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Bauberichte enthalten, es sind dies in den meisten Fällen die Gründungszylinder, die zur Einmauerung in dem betreffenden Bauwerk bestimmt sind, daß sie zuerst die vollständige Kriegsgeschichte bis zum Tage der Grundsteinlegung oder Einweihung des Bauwerks enthalten.

Das Schema der assyrischen Königsinschriften kennt drei Hauptteile:

1) Das Lob des Königs, dem aber vielfach ein Lob der
Gottheit vorangeht; es ist gehalten in Form von anein-
andergefügten Titeln, die sich häufig zu Aussagesätzen
erweitern, und faßt oft in allgemeinen Ausdrücken den
Hauptinhalt der königlichen Taten kurz zusammen. In
der Regel enthält der erste Teil auch die Genealogie des
Königs.

2) Erzählung der Ereignisse, Kriegszüge, Bauten.
3) Die Schlußformel, die immer die Verwünschung für je-
den, der sich an dem Denkmal vergreift, oft auch Segens-
sprüche für den, der es respektiert, enthält. Häufig findet
sich am Ende auch eine genaue Datierung.

Von Textproben mögen einige kurze Auszüge genügen. Die Einleitung der Zylinderinschrift Tiglatpilesers I. (ca. 1100) lautet im Auszug 1:

Anfang. Assur, der große Herr, der recht leitet die Gesamtheit der Götter, der Zepter und Krone verleiht, das Königtum festsetzt; Bêl, der König aller Anunnaki, der Vater der Götter, der Herr der Länder; Sin, der weise, der Herr der Mondscheibe, erhaben in (seinem) Glanz; Samas, der Richter Himmels und der Erden, der zunichte macht das Planen der Feinde, der zerbricht die Bösen. . . . Ihr großen Götter, Herrscher Himmels und der Erde, deren Ansturm Kampf und Vernichtung bedeutet, die groß gemacht haben das Königtum Tiglatpilesers, des geliebten Fürsten, nach dem Euer Herz verlangt, des erhabenen Hirten, den Euer gnädiges Herz erwählt hat, den ihr gekrönt habt mit erhabener Krone, in das Königtum des Landes Bels machtvoll eingesetzt habt, ... Tiglatpileser, der mächtige König, der König der Welt, ohne gleichen, der König der vier Weltgegenden, der König aller Fürsten, der Herr aller Herren, der Hirte, der König der Könige, der erhabene Priester, . . . . der erobert hat ferne Gegenden und ausgebreitet hat die Grenzen (seines Reiches)

1 Budge-King, Annals, I, 27ff.

nach oben und unten . . . . Assur und die großen Götter,
die mein Königtum groß gemacht haben, die mir Stärke und
Macht zu eigen gegeben und mir befohlen haben, die Grenzen
ihres Gebietes1 zu erweitern, haben mir ihre mächtigen Waffen,
die
,,Flut der Schlacht", in meine Hand gegeben. Länder,
Berge, Städte samt den Fürsten, die Assur feindselig waren,
habe ich erobert, ihre Gebiete unterworfen. Mit 60 Königen
kämpfte ich . . . . und gewann den Sieg über sie in der
Schlacht. In Kampf und Schlacht habe ich niemand gefunden,
der mir gleich wäre. Zu Assyrien fügte ich neues Land, zu
seinen Einwohnern (neue) Einwohner hinzu. Das Gebiet
meines Landes erweiterte ich, alle ihre Länder eroberte ich.
(Darauf folgt die Schilderung des ersten Feldzuges.)

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Die anschaulichste Schilderung einer Schlacht ist der Bericht Senacheribs von der Schlacht bei Chalule gegen die große Koalition der Babylonier, Elamiter und vieler anderer Völkerschaften. Sie sei hier mitgeteilt einmal wegen ihrer literarischen Vorzüge, und dann als Beispiel für die Zuverlässigkeit dieser Nachrichten. Wir haben nämlich zufällig einen Bericht von der babylonischen Seite, der nüchtern die Niederlage der Assyrer konstatiert. Über den Sachverhalt vgl. Weber, Sanherib (AO VII, 3) S. 20:

