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das im allgemeinen maßgebende Prinzip, das aber durch andere Einflüsse durchbrochen wird. So sind die sumerischen Worte zumeist nach den Anfangscharakteren geordnet, dazwischen werden solche, die mit denselben Charakteren schließen, angefügt, andere sind lediglich nach verwandten Bedeutungen gruppiert.

Möglicherweise gehören hierher auch die zweisprachigen Listen, die nach Gegenständen geordnet sind (vgl. S. 293 f.).

2. Semitische Synonymenlisten.

Texte: CT XVIII, 1–31.

Von Serien ist bis jetzt nur eine: malku: scharru erkannt (1. c. pl. 17-31), die zum mindesten aus 8 Tafeln bestand. Identifiziert konnten bisher werden Stücke der 1., 3. u. 8. Tafel. 3. Dreisprachige Listen.

a) Das dreisprachige Vokabular K 4319: 5 R 11-12.

Delitzsch, AL', 126-130; Abel-Winckler, Keilschrifttexte, 56f. Bearbeitet von Hommel, Sum. Les., 55 ff.

b) Die dreisprachige Götterliste K 171: 2 R 59 +2 R 54 Nr. 2; Lenormant, Choix, Nr. 29. Bearb. v. Hommel, I. c. S. 45 ff.

Mit dem Studium dieser Texte erklomm der Priesterzögling eine ungleich höhere Stufe. Sie stellen die beiden,,Dialekte" der sumerischen Sprache einander gegenüber und fügen in einer 3. Kolumne die semitische Übersetzung bei. Sie dienten zunächst wohl zur Erlernung auch der „neusumerischen" Formen der Sprache der Bußpsalmen usw. Da man sich nicht damit begnügte, der „,dialektischen Form" der Wörter die semitische Übersetzung beizufügen, sondern ihr auch die „altsumerische" gegenüberstellte zumal in der Götterliste so beweist das zum mindesten ein über den nächsten Bedarf und den rein mechanischen Wissenschaftsbetrieb hinausgehendes, sprachgeschichtliches Interesse. Man könnte aber vielleicht auch weitergehen und annehmen, daß die babylonisch-assyrischen Grammatiker über lexikalische Zusammenstellung hinausgegangen sind und die heilige Sprache auch hinsichtlich ihrer lautgesetzlichen Entwicklung studiert haben. Auf jeden Fall sind sie für uns für die Erkenntnis dieser Entwicklung von allergrößter Bedeutung.

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4. Das sog. Kossäische Vokabular

Transkr. u. Bearbeitung bei Delitzsch, Sprache der Kossäer 14ff.; vgl. auch Hommel, Grundriß S. 36 f. Neubabylonische Schrift; bis auf wenige Zeilen vorzüglich erhalten.

enthält auf 48 Zeilen ebensoviele „,kossäische" Worte mit neben

stehender semitischer Übersetzung, und zwar zunächst 16 Gottesnamen, dann allgemeine Begriffe wie Gott, Stern, Himmel, Erde, Wind, König, Mensch, Bogen, Schatten, Hilfe usw.

Die Veranlassung zur Abfassung dieses Vokabulars war vielleicht das Bedürfnis, ein Hilfsmittel zum Verständnis der Sprache des mit den Assyrern in vielfache Berührung kommenden Volks der Kassiten zu schaffen; in diesem Falle müßten wir freilich noch weitere ähnliche Texte erwarten. Wahrscheinlicher ist mir, daß die Tafel eine linguistische Studie eines sprachenbeflissenen Gelehrten enthält. Beachtenswert ist übrigens, daß die Mehrzahl der erklärten Wörter Bestandteile kassitischer Personennamen sind.

Die vollständig der Erklärung von Personen- und zwar meistens Königsnamen gewidmete Tafel 5 R 44 enthält in Kol. I, 23–29; III, 52; IV, 33-44 kassitische Personennamen mit semitischer Übersetzung. Vielleicht enthält auch K 8668 eine kassitisch-semitische Wörterliste; dagegen scheint in OBJ Bd. I, pl. 63 Nr. 146 eine rein kassitische Wörterliste ohne semitische Übersetzung vorzuliegen (vgl. Hommel Grundriß, S. 36 A. 3).

III. Grammatische Texte.

1. Ein umfangreicher Text, der nach den Anfangsworten den Namen „,ana ittischu“ führt und wie alle anderen ähnlichen Texte jedenfalls allgemein in den Schulen gebraucht worden ist, lehrt uns den weiteren Gang des semitischen Sprachunterrichts kennen. Er enthält die Formenlehre der sumerischen Sprache in Paradigmen und kurzen Sätzen, aber auch schwierige Materialien, wie namentlich Beispiele aus den Gesetzessammlungen. Im Zusammenhange dieser Serie sind auch die oben § 61 besprochenen sog. „,sumerischen Familiengesetze" überliefert worden.

