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Rev. werden1 Kaschtariti samt seinen Kriegern, werden die Krieger der Gimirräer, werden die Krieger der Mannäer,

werden die Krieger der Meder, werden Feinde, so viele ihrer

sind,

Diese Stadt Kischassu einnehmen, in diese Stadt Kischassu ein

ihre Hand diese Stadt Kischassu erobern, sie in ihre Hand

ziehen,

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7)

Orakel, vollkommene Gnadenerweisungen des Befehles, des Mundes deiner großen Gottheit,

schaffe, daß ich sehe!

Vor deine große Gottheit, o Samas, großer Herr, möge es kommen, mit einem Orakel möge es antworten!

(folgen Omina.)

Neben diesen Anfragen an Samas gibt es nach Zimmern, Beiträge S. 190 Anm. a zahlreiche Texte, welche in ähnlicher Weise Anfragen (tamîtu) an Samas und Adad enthalten, z. B. die bei Craig, Rel. Texts I S. 4, 60 ff., 81 f. veröffentlichten Texte K 2370, K 2519 und K 2608 etc. (Vgl. Zimmern, Beiträge, S. 88 Anm. 6.) Die von Craig im Jahre 1896 in Aussicht gestellte Gesamtausgabe dieser von Zimmern so genannten tamîtu-Texte ist noch nicht erschienen. Dagegen wird von Zimmern 1. c. veröffentlicht eine Reihe von gleichartigen Texten, die auch mit den oben besprochenen „Anfragen an den Sonnengott" enge Berührungspunkte haben, das sind:

§ 48. Die sog. „Ikribu-Texte“.

Texte, Transkr. u. Übers. bei Zimmern, Beiträge Nr. 75-101.

Die sog. Ikribu-Texte sind Gebete (ikribu) an,,Samas, den Herrn des Gerichts, und Adad, den Herrn der Wahrsagung“, deren Rezitation von bestimmten, für jedes einzelne Gebet besonders vorgeschriebenen Ritualien begleitet ist, oder genauer, die als Begleittexte der einzelnen Akte des Rituals für den Wahrsager (bârû) bezeichnet sind.

Sie zeigen wie die eben besprochenen „Anfragen an den Sonnengott" einen stereotypen Aufbau, dessen dessen Hauptteile folgende sind: Anrufung der beiden Götter Samas und Adad, Aufzählung der Opfergaben, Einladung der genannten und

1 Eingeleitet durch lu-u.

oft auch noch zahlreicher anderer Götter zur Entgegennahme der Opfer. Den Schluß bildet die fast durchweg im Wortlaut wiederkehrende Bitte:

In meinem Flehen, in meinem Händeerheben, in allem, was ich tue, der Anfrage (tamîtu), die ich weihe, sei Richtigkeit!1 Durch einen Strich abgetrennt folgt die Angabe, bei welchem Akt des Rituals das Gebet zu rezitieren ist.

So lautet der Text bei Zimmern, Nr. 75, Z. 56-62:
Samas, Herr des Gerichts! Adad, Herr der Wahrsagung! Ich
räuchere euch reines Zedernholz, Haufen von Holzschnitzel (?),
guten Wohlgeruch (?), Haufen (?) von Zedernholz, das die
großen Götter lieben. Den Umriß (Bild) eurer großen Gott-
heit beräuchere ich. Sättigt euch am Zedern(duft)! Der
Zedern(duft) möge einladen die großen Götter, daß sie Recht
sprechen! Lasset euch nieder und sprechet Recht! Samas
und Adad, tretet herzu! In meinem Flehen, meinem Hände-
erheben, in allem, was ich tue, der Anfrage, die ich weihe,
sei Richtigkeit !

Gebet beim Zedernholz zerschneiden (?) und auf das Räucher-
becken erstmals2 schütten.

Die Sammlung der Gebete ist, wie bei den Anfragen an den Sonnengott (§ 47), gelegentlich durch Omina und reine Ritualvorschriften unterbrochen.

$ 49.

Orakel an Assarhaddon und Assurbanipal.

Strong, On some oracles to Esarhaddon and Ashurbanipal, BA II, 627 ff.; Teloni, Leteratura § 50; Jastrow, Religion II, 158 ff., ib. S. 158 Anm. 2 weitere Literaturangaben.

