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§. IV.

Alagen des Kranken.

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8 ist allemal unrecht, als oft der Kranke klagt, weil er über das klagt, was er mit allem Recht leiden soll; — weil er nicht leiden will, was doch ihm gebührt, und er verschuldet hat; weil der unschuldige Erlöser litt, und nicht klagte. Oder dünkt dich, du habest Ursache zu Flagen? Hat aber Gott nicht mehr Ursache, Klage wider dich zu führen? Soll dein Erlöser nicht über dich klagen müssen? Hat dein Arzt, dein Krankendiener, so Manche, die sich mit dir schleppen müssen; -viele andere Menschen nicht noch mehr Ursache, über dich zu klagen? Klage doch nicht, daß nicht so viele, so mächtige Kläger gegen dich aufstehen.

Ihnen geschah von dir unrecht. und sie wollen gerne nicht klagen, wenn nur auch du deine Klagen einstelleft.

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Geschieht dir Klage nicht, damit du das Unrecht verGeschieht dir Recht - wie darfst

unrecht ?
dienstlich ertragest.

du klagen?

Suche nicht deine Leiden durch Klagen dir zu erleichtern. Menschen können doch nicht helfen. Leide im Verborgenen, daß es die Menschen nicht wissen. Dein Vater siehts; er weis, was du leidest, und er wirds dir belohnen. Menschentrost vermindert den Verdienst deines Leidens, ohne ihm abzuhelfen. Jesus war wie ein Lamm, das, da es zur Schlachtbank geführet wurde, seinen Mund nicht eröffnete. — Sieh! Satan will dir den Verdienst des Leidens rauben, indem er dich zu Klagen reißt. Laß dich nicht verführen.

Mittel. Sey demüthig; sey gerecht'; bring jedes Leiden und jede Mishandlung deinem Erlöser zum Opfer; flage nur Gott in Geheim deine Leiden; Rede von deinem Leiden

klage nur über dich.

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gar

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Hast du

gar nichts, als mit deinem Arzt, der es wissen muß. Sieh immer auf dein Vorbild, auf Jesum. auch gerechte Klage, so schenks, wie dir Christus es schenkte.

Denkspruch. Jesus aber schwieg. Jesus redete nicht ein Wort,“- Mark. XIV. 61. Luf. XXIII. 9.

S. V.

Murrisches Stillschweigen des Kranken.

Der Satan, wie ein Mdrder, der in Geheim auf seiz

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ne Beute lauert, sucht manchmal den Kranken vom Priefter abzuziehen, oder den Seelsorger zu verscheuchen. Er erwecket daher in dem Kranken einen Unmuth, ein verdrüßiges Wesen. Der Priester wird ihm lästig und zuwider. Immer kömmt der Gedanke ihm in Sinn: ,,Wenn doch dieser Mann einmal fort wäre, wenn doch dieser nicht mehr zu mir kåme.” — Dieses zu bewirken, giebt der Kranke ihm gar keine Antwort, kein Zeichen seiner Zufriedenheit; —- ja, er läßt sichs durch sein murk risches Wesen und Betragen wohl anmerken, daß er ihn von sich entfernen möchte. Je eifriger der Seelsorger werden will, desto weniger giebt der Kranke Acht. Es wird große Tugend bey einem Seelsorger erfodert, wenn er nicht mit Unwillen den Kranken verläßt, und fich beredet, er hätte kein Vertrauen zu ihm. Ist der Hirt verscheucht, so kann dann der hdaische Wolf ungehindert über das verlassene Schaf herfallen. Einen Miethling, einen unerfahrnen, geistlosen Priester wird der Satan nicht vertreiben wollen ; denn der Miethling fliehet von sich selbst, oder der Satan hat nichts von ihm zu befürchten.

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Sey auf deiner Hut, daß du dieser verderblichen Versuchung nicht unterliegest. Schäße es für eine große Gnade, wenn ein Priester dich besuchet. Tausende wünschten sich, und bathen um einen Priester, aber erhielten ihn nicht. Wenn du einen tugendhaften, eif= rigen, bescheidenen und gewissenhaften Beichtvater verabscheuest, so ist es gewiß teuflische Versuchung. Du wählest den erfahrensten, klügsten Arzt für deinen Leib, warum nicht auch jeñen Arzt für deine Seele, welcher der schicklichste ist, und bey dem du weniger zu fürchten hast, irre geführet zu werden?

Mittel. Als oft du solch ein finsteres, trübes, murrisches Wesen, besonders gegen einen Priester oder Beichtvater gewahr wirst,bezeichne dich mit dem heiligen Kreuzzeichen; befiehl im Namen Jesu dem Geiste der Finster= niß, von dir zu weichen; thue dir Gewalt an, und antworte sanft. Entdecke deinem Beichtvater oder Priester, daß du solche Abneigung gegen ihn empfindest; sags ihm in Einfalt des Herzens, er wird dich davon befreyen. Der Satan wird wie ein Dieb und Mörder, wenn er Lärmen gewahr wird oder erfährt, daß er verrathen ist, von dir fliehen.

