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Nach geendigter Rede wird das gewöhnliche Sündenbekenntniß mit dem darnach folgenden Gebethe gelesen, wonach die Absolution mit nachstehenden Worten verkündigt wird:

Ist dieses euer Sündenbekenntniß aufrichtig, eure Besserung ernstlich, euer Glaube rechtschaffen, so versichere ich euch, als Jesu Christi Diener, daß Gott euch aus Gnaden um Christi Willen alle Sünden verziehen hat. Und diese eure Sündenvergebung verkündige ich euch im Nahmen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

Hierauf spricht der Geistliche irgend ein diens liches Abendmahlslied oder auch nur einen Vers desselben, das Vater unser und den Segen.

Sechstes Hauptstück.

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Vom Verhalten gegen Kranke und sölche, die über ihre Sünden und ihres Glaubens Schwachheit bekümmert sind.

Die Gnade Gottes, die Behutsamkeit und Vorsichtigkeit, welche zu allen Verrichtungen eines christlichen Lehrers erforderlich sind, können am wenigsten an Krankenbetten entbehrt werden, wo man oft Menschen antrifft, welche entweder lange im Dunkel der Unwissenheit und im Zustande der Sündensicherheit, oder im Vertrauen auf Eigen: gerechtigkeit lebten, und die vielleicht nun an Leibes: wie an Seelenkräften geschwächt, ihrer Verwandlung und dem Hingange zur Ewigkeit nahe sind.

Diese von einem ewigen Verderben zu ent: reißen, und ihnen wider den Tod einen festen Trost mitzutheilen, sind gewiß höchst wichtige Ge: schäfte, die ein Diener Christi zu verrichten hat, wenn seine Amtspflicht ihn ruft, einen Kranken: besuch zu machen.

Ein Gebeth zu Gott um eines Geistes Er leuchtung und Beistand ist demnach für einen Ge: meinelehrer höchst nöthig, wenn er mit Segen den

Krankenlagern nahen will, um recht das Wort der Wahrheit zu führen und zu rechter Zeit Jesu. heis liges Abendmahl zu reichen.

Ein Arzt muß die Krankheit kennen, gegen welche er dienliche Heilmittel schreiben will. Nicht weniger muß ein christlicher Lehrer das Bedürfniß der Seele kennen, welcher er aus Gottes Wort dienlichen Rath zu Unterricht und Trost mittheilen will. Der Lehrer muß sich daher, so weit es möglich ist, zum Voraus von dem Seelenzustande des Kranken und seinem früheren Lebenswandel mit besonderer Hinsicht darauf unterrichten, welcher Herrschenden Neigung und Schoßsünde dieser am Meisten ergeben war. Stände auch zu wünschen, daß bei Ankunft des Lehrers der Kranke freiwillig seinen geistigen Zustand entdeckte, so ist doch selten dies der Fall, die Kranken selbst dazu nicht gleich bereit und schicklich, auch möchte die Gegenwart Andrer und allzu große Geschäftigkeit im Wege seyn. Der Lehrer muß sich daher bemühen, Alles zu entfernen und auszuweichen, was Sinneszer: Streuung, Mistrauen, Schüchternheit und Zurück haltung bei dem Kranken bewirken kann; er muß ihm eine einsame Unterredung gestatten, wie in allem Uebrigen das in Acht nehmen, was zu einer freimüthigen Offenherzigkeit und einem aufrichtigen Vertrauen beitragen kann. Deßhalb muß das Betragen des Lehrers auch sanftmüthig, leutselig, gescht und ungekunstelt seyn, seine Rede angenehm, doch ohne Schmeichelei, ernst, doch ohne harte Vorwürfe, Alles muß aufrichtiges Wohlwollen und mitleidige Zartheit zu erkennen geben.

