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Wesen in sich trug, bietet uns die Fortsetzung. Seine Vorbereitung auf das Lehramt, sein Fasten, seine Versuchung in der Wüste, seine Taufe, dann das Dienen der Engel, die Stimme des Vaters, das Herabschweben und Weilen des Geistes auf ihn, schließen sich abermals daran. Das dreifache Amt seiner öffentlichen Wirksamkeit: seine Lehre, sein Priesterthum, seine Königsmacht zeigen in allen ihren Beziehungen ihr gottmenschliches Gepräge. Er lehrt wie Einer, der Macht hat, Himmlisches, absolute Wahrheit. Seine Erkenntniß, weder an Zeit noch Raum gebunden, verkündet den Menschen ihre Geheimnisse, der Welt ihre Zukunft. Er lehrt aber in einfacher menschlicher Weise, ganz dem Ideenkreise des Volkes entsprechend, indem er wie ein guter Hausvater Altes und Neues aus seiner Vorrathskammer hervorholt.

Er bittet und betet zum Vater für die Menschen, für seine Verherrlichung; er ist gehorsam bis zum Tode, dem Tode des Kreuzes. Wie ein Lamm wird er zur Schlachtbank geführt, und thut den Mund nicht auf vor seinem Schlächter. Er leidet, stirbt und steht wieder auf von den Todten. Die ganze Natur trauert darüber, die Todten selbst stehen auf aus ihren Gräbern, um sich dann wieder in ihm zu freuen.

Er lebt in Armuth und gebietet über die ganze Welt. Er hat nicht einen Stein, worauf er sein Haupt legen könnte; er wird von Schergen ergriffen und Legionen Engel ständen ihm zu Gebote. Auch sein Reich trägt diese Doppelnatur in sich. Unter den Menschen ge= stiftet, von Menschen verbreitet -- ist sie eine Anstalt zur Einigung mit Gott: Gott ist in ihr, sie in Gott. Sie ist absolut, weil vom Absoluten gegeben, der Absolute selbst in ihr ist: sie ist relativ, indem sie sich allen Gesezen der menschlichen Entwicklung unterwirft. „Sie ist schwarz von Angesicht, aber dennoch schön und lieblich... Sie ist auf der Erde und dennoch nicht für diese.

So zeigt sich also auch in dem Leben und den Thaten, dem Werke Jesu die doppelte Gestalt, die in seiner Person geeinigt ist. Alle Fülle wohnt in ihm; diese Fülle ruht aber selbst auf dem gottmenschlichen Subjekte. Diese Einigung Gottes mit der menschlichen Natur, diese unio hypostatica ist aber nun die Vorausseßung zu

seinem gottmenschlichen Werke. Die Menschheit mußte sich versöhnen; Gott nur konnte sie versöhnen. Der Versöhner mußte also Gott und Mensch zugleich seyn. Wir haben daher nur Einen Mittler zwischen Gott und den Menschen -- Christus.

Das spricht auch Chrysostomus zu I. Timoth. 2, 5 aus Mediator cum ambobus aliquid habere debet, quorum mediator est. Quod si unum quidem propinquitate contingat, ab altero vero distractus sit, non jam mediator est etc. Nam quia naturarum duarum medius exstitit, ambabus naturis propinquus esse debet. Quemadmodum ergo homo factus est, sic erat et Deus. Porro mediator homo esse non potuit siquidem cum Deo colloquendum erat. Sed neque Deus potuit esse mediator non enim receptus ab illis foret, quorum mediator esset.

Daher lehrt die Kirche mit dem Verfasser des Symbolums Quicunque:,,Est ergo fides recta, ut credamus, et confiteamur, quia Dominus noster Jesus Christus Dei filius, Deus et homo est. Deus est ex substantia patris ante saecula genitus, et homo est ex substantia matris in saeculo natus. Perfectus Deus, perfectus homo ex anima rationali et humana carne subsistens. Aequalis Patri secundum divinitatem, minor Patre secundum humanitatem: qui licet Deus sit et homo, non duo tamen, sed unus est Christus. Unus autem non conversione Divinitatis in carnem, sed assumptione hominis in Deum. Unus omnino non confusione substantiae sed unitate Personae. Nam sicut anima rationalis et caro unus est homo, ita Deus et homo unus est Christus" 37).

Mit dieser Darlegung des Inhaltes im 19. Vers können wir nun auf den 20. übergehen. Da wir das allgemein Grammatische bereits erörtert haben, so beginnen wir sogleich mit der Einzelnent= wicklung und zerlegen ihn in drei Theile, nämlich 1. die Thätigkeit Gottes in Christo zur Versöhnung καὶ δι' αὐτοῦ ἀποκαταλλάξαι

eis avtov; 2. die Objekte dieser gottmenschlichen Thätigkeit

37) Denzinger: 1. c.

