919.47 1824 Vorwort an die lieben Zeitgenossen: Dreihundert Jahre sind verflossen, seit die Barm. herzigkeit Gottes das Licht der evangelischen Lehre unserm Vaterlande hell aufleuchten ließ und auch uns hiermit zu der herrlichen Freiheit der Kinder, Gottes berief. Viel, unendlich viel ist besonders in Preußen geschehen dieses Lichtes Strahlen weithin zu verbreiten und denselben überall Eingang und segnenden Einfluß zu verschaffen. Wer kann es verkennen, welche Sorge Preußens Könige in dieser Hinsicht für ihr Volk im. j mer im Herzen getragen; wer übersehen, wie viel ihnen für die Ausbreitung des Evangeliums in ihren Staaten durch Beförderung geistiger Bildung überhaupt und eines edlen Volksunterrichts insbesondere seitdem wirklich gelungen ist. Wer möchte es leugnen wollen, daß von unserm Vaterlande aus viel Gutes auf die Nach barstaaten und von Deutschland ein evangelischer Segen über Europa, ja über die Welt ausgegangen ist. Dennoch dürfte uns die Prüfung nothwendig und je mehr uns Heil wiederfahren ist desto unerlaßlicher sein: ,,ob wir durchschaueten in das vollkommene Gefeß der Freiheit, davon Jakobus spricht im 1 K. v. 25. und Darin beharreten, um hiemit selig zu seyn in unsrer That?" denn nur in diesem Falle könnten wir be stehen in der Freiheit, damit uns Chriftus befreiet hat, |