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felben als einem Disticho ging der Pentameter dem Herameter vorher. Auch Manso machte Gegengeschenke an die Sudelküche in Jena und Weimar, die gleichfalls nicht besser waren. Garve äußerte sich darüber:,,håtte mein Freund Manso mich zu Rathe gezogen, so hätte er fie unterdrückt. Der Unwille, nicht die Muse hat sie ihm eingegeben. Sie sind zuweilen persönlich beleidigend, und ohne Zweifel nicht einmal alle von ihm.“ Auch Wieland wollte, wie Goethe erfahren hatte, gegen die Xenien im deutschen Merkur auftreten. Goethe schrieb deswegen an Schiller: „es wäre doch unangenehm, wenn Wieland uns zwånge, auch mit ihm anzubinden, ob man nicht wohl thåte, ihm die Folgen zu bedenken zu geben." Wieland hatte schon früher von den Xenien gesagt, wie Schiller von Woltmann *** darin gelobt wußte:,,er bedauerte nur, daß *** wåre, weil so viele andere ehrliche Leute mißhandelt würden." Er hielt aber wirklich eine Dration gegen die Xenien, wie Schiller sich ausdrückte, und Goethe vermuthete, daß sie in der heilsamen Mittelstraße geblieben wåre. Es hieß darin, Goethe und Schiller håtten nicht Zeit gehabt, aus der großen Menge der von ihnen verfaßten Epigramme die für den Almanach geeigneten auszuwählen, das Geschäft wäre zur bösen Stunde in die Hånde irgend eines jungen, lebhaften, voll Wiz und Muthwillen strohenden, und für sie enthusiastisch eingenommenen Kunstjüngers gekommen, wetcher in aller Stille eine gute Anzahl derber, handfester Distichen von seiner eigenen Fabrik hinzugethan håtte. Es fehlte nichts, meinte Schiller, als daß diese Worte im Reichsanzeiger stånden. Auch von Leipzig kamen

Gegengeschenke, und zwar von dem Buchhändler Dyk. Darüber schrieb sogar Wieland an Göschen: „für die mitgetheilten Leipziger Xenien danke ich Ihnen fie sind zum Theil grob und schmuzig genug. Ich für meine Person habe so wenig Freude daran, wenn Månner, wie Goethe und Schiller der Welt eine solche Farce geben, und durch einen Muthwillen, der in ihren Jahren kaum verzeihlich ist, sich selbst eine so pöbelhafte Behandlung zuziehen, daß ich darüber eher weinen, als lachen möchte. Ich werde mich sehr hüten, dieses von der Pleiße zu uns herüberschallende Echo hier jemandem mitzutheilen; ich sorge aber, es werde ohne mich bekannt genug werden." In einem andern Schreiben an Göschen sagt er: „dem, was Sie über das Dyksche Echo sagen, stimme ich pleno ore bei. Aber hätten Herren Götterbuben nicht vorher sehen sollen, daß man beschmuzt wird, wenn man sich zum Spaß mit Gassenbuben herumbalgt?" Es ist lustig zu sehen, meint Goethe, was denn diese Menschenart geärgert hat, was sie glauben, daß einen årgert, wie schaal, leer und gemein sie eine fremde Existenz ansehen, wie sie ihre Pfeile gegen das Außenwerk richten, wie we nig sie auch nur ahnen, in welcher ́unzugänglichen Burg der Mensch wohnt, dem es nur immer Ernst um sich und um die Sache zu thun ist. Darauf erwiederte Schiller, daß die Empfindlichkeit gewisser Leute keine nobelern Ausdrücke nehmen könnte. Das Unangenehme an der Sache wäre aber, daß die wohlweisen Herren Moderatisten, so wenig sie auch ein solches Produkt in Schuh nehmen könnten, doch triumphiren und fagen würden, daß ihr Angriff darauf geführt hätte,

und der Scandal durch sie gegeben worden sey. Sonst wåren jene Distichen die glänzendste Rechtfertigung der ihrigen, und wer es jezt noch nicht merkte, daß die Xenien ein poetisches Produkt wåren, dem wåre nicht zu helfen. Reinlicher hätte die Grobheit und die Beleidigung von dem Geist und dem Humor nicht abdistilirt werden können, als hier geschehen wäre, und die ganze Dyksche Partei sähe sich nun im Nachtheile, da sie gerade in dem einzigen, was sie ihnen allenfalls håtte vorwerfen können, unendlich weiter gegangen sey. Goethe hoffte, daß die Xenien noch lange den bösen Geist gegen sie in Thätigkeit erhalten sollten, indessen wollten sie ihre positiven Arbeiten fortsehen und demselben die Qual der Negation überlassen. Nicht eher als bis sie wieder ganz ruhig wären, und sicher zu seyn glaubten, müßten fie, wenn der Humor frisch bliebe, die Leute noch einmal recht aus dem Fundamente årgern.