Der Geistliche kann z. B. sein Mitleiden über die Körperplagen des Kranken bezeigen, aber ihm auch zu Gemüthe führen, wie Gott darunter auf besondere Weise seine Seele beabsichtigt, wie dieser gütige Schöpfer, der uns Leib und Seele gab, die

er zugleich zärtlich aufrecht erhält und hüthet, um so mehr Fürsorge für unsre Seelen trägt, als diese von weit größerem Werthe, edlerem und dauer: hafterem Wesen sind, als der Körper, und daß, obwohl Krankheiten eine Folge der Sünde sind, welche man sich oft durch eigene Schuld zuzog, der Herr gleichwohl diese in seiner Weisheit nicht weniger oft als Mittel, die zu unsrer Besserung beitragen, anwendet, zumahl da unser Herz im Glücke leicht von weltlicher Eitelkeit ein: genommen und verführt, aber im Mißgeschick zur Erkenntniß der Sünde und zur Sorge über das Eine, was noth ist, über unsere ewige Seligkeit erweckt wird.

Giebt der Kranke dieses zu und äußert Beküms merniß um seine Seele, so hat der Lehrer Gelegen heit, auf eine angemessene Weise vom Grunde der Seligkeit, den Mitteln zu ihr, wie überhaupt von der Heilsordnung zu reden, auch die Kraft und die Wirkung der Gnade an einer Seele zu zeigen, die sich durch Besserung und Glauben zur lebendigen Erkenntniß von Gottes Gnade in Christo Jesu führen läßt. Doch zeigt sich das Herz noch gefühllos, und ohne Verlangen nach der Gnade, so ist angelegentlichst weitläuftiger die Sünde nach ihrer Natur und ihren schädlichen Folgen aus, einander zu sehen, damit die Gnade der Versöh nung mit ihren seligen Vorzügen recht theuer und ihrer Annahme werth möchte erachtet werden. Da während dessen die Krankheit mehrentheils Schmerz zu Wege bringt, so kann der Lehrer daraus unges zwungene Anleitung nehmen, die Aufmerksamkeit auf das Geistliche zu leiten.

Der Kranke fühlt seine Leibesplagen, er klagt darüber, und wird davon mit dem Tode bedroht; er sucht einen Arzt, und gebraucht Heilmittel da: gegen; ebenso in geistiger Hinsicht. Eine aus dem

Sündenschlummer aufgewachte und von Sündens noth gedrückte und geplagte Seele fühlt und ers kennt selbst ihren elenden und gefährlichen Zustand an, betrübt sich und erschrickt darüber und sucht Rettung daraus, welche er auch für sich bereitet findet in Jesu theurer Versöhnung, die er durch einen, vem Geiste Gottes, durch das Wort gewirkten Glauben mit herzlichem Verlangen, Zuflucht und Zuversicht annimmt, beibehalt und zu einer Neugeburt, Gerechtmachung und Heiligung, zur Gewissensruhe, zum Trost und zur Freimüthigkeit in Noth, Tod und vor Gericht gebraucht. Aber gleichwie ein leiblich Kranker, der von der Krankheit so heftig angegriffen ist, daß er sein Elend nicht kennet oder feine Heilmittel dagegen anzuwenden weiß, am unglücklichsten und beklagenswerthesten ist, ebenso kennt eine in Sündensicherheit begriffene Teele nicht ihre Armseligkeit, ihre Gefahr, ihr Verder: ben, sucht auch keine Hülfe in Jesu Leben gebende und lebendig machende Gnade der Erlösung, son:` dern stirbt in seinen Sünden und nimmt ein Ende mit Schrecken.

Stellte auf solche Weise nun der Lehrer vor, was Sündensicherheit, was Reue, was Glaube, was Gerechtmachung und Heiligung sei, so muß er darnach auf den Kranken die Anwendung machen, ihn zur Selbstprüfung führen, und ihn fragen, was er davon erfahren habe? Ob ihm feiner Seelen Seeligkeit am Herzen liege? Ob die Sünde schon sein Gewissen beschwerte? Ob er jekt Abscheu vor aller Sünde habe? Ob es ihn besonders beunruhige, daß er gegen Gott han delte? Ob er vor Allem nach Gottes Gnade in Christo Jesu verlange? Ob er diesen einigen Er: löser zu seinem Herrn und Seligmacher annehmen, ob er an Ihn glauben, Ihn lieben, Ihm gehorchen

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