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Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht des Königlichen
Kaiferin Augufta-Gymnasiums in Charlottenburg. Oftern 1911.

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BS535
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Einleitung.

Israels religiöse Literatur, wie sie uns im A. T. gesammelt vorliegt, ist nur ein Ausschnitt aus einem einst viel reicheren Schake. Bei diesem Volke war das Singen und Sagen nicht minder zuhaus als bei anderen östlichen Kulturvölkern. Wohl hat eine einzigartige Begabung sein bestes Können auf religiösem Gebiete vereinigt, wohl mochte die kunstgemäße Ausbildung der Profanliteratur dadurch eine bescheidenere Rolle zugewiesen erhalten, aber diese blieb doch dauernd der Nährboden, aus dem religiöse Dichtung wie Prosa erst hervorwuchsen. Wir können noch einigermaßen aus gelegentlichen Andeutungen die Umrisse erkennen, innerhalb deren sich das Singen und Erzählen des Volkes bewegte. Wir vernehmen von dem volkstümlichen Lied auf der Gaffe, in den Weinbergen, bei frohen Gelagen und Festen, bei der Arbeit, wir hören auch vom kunstmäßigen Sänger am Fürstenhofe. Wir wissen, daß das Jauchzen der Freude wie die bittere Totenklage, das lockende Liebeswerben und der wilde Kriegslärm sich im Liede ausdrückte. Wir wissen auch, daß man die Taten der Vorzeit zum Klange der Saiten sang. Aber die Zahl der uns erhaltenen Proben ist sehr gering. Es verlockt, von hier aus in Vermutungen sich weiter zu ergehen und alte epische Stoffe in den Erzählungen aus der Vorzeit wieder zu erkennen und andrerseits in den Liedern der Prophetie und der Pfalmendichtung Anklänge an die alten volkstümlichen Weisen zu suchen. Doch man wird sich des Wagnisses dabei bewußt bleiben müssen.

Aber noch von anderer Seite bietet sich Hilfe. Man hat schon längst auf die noch heute in Arabien lebendige Volksdichtung geachtet und interessante, wichtige Vergleiche von dorther gewonnen. Wertvoller aber wurde alles das, was die orientalische Forschung in den lezten Jahrzehnten den reichen Trümmerfeldern Vorderafiens und Ägyptens abgewann. Da fand man

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