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des Vergelters Babylons". Den habe er aufgestachelt, mit seinem Heere in Babylon einzubrechen:

dich, du Mensch, sollst vor keinem Menschen

,,In jener Stadt, in die ich dich schicke,
sollst du keinen Krieger fürchten,

Klein und Groß töte zumal!

Angst haben!

keinen laß übrig! sollst du erbeuten!"

Auch den Säugling nicht, den ganz kleinen, Den aufgehäuften Besitz Babylons Und die,,Krieger des Schutzes, des Vorrechts Anus und Dagans“ hätten auf sein Geheiß Ströme von Blut über den Platz der Stadt sich ergießen lassen. Marduk sei darüber in Zorn geraten und einen unlösbaren Fluch habe er auf ihn gelegt. Darauf habe er ,,die Stadt der Vorzeit des Herrn der Länder" „,ohne Samas" zerstört. Über Erech, den Wohnsitz der Götter Anu und Istar, die,,Stadt der Dirnen, Freudenmädchen und Huren", habe er einen Tyrannen als Statthalter1 eingesetzt, der die Einwohner drangsalierte und ihre Satzungen mißachtete. Darüber sei Istar in Zorn geraten, habe,,den Feind in Bewegung gesetzt", der es ,,wegraffte wie Korn vor dem Wasser", und dem Feind, den sie in Bewegung gesetzt, sei Istar nicht willens, Einhalt zu gebieten.

Ira seinerseits erinnert Ischum daran, daß er Durilu verwüstet, die Menschen drin,,wie Rohre" geknickt habe; Ischum rechtfertigt sich, das sei ein,,Gericht der Gerechtigkeit" gewesen, von dem ihn auch der Umstand, daß Durilu seine Stadt ist, nicht habe abhalten dürfen.

Es fehlen etwa 15 Zeilen.

Ira entwirft weitere Schilderungen von den Strafgerichten, die er ausführen will, und Ischum bleibt in seiner Antwort hinter ihm nicht zurück und versteigt sich sogar so weit, zu prahlen, daß er die Tempel zerbrechen und den König der Götter selber (nicht schonen?) wolle. Wie das Ira hörte, waren ihm die Worte, die Ischum zu ihm sprach,,,angenehm wie Öl" und er rief aus (Z. 9 ff):

,,Das Meerland soll das Meerland, Mesopotamien Mesopotamien Assyrien Assyrien,

den Elamiter der Elamite,
den Kassiten der Kassite,

den Sutäer der Sutäer,

den Qutäer der Qutäer,
den Lulubäer der Lulubäer,

1 vgl. die Einleitung des Gilgameschepos oben S. 72.

ein Land das andere, ein Haus das andere, ein Mensch den anderen,

[totschlagen.

ein Bruder den anderen nicht verschonen, sondern sollen einander Aber danach soll der Akkader1 aufkommen und

soll sie alle niederstrecken und sie insgesamt niederwerfen!" Nun wendet sich Ischum auf Befehl Iras (?) gegen den Berg Sar-Sar (? geschr. Chi-Chi), während die sieben Helfer Iras hinter ihm her ziehen, und verwüstet den Berg und seine Vegetation. Eine große (?) Lücke.

Stück III. Der Sinn des Folgenden ist vielleicht, daß Ira sein Herz beruhigt und seinem Wüten Einhalt gebietet. Aber es scheint, daß die Länder sich nicht lange der Ruhe erfreuen durften. Er sendet Ischum aus, den Großen von Akkad und seine Nachkommen zu schlagen, seine Städte zu verwüsten und seine Beute nach Schuanna (Babel) zu bringen; dadurch soll er die Götter des Landes (Akkad? Babel?), die erzürnt waren, versöhnen, und dann werde eine Zeit des Siegens kommen. - „Zahllose Jahre“ währt die „Fruchtbarkeit des großen Herrn", das erregt aber wie es scheint schon wieder Iras Zorn, so daß er wieder daran denkt, die Länder heimzusuchen. Aber Ischum, sein Berater, beruhigt ihn und (besänftigt) seinen Grimm, und obendrein zeigt ihm, wie es scheint, der göttliche Schreiber des Marduk im Traumgesicht der Nacht eine Schicksalsbestimmung (?). Der Zusammenhang ist hier noch ganz dunkel. Jedenfalls verkündet Ira in der nun folgenden Rede, die zugleich das ganze Gedicht abschließt, Gnade dem, der „jenen Gesang" (eine Beschwörungsformel ?) anwendet. Die Schlußrede lautet:

,,Wer jenen Gesang fürchtet,

Wer ihn aber fortschafft,
Wer . . . . meinen Namen

in dessen Tempel möge sich Überfluß häufen,

soll keinen Weihrauch riechen! groß macht, soll die Welträume beherrschen,

wer von dem Schrecken meiner Gewaltigkeit redet, soll

Ein Sänger, der ihn laut singt,

und dem Könige und dem Großen Ein Tafelschreiber, der ihn

Und im Tempel des Volkes,

keinen Rivalen haben!

soll nicht im Strafgericht sterben,

soll seine Rede angenehm sein! erlernt, wird dem Feinde entrinnen, wird in . . . geehrt sein, wo man beständig meinen Namen

werde ich sein Ohr öffnen.
Im Hause, wo selbige Tafel hingelegt ist,
mögen die Sieben niedermetzeln."

