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Vater, Nannar, an Königsherrschaft gar vollkommen, Herrscher
unter den Göttern,

Vater, Nannar, der im Gewand der Hoheit einherschreitet,
Herrscher unter den Göttern!

Jugendkräftiger Stier mit starken Hörnern, untadeligen Gliedmaßen, lasurfarbenem Bart, voller Üppigkeit und Fülle; Frucht, die von selbst erzeugt wird, von hohem Wuchs, herrlich anzuschauen, an deren Fülle man nicht (genug) sich sättigt.

Mutterleib, der alles gebiert, der bei den Lebewesen einen strahlenden Wohnsitz aufschlägt, der das Leben des ganzen Landes in seiner Hand hält.

Vater, Barmherziger, Gnädiger,

O Herr, deine Gottheit ist wie der ferne Himmel, wie das

weite Meer voller Ehrfurcht;

Der erschaffen das Land, gegründet die Tempel,

Namen benannt hat,

sie mit

Vater, Erzeuger der Götter und Menschen, der sie ihre Wohnsitze aufschlagen ließ, Opfer einsetzte; Der zum Königtum beruft, das Zepter verleiht, das Schicksal auf ferne Tage hinaus bestimmt.

Gewaltiger Anführer, dessen weites Herz
Hurtiger, dessen Beine nicht ermatten,

kein Gott durchschaut, der da bahnt den Weg der Götter, seiner Brüder.

Der vom Grund des Himmels bis zur Höhe des Himmels strahlend dahinwandelt, der da öffnet das Tor des Himmels,

Licht schafft allen Menschen.

Vater, der alles erzeugt, der die Lebewesen ansieht,

der auf . . . . . . . . bedacht ist.

Herr, der die Entscheidung für Himmel und Erde fällt,

Befehl niemand [ändert];

dessen

der da hält Feuer und Wasser, der da leitet die Lebewesen,

Im Himmel, wer ist erhaben?
Auf Erden, wer ist erhaben?

welcher Gott käme dir gleich?

Du allein bist erhaben!

Du allein bist erhaben!

Du1, wenn dein Wort im Himmel erschallt, so werfen die

Igigi sich auf ihr Antlitz nieder.

Du, wenn dein Wort auf Erden erschallt, so küssen die

Anunnaki den Boden.

1 Wörtlich: was dich betrifft.

2 Die Gesamtheit der dreihundert himmlischen Götter.

3 Die Gesamtheit der sechshundert Götter der unteren Regionen,

des Wassers, der Erde und Unterwelt.

Du, wenn dein Wort droben wie der Sturmwind einherfährt, so läßt es gedeihen Speise und Trank,

Du, wenn dein Wort auf Erden sich niederläßt, so entsteht das Grüne,

Du, dein Wort macht Stall und Hürde fett,

Lebewesen;

breitet aus die

Du, dein Wort läßt Wahrheit und Recht entstehen, so daß die Menschen das Rechte reden.

Du, dein Wort ist (wie) der ferne Himmel, die verborgene Unterwelt, die niemand durchschaut. wer käme ihm gleich?

Du, dein Wort, wer verstünde es,

O Herr, im Himmel an Herrschaft, auf Erden an Herrlichkeit, unter den Göttern, deinen Brüdern, hast du keinen Rivalen.

König der Könige, erhabener, gegen dessen Befehl niemand ankommt, dem an Göttlichkeit kein Gott gleicht,

Wo dein gnädig Auge [hinblickt,

Ida wird das Gebet1]

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Die Götter Himmels [und der Erde], ,,Herr beruhige dich!" mögen sie zu dir sagen.

Wegen seiner urgeschichtlichen und mythologischen Vorstellung interessant ist der Hymnus an den „Strom, der alles erschaffen hat".

