheinungen ein richtiges
Urteil haben. Das öffentliche und das Privatleben des
Staatsmannes sind eins; er verändert seine Gestalt nicht,
wenn er eine Maske anlegt; ihn nur auf der politischen
Bühne sehen, heißt ihn nur halb sehen, nur wissen, was er
war, nicht wie er wurde, was er tat, nicht was ihn dazu

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