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einen solchen Stand kommen wollen, darinnen du des Trostes der Engel von Nöthen gehabt, damit mir wieder durch dein Verdienst, der Dienst und Schuß dieser reinen Geister, gegen die Nachstellungen des unreinen Geistes, zuwege gebracht würde.

Betrachtung.

Wie treu ist GOtt! Nach dem Maaß des Leidens richtet er auch den Trost ein. Da der Herr Jesus in der Wüsten den Kampf mit dem Saten bereits vollendet, so traten die Engel zu ihm und dieneten ihm Matth. 4, 11. Hier, da der Streit weit härter ist, so tritt mitten unter dem Kampf ein Engel herzu, ihn zu stärken.

Gebet.

Mein Heiland, gieb mir auch jederzeit in meinem Kampf so viel Kraft und Trost, als mir von nöthen ist, den Sieg zu erhalten. Wenn alle Menschen von mir zurück treten, so laß deinen Engel zu mir nahen, und deinen Geist mich deiner Liebe versichern.

Betrachtung.

Ein Engel stärket meinen Heiland. Ohne Zweifel durch einen tröstlichen Zuspruch, und Vorstellung, daß es der Wille des Vaters sey, diesen Kelch zu trinken, daß er nun bald die Krone der Vollendung auf sein Leiden sehen, und dann wieder in den Schoos seines lieben Vaters kommen werde, daß sein Leiden die allervortrefflichsten Wirkungen nach sich ziehen und zur ewigen Berherrlichung seines großen Vaters auch zur Errettung unzähliger Seelen ausschlagen werde. Welchen Worten seines Botens GOtt ohne Zweifel eine solche Kraft beigeleget, daß die Menschheit des Herrn Jesu wirklich eine Stärkung daraus empfunden.

Gebet.

So laß mir es denn, o mein Heiland, auch nicht fehlen an folchen Seelen, die mich durch ihren tröstlichen Zuspruch erquicken, wenn ich in schwere Umstände gerathen sollte. Gieb den Worten deiner Boten, durch welche du ermahnest, so viel

Nachdruck, daß ich gewahr werden könne, daß du dieselben zu meiner Stärkung gesendet habest.

Betrachtuug.

Ich sehe diese Tröstung und Stärkung des Herrn Jesu an, als eine Erhörung seines Gebets, und als eine gnädige Belohnung der vorhergegangenen volligen Aufopferung in den Willen GOttes, welche ein süßer Geruch vor seinem Vater gewesen.

Gebet.

So werd ich denn, Herr Jesu, durch dein Exempel überzeu get, daß es nicht vergebens sey seine Seele in Geduld zu fafsen, sondern daß auf eine jede Aufopferung eine neue Gnade erfolge. So mache mich denn desto geneigter, meinen Willen in deinen Willen zu übergeben, damit ich dir Gelegenheit zu vieler Erquickung meiner Seele an die Hand geben möge.

Betrachtung.

Der Herr Jesus wird zwar seines Kelchs nicht völlig überheben, sondern das bitterste ist ihm noch aufbehalten; gleichwohl aber ist auch sein Gebet nicht verloren. Denn er bekommt dennoch durch den Trost des Engels im Namen seines himmlischen Vaters ein Unterpfand, daß er in diesem Leiden nicht versinken solle.

Gebet.

Laß mich auch, o Heiland, zufrieden seyn, wenn mir für das, was ich von GOtt gebeten, etwas nüßlichers gegeben wird; und wenn ich nicht das ganze, sondern nur das Angeld unterdessen bekomme. Laß mich jederzeit vergnügt seyn mit dem gegenwärtigen Troste, und auch des übrigen in Geduld

erwarten.

Betrachtung.

Der Herr Jesus wird zwar gestärket, aber zu einem neuen und größern Kampfe. Seine Menschheit bekommt einen Zuwachs neuer Kräfte, aber zu dem Ende, damit er den Rest seines innerlichen Leidens ausstehen könne.

Gebet.

So laß mich denn, Herr Jeju, niemals zu einem andern Ende Krafte von dir verlangen, als daß ich dieselben in einem neuen Kampf treulich anwenden; nicht aber, daß ich mir das Kreus damit vom Halse schieben moge: Damit also auch deine Ehre einen Nußen habe von meiner Stärkung, und du durch meine Geduld noch mehr verherrlichet werdest.

Betrachtung.

Und es kam, daß er mit dem Tode rang. welch einen erschrecklichen Anblick krieg ich hier vor meine Augen. Das Leben ringet mit dem Tode, und zwar nicht nur mit dem leiblichen, als welcher noch nicht da war, sondern mit dem ewigen, der geharnischt war mit dem Zorn und Fluch GOttes, und bewaffnet mit der ganzen Macht der Finsterniß. O ein wunderlicher Krieg, da des Geseßes Verdammung, und Christi Unschuld, die Offenbarung der göttlichen erzürneten Gerechtigkeit, und die Offenbarung der göttlichen erbarmenden Liebe ; das Wüthen des Satans, und die einwohnende Gottheit, in der Seele Christi mit einander ringen.

Gebet.

