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pûchu) für den Kranken bei der Entsühnungshandlung. So heißt es ganz ähnlich wie in der aus „Achakki marçuti" mitgeteilten Stelle (vgl. S. 129f.):

Kol. II, 44 Nimm ein Ferkel ...

An den Kopf des Kranken [bringe (?) es]

Sein Herz nimm heraus . .

Auf das Herz des Kranken [lege es?]

Mit seinem Blute [besprenge] die Seiten des Lagers,

das Ferkel zerschneide nach seinen Gliedmaßen,

und breite sie aus auf dem Kranken!

Diesen Menschen wasche mit klarem Wasser des Ozeans,
und reinige ihn!

Sodann bringe an ihn heran Räucherfass und Fackel1.

zweimal sieben ,,Aschenbrote"

2

lege gegen das ,,verschlossene Tor"!

Die nun folgenden Zeilen lassen keinen Zweifel über den Sinn der Verwendung des Tieres. Der Text fährt fort:

Das Ferkel gib als Ersatz für ihn,
das Fleisch anstatt seines Fleisches,
das Blut anstatt seines Blutes

gib hin, und (die Götter) mögen es annehmen!

Das Herz, das du ihm aufs Herz gelegt hast,

als sein Herz gib es hin, und (die Götter) mögen es annehmen. Der Schluß dieser Beschwörung lautet (Kol. III, S. 26 f.): Der böse Utukku, der böse Alû mögen zur Seite weichen! Ein gnädiger Utukku, ein gnädiger Schêdu mögen herzutretenĮ In der nächstfolgenden Beschwörnng auf dieser Tafel wird ein Lamm bei der Entsühnungshandlung verwendet. Hier werden dem Priester folgende an den abkallu gerichteten Worte in den Mund gelegt:

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Das Lamm, den Ersatz für den Menschen, gibt er für sein Leben, den Kopf des Lammes gibt er für den Kopf des Menschen, den Nacken des Lammes gibt er für den Nacken des Menschen, die Brust des Lammes gibt er für die Brust des Menschen. Für die religionsgeschichtliche Bedeutung dieser Stellen vgl. Zimmern, KAT 597, O. Weber, Dämonenbeschwörung (AO VII, 4) S. 28 f.

1 Das Inventar für das Rauchopfer, vgl. Zimmern, Beiträge S. 94. 2 Akal tumri, d. s. Brote in Asche gebacken, vgl. Thompson, The devils II, 18.

3 CT XVII, 6 ergänzt durch ib. pl. 37, vgl. Zimmern KAT3 596; Keilinschr. u. Bibel 26 ff.

4 D. i. der Kranke.

Für eine Reihe anderer Beschwörungstexte, Beschwörung des schlimmen Auges, des Bannes, des bösen Utukku etc. etc. siehe CT XVII, pl. 33. 34-36. 37. 40. 41 und die Transkr. u. Übers. bei Thompson, The devils etc. II.

Beschwörungstexte, die bis jetzt einer Serie noch nicht eingegliedert werden können, sind auch sonst noch in den Bänden 2, 4 und 5 des Londoner Inschriftenwerkes, sowie bei Haupt ASKT passim veröffentlicht und zum größten Teil von Fossey, Magie assyrienne, und von Jastrow, Religion I, S. 365 ff., übersetzt. Besondere Hervorhebung verdient unter diesen vor allem der große Text ASKT Nr. 11 (= 2 R 17-18), der eingehend von Jastrow, 1. c. S. 365 ff. behandelt ist. Er enthält 29 Beschwörungen mit zusammen ca. 300 Zeilen. Ergiebig ist er vor allem für die Kenntnis der babylonischen Medizin durch die große Zahl der namhaft gemachten Krankheiten und für die Religionsgeschichte durch die Erwähnung der Hierodulen, der gottgeweihten Frauen, und ihrer Beziehung zur Dämonenwelt wie zu den profanen Menschen.

Kap. 12: Orakelanfragen und Orakelaussprüche.

§ 46. Allgemeines.

Im Folgenden werden eine Reihe von Textgruppen zusammengestellt, die das Orakelwesen der Babylonier und Assyrer beleuchten, und zwar Texte, die in ihrer Überlieferung eine festgefügte Form aufweisen und spezifische Merkmale besonderer literarischer Gattungen an sich tragen. Es sind dies die „Anfragen an den Sonnengott" (§ 47), die Ikribu-Texte (§ 48) und die Orakelsammlungen (§ 49).