Ferner machte Claudius ein Lied auf die Xenien unter dem Titel: Urians Nachricht von der neuen Aufklärung nebst einigen andern Kleinigkeiten, von dem Wandsbecker Boten. Die kläglichen Verse darin belustigten Schillern sehr. Campe entgegnete gleichfalls, benahm sich aber höflich, und seine Replik ging Goethen allein an. Schiller urtheilte darüber, er hätte den Pedanten und die Waschfrau nur aufs neue bestätigt. Zeitschriften die Menge sagten den Xeniendichtern allerlei Uebles nach. Sie warfen ihnen Stolz vor, Anmaßung und jedes feinere Gefühl empörende Sansculotterie. Auch Nicolai blieb nicht aus. Goethe sagte:,,dem verwünschten Nicolai konnte nichts erwünschter seyn,

als daß er einmal wieder angegriffen wurde; bei ihm wåre immer bonus odor ex re qualibet, und das Geld, was ihm der Band einbrächte, sey ihm gar nicht zuwider." Selbst die Hamburger Zeitung kam mit einer Replik gegen die Xenien, von der Schiller glaubte, daß fie entweder von Reichardt oder Baggesen wäre. Goethe machte gleich ein Xenion auf den edlen Hamburger. Noch mehrere Gegengeschenke an die Xeniendichter liefen ein: Berlocken an den Schillerschen Musenalmanach, Parodien auf die Xenien; ein Körbchen voll Stachelrosen, den Herren Goethe und Schiller verehrt; Aeakus, oder Fragmente aus den Gerichtsacten der Hölle über die Xenien; Mückenalmanach für das Jahr 1797, auch unter dem Titel: Meinungen, Schicksale und lehtes Ende der Xenien; Trogalien zur Verdauung der Xenien; Kraft und Schnelle des alten Peleus; Dornenstöcke, nebst einem memento mori für die Verfasser der Xenien; literarische Spießruthen oder die hochådligen und berüchtigten Xenien, mit erläuternden Anmerkungen ad modum Minellii et Ramleri; an die Xeniphoren, ein kleines Meßpråsent; die Ochsiade, oder freundschaftliche Unterhaltungen der Herren Schiller und Goethe mit ihren Herrn Collegen; ein Paar Worte zur Ehrenrettung unserer deutschen Martiale.

Goethe fand das alles sehr lustig, aber Schiller soll davon unangenehm berührt worden seyn. Man sagte damals, daß er in seinem Garten in Jena, wo er die Xenien verfertigen half, geäußert habe: das respice finem håtte ich besser bedenken sollen; dabei auch doch gesagt worden. einer wohlthätigen Revolution.

aber die Wahrheit ist Unfre Literatur bedarf Mag sich getroffen füh

len, wer sich getroffen fühlt! Es ist ein Keheralmanach geliefert worden. Die Xenien sind aus der Erinnerung an Bahrdts Kezeralmanach entstanden. Bahrdt wollte in seinem Fach den Staub und Moder fegen, wir wollten dies gern im Allgemeinen zu bewerkstelligen suchen. Die meisten Xenien entstanden in einem freundschaftlichen Zirkel, viele aus dem Stegreif, und wurden von einem jungen Gelehrten, der sie im Gedächtniß behalten oder niedergeschrieben hatte, wieder producirt. Ich lebe gern im Frieden, ich kann Niemanden beleidigen; ich habe mir einigermaßen selbst den Krieg erklärt man wird mich verkennen. Warum duldete ich doch den Anhang der Xenien in meinem Almanach! Ich mochte ihn doch erst nicht.

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In den Gesprächen mit Eckermann rühmte Goethe, bei Erwähnung der Xenien, besonders die von Schiller, die er scharf und schlagend nennt, seine eignen aber unschuldig und geringe. Viele Personen, sagte er, wurden bei dieser Gelegenheit genannt, gegen welche die Xenien gerichtet waren, ihre Namen find jedoch meinem Gedächtniß entgangen. In den Tags- und Jahres-Heften als Ergänzungen seiner sonstigen Bekenntnisse äußerte er in der Geschichte des Jahres 1796: „Die Xenien, die aus unschuldigen, ja gleichgültigen Anfängen sich nach und nach zum Herbsten und Schärfsten hinaufsteigerten, unterhielten uns viele Monate, und machten, als der Almanach erschien, die größte Bewegung und Erschütterung in der deutschen Litera tur. Sie wurden als höchster Mißbrauch der Preßfreiheit von dem Publikum verdammt, die Wirkung aber bleibt unberechenbar." Sie machten gleich eine große

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