Denkspruch.

Tauber und stummer Geist! ich bes fehle dir, fahr von ihm aus, und komm nicht wieder in ihn zurück." Mark. IX. 24.

Zu

S. VI.

zu große Schamhaftigkeit des Kranken.

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Der er Teufel versuchet den Kranken manchmal mit einer Schamhaftigkeit, die er nicht überwinden zu können glaubt. -Merkst du in dir eine solche Schamhaftigkeit, mein Kranker? - Getrquest du dir etwas Gewisses nicht

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zu beichten ? Aber du bemühest dich umsonst, deinert Zustand zu verbergen, daß ihn nicht ein verständiger Mann vermuthen und errathen sollte. Lies!! ich will dirs allein ins Herz hineinsagen, was es mit dir ist. Die gar zu schamhafte Personen haben etwas Unvers schamtes verübet. Da ihnen der Teufel die Schamhaftigkeit, da sie fündigten, genommen hat, so giebt er fie ihnen nach der Sünde wieder. Die ersten Mensehen fiengen erst an sich zu schamen, nachdem sie gesün diget hatten. Du bist so gar geschämig nur, weil du unverschamt warest

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Du wolltest bey den Menschen und deinem Beichtvater angesehen seyn, und für eine fromme, unschuldige Person gehalten werden. Aber du warst es nicht in der That. Du hast in Geheim ein schändliches Lasterleben geführet, und Sünden verübet, worüber du dich hättest schämen müssen, wenn es auch nur ein Mensch gesehen hätte, obwohl du vor Gott und deinem Schußengel dich nicht geschämet hast. Du bist ein Heuchler, ein Gleißner bis daher gewesen. Du bist voll Arglist, und Betrug, Du bist wie ein Pharisäer, ein ange= tünchtes Grabmal; von Außen scheinst du fromm, andächtig, eine wahre, weise Jungfrau zu seyn; aber in der That, vor Gott bist du ruchlos. Du hast deine Unschuld deine Jungfrauschaft verloren. Du fürchtest die Schande vor Menschen; aber wie wäre es, wenn ich von dir vermuthen würde, du seyest schwanger, und wollest dein eigenes Kind umbringen, damit man dich nicht für das ansehe, was du doch wirklich bist? Sieh! so viel vermuthet ein erfahrner, verständiger Mann von Personen, die gar zu geschämig sind. verstellest dich umsonst. — Du kannst nur Dumme, Einfältige, Unwissende betrügen. Umsonst läugnest du, umsonst bekräftigeft du durch Eidschwüre das Gegen

theil.

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Du

Ich

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Ich will dir noch mehr von dir selbst entdecken. Du hast von jungen Jahren an noch nie aufrichtig ge= beichtet. Du hast immer deine Beichtvåter (aber nur unwissende, unerfahrne, und einfältige) betrogen."Hast manche Sünden verschwiegen, andere Sünden nur halb, nur obenhin gebeichtet, hast wohl die Ane zahl, die Gattungen und Umstände der Sünden nicht aufgedeckt; hast deine Gewissensbisse unterdrückt, und um für åndächtig und tugendhaft angesehen zu werden, manche gottesräuberische Beichten und Kommunionen entrichtet. Ich wollte dir sogar noch die Sünden nennen, die du verübet haft ; ich wollte dir die An= zahl die Gattungen die Umstände deiner Sünden ziemlich treffend bestimmen. Warum wolltest du also verschweigen, was ein erfahrner, kluger, rechtschaffener Priester an dir schon gewahr wird? Wie thor= recht! du willst deinen Mund und deine Augen zuschliessen, damit du nicht gesehen und erkannt werdest, gleichsam als wenn du dadurch dich unsichtbar, unkennbar machen könntest ? Deine Schamhaftigkeit hilft dir nicht durch. Gott, Jesus Christus, die heiligen Engel, die Heiligen im Himmel, die nur auf deine Buße wärten, um sich über dich erfreuen zu können; die Teufel; - die Gottlosen, die dich verführten ; verständige Männer, die Einsicht haben, das heißt, mehr als zwey Drittheile vernünftiger, denkender Wesen kennen dich, daß du jene Person bist, die freylich Ursache sich zu schẩ= men hat, warum willst du es vor einer einzigen Perfon -vor einem Priester verbergen, der dich gerviß nicht verachten, sondern als eine großmüthige Bußheldinn ansehen, ja ! der dich von der ewigen Schande vor dem ganzen Himmel, Erde und Hölle befreyen wird? Weißt du die Sache nicht anzugehen?

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A

zeige dir dazu die

Ich

Mittel.

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