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Die heiteren Jugendspiele nehmen ein Ende, Pflichten und Sorgen treten an ihre Stelle. Möchte die holde Braut auf dem neuen Lebenswege doch ihre weibliche Anmuth treu bewahren! Das ist ihr sehr zu rathen, wenn sie die Fesseln der Ehe nur von Blumen geknüpft empfinden will:

,,Und willst du das Geheimniß wissen,
,,Das immer grûn und unzerrissen

Den hochzeitlichen Kranz bewahrt?

„Es ist des Herzens reine Güte,
,,Der Unmuth unverwelkte Blüthe,

Die mit der holden Scham sich paart,
„Die gleich dem heitern Sonnenbilde
In alle Herzen Wonne lacht,
,,Es ist der sanfte Blick der Milde

„Und Würde, die sich selbst bewacht."

Die Frau soll ihrem Manne das ernste Leben durch Anmuth erheitern. Sie soll ihm dasselbe nicht noch ernster, oder wohl gar unerträglich machen und erschwe ren. Das ist das ganze Geheimniß und die

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Würde der Frauen."

„Ehret die Frauen! Sie flechten und`weben

Himmlische Rosen in's irdische Leben."-

Die Frau soll den Mann zurückwinken, wenn er, raftlos vorwärts strebend Alles von der Zukunft hofft; sie soll ihn wieder für die Gegenwart und das Leben stimmen, wenn er sich in der Wirklichkeit nicht befriedigt fühlt, und die Gedanken ihn treiben und ihm keine Ruhe lassen. Sie soll ihn sich begrenzen lehren, wenn immer neue Wünsche sein Herz erfüllen und in's Grenzenlose sich versteigen. Sie soll sein Gemüth erweichen,

mit ihrem fühlenden Herzen, wenn das seinige im Kampfe mit der Welt und dem Leben immer hårter zu werden droht. Sie soll den Zwiespalt des Lebens, die Zwietracht zur Eintracht, den Unfrieden zum Frieden zurückführen.

Die Würde der Frauen war eins von den Gedich ten, welches damals die größte Wirkung machte. Humboldt schrieb, daß es ihm ein unbeschreibliches Gefühl wäre, Dinge, über welche er so oft gedacht hätte, und die mit seinem ganzen Wesen verwebt wåren, in einer so schönen und angemessenen Diction ausgeprägt zu finden. Was man so leicht und prosaisch hinschriebe, wäre doch nur so ein Hin- und Herschwahen, etwas so Todtes und Kraftloses, Unbestimmtes und Ungeschlossenes ; Vollendung, Leben, eigene Organisation erhielte es nur in dem Munde des Dichters, und dies hätte er lange nicht so sehr gefühlt, als hier. Die Zeichnung jedes der beiden Charaktere wåre gleich gut, das Sylbenmaß äußerst glücklich gewählt und das Ganze von großer Wirkung.

Ist es einmal die schöne Bestimmung der Frau, den Zwiespalt des Lebens zur Einheit mit sich zurückzuführen, so hat sie auch das Recht, ihr Frauenamt zu üben und zu verwalten. Der Mann muß sich

vor dem

„Forum des Weibes"

richten lassen, aber nur so weit, als das Weib ihn faßt und versteht.

Frauen, richtet nur nie des Mannes einzelne Thaten!

„Uber über den Mann sprechet das richtende Wort.“

Was oft der Mann im Kampfe nach Außen und im Gedränge der Verhältnisse und der Umstände zu thun genöthigt wird, das entgeht und muß den Augen der Frau entgehen. Darüber kann sie nicht richten. Aber was der Mann im Ganzen ist, fühlt sie. Ihr

,,weibliches Urtheil"

wird durch's Gefühl bestimmt, von Empfindungen geleitet.

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‚Månner richten nach Gründen; des Weibes Urtheil ist seine

,,Liebe; wo es nicht liebt, hat schon gerichtet das Weib."