1 Ergänzungen unsicher.

Texte: S. 1704 Rev., 82-9-18, 5311 Obv., beide veröff. King, Sev. Tabl., S. 201 u. 200; Transkr. u. Üb. ib. S. 128f. In beiden Fällen dient der Text als Einleitung verschiedener Beschwörungen.

O Strom, der du alles erschaffen hast,

Als dich gegraben hatten die großen Götter,

an deine Ufer

in dir hat Ea,

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der König der Wassertiefe, seinen Wohnsitz
aufgeschlagen.

Eine Flut ohne gleichen schenkten sie dir!
Feuer und Zorn, Glanz und Schreck

haben Ea und Marduk dir verliehen.

Der das Recht der Menschheit spricht, bist du.
Mächtiger Strom!

Erhabener Strom! Gerechter Strom!
(Es folgen Beschwörungsformeln.)

Zu den schönsten Erzeugnissen der ganzen babylonischen Literatur gehört folgendes Gebet an Marduk, das aus der Serie der „Handerhebungsgebete" stammt und neben inneren Vorzügen auch eine besonders sorgfältig durchgeführte metrische Struktur aufweist. Der Text1 nur semitisch erhalten lautet in Zimmerns Übersetzung 2:

-

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Lege Wahrheit in meinen Mund;

laß gute Gedanken in meinem Herzen sein!

Trabant und Leibwächter mögen Gutes künden!

Mein Gott möge an meine Rechte treten;

meine Göttin möge an meine Linke treten;

ein Gott, der mich bewahrt, möge mir zur Seite stehen! Gewähre doch Anrufen, Anhören und Erhören;

das Wort, womit ich anrufe, werde, sowie ich anrufe, erhört! Marduk, großer Herr, schenke mir Leben;

1 4 R 21 (Nr. 1 [C] Kol. III); (Hehn, Nr. 13).

2 AO VII 3, S. 15 f.

Leben meiner Seele befiehl! vor dir fröhlich zu wandeln, Bel freue sich deiner,

Die Götter des Alls

Die großen Götter

daran möge ich mich sättigen!

Ea jauchze dir zu;

mögen dir huldigen,

mögen dein Herz erfreuen!

$38. Psalmen, Klagelieder, Bußpsalmen.

Hier sollen diejenigen Texte zu kurzer Besprechung kommen, deren charakteristisches Merkmal in der Meditation des mit der Gottheit Redenden über seinen persönlichen Zustand liegt. Dieses Moment fehlt den oben besprochenen Hymnen und Gebeten vollständig und drückt den Texten, die es aufweisen, einen ganz eigenartigen Stempel auf. Streng genommen handelt es sich auch hier oft um „Gebete", insofern als der Mensch die Gottheit, der er sein Leid klagt, oft auch um Hilfe anruft; auch hymnologische Partien sind mit diesen Gedichten gelegentlich verflochten, doch sind diese Teile der Dichtungen nicht das Wesentliche, Charakteristische. Dazu kommt, daß sie ganz im Gegensatz zu den sonstigen Hymnen und Gebeten oft überhaupt nicht an einen bestimmten Gott gerichtet sind, oft beliebig diesem oder jenem Gott gegenüber einmal heißt es ausdrücklich „Klagelied für jeglichen Gott" gebraucht werden konnten. Speziell die Klagelieder und sogen. Bußpsalmen, die oft geradezu Bußgebete sind, heben sich auch schon äußerlich durch eigenartige Wendungen, die nur ihnen eigentümlich sind, von allen anderen Gebeten ab, und besonders fällt für die Sonderbehandlung dieser Stücke ins Gewicht, daß sie auch den Babyloniern als besondere Literaturgattung gegolten haben, für die eigene technische Bezeichnungen geprägt waren.

