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gedenk der Warnung Eas, weist es zurück, da er es für „Brot des Todes" halten muß; Anu läßt,,Wasser des Lebens" bringen, auch dieses weist Adapa zurück. Das Gewand aber, das ihm gebracht wird, zieht er an und mit dem dargebotenen Öle salbt er sich. Verwundert fragt ihn Anu:

,,Wohlan, Adapa! Warum hast du nicht gegessen, nicht getrunken, so daß du nun auch nicht (ewiges) Leben haben wirst?" Adapa erwidert:

Ea, mein Herr, befahl: „Iẞ nicht, trink nicht!"

Da läßt ihn Anu,,zu seiner Erde" zurückbringen.

Der Schluß des Mythus ist leider nur lückenhaft erhalten. Der mutmaßliche Inhalt ist der, daß Adapa, dem durch so merkwürdige Verkettung der Umstände ohne seine Schuld die Unsterblichkeit versagt geblieben ist, durch die Übertragung der Herrschaft über die Menschheit der Erde entschädigt worden ist.

Leider sind uns auch von diesem Mythus nur Bruchstücke erhalten, die den Zusammenhang des Ganzen nicht deutlich genug erkennen lassen. Das Erlebnis mit dem Südwind wirkt episodenhaft, scheint aber doch organisch zum Adapamythus zu gehören. Die Pointe des Ganzen ist zweifellos die beabsichtigte Verleihung des ewigen Lebens an Adapa. Aus dem Gilgameschepos erfahren wir, daß Gilgamesch, um das Kraut des Lebens zu erlangen, auf den Grund des Meeres untertauchen muß, wo er es findet. Diese Vorstellung scheint auch hier durchzuschimmern, wo Adapa, nachdem der Südwind sein Schiff zum Sinken gebracht, ins Meer, in das Haus der Fische hinabsinkt. Daß Adapa dem Südwind, dem Sturmvogel Zû, die Flügel zerbricht, erinnert an die Szene des Etanamythus, wo die Schlange dasselbe an dem Adler tut interessant ist, daß es sich hier um das „Kraut des Gebärens" (!) handelt, die Schlangengottheit wird im Babylonischen gelegentlich als „Herr(in) des Lebens" bezeichnet, die Schlange raubt dem Gilgamesch das auf dem Meeresgrund gefundene Lebenskraut, der Anblick der ehernen Schlange Num. 21,9 erhält am Leben und scheint gleichfalls darauf hinzudeuten, daß in dieser Episode eine andere Version des Mythus von der Erlangung des ewigen Lebens durchschimmert. Jedenfalls wird sie benutzt zur Motivierung des weiteren Verlaufes der Erzählung, die in der Bestimmung des Adapa zum ewigen Leben gipfelt. Diese Pointe der Erzählung erinnert an die Paradieserzählung, Gen 2-3. Hier wie dort wird die Erlangung des ewigen Lebens

an den Genuß der Lebensspeise gebunden, hier wie dort herrscht Unklarheit über den wahren Charakter der gebotenen Speise. Auch der von der Schlange im Paradies gekennzeichnete Neid der Götter hat im Adapamythus seine Parallele in der staunenden und unnötigen Frage Anus, des Himmelsgottes: „Warum hat Ea ,einer unreinen Menschheit des Himmels und der Erde Inneres geoffenbart?"

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Die Gleichung Adapa Adam, die postuliert und vielfach angenommen worden ist, ist insofern sie sich auf die Ähnlichkeit der Namensformen gründet, hinfällig. Adapa(d) (A-da-pad; pad = tamû) entspricht vielmehr nach Hommel dem zweiten (!) der biblischen Urväter, Seth, dem λoyog. Dagegen ist es zweifellos, daß Adapa dem zweiten (!) Könige der berosischen Liste der Urkönige, Alaparos (lies Adaparos), entspricht. Andererseits ist es Tatsache, daß sachliche Gründe ein Recht geben, Adapa und Adam mit einander zu kombinieren. Adapa gilt der babylonischen Mythologie, wie der biblischen Adam, als Urmensch, als Menschentypus, der auch in der Folge neue Weltenären einleitet, gerade wie der Messias der jüdischen Hoffnung als neuer, künftiger, letzter Adam erscheint. Der assyrische König Senacherib z. B., der sich als Bringer einer neuen Zeit ansieht, nennt sich Adapa.

$ 34. Ninibmythen.

Literatur: Hrozny, Sumerisch-babylonische Mythen von dem Gotte Ninrag1, MVAG, 1905, 5; Jastrow, Die Religion Babyloniens und Assyriens I, 451 ff. Die Nachweise der Textpublikationen siehe bei Hrozny, wo noch nachzutragen ist, daß nach Meißner, in MVAG, 1904, Nr. 3 S. 57 K 133, nach Angabe eines bei den deutschen Ausgrabungen gefundenen neubab. Duplikats als 1. Tafel der Serie Lugale usw. erwiesen ist. Sämtliche Texte sind zweisprachig erhalten.