Wenn das Weib viel nach Gründen fragt und zu kritisiren anfängt, geht es über seine Sphåre hinaus. Die kritische Frau wird gewiß nicht unterlassen, auch bald ihren Mann zu kritisiren. seiner Antikritik nicht gegen sie fünfte Rad am Wagen. Er ist der Mann seiner Frau, und sie

Kommt er alsdann mit auf, so ist er bald das

die berühmte Frau,"

wie sie der Dichter in der Epistel eines Ehemannes an den andern launig charakterisirt. Die weibliche Anmuth und Grazie ist dahin, man bewundert sie, aber liebt sie nicht. Es darf

,,Der dümmste Fat, der årmste Wicht,

„Wie sehr er sie bewundre, sagen —”

„Es ist ein eigen, seltsam Ding, sagt Schiller, um die gelehrten Frauen! Wenn sie einmal den ihnen angewiesenen Kreis verlassen, so durchfliegen sie mit schnellem ahnenden Blicke unbegreiflich rasch die höheren Räume. Aber dann fehlt ihnen die starke, anhal

tende Kraft des Mannes, der eiserne Muth, jedem Hinderniß ein ernstes Ueberwinden entgegen zu sehen, um fest und unaufhaltsam in diesen Regionen fortzuschreiten. Das schwächere Weib hat seinen ersten schdnen Standpunkt verloren - sie kann nicht mehr zu= rück, und wird entweder zur eitlen Thörin, oder unglücklich. Und selbst die himmlische Kunst, was kann sie dem zarten Weibe bieten, das diese nicht, sich unbewußt, in stiller Thätigkeit, in stiller Uebung ihres hohen heiligen Berufs, in liebender Brust fånde?- Und selig der Mann, der ein solches Kleinod zu schätzen weiß, und die Freundin seines Herzens bei Arbeiten und häuslichen Beschäftigungen sucht, um sich an ihren anspruchslosen Talenten von seinem mühevollen Streben zu erheitern.“

Ideal und Kunft.

Die finnliche Unmittelbarkeit des Lebens währt nicht lange. Das Leben, die Gattung hört zwar nicht auf, aber was lebendig ist, vergeht. Das Leben wechselt in immer schöpferischer Geburt, dies ist

,,das Spiel des Lebens,"

worin sich die Macht der Gattung offenbart:

,,Schaut her! Nie wird die Bühne leer,

,,Dort bringen sie das Kind getragen,

„Der Knabe hüpft, der Jüngling stürmt einher,
,,Es kämpft der Mann, und Alles will er wagen.“

Alle sind an das Leben gewiesen, an die Welt. Jeder will sein Glück in der Welt machen und hat ein Recht dazu, weil er lebt. Dies Recht der Gegenwart und ihrer Wirklichkeit spricht der Dichter

,,an die Freunde"

aus. Nun soll das entschwundene Leben, wenn es auch noch so schön war, nicht mehr berechtigt seyn:

,,Wir, wir leben! Unser sind die Stunden,

,,Und der Lebende hat Recht."

Mag das Leben anderswo schöner seyn und größer, als bei uns, und herrlicher die Natur; so erfreut uns doch die Kunst:

,,Größres mag sich anderswo begeben,
„Als bei uns, in unserm kleinen Leben;
,,Neues hat die Sonne nie gesehn.
„Sehn wir doch das Große aller Zeiten
,,Auf den Brettern, die die Welt bedeuten,
,,Sinnvoll still an uns vorübergehn.

„Alles wiederholt sich nur im Leben,
,,Ewig jung ist nur die Phantasie,

,,Was sich nie und nirgends hat begeben,-
,,Das allein veraltet nie."

Das Leben wird durch die Kunst von der Aeußerlichkeit und Bedingtheit seines Daseins frei gemacht. In dem Wechsel und der Veränderung des Lebens zeigt sich die Macht der Gattung über die Individuen, aber die Kunst macht das Leben der Gattung und Idee ge måß. Sie befreit die Natur und das geschichtliche Leben von der Endlichkeit seiner Erscheinung. Das Leben ist seiner natürlichen Bedürftigkeit und Aeußerlichkeit entnommen, das Schöne und Ideal.

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