1. Literarische Psalmen"

sind bisher in nur geringer Zahl bekannt geworden. Wir haben ein Recht, aus der Reihe der Klagelieder und Bußpsalmen ,,Literarische Psalmen" auszuscheiden, in Rücksicht auf den Umstand, daß diese letzteren keinerlei Beziehung zum praktischen Kultus verraten, während die ersteren durch innere und äußere Anzeichen ihren engen Zusammenhang mit dem gottesdienstlichen Gebrauch oder wenigstens mit der in diesem zum Ausdruck kommenden religiösen Anschauung bekunden. Wir haben es hier vielmehr offenbar mit rein literarisch zu wertenden Erzeugnissen zu tun, und zwar mit solchen, die nicht nur ursprünglich, sondern,

wie es scheint, für alle Zeiten als rein literarische Denkmäler betrachtet und überliefert und nie in den gottesdienstlichen Zu, sammenhang eingefügt worden sind.

Das eigenartigste und schönste dieser Lieder ist der unter der Bezeichnung Lied eines ,,leidenden Gerechten", und zwar eines Königs, bekannte Text K 2518 usw.1 (vgl. K 3291, das einen Kommentar dazu darstellt). Dieser Text steht wegen der Schönheit seiner Sprache, der Tiefe seiner Gedanken, des sittlichen Ernstes, der ihn beherrscht, der Fülle der Ausdrucksmöglichkeiten für die düstere Grundstimmung des Ganzen, und nicht zum mindesten wegen der Reife religiöser Anschauung namentlich der ergreifenden Schlußworte, die, wie man meist annahm, die sichere Hoffnung einer Erlösung aussprechen, in hohem Ansehen, seitdem Zimmern ihn unserem Verständnis erschlossen hat.

Wir kennen ihn der Hauptsache nach aus einer für Assurbanipals Bibliothek gefertigten Abschrift; der obengenannte Kommentar dazu stammt aus derselben Quelle, was an sich schon beweist, daß der Text selbst viel älter sein muß, wenn man das im Hinblick auf die künstlerische und sittlich-religiöse Reife anzweifeln wollte. Ein weiterer Beweis für das wesentlich höhere Alter ist, daß ein bedeutend älteres Duplikat des Textes sich auch in der babylonischen Stadt Sippar gefur.den hat.

Der Text ist als 2. Tafel einer Serie bezeichnet und es ist mit Jastrow anzunehmen, daß diese Serie nicht etwa eine Reihe verschiedener aus irgend einem Grund zusammengestellter Texte enthalten hat, sondern einen einheitlichen großen Text. Der Kommentar gibt uns die Möglichkeit an die Hand, wenigstens Teile der 1. und 3., vielleicht auch einer 4. Tafel wiederherzustellen. Größte Beachtung verdient auch Jastrows Vermutung, daß 4 Ro 22 Nr. 2 einen Teil der 3. Tafel bildet, freilich aus einer ganz anderen Rezension das Fragment ist zweisprachig überliefert. Bestätigt sich diese Vermutung, dann haben wir es in dem Texte nicht nur mit einem lyrischen Erguß, sondern mit einer Komposition größeren Stils, mit einer Art lehrhaftem Volksbuch zu tun, das, zunächst rein äußerlich angesehen, die Leiden und die schließliche Erlösung eines sagenhaften Königs Tabi-utul-Bel (vgl. Hommel, Grundriß S.351) zum Gegenstand hat und in der Form der Darstellung die direkte Rede des Helden mit dem Referat des Erzählers abwechseln läßt.

Der ganze Text trug nach Ausweis der Unterschrift der 2. Tafel den Titel: „Ich will preisen den Herrn der Weisheit",

3

1 Text in 4 R2 60* (Kommentar 5 R47); zur Ergänzung dient neben dem Kommentar das Duplikat aus Sippar, Scheil, Fouilles à Sippar S. 150. Zur Übersetzung der 2.Tafel: Zimmern, KAT S. 385 ff.; AO VII,3 S. 28 ff. Delitzsch, Babel und Bibel III, 54. Vgl. auch besonders die Behandlung des ganzen Textes von Jastrow, Religion II, 120 ff.

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