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begab er sich nebst jenem in einen an das Haus stoßenden Garten. "Endlich, erzählt Augustinus selbst, nach einer Menge Betrachtungen über mein tiefes Elend, fühlte ich den nahen Ausbruch eines Stromes von Thränen, und um ihm freien Lauf zu lassen, stand ich hastig auf, und entfernte mich vom Alypius. Er hörte mein überlautes Weinen und blieb unbeweglich auf seinem Plaze. Ich warf mich unter einem. Feigenbaum auf mein Angesicht, und rief unter meinen Thrånen aus: “Wie lange, Herr, willst du zürnen? auf ewig? Gedenke nicht meiner alten Miffethaten (denn ich fühlte, daß fie mich fesseln wollten); wie lange soll ich sagen: "Morgen, warum kann nicht diese Stunde meiner Knechtschaft ein Ende machen?" So redete ich und weinte bitterlich, und nun war es mir, als hörte ich aus einem benachbarten Hause zu wiederholtenmalen die Stimme: "Nimm das Buch und lies; nimm das Buch und lies!" Ich stußte, und fing an nachzusinnen, ob ich je bei einem Kinderspiel diese Worte gehört håtte, es wollte mir aber nichts von der Art einfallen. Ich schloß daher, daß mir vom Himmel befohlen würde, die erste Stelle in den Briefen des Apostels zu lesen, die mir in die Augen fallen würde. Ich kehrte geschwind an den Ort zurück, wo Alypius saß; denn dort hatte ich das Buch gelaffen. Ich ergriff es, öffnete es, und bekam folgende Stelle: “Nicht in Freffen und Saufen, nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Hader und Neid; sondern ziehet an den Herrn Jesum Christ, und wartet des Leibes, doch also, daß er nicht geil werde." Ich begehrte nicht weiter zu lesen; denn mehr hatte ich nicht nöthig; alle meine Zweifel waren verschwunden. Ich schloß das Buch zu, und mit einem ruhigen Blicke gab ich es dem Alypius. Er verlangte zu sehen, was ich gelesen hatte; ich zeigte es ihm, und er las weiter: "Den Schwachen im Glauben nehmet auf;" und dieses deutete er auf sich selbst, wie er mir sogleich sagte. Mit einer Ruhe und Heiterkeit, die ihm eigen waren, und worin er mich weit übertraf, schloß er sich an mich an, da ich zu meiner Mutter ging, die nun über die überschwängliche Erbdrung ihres Gebets hoch entzückt war." 5. Ein Wohlgefall'n Gott an uns hat.

Diese Worte aus: Allein Gott in der Hdh? sey Ehr ic. hat ein Bürger in Flensburg, N., einem dortigen Primaner

zu großem und lebenslänglichem Trost in desselbigen tiefer Traurigkeit zugerufen.

6. Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.

Ein junger Israelit wurde getroffen von diesem Worte, und sagte: es schrecke ihn; da würden dann nur wenige seyn, die in die nähere Gemeinschaft mit Gott gelangeten. (S. Bes richt von Paterson und Henderson, Nachrichten aus d. R. G. Oct. 1821.)

7. Ich bin ja nicht mein eigen.

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Diese Worte aus dem Gesang: Wie Gott mich führt, so will ich gehn, ergriffen einmal jemanden in einer Kirche während des Singens dermaßen, daß er sich Gott hingegeben fühlte wie also stark niemals, zur Erneurung seines Bundes mit Gott.

S. Sing', bet und geh auf Gottes Wegen sc.

Hüffels Predigten S. 82. Note. Der Verfasser erinnert fich, daß ihn einst bei einer großen Besorgniß dieser Vers so stärkte, daß er den Eindruck gar nicht beschreiben kann, und doch hatte er dieses Lied schon so oft gehört, auch wurde es gar nicht besonders gut gesungen.

9. Col. 3, 12. Ziehet an die Demuth.

Als Tert einer Predigt von so starkem Eindruck auf eine pugliebende leichtsinnige Dienstmagd, daß damit ihre Bekehrung anfing. S. das Milchmädchen, ein Tractat.

10. Wie herrlich ist die neue Welt 2c.

Eine Christliche Ehefrau, der viele Stunden der Tod vor Augen stand, konnte schlechterdings keine andere Gedanken als diesen fassen, den sie einmal in einer Kinderlehre gehört hatte. Im Holstein. Gesangbuch No. 914.

11. Du sollst nicht!

Ein warmblütiger und leichtsinniger Jüngling auf der Acas demie sagte, daß das einfache: Du sollst nicht! aus einem der zehn Gebote eben in dem gefahrvollen Moment lockender Vers suchung wie ein Cherub mit dem flammenden Schwerdt sich

vor ihn gestellt und allein ihn gerettet habe. S. Krummachers Volksschule S. 127.

12. Herr, mein Gott, durch den ich bin und lebe wc.

Gellert erzählt irgendwo: er sey eines Morgens trübsinnig in eine Kirche gegangen und daselbst empfangen worden mit diesem seinen Liede; er habe sich dabei gefragt: du bist der Mann, der dieses Lied gemacht hat, und du willst trübsinnig seyn? Da sey er heiter geworden.

13. Die erste Frage im Heidelberger Katechismus.

Die Dichterinn Schurmann rühmt die Wirkung, welche diese Frage auf ihr ganzes Leben gehabt habe. Augustis krit. Geschichte der beiden Katechismen S. 150 verweist auf Otterbein's Unterricht in der christlichen Religion 1786.

