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in Bezug auf die 4. und 5. Beschwörung in I und II eine Umstellung gegenüber III vor.

Im ganzen lassen sich in den Texten 13 verschiedene Beschwörungsformeln unterscheiden, die sämtlich zur Austreibung der Krankheitsdämonin anzuwenden waren. Neben diesen eigentlichen Beschwörungen gehen immer als solche (kikittû) ausdrücklich eingeführt - Ritualvorschriften her, in denen die symbolischen Handlungen beschrieben werden, von denen die Rezitation der Beschwörungsformeln begleitet sein soll.

Der Inhalt der Beschwörungsformeln ist in seiner Besonderheit bestimmt durch die speziellen Eigenschaften der Labartudämonin. Über ihren Namen s. Myhrman 1. c., S. 145f. Wesentliche Eigenschaften teilt sie mit anderen Dämonen, sie ist göttlichen Geschlechts (Tochter Anus), gilt als Ausländerin (Elamiterin, Sutäerin), wohnt in Berggegenden und im Schilfdickicht, ist schrecklich von Aussehen, wohin sie kommt, verbreitet sie Schrecken und Verwüstung. Besonders gefährlich ist sie aber das scheint auch in ihrem sumerischen Namen Rab-Kan-Me ausgedrückt für kleine Kinder und ihre Mütter:

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reißt heraus das Kind aus der Schwangeren.

Daher tritt auch hier Aruru, die Muttergöttin, die Schöpferin und Beschützerin der kleinen Kinder, auf, klagt vor Anu, dem Vater der Labartu, über das Treiben der Dämonin:

Warum soll [sterben] was wir erschaffen,

und was wir ins Dasein riefen, [das Schicksal?] fortnehmen? Die Mittel, die nach den Ritualvorschriften zur wirksamen Bekämpfung der Labartu angewendet werden, gleichen den auch sonst üblichen; an Bildern der Dämonin wird das Urteil vollstreckt, es soll, nachdem es 3 Tage zu Häupten des Kranken gestanden, zerschlagen und in einem Mauerwinkel begraben werden. Ein andermal soll ein junges Schwein geschlachtet und sein Herz der Dämonin in den Mund gelegt werden. Das kranke Kind soll mit einer seltsam gemischten Salbe eingerieben werden. Eine besondere Rolle spielen Amulette aller Art, die zum beständigen Schutz gegen die Labartu zu tragen sind.

Als Beispiel einer Ritualvorschrift sei 4 R2 56, 23-27 b nach Myhrman mitgeteilt:

Ritual dafür: Den Bau sollst du reinigen, Lehm aus dem Bau nehmen, ein Bild der Labartu machen, zu Häupten des Kranken sie setzen. Ein Feuerbecken sollst du mit Flammen füllen, ein Schwert

hineinstecken, drei Tage zu Häupten des Kranken es stellen. Am dritten Tage, wenn der Tag sich neigt, sollst du sie (die Labartu) hinausbringen, mit dem Schwert sie zerschlagen, im Winkel der Mauer sie begraben. Mit Mehlwasser sollst du sie umgeben, hinter dich sollst du nicht blicken. Die Anwendung von Amuletten wird in der folgenden kurzen Anweisung (4 R2 56, 10 a) befohlen:

Ritual dafür: Auf einen Siegelstein sollst du (die Beschwörung) schreiben, an den Hals des Kindes (ihn) legen.

Diese Anweisung bezieht sich auf die unmittelbar voraufgehende Beschwörung, welche lediglich aus den Anfangszeilen von 7 Beschwörungsformeln besteht.

$ 44. Die Serie Utukki limnûti = Die bösen Dämonen. Gesamtausgabe aller bisher identifizierten Fragmente in CT XVI. mit Nachträgen in CT XVII, pl. 46-49; bearbeitet mit Einleitung, Transkr. u. Übers. von Thompson, The devils and evil spirits of Babylonia, Vol. I. (Luzac's Semitic Text and Translation Series Vol. XIV.); vgl. auch Jastrow, Religion S. 351 ff.

Die Serie umfaßte ursprünglich mehr als 16 Tafeln von oft sehr beträchtlichem Umfang. Erhalten sind bedeutende Stücke der 3. (ca. 300), 4. (ca. 220), 5. (ca. 350) und 16. Tafel (ca. 360 Zeilen), von der 10. und 15. Tafel sind nur wenige Reste erhalten, dagegen sind von Tafeln, deren Stellung in der Serie noch nicht bestimmt werden kann, große (so von Tablet „A“ ca. 100, von Tablet „B“ ca. 100, von Tablet „C', ca. 230 Zeilen), von 6 weiteren Tafeln, D-J, kleinere Bruchstücke erhalten. Nach Ausweis der Unterschrift der 8. Tafel der Serie,,Ti'u“ wurde diese auch als 24. Tafel der Serie Utukki limnûti gezählt; vgl. unten S. 170. Es gab also verschiedene solche Seriensammlungen. Die bezügliche Tafel wurde i. J. 183 v. Chr. kopiert.