Hrozny hat den Nachweis geliefert, daß eine Anzahl zum Teil längst bekannter Ninibtexte, die man bisher als Hymnen betrachtet hat, Teile zweier umfangreicher Gedichte epischen Charakters sind. Es ist ihm gelungen, zu zwei Serien größere Stücke nachzuweisen, deren Lückenhaftigkeit freilich so groß ist, daß man über ihren Inhalt nur ganz allgemeine Angaben machen, nicht aber den Fortschritt der Erzählung im einzelnen nachweisen kann. Übrigens unterscheiden sich diese Stücke wesentlich von den anderen bisher bekannten babylonischen Epen durch das Überwiegen der hymnologischen Teile, die auch die dialogischen Partien aufs stärkste beeinflussen und ihnen einen dem Epos sonst fremdartigen pathetischen Charakter verleihen. Darin liegt auch die Ursache für die bisherige Verkennung ihres literarischen Charakters. Vielleicht stellt es sich, wenn erst einmal die großen Lücken durch neu auftauchende Texte einigermaßen geschlossen sind,

1 Diese von Hrozny vorgeschlagene Lesung entbehrt der Begründung.

heraus, daß wir es hier nicht mit Epen im eigentlichen Sinn, sondern mit Festspieldichtungen zu tun haben.

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1. Die erste Serie trägt nach den Anfangsworten den Namen ,,Wie Anu bist du gebildet", sie besteht, wie es scheint, aus vier Tafeln, von denen beträchtliche Stücke erhalten sind. Die erste Tafel beginnt mit einem Hymnus an Ninib, der Schluß läßt lediglich erkennen, daß hier von Ninib in der dritten Person gesprochen wird. Auch die zweite Tafel bewegt sich durchaus in den pathetischen Wendungen der Hymnenliteratur. Die Beziehung der ersten Zeilen zur Handlung ist nicht klar, dann heißt es:

Der Herr, wie eine Sturmflut stürmt er herbei,
Ninib, der die Mauer im Feindesland zerstört, wie eine
Sturmflut stürmt er herbei.

Wie ein Sturm donnert er (?)
Sein Lauf ist auf Bels Befehl

am Fundament des Himmels. gen Ekur gerichtet,

Der Held der Götter, zertretend das Land,

nach Nippur hin, unnahbar in der Ferne.

Da tritt ihm Nuzku in Ekur entgegen, begrüßt ihn mit dem überschwenglichen Preis seines furchtbaren Glanzes: Sein Glanz bedecke das „,Haus Bels" wie ein Kleid; bei seinem Dahinschreiten erbeben Himmel und Erde; wenn er seinen Arm erhebe, bedecke Schatten das ganze Land. Doch solle er seinen Vater Bel nicht erschrecken, die Annunaki im Göttersale Arschukkinakku nicht erzittern machen usw.

In der dritten (?) Tafel tritt Ninib selber redend auf, er rühmt sich seiner unvergleichlichen Macht und preist, indem er sie einzeln aufzählt, die Unüberwindlichkeit seiner Waffen.

Auch die vierte (?) Tafel enthält zuerst eine längere Rede Ninibs, eine Selbstverherrlichung von hohem Schwung der Gedanken. Zum Schlusse wendet er sich an Nippur, seine geliebte Stadt, in der er (König sein möchte?) Auf diese (?)1) Rede des Ninib antwortet Ninkarnunna, die „,Herrin des großen Dammes", mit folgendem „Gebet":

Herr, in deiner Stadt, die du lieb hast, möge dein Herz sich

beruhigen.

Herr, Ninib, in deiner Stadt, die du lieb hast, möge dein Herz
sich beruhigen!

In dem Tempel von Nippur, deiner Stadt, die du lieb hast, möge
dein Herz sich beruhigen!

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Wenn du in Eschumedu, dem Sitz deiner Herzensfreude, frohlockend einziehst,

Sage deiner Gemahlin, der Magd Nin-Nippur,

was in deinem Herzen ist, sage ihr, was in deinem Gemüte ist, das freundliche Wort des Königs verkündige ihr für ferne Zeiten! Ninkarnunna erreicht durch eine eigenartige Besprengungszeremonie die Besänftigung Ninibs. Der sieht seine Gemahlin, die Magd Nin-Nippur, treulich an, sagt ihr, was er im Herzen und im Gemüte hat und kündet ihr das freundliche Wort des Königs für ferne Zeiten.

Den Schluß bildet ein kurzer Hymnus, der wohl als Schlußchor gedacht ist.