Während es sich in den eben besprochenen Texten (§ 47f.) um Orakelbefragungen gehandelt hat, sind nun noch einige Sammlungen von Orakelaussprüchen kurz zu besprechen. Bei der Bedeutung, die das Orakelwesen namentlich in allen öffentlichen Angelegenheiten beanspruchte, ist es nur natürlich, daß die von der Gottheit gegebenen Orakel auch gesammelt und dem Archiv

1 Diese Bitte entspricht den Ezib-Gebeten der Anfragen an den Sonnengott, die zum Zweck haben, die ,,Richtigkeit", d. h. die absolute Fehlerlosigkeit der rituellen Vorkehrungen, die eine unerläßliche Voraussetzung des Erfolgs der Anfrage ist, dadurch sicher zu stellen, daß die Gottheit selbst gebeten wird, etwaige Mängel entweder zu beseitigen oder wenigstens nicht in Betracht zu ziehen.

2 Andere Gebete beziehen sich auf ein zweites und drittes ,,Schütten" auf das Räucherbecken.

einverleibt worden sind. Die Sammlungen, die wir bis jetzt haben, stammen alle aus Assurbanipals Bibliothek und sind, soweit Sicheres auszumachen ist, auch erst in der Zeit Assarhaddons und Assurbanipals entstanden, auf deren kriegerische Unternehmungen sie sich beziehen. Über Orakel in älteren Texten vgl. unten S. 189f.

Wie für andere Funktionen des Kultus scheint auch für das Orakelwesen eine besondere Priesterklasse zuständig gewesen zu sein, die der Zaqiqu-Priester, doch erfolgte die Verkündigung der Orakelsprüche, wie es scheint, zumeist durch den Mund von Priesterinnen. So werden in der Sammlung von 4 R2 61 von acht Orakeln sechs durch weibliche und nur zwei durch männliche Priester verkündet.

1

Die beliebteste Orakelstätte zur Zeit der Sargoniden scheint Arbela, das Heiligtum der Istar, gewesen zu sein. Doch lassen auch andere Stätten sich nachweisen, und andere Gottheiten 2 werden gleichfalls um Orakelaussprüche angegangen, doch überwiegen die Orakel der Istar von Arbela weitaus.

Die in diesen Sammlungen vereinigten Orakelsprüche beziehen sich auf Ereignisse in der hohen Politik, kriegerische Unternehmungen vor allem, aber auch auf die Zustände des königlichen Hauses. Sie sind häufig ganz speziell, manchmal sehr allgemein gehalten. In der literarischen Form läßt sich ein festes Schema nicht erkennen. Während manchmal wenigstens die uns überlieferte Form unmittelbar in medias res führt, werden einzelne Sprüche eingeleitet durch Worte, wie:

Ich (bin) Istar von Arbela. An Assarhaddon, den König von
Assyrien.

Gelegentlich wird zur Einführung von Orakelsprüchen dieselbe Form gewählt, die bei Briefen des Königs üblich ist (vgl. § 66):

Willensmeinung der Istar von Arbela an Assarhaddon, den König von Assyrien.

Die bisher erhaltenen Sammlungen sind: K 4310 (4 R 61): acht Orakel an Assarhaddon, vgl. Jastrow, Rel. II, 158ff; K 2401 (BA II, 637 ff., 627 ff.) enthält, soweit erhalten, vier Orakel: der Urheber des ersten ist unbekannt (Assur oder Beltis?), das zweite stammt von Assur, das dritte und vierte von Istar von Arbela, alle

1 Z. B. Darachuja 4 R 61, II, 14.

Bel, Assur, Nebo (4 R 61), Beltis BA II, 633.

sind an Assarhaddon gerichtet; K 883 (BA II, 633 ff.) von Beltis an Assurbanipal. Sm 1036, Orakel von verschiedenen Göttern (einige Zeilen bei Bezold, Catal. s. Nr.); K 2647, sehr fragmentarisch, bei Winckler, Sammlung von Keilschrifttexten II, 64.

1

Als Beispiel sei ein an Assarhaddon gerichtetes Orakel 1 mitgeteilt, das mit allgemein gehaltenen Versprechungen den König ermutigen soll:

Fürchte dich nicht, Assarhaddon! Ich, Bel, rede mit dir. Die ,,Balken" deines Herzens festige ich (?), wie deine Mutter, die dir das Leben gegeben hat. Die 60 großen Götter sind mit mir, . . ... und werden dein Leben (?) bewahren. Sin ist zu deiner Rechten, Samas zu deiner Linken, die 60 großen Götter stehen dir zur Seite. Auf ihrem Posten stehen sie festgefügt. Auf Menschen vertraue nicht! Richte deine Augen auf mich! Schaue mich an!