Es sind bis jetzt 4 Tafeln dieser Serie identifiziert (1, 2, 6 (?), 7), eine weitere mit großer Wahrscheinlichkeit ihr zugewiesen. Diese Tafeln sind zum größten Teil gut erhalten, in 4 Kolumnen geschrieben und zählen 262, 248, 194, 175, 221 Zeilen. Veröffentlicht u. a. in 2 R 11 (Haupt, ASKT 45 ff.), 2 R 12f. (Haupt, S 54 ff.), 2 R 14f. (Haupt, 71 ff.), 2 R10 u. 5 R24 (Lenormant, Choix, Nr. 15) 2 R 8f. (Haupt S. 69 ff.). Auszüge bei Delitzsch, AL3 u. 4; über die Literaturnachweise zu den einzelnen Fragmenten und Duplikaten s. Bezold, Literatur S. 211 ff. Vgl. auch Hommel, Geschichte S. 382 ff., Meißner, WZKM 4, 301 ff.

Alle bisher gefundenen Fragmente stammen aus Assurbanipals Bibliothek, gehören aber, wie es scheint, verschiedenen Rezensionen an. Ein grammatisches Paradigma z. B. lautet (Delitzsch, AL1, S. 113, Z. 92 ff.):

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Der weitere Inhalt besteht zum großen Teil aus Beispielen, die aus der Sprache der Rechtsurkunden hergenommen sind. Und zwar ist es die Sprache und das Recht der altbabylonischen Zeit, die ihnen zugrunde liegen. Damit ist die Möglichkeit gegeben, daß die Zusammenstellung der Serie selbst, wenigstens dem Grundstock nach, bis in die Zeit Hammurabis zurückreicht. Ihre ursprüngliche Bestimmung war wohl die, als Handbuch zur Erlernung der juristischen Terminologie den mit der Beurkundung von Vertragsabschlüssen betrauten Priestern zu dienen (vgl. Hommel und Meißner 11. cc.)

2. Schulzwecken haben auch gewisse Abschriften von Zauberbzw. Beschwörungstexten1 gedient, die nicht wie gewöhnlich die semitische Übersetzung des sumerischen Orginals inter lineas geben, sondern wie bei den Paradigmensammlungen usw. der Serie ana ittischu nebenher in eigener Kolumne laufen lassen.

Demselben Zwecke dienten auch die meisten uns erhaltenen Niederschriften der unten § 76 besprochenen Sprichwörter.

IV. Paläographische Texte.

Was der babylonische Student bisher gelernt, befähigte ihn aber nur zum Verständnis der in die Schrift seiner Zeit umgeschriebenen Texte. Die Originale mit ihren altertümlichen Schriftzeichen waren ihm auch nach Absolvierung der grammatischen Kurse ein verschlossenes Land. So mußten den grammatischen Stücken notwendig epigraphische, genauer paläographische an die Seite treten. Einige solcher Studententafeln sind erhalten. Es sind entweder reine Zeichenlisten, die alle möglichen Zeichenvarianten aus verschiedenen Epochen und Schulen zusammenstellen, oder sie haben zudem jeweils die moderne neubabylonische oder neuassyrische Form eingeschrieben (vgl. die Texte CT V 8-12 u. 13-16). Diese Tafeln sind offenbar durchaus ernst zu nehmen, wenn es auch bis jetzt nicht gelingt, die oft sehr zahlreichen und

12 R17-18; Haupt ASKT 82 ff., zum Teil bei Delitzsch, AL3 u. 4 S. 132f. bzw. 116ff.

manchmal höchst eigentümlichen Varianten auch als wirklich in Texten gebräuchlich nachzuweisen.

Dagegen gibt es noch einige andere Täfelchen, die nur als Schularbeiten angesehen werden können und keineswegs als Reinschriften, die für das strenge Auge des Lehrers berechnet sind. Sie enthalten vielmehr neben richtigen Zeichenvarianten offenkundige Kritzeleien und Spielereien, die wohl nicht viel anders zu taxieren sind als die graphischen Künste, die Langeweile unbeschäftigter Schüler auch heute noch auf Fließblätter und Diarien zaubert. Man hat diese Kritzeleien leider gelegentlich blutig ernst genommen und Schlüsse aus ihnen gezogen, die nur auf Abwege führen konnten. Ein solches Täfelchen ist veröffentlicht CT V 7, und auch die sog. Hieroglyphentafel (vgl. Delitzsch, Entstehung des ältesten Schriftsystems, S. 199 ff. u. oben S. 23) wird wenigstens rücksichtlich ihres Quellenwertes für die Erkenntnis der Schriftgeschichte nicht höher gewertet werden dürfen.