Der „Mythus", wenn man ihn wirklich so bezeichnen darf, ist als Verherrlichung des Sonnengottes Ninib, der seinen Siegeslauf am Himmel vollendet, aufzufassen: „,sein Lauf ist auf Bels Befehl gen Ekur gerichtet", er durchläuft den ganzen Himmelsdamm. In Ekur, auf seiner Bahn, tritt ihm Nusku entgegen, der hier als Neumondsichel aufzufassen ist (der Mond steht mit der Sonne in Konjunktion). Das irdische Widerspiel dieses kosmischen Vorgangs ist in die alte Belstadt Nippur, deren Tempel Ekur ist, verlegt. Die am Schluß angedeutete Vereinigung Ninibs mit seiner Gemahlin läßt, ebenso wie die Erwähnung der Götterversammlung nach alten Analogien schon aus Gudeas Zeit, vermuten, daß das ganze Gedicht als Festspiel für das Neujahrsfest im Tempel zu Nippur bestimmt war.

2. Die zweite Serie, nach den Tafelunterschriften „der König, als sein Glanz herrlich..." genannt, bestand ursprünglich aus mindestens dreizehn Tafeln, von denen nur verhältnismäßig wenig, nämlich Teile der 1., 11., 12. und von drei anderen, noch nicht näher bestimmbaren Tafeln erhalten ist.

Die erste Tafel beginnt wiederum mit einem Hymnus an Ninib, der die Furchtbarkeit seines göttlichen Glanzes, seiner kriegerischen Macht preist. Direkte Anspielungen auf die Waffen, auf die Liebe Ninibs zu seiner Stadt erweisen den engen inneren Zusammenhang dieser Serie mit der früheren.

Die 11. und 12. Tafel sind vollständig ausgefüllt durch ,,Schicksalsbestimmungen" für einzelne Gesteinarten: den Dolorit, den Elu-, Alallu-, Bergstein, den Alabaster etc. So lautet z. B. die Schicksalsbestimmung für den Bergstein:

Der Herr tritt hin zum Bergstein,

Ninib, Bels Sohn, bestimmt sein Schicksal: Weber, Literatur.

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,,Erhabener Held, dessen Augenlichterheben seitwärts gerichtet ist, Bergstein, der du in Feindesland furchtbares Getöse angerichtet, Der du gleich dem Getöse einer furchtbaren Schlacht

schriest,

Den siegreich meine Hand nicht gegriffen hat,

den ich zu den Bösen nicht geworfen habe,

zu den Füßen deines Volkes werde nicht hingeschüttet! Das Gebot des Samas sei dein Gebot!

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Ein Stück einer weiteren Tafel (K 2683) enthält wiederum einen Hymnus an Ninib. Der Folgeweiser lautet:

Der Held ließ den [. . . . Stein], um ihn zu zerschmettern, aus seiner Hand herunterfallen (?).

Von einer anderen Tafel sind nur wenige Zeilenreste erhalten, in denen gleichfalls die Steine eine Rolle spielen. Eine letzte Tafel, die nach Analogie des vorhergehenden Mythus wohl den Schluß der Serie überhaupt bildet, enthält Wechselreden zwischen Ninib und einem weiblichen Wesen (?) oder aber wiederum mit Steinarten; vielleicht deuten die Schlußzeilen die Vereinigung Ninibs mit seiner Gemahlin (?) Nagarschaga an.

Bei der Lückenhaftigkeit dieser Serie ist ein Versuch, Sinn und Inhalt des Mythus zu ergründen, aussichtslos.

Kap. 10: Hymnen, Gebete und Psalmen.

Literatur: Die wichtigsten Sammlungen von einschlägigen Originaltexten sind 4 Ro, namentlich auf den ersten 30 Tafeln; Haupt, Akkadische und Sumerische Keilschrifttexte; Craig, Assyr. and Babylonian Religious Texts; Reisner, Sumerisch-babylonische Hymnen; King, Babyl. Magic and Sorcery (enthält die in der Serie,,Handerhebung" gesammelten Gebete an verschiedene Götter), CT XV, pl. 1—30. Macmillan, Some Cuneiform Texts etc. (BA V, 531 ff.)- Von Bearbeitungen seien hier genannt vor allem Jastrow, Religion Babyloniens und Assyriens, Bd. I, S. 392—552 (Gebete und Hymnen), Bd. II, S. 1 ff. (Bußpsalmen), wo fast alle hierher gehörenden Texte eingehend behandelt und zum Teil übersetzt sind; Dienemann, Sumerisch-babylonische Hymnen (Reisner Nr. 41, 47, IV); Brünnow, „Hymns in Paragraphs", ZA IV, 1 ff. 255 ff., V, 55 ff., eine nach ähnlichen Gesichtspunkten wie die ,,Handerhebungsgebete" angelegte Sammlung. Bearbeitungen, die alle oder die Mehrzahl der an eine Gottheit gerichteten Lieder zusammenstellen, gibt es leider bisher nur folgende: Hehn, Hymnen und Gebete an Marduk (BA V,3); Böllenrücher, Gebete

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