O Herr Jesu, hier vergehet mir Hören und Sehen. Da eine jede Sünde den Tod verdienet; du aber jehto viel tausend Millionen Sünden der Welt auf dir liegen hast, so mußt du auch hier vor dem gerechten Gericht GOttes viel tausend Millionen Tode ausstehen. Ich sehe dich, den lieben Sohn des himmlischen Vaters, bedecket mit allen Zornschalen GOttes, darüber deine zarte Menschheit in ein solches Ringen kommt, daß sie wie in lehten Zügen zu liegen scheinet. O was vor ein verfluchtes Uebel muß die Sünde seyn, daß sie deine unschuldige Seele in einen solchen Abgrund gestürzet hat.

Betrachtung.

Was hat nicht oft die Verlesung des Todesurtheils vor schreckliche Wirkungen in dem Herzen eines armen Sünders! Bie oft siehet man solche Personen erblassen, erheben, und von Kräften und Verftande kommen. Wie erschrecklich muß

es denn der allerunschuldigsten Seele Chrifti vorkommen, seyn da ihr nach dem Geseß alle Noth, Angst und Pein, aller Fluch und alle Höllen-Duaal zuerkannt und aufgeleget wurde, die die ganze Welt mit ihren Sünden verdienet hatte.

Gebet.

Unendlicher Dank sey dir gesagt, theuerster Mittler, daß du dich vor dem göttlichen Geriat vom Gesetz aufs allerhöchste hast wollen verklagen, und als der großte Uebelthäter verdammen lassen. Laß diesen deinen versohnenden Kampf gegen den Fluch des Gesehes mir zu statten kommen, wenn Moses will das Leben verklagen, und mit seiner erschrecklichen Klarheit mir die Verdammniß predigen. Da du meinen Fluch auf dich genommen, so laß deinen Segen über mich kommen.

Betrachtung.

Das Blitzen und Donnern in der Luft, und das Brüle len der Löwen auf Erden, sind in der Natur unter der andern die beiden schrecklichen Bilder, darunter GOtt seinen Zorn in der Schrift vorgestellet hat, Job. 40, 4. Amos 1, 2. c. 3, 8. Aber wahrhaftig, wenn alle Donner, die jemals in der Natur gehöret worden, sollten auf einen Schlag und mit gesammter Macht losbrechen, und wenn alle Löwen zugleich sollten brüllen; das wäre noch nicht zu vergleichen mit der Offenbarung des Zornes GOttes, welche hier in der Seele Christi geschiehet. Denn das schreckliche Wesen dieser Creaturen ist nur ein Schattenbild von dem unendlichenZorn ihres Schöpfers.

Gebet..

O Unendliche Liebe, deinem Kampf mit dem Zorn GOttes hab ich zu danken, daß ich nicht ein ewiges Opfer dieses verzehrenden Feuers seyn müssen. Ich will dich ewig für diese unaussprechliche Wohlthat erheben und anbeten, und bei dir meine einige Freistatt vor dem Zorn GOttes beständig suchen.

Betrachtung.

In diesem Kampf wird wohl der Saten alle seine Macht,

die er hatte, gegen die Seele Chrifti angewendet haben: Allein die in dieser Person wohnende Gottheit ließ die ihr personlich vermählte Braut, die menschliche Natur, nicht vom Teufel unter die Füsse treten. Schoß Satan einen Haufen vergifte ter und feuriger Pfeile auf die Seele Christi, so nahm doch die gottliche Stärkung allen solchen Gift hinweg, und brachte dadurch zugleich so viel zu Wege, daß von nun an kein hollischer Pfeil die Seelen der Gläubigen todten kann.

Gebet.

Habe Dank, o starker Held, daß du dem starken gewapneten, der des Todes Gewalt hat in diesem Kampfe die Macht genommen, und dem Bösewicht den Harnisch ausgezogen. Bewahre mich in Ewigkeit, daß ich einem Feinde, den du so schmerzlich überwuuden hast, nicht mehr diene, sondern dich, mein Erlöser, allein vor meinen Herren erkenne.

Betrachtung.

Ohne Zweifel hat diesen Todeskampf Christi vermehret der Schmerz über der Verlierung so vieler tausend Seelen, von welchen die Gottheit Christi vorher sahe, daß sie dem Satan anhangen, und das Blut, damit sie erkauft worden, mit Füssen treten würden. Wenn ein König seine Unterthanen, die in Türkischer Gefangenschaft leben, zu erretten, einen blutigen Krieg führte, und dabei sein eigen Blut und Leben einbüssen müßte, er wüßte aber zuvor, daß unter Tausenden sich kaum zehn würden von der Dienstbarkeit befreien lassen, sondern lieber ewige Sclaven bleiben wollen; würde dieß nicht sein redliches Herz, mehr denn alle Gefahr, ängsten ?

Geber.

Heiland, wie unermeßlich groß muß deine Liebe gewesen seyn, die sich durch den vorher gesehenen Undank so vieler verloren gehenden Seelen nicht abhalten laffen, das mühsame Werk der Erlösung zu vollenden. Ach bewahre mich, daß diefer dein Todeskampf an meiner Seele nicht vergeblich seyn möge,

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