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Naturlaute, sondern Gemüthstone, Seelenklänge. Wie oft im Leben ist nicht das Instrument der Gefährte unserer Seelenstimmungen und begleitet den Wechsel derselben, mit unseren Empfindungen mitklingend. Die Musik ist Sprache in Lauten, in Tônen: ,,Mädchen, sprich! Ich frage, gib mir Kunde: „Stehst mit höhern Geistern du im Bunde? Ist's die Sprache, lüg' mir nicht,

Die man in Elysen spricht?"

Das Gemüth ist das Elysium des Geistes, seine unmittelbare Tiefe. Die musikalischen Töne geben, aus dem Gemüthe kommend, den Gedanken in Empfindungen wieder. Auf ihren Fittigen erhebt der Sånger seine Liebe zum

„Elysium,“

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wo die Sorgen von Harfengezitter eingesungen werden, und wo der Mai immer lächelt; wo der Mensch ausruht von den Mühen des Lebens, und der Schleier von der Wahrheit hinweggezogen ist:

Ihre Krone findet hier die Liebe;

Sicher vor des Todes strengem Hiebe,

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Feiert sie ein ewig Hochzeitfest."

Die Liebe ist selbst das Heiligthum, sie bringt den Himmel auf die Erde herab, was ihr

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Der Mensch ohne Liebe ist hart, wie Stein und Felsen. Aber wenn die Liebe in ihm aufgeht, schmilzt sein Herz von dieser Himmelsgluth:

,,Gott Amor, Ueberwinder!

Umarme deine Kinder!"

Die Liebe lockt die Götter vom Olymp und bes zwingt selbst den Orkus. Ist die Macht durch das Gesetz gemäßigt, so wohnt in ihr die Liebe, vor welcher Macht des Geistes jede rohe Gewalt verschwindet. In Einheit mit der Liebe, welche göttlicher Natur ist, weiß sich der Mensch unsterblich und frei:

Wer zerriß das Heiligthum,
Zeigte dir Elysium

,,Durch des Grabes Rize?
,,Lockte sie uns nicht hinein,

„Möchten wir unsterblich seyn?

,,Suchten auch die Geister

,,Ohne sie den Meister?

,,Liebe, Liebe leitet nur

,,Zu dem Vater der Natur, Liebe nur die Geister.“

Die Liebe wird hier zur höchsten Liebe erhoben, zur Liebe Gottes. Solche Erhebung ist echt poetisch; das Gemüth, das seine Empfindung in der höchsten Leidenschaft zur Anschauung bringt, ist zugleich noch in Ruhe. Es schaut sich, indem es seine Empfindung zum Bilde macht, darin an und stellt sich darin vor, welche schöne Thätigkeit die Phantasie ist, wodurch das Gemüth sich über sich selbst erhebt. In der

Phantasie an Laura“

ist sie die Phantasie der Liebe, der Alles zum Bilde wird, die Natur und das Menschenleben :

,,Sonnenstäubchen paart mit Sonnenstäubchen
„Sich in trauter Harmonie,
,,Sphåren in einander lenkt die Liebe,
,,Weltsysteme dauern nur durch sie.

Gleich allmächtig, wie dort in der todten
,,Schöpfung ew'gem Federtrieb,
„Herrscht im arachneischen Gewebe

„Der empfindenden Natur die Lieb'."

Die Liebe ist die höchste und schönste Empfindung, alle andere Empfindungen werden durch fie geadelt. Diese entbrennen, von der Liebe verlassen, in Selbstsucht und sind der Sünde und dem Tode geweiht. Sie richten sich durch sich selbst zu Grunde. Dagegen ist die Liebe dem Saturnus gleich, der zwar sich selbst verzehrt, aber um seine Verlobte, die Ewigkeit, zu ers eilen und sich mit ihr zu vermählen.

Die Ewigkeit gebiert die Zeit wieder, denn sie hat die Zeit in sich. Dies ist das

„Geheimniß der Neminiscenz,"

daß, was ewig ist, wie die Liebe, in der Zeit erscheint. Das Wesen verliert sich, an der Zeit entåußert, ohne aber in der Zeit unterzugehen:

,,Weine, Laura! dieser Gott ist nimmer,
„Du und ich des Gottes schöne Trümmer,
,,und in uns ein unersättlich Dringen,
,,Das verlorne Wesen einzuschlingen,

" Gottheit zu erschwingen.“

Das Wesen ist in der Liebe die siegende Macht des Geistes, in der Liebe ist keine Zeit. Die Seele fühlt, indem sie liebt, nichts Zeitliches, Aeußerliches, sondern fühlt sich selbst, den Geist, in dieser Empfindung.

Aber in der Zeit kann Vieles der Liebe hinderlich seyn. Ein solches Hinderniß ist der Spruch der Mutter, die uns zwar aus den Blicken der Geliebten verbannen, aber doch damit die Liebe selbst nicht ver nichten kann. Im Gegentheile, das Hinderniß nährt und steigert die Liebe, die verstohlen fortglimmt. Sie wird erfinderisch, indem sie nun Mittel und Wege suchen muß, um sich mittheilen zu können. Da sie sich nicht mehr offen zeigen darf, kann sie sich nur noch symbolisch äußern. Sinnig wählt der Dichter

,,die Blumen“

zum Symbole seiner Liebe:

,,Kinder der verjüngten Sonne,

„Blumen der geschmückten Flur,
,,Euch erzog zu Luft und Wonne,
,,Ia, euch liebte die Natur.
,,Schön das Kleid mit Licht gesticket,
,,Schön hat Flora euch geschmücket

Mit der Farben Götterpracht,

,,Holde Frühlingskinder, klaget,
„Seele hat sie euch versaget,

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Und ihr selber wohnt in Nacht.“

Flora hat den Blumen Seele versagt, Empfindung, aber aus der Blüthe quillt die Gattung hervor, das Symbol der Liebe. Die Blumen werden von der Liebe berührt, zu Boten füßer Schmerzen, zum zarten Liebespfande gepflückt:

,,Leben, Sprache, Seelen, Herzen,
,,Stumme Boten füßer Schmerzen,

,,Goß euch dies Berühren ein,
,,und der mächtigste der Götter,
Schließt in eure stillen Blåtter

" Seine hohe Gottheit ein."

Indem sie zum Schmucke und Liebeszeichen werden, steckt die Geliebte sie an den Busen, welcher von Liebe glüht.

Die Blumen verwelken, der Frühling und Sommer entflieht. Aber der Winter bringt den Frühling, und mit dem Frühlinge kommen die Blumen wieder. Der Frühling ist die Zeit der Blüthe der Natur, die Jugend die Zeit der Liebe. Die Jugend empfindet

Liebe, wie der Frühling Blüthen regnet. In dem

Liede:

"

an den Frühling“.

heißt der Dichter ihn willkommen:

,,Ei! Ei! da bist ja wieder!

„Und bist so lieb und schön!
„Und freu'n wir uns so herzlich,
,,Entgegen dir zu gehn.

Denkst auch noch an mein Mädchen?

,,Ei, Lieber, denke doch!

„Dort liebte mich das Mädchen,

„Und's Mädchen liebt mich noch !”

Treue Liebe blühet fort, das Mädchen liebt den Sånger noch, er kann nun wieder Blumen für sie pflücken und in der Wonnezeit mit ihr durch Au' und Flur Streifen.

Es ist leicht möglich, daß damit die Liebe sich den

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