Sie heißt so: Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben? Daß ich mit Leib und Seel, beide im Leben und im Sterben, nicht mein, sondern meines getreuen Heilandes Jesu Christi eigen bin, der mit seinem theurem Blut für alle meine Sünde vollkömmlich bezahlet und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöset und also bewahret, daß ohne den Willen meines Vaters im Himmel kein Haar von meinem Haupt kann fallen, ja auch mir alles zu meiner Seligkeit dienen muß. Darum er mich auch durch seinen heiligen Geist des ewigen Lebens versichert und Ihm forthin zu leben von Herzen willig und bereit machet.

Mis $ c ellen.

Man findet es bedenklich, abergläubisch, in den als zufällig erscheinenden Vorkommenheiten beide der Natur und des Lebens, da Zeichen anzunehmen, Gotteswinke, wohl!

Aber halten wir es denn nicht für åchtgläubig, für fromm und für ganz unbedenklich, in der Bibel vorkommende, zu Andern gesprochene Worte auf uns und auf unsre Fälle zu bezies hen? Als z. B. was zu dem Apostel Paulus gesagt ist: Laß dir an meiner Gnade gnügen, denn meine Kraft ist den Schwachen mächtig.

Ein Presbyter, Protogenes, im vierten Jahrhundert, wird nach der Antinousstadt in Aegypten verbannt. Es finden sich

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viele Heiden daselbst. Er ist im Schnellschreiben geschickt und legt eine Schule an. Da dictirt er den heidnischen Jünglingen zum Schnellschreiben Stellen aus den Psalmen und den Evangelien - und streuet so den Samen des göttlichen Wortes aus. Neanders Denkwürd. II. 37.

Hier ist Vernunft nöthig! Drei Vernunften schweben in den Kirchen, in den Schulen, in den Erbauungsbüchern, und jede ruft mir zu: Wenn du vernünftig bist, so halte mich für die rechte. Sprecht nach der Reihe, und bezeichne sich eine jede selbst, zuerst du! “Ich bin, die den Menschen vom Thier unterscheidet, die den Menschen das Feld bauen und Gewerbe treiben lehrt, ich lehre den Menschen alles, z. B. wie er Krieg führen und wie er bei seinem Weibe wohnen soll, als von mir in der Bibel gerühmet wird." Gut, das lehrst du; was weißt du von Gott? “Wenig.” Vom Evangelio ? “das ist mir eine Thorheit." Du andre? “Ich lehre eben was fie, wenn fie aber sagt, daß sie von Gott nur wenig weiß, so darf ich von mir sagen: Alles, was von Gott und was von der unsichtbaren Welt, von der künftigen Welt gewußt werden kann, das weiß ich und niemand weiß es als ich allein; du fragst nach dem Evangelio, das Buch ist mir nicht unbekannt, aber was darin Wahres ist, das ist mein und ist von mir, was nicht von mir, das ist nicht wahr.” So, du bist die rechte Vernunft, bist du es? "Nein, halte fie nicht dafür, spricht die dritte, denn ich bin es; ich leite in allen weltlichen Dingen dich sowohl und eben so gut wie sie; aber ich bin auch die Vernehmerinn des Evangeliums und aller göttlichen Offenbarung, daher ich just den Namen Vernunft habe, bin die Prüferinn alles deffen, was für Wahrheit geboten wird, und finde wahr im Ganzen, Einzelnes abgerechnet, was deine Bibel sagt, und helfe dir die Gründe herbeischaffen, aus welchen du es auch für wahr halten mußt.” So, das thuft du i ich möchte dich wohl für die rechte Vernunft halten, aber siehe, da wollen jene beiden wieder Einreden machen. Hier ist Vernunft nöthig!

Red.: I. I. Theveny. Verl.: Hoffmann u. Campc.

Hamburg, gedruckt in der Langboffschen Buchdruckerey.

Der Friedens bote.

XXIV.

Chriftus ist unser Friede... Er hat uns mit Gott zu einem Leibe durch das Kreuz verföhnt, indem er die Feindschaft tödtete durch ....sich selbst, und ist gekommen und hat verkündigt den Frieden im * Evangelio Euch die ihr ferne waret, und denen, die nahe waren. Eph. 2, 14. 16. 17.

Freitag, den 25ken November 1825.

Aus Bugenhagens Leben.

Bugenhagen ist zu Wollin in Pommern, den 24ften Junius

1485, oder, wie Andere meinen, 1486 geboren, und stammt aus einer adelichen Familie Pommerns ab.. Seine Studien machte er besonders auf der Universität zu Greifswalde, wo er mit ernstem, ausharrenden Fleiße in das gelehrte Wiffen eins zudringen suchte. Besonders las er hier gerne die Schriften des Erasmus von Rotterdam, die über manche Gebrechen der theologischen Gelehrsamkeit, der herrschenden Kirche und des katholischen Elerus ihm das Auge öffneten, und ihm eigentlich die Thür zum Eingange in Luthers Lehre wurden. Schon in seinem zwanzigsten Jahre übertrug man ihm das Rectorat an der Schule zu Treptow, welches er mit solchem Segen verwals tete, daß die Schule während seiner Amtsführung großen Ruf erlangte und viele Zdglinge dahin kamen, den Unterricht des Mannes zu benußen, der nicht bloß gründliche Sprachenkunde mittheilte, sondern auch Gottesfurcht und christlichen Sinn den Gemüthern einpflanzte. Obwohl er noch wenig daran dachte, eine bessernde Hand an die ausgeartete Kirche zu legen, und es nicht ahnen konnte, welch auserwähltes Rüstzeug der Herr in ihm sich bereiten werde: so ist doch mit Recht von ihm ges sagt worden, daß er ein Zeuge der evangelischen Wahrheit vor der Reformation und ein Lutheraner vor Luther gewesen ist. Fünfter Jahrgang.

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