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Das

Problem der Ethik

in der Gegenwart.

Ein Beitrag zur Lösung desselben

von

Hans Gallwitz,

Stadtpfarrer und comm. Superintendent in Sigmaringen.

Göttingen,

Vandenhoeck und Ruprecht's Verlag.

1891.

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Vorwort.

Der christliche Glaube als Ueberzeugung, dass in Jesus Christus Gott selbst in einzigartiger und vollkommener Weise sich geoffenbart habe, muss den Anspruch seiner Wahrheit in jeder Zeit aufs Neue behaupten und verteidigen. Das geistige Leben eines jeden Zeitalters schliesst sich in eine Durchschnittsweltanschauung zusammen, welche zu dem Anspruch des christlichen Glaubens notwendig in Gegensatz treten muss. Die so entstehende Spannung ist heilsam sowohl für den Glauben als für die aus dem Culturleben resultierende Weltanschauung. Mit dem Aufhören derselben würde der Lebensnerv sowohl der christlichen wie der weltlichen Erkenntnis gelähmt sein: Der Glaube müsste in einem starren dogmatischen oder hierarchischen System versteinern, und die natürliche Weltanschauung würde entweder in dem Fett ihres selbstbefriedigten Optimismus ersticken, oder aber bei einem Hinüberschwanken in den Pessimismus den Trieb zu weiterer Forschung sowie das Behagen an ihrem eigenen Dasein verlieren, wenn nicht beide fort und fort gezwungen wären, im Wetteifer der Selbstbehauptung sich gegenseitig zu befruchten.

Als nach der Reformation die Selbstständigkeit des forschenden Geistes in Deutschland soweit erstarkt war, dass er ausserhalb des Bodens der theologischen Weltanschauung eine Lösung des sittlichen Weltproblems zu schaffen versuchte, fand der Gegensatz seinen Ausdruck in der von Lessing präcisierten Formel: Zufällige Geschichtswahrheiten können der Beweis von notwendigen Vernunftwahrheiten nie werden." Das heisst in Bezug auf Jesus Christus, welcher den Anspruch erhebt, die wahre und damit die vernünftige Religions- und Sittenlehre gebracht zu haben: Nicht die einzelnen Thatsachen seines Lebens, seine Wunder, sein Sterben und Auferstehn können als Gründe für die Wahrheit seiner Lehre angeführt werden.

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