Alle hier besprochenen „,paläographischen" Texte stammen aus Assurbanipals Bibliothek.

V. Wörterlisten mit sachlicher Anordnung. Neuausgabe: CT XIV, vgl. dazu Meißner in MVAG 1904, 3 (Assyriologische Studien II).

Während die oben besprochenen Texte wohl alle dem Bedürfnis des sprachlichen Unterrichts auf den Schulen Babyloniens und Assyriens zu dienen bestimmt waren, ist der Zweck einer großen Anzahl von Wörterlisten noch nicht völlig klar. Es sind zumeist zweisprachige Listen, die nach sachlichen Gesichtspunkten gruppiert sind, Zusammenstellungen von Sternnamen (CT XIV, 15-17), Pflanzennamen (ib. 10, 18-50 u. sonst), Tiernamen überhaupt (ib. 1—2), Vogelnamen (ib. 3ff.), Fischnamen (ib. 11, 12), Schaf- und Eselarten (ib. 11), Schlangen (ib. 13), dann Waffennamen und Rohrgegenstände (ib. 13) usw.

Da die zweisprachigen Texte dieser Gattung die Regel sind, einsprachige nur ausnahmsweise begegnen und in manchen Fällen - wie bei den Vokabularien oben II, 1 auch Synomyma des semitischen Wortes beigeschrieben sind (z. B. in den dreispaltigen Texten CT XIV, 3-7), darf man wohl annehmen, daß der Hauptzweck dieser Sammlungen lexikalischer Natur war. Daneben muß freilich auch ein spezieller Gesichtspunkt bei einzelnen Zusammenstellungen maßgebend gewesen sein, insofern es sich herausstellt, daß z. B. bei den Pflanzennamen einige Listen geradezu als medizinische Rezepte aufzufassen sind. So ist es wohl möglich, daß gelegentlich auch noch andere dieser Wörterlisten sich als Verzeichnisse für nichtwissenschaftliche, praktische Zwecke er

weisen. Möglicherweise sind auch hierunter vereinzelte Schülerarbeiten nachzuweisen. Sicherlich sind aber wenigstens einige dieser Texte als Vokabularien zu Schulzwecken zu betrachten, das beweisen die zweifellos als Schülerarbeiten anzusehenden Texte CT XIV, 47-49, die in der ganzen Anlage den großen Listen völlig entsprechen.

Ein besonders interessantes Beispiel für diese Art von Texten ist das laut Unterschrift vom König Assarhaddon für seinen Sohn, den Prinzen Assurbanipal, bestimmte Vokabular1, das meist als „Lehrbuch des Prinzen Assurbanipal" bezeichnet wird. Es ist zweisprachig abgefaßt und nach sachlichen Gesichtspunkten geordnet. Die uns erhaltene Tafel enthält durchweg Gegenstände, die aus Holz bestehen oder gefertigt sind.

Während alle bisher genannten derartigen Listen in Niederschriften aus jüngerer Zeit erhalten sind, besitzen wir auch eine überaus eingehende nach Gegenständen geordnete Liste aus der Zeit der Hammurabidynastie. Sie ist einsprachig und zwar sumerisch abgefaßt und verzeichnet der Reihe nach die verschiedensten Arten von Steinen, Pflanzen, Knoblauch, Fischen, Vögeln u. a.

VI. Schülerarbeiten.

Die seither besprochenen „,philologischen" Texte geben einen Überblick über die im babylonischen Sprachunterricht gebrauchten Lehrmittel. Eine ganze Anzahl von Texten zeigen uns auch, welche Früchte dieser Unterricht bei einzelnen Schülern gezeitigt hat.

Die älteste, aber auch unbeholfenste Schülerübung haben wir möglicherweise in der von Hilprecht (Exploration in BibleLands 405) abgebildeten Tafel 3, die lediglich drei Reihen Striche enthält und einer vorsargonischen Schicht also jedenfalls dem 4. vorchristlichen Jahrtausend — entstammt. Andere Abc-Tafeln hat Hilprecht aus den Nippurfunden mitgeteilt; sie zeigen die Einübung der verschiedenen Elemente der Keilschriftzeichen, des Winkelhakens, des horizontalen und vertikalen Keilstriches. Von

1 Text: Delitzsch, AL 86 ff. Vgl. auch Meißner in OLZ, 1906, Sp. 162 f. 2 Veröffentlicht CT VI, 11 ff.

3 Wenn sie nicht etwa als Gewicht zu betrachten ist.
Die Ausgrabungen im Bêl-Tempel zu Nippur, S. 57 ff.

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