1 D. i. der Babylonier.

[nennt, möge Ira ergrimmen,

Der leitende Gedanke dieses Mythus ist bei der lückenhaften Überlieferung noch nicht mit aller wünschenswerten Sicherheit zu erkennen. Doch scheint es sich bei ihm um die Schilderung von über die Menschheit verhängten Schrecken und Plagen, speziell Seuchen und allerlei Krankheiten zu handeln, um eine Zeit der Drangsal, wie sie im Orient mit den Vorstellungen von Urzeit und Endzeit eng verknüpft ist. Nach der einen Seite erweist sich der Zusammenhang mit den entsprechenden Teilen des Atarchasismythus und seiner Parallelen, nach der andern Seite ist die Beziehung auf die dem schließlichen Weltuntergang vorangehenden Ereignisse, die in der Apokalypsenliteratur eine so große Rolle spielen, deutlich erkennbar. Man darf wohl sogar an

nehmen, daß in der S. 106 oben zitierten Stelle in dem „Akkader", der alle Feinde niederwerfen wird, das Prototyp des Erlöserkönigs zu erkennen ist, der ebenfalls dem Streit der Völker ein Ende macht und auf den Trümmern aller sein Reich aufrichtet1). Die in der angeführten Stelle gegebene Schilderung dieser Drangsalszeit hat auch sonst in der babylonischen Literatur eine Rolle gespielt. So heißt es in dem fragmentarischen Text K 4541 (CT XIII, 49):

,,Unter der Herrschaft eines Fürsten, der der Gebote der Götter spottet, wird Kampf und Schlacht nicht aufhören, der Bruder wird den Bruder auffressen, die Leute werden ihre Kinder verkaufen, die Länder werden allesamt in Verwirrung geraten, der Mann wird die Frau, die Frau den Mann verlassen, die Mutter wird vor der Tochter das Tor verriegeln."

In K 8708, einer Legende von dem König Dungi von Ur, heißt es:

....

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,,Der Bruder wird den Bruder [fressen], der Sohn den Vater wie . . . ., die Mutter der Tochter . . . ., die Braut . . . Eine große Rolle spielen solche Drangsalszeiten auch in der Omenliteratur. So sind gewisse Konstellationen Vorboten einer Zeit, in der „,das Helle trüb, das Reine schmutzig wird, die Regengüsse und Überschwemmungen aufhören, die Länder in Verwirrung geraten" (KAT3 S. 393). Besonders häufig auch findet sich in diesem Zusammenhang die Voraussage, daß die Leute ihre Kinder für Geld verkaufen werden. Auch in einer Belhymne (VATH 246, Reisner, Hymnen S. 131) findet sich eine

1 Beachte auch, daß Ira bei seiner Mission von den sieben Dämonen begleitet ist, die den sieben Plejaden entsprechen und in der Apokalypse im Zusammenhang mit dem Messias in den verschiedensten Formen wiederkehren; vgl. dazu Jeremias, BNT S. 24 ff.

Schilderung dieser Drangsalszeit, hier in Zusammenhang mit der Verdunkelung von Sonne und Mond:

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Das Mutterschaf verstößt sein Lamm, die Ziege ihr Zicklein. Wie lange noch soll in deiner treuen Stadt die Mutter ihren Sohn verstoßen, . . . . [das Weib] ihren Gatten verstoßen? Angesichts dieser Belege für die Verbreitung der fast formelhaft gewordenen Vorstellungen von einer in der Urzeit schon gewesenen oder für die Endzeit zu erwartenden Drangsal darf man wohl von einem Versuch absehen, die örtlichen Anspielungen des Iramythus mit mutmaßlichen geschichtlichen Ereignissen in Zusammenhang zu bringen, wenn es auch nicht unwahrscheinlich ist, daß die Redaktion der vorliegenden Gestalt des Mythus einzelne Züge von historischen Begebenheiten hergenommen hat.