Ich aber flehte Assur, Sin, Samas, Bel, Nebo, Nergal, Istar von
Ninive, Istar von Arbela, die Götter, meine Helfer, um die
Besiegung des mächtigen Feindes an, und eilends erhörten
sie meine Gebete, kamen mir zu Hilfe. Wie ein Löwe er-
grimmte ich und zog an meinen Panzer, mit dem Helm, dem
Zeichen des Kampfes, bedeckte ich mein Haupt, den mächtigen
Schlachtenwagen, der zermalmt den Widersacher, bestieg ich
im Grimm meines Herzens eiligst; den gewaltigen Bogen,
den Assur mir verliehen hatte, nahm ich zur Hand; den
Wurfspeer, den Lebensvernichter, ergriff meine Hand gegen
die Gesamtheit der feindlichen, aufrührerischen Truppen.
Dumpf, wie der Sturmwind, schrie ich, wie Ramman brüllte
ich. Auf Befehl Assurs, des großen Herrschers, meines Herrn,
bin ich von der Seite und von vorn wie der Anprall des
wütenden Südsturms auf den Feind losgebrochen. Mit der
Waffe Assurs, meines Herrn, und mit dem Anprall meiner
furchtbaren Schlacht hemmte ich ihren Vormarsch, ihre Um-
zingelung bewerkstelligte ich, mit Pfeil und Wurfspieß . . . . .
die feindlichen Heere, alle ihre Leichname durchbohrte ich
wie
Den Chumbanundascha, den Heerführer des

1 Das Gebiet des Gottes ist zugleich das des Königs und umgekehrt.

2 Sonst als Waffe Ninibs bekannt (abûbu).

3

• Taylorprisma, V, 50 ff. (Delitzsch, Assyr. Lesest. S. 65 ff.).

Königs von Elam, einen einsichtigen Mann, der seine Truppen
befehligte, seinen starken Beistand, wie auch seine Macht-
haber, die einen goldenen Gürteldolch tragen und deren
Hände mit Ringen aus rotem Gold geschmückt sind: wie fette
Stiere, denen Fußfesseln angelegt sind, so erschlug ich sie
mit dem Beil und vernichtete sie, ihre Hälse durchschnitt ich
wie beim Wild, ihr kostbares Leben schnitt ich ab gleich
einem Faden, ..
... und ihre Eingeweide
ließ ich auf die weite Erde fließen. Die feurigen Rosse, das
Gespann meines Wagens, versanken in ihrem dicken Blut
wie in einem Strom; meinem Streitwagen, der niederstampft
Böse und Gute, klebte Blut und Kot an den Rädern. Die
Leichname ihrer Helden, wie grünes Kraut bedeckten sie das
Feld, männliche Schamteile hatte ich abgeschnitten und ihre
Zeugungskraft vernichtete ich wie Körner von Sivangurken.
Ihre Hände schnitt ich ab, Ringe aus Gold und glänzendem
Silber, die an ihren Händen waren, nahm ich zu mir, mit
scharfen Schwertern zerschnitt ich ihre Leibriemen, die Gürtel-
dolche aus Gold und Silber nahm ich aus ihnen heraus. Seine
übrigen Feldherrn, samt Nabuschumischkun, dem Sohn des
Merodachbaladan, die den Kampf mit mir fürchteten, duckten
sich, ich ergriff sie lebendig mitten im Kampf mit eigener
Hand. Die Streitwagen samt ihren Rossen, deren Lenker im
Getümmel der gewaltigen Schlacht getötet waren, sodaß sie
allein umhertrieben, da und dorthin fuhren, brachte ich zu-
sammen, auf zwei Doppelstunden weithin befahl ich ihre (der
Feinde) Tötung. Ihn selbst, den Ummanmenanu, den König
von Elam samt dem König von Babel, den Fürsten des Lan-
des Kaldu, die sich auf seine Seite gestellt hatten: das Ent-
setzen vor meiner Schlacht hatte ihren Leib wie einen Stier (?)
niedergeworfen. Ihre Zelte ließen sie im Stich, und um ihr
Leben zu retten, zerstampften sie ihre Soldaten massenhaft, sie
stürzten davon, wie einer verfolgten jungen Taube zerriß ihnen
der Mut, mit ihrem Urin besudelten sie sich, in ihre Wagen
ließen sie ihren Kot. Um sie zu verfolgen, sandte ich ihnen
meine Wagen und Pferde nach, ihre Flüchtlinge, die zur
Rettung ihres Lebens davon geeilt waren, wo immer sie er-
griffen wurden, ließ ich mit der Waffe erschlagen.

Das Beispiel der Conclusio sei den Annalen Assurbanipals entnommen :

Für künftige Zeiten. Wen unter den Königen, meinen Nachfolgern, Assur und Istar zur Herrschaft über das Land und die Bewohner berufen werden, der möge, wenn dieses Haus alt wird und in Verfall gerät, das, was an ihm zerfallen ist, erneuern, meine Inschrift, die Schriftzüge meines Vaters, meines Großvaters, der Dynastie1 möge er betrachten, sie mit Salbe

1 Wörtlich:,,des dauernden Samens des Königtums".

bestreichen1, Opfer darbringen, neben die Inschrift seinen eigenen Namenszug setzen und die großen Götter, soviele ihrer auf der Inschrift verzeichnet sind, mögen ihm, wie (sie es) mir (getan haben), Macht und Stärke verleihen! Wer aber die Schriftzüge von meinem, meines Vaters, meines Großvaters Namen vernichten wird, den mögen Assur usw. durch ein Gericht mit der Nennung meines Namens richten. Am 15. Jjjar des Eponymats des N. N., Statthalters von Akkad.