Die überwiegende Mehrzahl dieser Fragmente entstammt der Bibliothek Assurbanipals. Das Bruchstück der 15. Tafel war laut Unterschrift für einen babylonischen Privatmann kopiert; von der 4. Tafel wissen wir aus einem Fragment, daß sie von einem babylonischen Original abgeschrieben ist; da außerdem die ganze 4. Tafel in neubabylonischer Schrift erhalten ist (die Unterschrift ist abgebrochen), dürfen wir wohl annehmen, daß die ganze Sammlung auf eine Vorlage im Marduktempel in Babel zurückgeht.

Die Texte dieser Serie sind durchaus zweisprachig, in dem sumerischen Original mit babylonischer Interlinearübersetzung, überliefert.

Die Beschwörungen der Utukku-Serie richten sich vornehmlich gegen folgende Dämonen, die in stereotyper Folge immer wiederkehren: den bösen Utukku, Alû, Ekimmu, Gallû, Ilu, Rabiçu. Bei vollständigeren Aufzählungen schließen sich an Labartu, Labasu, Achchazu, Lilû, Lilitu, Ardat lili. Einige Beschwörungen richten sich gegen die „Sieben". Bei der Zusammenstellung der vielen in dieser wie in anderen Serien vereinigten Formeln läßt

sich kaum ein streng durchgeführtes System nachweisen. Wir wissen ja auch gar nicht, ob die Zusammenstellung der Serien schon bei den Tempeln zu praktischem Gebrauch oder erst von den bibliothekarischen Sammlern betätigt worden ist. Die Verschiedenheiten, die gerade bei der Utukku-Serie in der Überlieferung hervortreten, lassen eher darauf schließen, daß die Anordnung eine zufällige gewesen ist.

Im folgenden sollen einige Proben den Charakter der Beschwörungsformeln erläutern.

1. Zuerst folgt die Schilderung des unheilvollen Treibens der Dämonen (Tafel III, 23 ff.):

Sie, die bösen Rabiçu sind sie!

Aus dem Haus der Unterwelt sind sie hervorgekommen,

Bels, des Herrn der Länder, Boten sind sie!

Der böse Utukku, der in der Wüste den Lebenden schlägt,
der böse Alû, der wie mit einem Gewand (den Menschen) bedeckt,
der böse Ekimmu, der böse Gallû, die den Leib in Banden
schlagen,

Labartu, Labasu, die den Leib krank machen,

Lilû, der in der Wüste sich umhertreibt,

an den Wanderer sich heranmacht,

böses Fieber (aschakku)1 in seinem Leib verursacht,

bösen Bann in seinem Leib sein läßt,

böse Krankheit (? umunnû)1 in seinem Leib verursacht,
böse Pest (namtaru)1 in seinem Leibe sein läßt,

böses Gift in seinem Leib verursacht,

u. s. w.

Auf offener Straße haben sie diesen Menschen angefallen!
Nun führt sich der Beschwörungspriester selbst ein:

Ich, der Diener Eas bin ich!

Ich, der Diener Damkinas bin ich!

Ich, der Bote Marduks bin ich!

Um dem Kranken mit seinem Speichel (?) zum Leben zu helfen,
hat Ea, der große Herr, mich gesandt.

Seine reine Beschwörungsformel hat er zu der meinigen gemacht.
Seine reine Stimme (?) hat er zu der meinigen gemacht.
Seinen reinen Speichel hat er zu dem meinigen gemacht,
sein reines Gebet hat er zu dem meinigen gemacht.

Wenn auch, was in dem Leib des Kranken ist3, seine Glieder
vernichten kann,

sollen doch durch Eas Zauberwort

1 Dämonennamen.

2 Wörtlich: Mund.

3 Nämlich die Krankheitsdämonen.

Diese bösen (Mächte) vertrieben werden!

Den Tamariskenzweig, die erhabene Waffe Anus, halte ich in der Hand.

Die folgenden Worte werden dem Kranken in den Mund gelegt:

Der Gott Schit, der Priester von Kullab1, der Schutzherr von
Kullab, möge mir zum Leben und Heil hinter mich treten,

ein gnädiger Schêdu mir zur Rechten treten,

ein gnädiger Lamassu mir zur Linken treten,
Nin-Anna, die erhabene Schreiberin der Unterwelt,
eine reine Beschwörung vor mir aussprechen!