Der astrale Hintergrund der Vorstellungen von einer Zeit des Fluches, der Verwirrung und der Auflösung aller Ordnung, der Segenszeiten folgen, ist wohl auch hier in dem Gestirnlauf zu suchen, der den Wechsel der Jahreszeiten bedingt, Zeiten des Lebens und des Todes, des Segens und des Fluchs aufeinander folgen läßt. Der Jahresmythus ist auf das Weltenjahr übertragen. Für das Verständnis des Mythus als Astralmythus ist auch wichtig, daẞ Ira in Begleitung der sieben Dämonen erscheint, dem Siebengestirn der Plejaden, deren 40 tägige Wirksamkeit mit dem Verschwinden der Lichtgottheiten, also mit der „bösen Zeit“ zusammenfällt.

$ 33. Der Mythus von Adapa.

Die Hauptfragmente des Textes stammen aus dem Fund von Tel el-Amarna, drei Fragmente sind nachträglich aus den Schätzen der Bibliothek Assurbanipals mit Sicherheit als zum Adapamythus gehörig erkannt worden. Zimmern vermutet, daß der nach ihm vielleicht die Geburtsgeschichte Adapas enthaltende Text Rm 982 +80-7-18, 178 (CT XIII pl. 31) hierher gehört. Bei der überaus fragmentarischen Gestalt des Textes ist eine Entscheidung unmöglich. Neuere Übersetzungen: Scheil, Recueil XX S. 4 ff. (dort auch die Originaltexte); Zimmern bei Gunkel, Schöpfung S. 420 ff.; Jensen, KB VI, 1 S. 92 ff. Zum Inhalt vgl. noch Zimmern im Archiv f. Religionsw. II, 165 ff., KAT3 S. 520 ff.; Jeremias bei Roscher III, 2357, ATAO S. 72 f. Hommel, Altor. Denkm. S. 28 u. 56.

Inhaltsangabe. Adapa, der Allweise, der Kluge, der sehr Gescheite (atrahasis) waltet am Heiligtume Eas in Eridu, für dessen Bedarf an Brot, Wasser und Fischen er zu sorgen hat. Über seine Person erfahren wir vor allem, daß ihm zwar "Weisheit“, nicht aber ewiges Leben verliehen worden war. Einstmals fuhr

er auf das Meer hinaus, da stürmte der Südwind einher und brachte sein Schiff zum Kentern und Adapa sinkt ins Meer hinab, ins „Haus der Fische". Um sich dafür zu rächen, zerbricht er dem Südwind die Flügel und „sieben Tage lang wehte der Südwind nicht mehr zum Lande hin". Der Himmelsgott Anu wundert sich darüber, daß der Südwind nicht mehr weht, hört von seinem Boten Ilabrat von dem Sachverhalt und zitiert Adapa vor seinen Thron. Ea gibt nun seinem Sohn Anweisung, er solle in Trauerkleidung erscheinen, dadurch würde er das Mitleid der Götter Tammuz und Gischzida, die am Tore Anus stehen, erregen. Diese würden ihn fragen:

Mann!

,,Für wen siehst du so aus? Adapa! Für wen
bist du mit einem Trauertuche bekleidet?

Dann solle er antworten:

,,Weil aus unserem Lande zwei Götter verschwunden sind, befinde ich mich so."

Sie würden fragen:

,,Wer sind die zwei Götter, die aus dem Lande verschwunden sind?"

Dann solle er antworten:

,,Tammuz und Gischzida."

Dann würden die beiden für ihn bei Anu sprechen. Aber er solle sich gleichwohl vorsehen; denn wenn er zu Anu komme, werde man ihm ,,Brot des Todes" anbieten, das solle er nicht essen; man werde ihm „Wasser des Todes" anbieten, er solle es zurückweisen; man werde ihm ein Gewand reichen, das solle er anziehen; man würde ihm Öl geben, damit solle er sich salben. Genau solle er sich an diese Anweisungen halten.

Der Bote Anus kommt und alles tritt ein, wie Ea es vorausgesagt; schon tönt ihm aus Anus Munde entgegen: „,Kein Erbarmen!" aber Tantmuz und Gischzida treten als Fürsprecher für Adapa auf und es gelingt ihnen, Anus Herz zu rühren. Dieser befindet sich in einem merkwürdigen Zwiespalt, er zürnt, daß „Ea 'einer unreinen Menschheit des Himmels und der Erde Inneres offenbart, sie ansehnlich gemacht, ihr einen Namen gemacht hat“, und daß dieser Mensch sich überdies an dem Südwind vergriffen hat; aber durch die Fürsprache der beiden Götter besänftigt, beschließt er dem Sohne Eas nicht nur zu verzeihen, sondern ihm auch das eine noch zu schenken, was ihm noch fehlt: ewiges Leben. Er läßt Adapa „,Brot des Lebens" bringen, der aber, ein

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