Neben diesen Kompositionen großen Stils gibt es eine große Zahl kleiner Dokumente, die in der Hauptsache nur die Titel des Königs und allgemein gehaltene zusammenfassende Formeln über seine Tätigkeit enthalten. Meistens sind es Bauinschriften, die hierher gehören; die kürzesten sind lediglich als Eigentumsvermerke zu betrachten, die sich auf den verschiedensten Gegenständen finden. Hierher gehören auch die Beischriften zu Bildwerken, wie die Jagdinschriften Assurbanipals, die die Jagdszenen an den Wändenseiner Palasträume erläutern, und Weihinschriften. Besonders häufig sind aus allen Perioden der babylonisch-assyrischen Geschichte gestempelte Backsteine überliefert, die meist eine Inschrift etwa folgender Art enthalten:

Palast Assurnaçirpals, des Königs der Welt, des Königs von

Assyrien, Sohnes des Tukultininib, des Königs von Assyrien. Die namentlich bei den Assyrern weit verbreitete Sucht, überall das Andenken des Königs zu verewigen, hat dazu geführt, daß auf Fußbodenplatten, Türsteinen, auf den Körpern und Stützwänden der Löwen- und Stierkolosse, die die Eingänge des Palastes als Symbole des Schutzgottes zu schirmen hatten, in Fensterstöcken, kurz an jedem nur denkbaren Orte kürzere oder längere Inschriften angebracht wurden.

$56. Die historiographischen Texte.

Wie in den Königsinschriften, so sind die Babylonier und die Assyrer auch in den zusammenfassenden historiographischen Versuchen getrennte Wege gegangen. Verschieden war schon die rechnerische Grundlage der Chronologie. Die Babylonier zählten nach Königsjahren, die Assyrer nach Eponymenjahren. Der wichtigste Unterschied ist der, daß die Babylonier chronikartige

1 Damit sie deutlich hervortreten.

Das ganze ist eine Huldigung an die Totengeister, die in den geschriebenen,,Namen" verkörpert sind.

Zusammenstellungen kannten, die Assyrer aber, soviel man bis jetzt sagen kann, nicht, denn der Ansatz, der in dem Text II R 69 (s. unten) nach dieser Richtung gemacht ist, fällt in eine Zeit, in der babylonische Vorbilder namentlich die literarische Produktion stark beeinflußten, in die Sargonidenzeit.

Man kann drei Gattungen historiographischer Texte unterscheiden: 1) Chroniken', 2) reine Listen von Königen bzw. Eponymen, 3) Jahreslisten. Unter diesen sind lediglich die Chroniken als schriftstellerische Erzeugnisse literarisch zu werten. Sie geben einen Extrakt aus der politischen Geschichte Vorderasiens, soweit sie Babylonien berührt und selbstverständlich von babylonischem Standpunkt aus. Sie zeichnen sich aus durch ungemein sorgfältige Datierung, nach Königsjahren, bei wichtigen Ereignissen sogar nach Monatstagen. So verzeichnen sie das genaue Datum der Regierungsantritte der babylonischen, assyrischen und, soweit sie in Betracht kommen, auch der elamitischen Herrscher, ebenso den Tag und die Art ihres Todes. Wie in den Königslisten wird die Summe der Regierungsjahre der Könige genau mitgeteilt.

Als Geschichtsquellen erscheinen auf den ersten Blick am vertrauenswürdigsten die Herrscherlisten. Aber hier zeigen sich unter den einzelnen Exemplaren oft sehr weitgehende Differenzen im einzelnen wie in der Zahl der Regierungsjahre. Selbst die Eponymennamenlisten weisen Differenzen unter einander auf. Die Differenzen lassen sich in vielen Fällen schlechterdings nicht ausgleichen und es bleibt nur die Erklärung möglich, daß einzelne Exemplare nichts weniger als offizielle Dokumente waren, sondern wohl, wie so viele andere Literaturstücke, als private Aufzeichnungen, vielleicht aus Schulen hervorgegangen, anzusehen sind. Über Einzelheiten ist bei den Texten selbst die Rede.

I. Die babylonischen Chroniken.

1. Die sog. synchronistische Geschichte.

Text: Winckler, UAOG, S. 148 ff.; Bearb. KB I, S. 194ff.; bis Kol. III, 21 bei Budge-King, Annals I, in den Noten der Indroduktion S. XXII ff. (mit Transkr., Übers. im Text). Ergänzungen zu Kol. I und II: King, Studies I, S. 100 ff.

Der nur lückenhaft erhaltene Text von vier Kolumnen behandelt durch Teilstriche nach Regierungen abgetrennt unter gelegentlicher Erwähnung der wichtigen Kriegsereignisse

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