Bei Ningirsu, dem Herrn der Waffe, sei beschworen!
Der böse Utukku, der böse Alû, der böse Ekimmu,
der böse Gallû, der böse Gott, der böse Rabiçu,
sie sind böse!

An meinen Leib sollen sie nicht herankommen,
vor mir sollen sie nichts Böses verüben,

hinter mir sollen sie nicht nachfolgen,

in mein Haus sollen sie nicht eintreten,

in meine Umzäunung sollen sie nicht einbrechen,

in meine Wohnung sollen sie nicht hereinkommen!

Beim Himmel sei beschworen, bei der Erde sei beschworen! Eine Beschwörungsformel, die an die „Sieben" gerichtet ist, lautet 2:

Verderbliche Stürme, böse Winde sind sie.

Stürme des Unheils, die dem „,bösen Wind" (imchullu) gehorchen,
sind sie.

Stürme des Unheils, die dem „bösen Wind“ vorangehen, sind sie.
Untadelige Kinder, untadelige Söhne sind sie.

Boten des Namtaru sind sie.

Thronträger der Ninkigal sind sie.

Die Sturmflut, die im Land umherbraust, sind sie.

Sieben Götter des weiten Himmels,

sieben Götter der weiten Erde,

sieben plündernde Götter,

sieben Götter, sieben sind sie3,

sieben böse Götter,

sieben böse Labartu,

sieben Labasu, böse Bedränger sind sie!

1 D. i. Nergal.

2 Tafel V Col. III, 65 ff.; vgl. besonders auch Tablet K (§ 45 Nr. 6) und oben § 19.

$ So nach dem sumerischen Text. Die semitische Rezension lautet: sieben Götter des Alls.

So nach einer Var. Der Haupttext hat, offenbar fehlerhaft, labar-tum.

Im Himmel sieben, auf der Erde sieben!

Böser Utukku, böser Alû, böser Ekimmu, böser Gallû, böser
Gott, böser Rabiçu !

Beim Himmel sei beschworen, bei der Erde sei beschworen!
bei Bel, dem Herrn der Länder, sei beschworen!
bei Belit, der Herrin der Länder, sei beschworen!

bei Ninib, dem Sohn von Escharra, sei beschworen!

bei Istar, der Herrin der Länder, die die Nacht erleuchtet, sei beschworen!

Bis du gewichen bist, bis du davongegangen bist

von dem Leib des Mannes, des Sohnes seines Gottes,

sollst du Speise nicht essen, Wasser nicht trinken!

Es ist vielleicht nicht zufällig, daß die Schilderung der Sieben auf zwei Gruppen von je sieben Zeilen verteilt ist. In welchem Verhältnis die „,,Sieben" in dieser Beschwörung zu den sechs genannten Dämonen stehen, ist nicht klar.

§ 45. Sonstige Beschwörungstexte.

1. Die Serie,,Aschakki marçûti"=Fieberkrankheiten (?). Text: CT XVII pl. 1-3. Transkr. u. Übers. von Thompson, The devils etc. II, S. 1-43, vgl. auch Jastrow, Religion I, S. 348 ff.

Ursprünglich mindestens 12 Tafeln; erhalten sind von der 3. ca. 40, von der 11. ca. 100, von der 12. ca. 65 Zeilen, von Tafel 1 und 9 nur Teile der Unterschrift, von zwei weiteren Tafeln L u. M, die noch nicht eingereiht werden können, nur wenige Zeilen. Tablet,,N“ gehört wenigstens dem Namen nach nicht zu dieser Ausgabe der AschakkuTexte, berührt sich aber inhaltlich aufs engste mit ihnen; vgl. unter Nr. 7.

Eine Sammlung von Beschwörungsformeln gegen den Dämon der auszehrenden Krankheit, der den Menschen wie ein Sturm anfällt, der namentlich die Gelenke angreift und den ganzen Organismus schwächt. Interessant ist die Anweisung zum Entsühnungsprozeß, die Ea in einem der auch hier häufig vorkommenden Zwiegespräche mit Marduk am Schluß der 11. Tafel erteilt, wegen der darin zum Ausdruck kommenden Idee des stellvertretenden Opfers. Ein weißes,,Lamm des Tammûz“ sollst du nehmen,

in die Nähe des Kranken laß es sich legen,

sein Herz reiß heraus,

auf die Hand jenes Menschen lege es

und sage dann die Beschwörung von Eridu her.
Das Lamm, dem du das Herz herausgerissen hast,

1

Ein Räucherbecken und eine Fackel bringe herbei,

1 Der Sinn dieser Zeile ist unklar, es handelt sich um,,Bestreichung“ des Kranken.

2 Vgl. S. 175 Anm. 1.

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