Der Unterschied zwischen der Orakel befragung bezw. -Erteilung und der Erkundung bezw. Offenbarung des göttlichen Willens durch die Vorzeichen, mit anderen Worten zwischen Wortund Zeichenorakel, ist sicher auch in der babylonisch-assyrischen Religion vorhanden, aber er läßt sich in den Texten nicht mit genügender Schärfe in jedem Falle festlegen. Es mußte überhaupt jedes Zeichenorakel durch den deutenden Spruch des Priesters zu einem Wortorakel werden. Einen prinzipiellen Unterschied zwischen beiden könnte man nur dann nachweisen, wenn mit Sicherheit auszumachen wäre, daß Orakel ohne die Zuhilfenahme sinnenfälliger Medien unmittelbar durch die „Inspiration" des Orakelpriesters gegeben worden sind und das

ist bis heute nicht möglich, wenn auch bei den in § 48 besprochenen Aussprüchen sehr wahrscheinlich.

Die „Anfragen an den Sonnengott" und die Sammlungen von Orakelaussprüchen gehören durch ihre historische Bestimmtheit zusammen; sie stammen beide aus den Tagen Assarhaddons und Assurbanipals. Die Ikribu-Texte sind wegen ihrer engen sachlichen Verwandtschaft den „Anfragen" hier eingegliedert worden.

Wenn wir derartige Sammlungen nur aus der Zeit der genannten beiden Assyrerkönige haben, so beweist das natürlich nichts gegen die Möglichkeit, daß derartige Sammlungen auch schon früher angelegt worden sind. Wir wissen ja, daß die Orakelbefragung zu allen Zeiten in den mannigfachsten Formen in Babylonien und Assyrien üblich war. Über die in Königsinschriften eingestreuten Anspielungen und gelegentlich wörtliche Mitteilung von Orakeln vgl. Jastrow Religion II, S. 142ff.

$ 47. Anfragen an den Sonnengott.

Die Texte sind autographiert und bearbeitet von J. A. Knudtzon, Assyrische Gebete an den Sonnengott, Leipzig 1893, Bd. I (Texte), Bd. II (Einleitung, Umschrift und Erklärung, Verzeichnisse).

Aus der Zeit der assyrischen Könige Assarhaddon (680—668) und Assurbanipal (668-626) stammen eine große Zahl Texte, die unter ganz stereotypen Wendungen und nach einem einheitlichen Kompositionsschema Befragungen des Sonnengottes enthalten. Bisher sind Bruchstücke von 166 solchen Texten gesammelt, darunter befinden sich 154 in einem Zustand, der die annähernd vollständige Wiederherstellung des Textes ermöglicht.

Inhaltlich bieten diese Texte wertvolle Aufschlüsse für die Geschichte Assyriens und Babyloniens in der angegebenen Periode. Die Anfragen beziehen sich ausnahmslos auf politische Verhältnisse, und zwar dienen sie teils staatlichen, teils dynastischen Interessen.

Formell sind sie durchaus gleichartig aufgebaut. Mit unwesentlichen Abweichungen kehren fünf Abschnitte mit zum Teil stereotypen, ganz formelhaften Wendungen immer wieder. So wird jeder Text eingeleitet durch ein kurzes Eingangsgebet: O Sonnengott, großer Herr! Um was ich dich frage, beantworte mir in verläßlicher Zusage!

1 Der Fragende ist der,,Wahrsager" (bârû). Weber, Literatur.

12

Der zweite Abschnitt gibt Aufschluß über die Veranlassung zur Befragung, formuliert die einzelnen Fragen und zwar meist in der indirekten Form des Prekativs. Häufig wird auch der Termin für die Beobachtungen des Wahrsagers genau umschrieben.

Der dritte Abschnitt enthält eine Reihe (meist sieben) stereotyper Gebete, die stets durch ezib, dem fast immer scha folgt, eingeleitet sind. Bemerkenswert ist auch, daß mit zwei Ausnahmen, in denen zwei ezib-Sätze in einer Zeile vereinigt sind, die Formel ezib scha immer am Anfang der Zeile steht, dieser Abschnitt also auch äußerlich die Form der Litanei hat. Der Inhalt dieser ezib-Zeilen ist die Bitte, der Gott möchte dieses oder jenes, was er mit Recht an dem Bittenden oder an dem Opfer aussetzen könnte,,,beiseite lassen", d. h. nicht in Betracht ziehen, sich dadurch in seinem Wohlwollen nicht beeinflussen lassen, vgl. S. 181 Anm. 1.