τὰ

πάντα εἴτε τὰ ἐν τοῖς οὐρανοῖς εἴτε τὰ ἐπὶ τῆς γῆς; enslid 3. die Art und Weise ihrer Vollendung im Tode Christi εἰρηνοποιήσας διὰ τοῦ αἵματος τοῦ σταυροῦ αὐτοῦ. 21o began

deln wir:

1) den subjektiven Theil: die Thätigkeit Gottes;

2) den objektiven die Welt;

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3) ben formalen - Lob Sefu.

Subjektiver Theil.

Die Wirksamkeit Gottes in Christo.

Ist es der Sohn Gottes, die ewige Weisheit des Vaters, durch den die Welt geschaffen und geordnet wurde; sind die Gesetze des Geistes und der Natur nichts Anderes, als der bestimmende Wille desselben im Geschaffenen: so ist auch die Sünde nichts Anderes, als der Widerspruch des kreatürlichen Willens gegen den seinigen, als eine Verlegung der von ihm gesetzten Ordnung.

Die drei Personen der Gottheit sind, wie wir gesehen haben, bei der Schöpfung thätig aber auf verschiedene Weise. Dem Vater schreibt die Kirchenlehre mehr die Schöpfung d. i. die Seßung des Seyns zu; der heilige Geist aber wirkt vollendend und abschließend auf das Geschaffene. Es ist klar, daß diese lettere Thätigkeit durch die Sünde sogleich aufgehoben werde; nur vorbereitend zur künftigen Wiederherstellung vermag sie fürder zu wirken. Dagegen ist die vom Vater bewirkte Sehung, das Seyn, der freien Willensentscheidung der Kreatur entzogen. Sie kann sich nie selbst aufheben und vernichten, weil eine solche That stets wieder das Subjekt voraussetzt, dieses aber nicht sehn und nichtsehn zu gleicher Zeit kann. Gott selbst aber widerruft nie seine That, vernichtet nie sein Werk, weil dieses nie ohne einen Widerspruch in seinem Wesen seyn kann.

Die Versöhnung des Weltalls.

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Ebenso wenig als das Seyn stehen aber diejenigen Verhältnisse und Formen unter der Herrschaft und der freien Disposition der Kreatur, die zu ihrem Wesen gehören. Sie hat nur über jene Verhältnisse zu bestimmen, die ihre Stellung in der moralischen Weltordnung, also zu Gott und den übrigen Geschöpfen begründen.

Betrachten wir diese Weltordnung hauptsächlich als Werk des Sohnes, so ist klar, daß auch die freie Entscheidung der Kreatur zunächst unter seinem Einfluße steht, daß die Sünde hauptsächlich gegen ihn gerichtet ist, daß sich also in der Beziehung zum Sohne das ganze Verhältniß der Kreatur zur Gottheit concentrirt.

Wie aber die Fortdauer der Schöpfung nichts Anderes ist, als das Fortwirken der göttlichen Schöpferthätigkeit, ohne die alle Kreatur in's Nichts zurücksinken müßte: so bleibt auch die Wirksamkeit des Sohnes fortbestehend zur Erhaltung der Weltordnung.

Da aber die freie Kreatur die Freiheit als wesentliches, constitutives Moment ihrer Natur erhalten hat, die Sünde aber Verwirklichung einer damit gegebene Möglichkeit ist: so kann die Thätigkeit des göttlichen Logos die dadurch gestörte Ordnung nur in einer Weise wiederherstellen, wodurch die Freiheit nicht aufgehoben wird. Selbst die Sünde mit ihren Folgen hat ein gewißes Recht im schöpferischen Willen Gottes und kann daher, so lange sie in der Freiheit, ihrer Wurzel, gründet, wie diese nicht vernichtet werden.

Es tritt daher die Wirksamkeit des Sohnes nicht als eine allmächtig zwingende Kraft auf, sondern sie wirkt frei auf den freien Willen der Kreatur, um diese zu sich, ihrem Ziele und damit zur Seligkeit zu führen. Widerstrebt aber diese, so wirkt die göttliche Gerechtigkeit in ihrer Selbstbestimmung auch ihre Unseligkeit.

In der Menschheit zeigt sich diese Thätigkeit des Sohnes Gottes sogleich nach der für das ganze Geschlecht bestimmungsvollen Sünde des Stammvaters. Sie entzog ihm mit dem Genuße vom Baume des Lebens die Möglichkeit, die Sünde sogleich zu vollkommener Durchbildung zu bringen und suchte es durch die Strafe, durch die Streiche der Gerechtigkeit zum Bewußtseyn der That, der Sünde und zur Sehnsucht nach Vergebung und Rettung zu führen. Sie verkündete die Möglichkeit dieser Rettung und führte durch Noth und Schmerzen

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