Ein kurzes Beispiel eines speziellen Orakels lautet:

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Ich bin Istar von Arbela. Deine Feinde, die Ukkäer, gebe ich (in deine Hand).

Kap. 13: Ritualtexte.

Texte, Transkr. u. Übers. bei Zimmern, Beiträge, S. 94 ff. Vgl. auch die Einleitung S. 81 ff., auf die sich die folgenden Ausführungen stützen. Zur Ergänzung der allgemeinen Ausführungen, wie namentlich der Textproben vgl. O. Weber, Dämonenbeschwörung (AO VII, 4).

§ 50.

Unter den Schätzen der Bibliothek Assurbanipals befinden sich auch zahlreiche Texte, die man als Reglements für bestimmte Priesterklassen bezeichnen kann, da sie genaue Anweisungen über die Vornahme kultischer Handlungen enthalten.

Diese Texte gehören zwar nicht zur schönen Literatur, sind aber für das Verständnis der babylonischen Religion und damit für einen großen Teil der im engeren Sinn literarischen Texte, der Hymnen, Gebete, Beschwörungen, Zaubertexte von allergrößter Bedeutung. Sie sind ein unvergleichliches Hilfsmittel für die Erkenntnis der babylonischen Magie und damit eines der wichtigsten Zeugnisse des babylonischen Geisteslebens.

Die von Zimmern publizierten Texte lassen sich in drei Kategorien scheiden: in Ritualvorschriften für den bârû-Priester,

1 4 R 61, II, 16ff.

34 R 61, I, 19ff.

2 Vgl. Brünnow, List, Nr. 941.

den Wahrsager, für den âschipu-Priester, den Exorzisten, und für den zammaru-Priester, den,,Sänger".

Die Institution der,,Wahrsager" als einer offiziellen Priesterklasse mit festgelegten Obliegenheiten läßt sich aus den historischen Inschriften bis ins dritte Jahrtausend zurückverfolgen. Unter Hammurabi (ca. 2200) wird ihrer als einer Berufsklasse gedacht, und in der Folgezeit haben wir mancherlei ausdrückliche Zeugnisse dafür, daß die Tätigkeit der Wahrsager vor wichtigen Ereignissen zur Erkundung des etwaigen Erfolges in Anspruch genommen worden ist, vgl. unten S. 189f.. Die „Wahrsagung" erfolgte zumeist auf Grund der Eingeweideschau, spezieller der Leberschau, aber auch Becher- und Schalenweissagung (Hydromantie, Kylikomantie, Lekanomantie), bei der „,ÖI in einen mit Wasser gefüllten Becher oder auch umgekehrt Wasser auf Öl geschüttet und aus dem Verhalten der Ölmasse geweissagt wurde", war Sache des bârû-Priesters. Ob auch die Deutung der sog. zufälligen Omina (vgl. § 51, S. 191f.) ihm zukam, oder ob hierfür besondere Priesterklassen, die dann wohl der Klasse der bârû-Priester als untergeordnete Spezialgruppen eingegliedert waren, zuständig gewesen sind, ist noch nicht völlig klar. Dagegen gehörten die „Anfragen“ an Samas und Adad (vgl. §§ 47 und 48) zu seiner Aufgabe. Die „Ritualtexte" berücksichtigen, wie es scheint, die Tätigkeit des bârû-Priesters nur insoweit, als sie auf technisch vorbereitete Orakel gerichtet ist.

Seine Aufgabe war es auch, auf Grund seiner Beobachtungen die Entscheidung zu treffen, ob die in Frage stehende Handlung vorgenommen oder unterlassen werden sollte. Zur feierlichen Verkündigung dieser Entscheidung nahm er auf dem Richterstuhle Platz. Die von dem bârû verkündigte Entscheidung ist natürlich die von der Gottheit auf die Anfrage hin erteilte Antwort, die in Gestalt von Vorzeichen gegeben war (têrtu). Die Götter, an die der bârû-Priester sich wendet, sind Samas und Adad, die ,,Herren des Orakels, der Entscheidung", vor allem aber Samas. Daneben spielt der Götterkreis des Sonnenheiligtumes Sippar, die Gemahlin des Samas, Ai, sein Bote Bunene, seine Kinder Kittu (Recht) und Mescharu (Gerechtigkeit), eine, wenn auch untergeordnete, Rolle.

Die Ausübung des bârû-Priestertums war mit gewissen Privilegien verknüpft, aber auch an gewisse Voraussetzungen gebunden, denen der Kandidat genügen mußte. Wir sind darüber

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