Der vierte Abschnitt bringt eine Wiederholung der Fragestellung, aus der wiederum die Veranlassung zur Orakelbefragung überhaupt deutlich wird. Im Unterschied zum zweiten Abschnitt ist hier die Fassung meist kürzer, die Form der Frage eine andere (sie wird eingeleitet durch ki-i bezw. kima; das Verbum steht im modus relativus).

Der fünfte Abschnitt enthält fast immer ein Schlußgebet, meist in unmittelbarem Anschluß an den vierten Abschnitt, gelegentlich aber auch erst nach Angabe einiger Omina.

Bei manchen Texten schließen sich auch noch an das Schlußgebet Omina an.

K 4668 (Knudtzon Nr. 1) lautet (die einzelnen Abschnitte werden durch Ziffern am Rande angedeutet):

1) Obv. O Samas, großer Herr! Um was ich dich frage, beantworte mir in verläßlicher Zusage! Von dem heutigen Tage an, dem dritten des laufenden Monats. Jjjar bis zum elften Tage des Monats Ab dieses Jahres,

1 a)

2)

1

auf diese hundert Tage und hundert Nächte erstreckt sich die für die Handlungen des Wahrsagers festgesetzte Zeit. In dieser festgesetzten Zeit

2

werden Kastariti samt seinen Kriegern, werden die Krieger der Gimirräer,

werden die Krieger der Meder, werden die Krieger der Mannäer,

1 D. i. Beobachtungen.

Die Frage immer durch lû ausgedrückt.

3)

die Feinde (überhaupt), so viele ihrer sind,

werden sie Erfolg haben bei ihren Plänen? Werden sie durch Sturm (?), werden sie durch Gewaltanwendung,

werden sie durch Veranstaltung von Krieg, Kampf und Schlacht, werden sie durch Brechwerkzeuge (?), werden sie durch Minenlegen (?) mittels Brechwerkzeugen (?) und Äxten (?),

werden sie durch Mauerbrecher (?), werden sie durch içu schupê, werden sie durch eine Hungersnot,

werden sie durch Anrufen der Namen des Gottes und der Göttin, werden sie durch freundliche Rede und freundliches Entgegenkommen,

werden sie durch irgend welche Kunstgriffe, so viele ihrer zur
Einnahme einer Stadt dienlich sind,

Kischassu einnehmen, in dieser Stadt Kischassu einziehen,
ihre Hand diese Stadt Kischassu erobern,

sie in ihre Hände fallen? Deine große Gottheit weiß es.
Die Einnahme dieser Stadt Kischassa durch die Heere von Fein-
den, so viele ihrer sind,
von dem heutigen Tage an bis zu dem Tag der Festsetzung
meines Termins, ist sie im Befehle, im Munde deiner großen
Gottheit,

o Samas, großer Herr, befohlen, festgesetzt? Wird man es sehen?
wird man es hören?
Laß, was na[ch meiner festgesetzten Zeit1 (kommen mag)]!
Laß, daß ihr Herz gegen (?) ihn planen und .. mag!
Laß, daß sie ein Gemetzel anrichten, Plünderung ihres Feldes
vollführen!

....

Rev. Laß, was das Entscheidungsopfer (?) an dem heutigen Tage anlangt, ob er gut oder böse sei, ein stürmischer Tag, an dem Regen fällt.

Laß, daß etwas Unreines am Ort der Beobachtung Unreinigkeit herbeigeführt (?), verunreinigt haben mag!

Laß, daß das Lamm deiner Gottheit, welches zum Zweck des
Beobachtens beobachtet wird, mangelhaft und fehlerhaft sein
mag!

Laß, daß der, der die Vorderseite des Lammes berührt hat, seine
Opferkleider als arschati angezogen hat, irgend etwas Unreines
gegessen, getrunken, sich eingerieben, das ,,kun" der Hand
gebeugt (?), gedrängt (?), unterdrückt haben mag!
Laß, daß im Munde des Wahrsagers, deines Knechtes, das
Wort sich übereilt haben mag!

4)

Werden 3

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4

(?) werden . . . . (?) Ich frage dich, Samas, großer Herr,

von dem heutigen Tage, dem dritten Tage dieses Monats Jjjar, bis zum elften Tage des Monats Abu dieses Jahres:

1 Der Beobachtung.

Eingeleitet durch Ki-i.

2 mâr amelu bârî.

Bedeutung unklar.

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