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Rohrdickicht noch nicht sichtbar war2, noch keiner entstanden war,

ein Name nicht genannt, da entstanden die Götter Lachmu und Lachamu

ein Geschick nicht bestimmt war, inmitten [des Himmels?], traten ins Dasein . . .

In langen Zeiträumen wurden dann Anschar und Kischar, dann endlich Anu, Bel und Ea geschaffen. Die alten Götter, vornehmlich Apsu und Tihamat, fühlen sich durch die von ihnen selbst ins Leben gerufenen neuen Götter beeinträchtigt, in der Herrschaft bedroht, und beschließen ihre Vernichtung.

Apsu und sein Bote Mummu kommen zu Tihamat und beraten wegen der Götter ihrer Kinder" und Apsu klagt:

Bei Tage habe ich keine Ruhe, bei Nacht lege ich mich nicht nieder.

Ich will sie vernichten,
Wehklagen soll entstehen,

ihr

Handeln zerstören.

aber wir werden dann Ruhe haben. Die Vernichtung der neuen Götter wird beschlossen, aber Ea, „der alles weiß", erfährt von dem Komplott und macht, wie es scheint, Apsu und Mummu unschädlich. Tihamat, die übrig bleibt, schart andere, untergeordnete Götterwesen aus der älteren Generation um sich und entflammt sie zur Rache für die Vergewaltigung des Apsu und Mummu gegen die neuen Götter. Elf fabelhafte Wesen erstehen als Helfer der Tihamat, Riesenschlangen, Drachen, Molche, wütende Schlangen, Lachamus, tolle Hunde, Skorpionmenschen, Fischmenschen, Widder

Die schonungslose Waffen trugen, den Kampf nicht fürchteten, wuchtig im Ansturm (?), dem niemand widersteht.

1 Also Apsu, Mummu und Tihamat bilden die erste Göttertrias. Apsu und Tihamat und beider Sohn Mummu mischen ihre Wasser in eins zusammen, der letztere (!) erzeugt dann mit seiner Mutter Tihamat die übrigen Götter. Die Übereinstimmung mit Damascius (s. § 13,2) ist vollkommen. Vgl. Winckler, F. III S. 303.

2 Der Sinn der Zeile ist dunkel. Hommel denkt an eine Anspielung auf die Paradiesesbäume.

3 Mit der Trias Anu-Bel-Ea betreten wir sozusagen historischen Boden in der Mythologie; die 3 Paare Apsu-Tihamat mit ihrem Sohn Mummu, Lachmu-Lachamu, Anschar und Kischar vertreten eine „,vorLuftgeschichtliche" Periode. Sie repräsentieren Wasser und Erdreich. Über ihre Entsprechung mit Ea-Anu-Bel (dem Weg der Sonnenbahn) s. Winckler, 1. c.

Unter den Göttern, die sich um sie scharen, erhöht sie Kingu zum Herrn und Befehlshaber:

Ausgerufen habe ich dich,

dich groß gemacht in der Schar der Götter,

die Herrschaft über alle Götter Nun sollst du der Größte sein,

Preisen soll man deinen Namen

in deine Hand gelegt. du mein einziger (?) Gatte! über alle Anunnaki (?).

Dann gab sie ihm die Schicksalstafeln und heftete sie an seine Brust mit den Worten:

Du, dein Befehl nicht werde gewandelt,

feststehe der Ausspruch deines Mundes.

Tafel II. Wiederum ist es Ea, der von der neuen Wendung der Dinge und den Plänen im feindlichen Götterlager zuerst Kunde erhält; was er erfahren hat, stimmt ihn traurig und niedergeschlagen. Er tritt hin vor seinen Vater Anschar und klagt vor ihm:

Tihamat, unsere Mutter, sie ist uns feindlich,
eine Zusammenrottung hat sie veranstaltet,
Alle Götter scharen sich um sie,

wütet in ihrem [Grimm.

auch, die ihr geschaffen, treten an ihre Seite, sie haben sich zusammengetan,

ziehen aus an Tiamats Seite.

Sie toben, schmieden Pläne, ruhen nicht bei Tag und Nacht, rüsten sich zum Kampf, toben in Kampfeslust,

rotten sich zusammen,

rüsten zum Streit.

Er erzählt auch von den 11 Helfern, den furchterregenden Fabeltieren, und von der Erhöhung Kingus. Anschar sendet nun zuerst Anu aus, daß er Tihamat besänftige; der aber muß unverrichteter Dinge umkehren, er kann „,ihre Gegenwart nicht ertragen". Ebenso scheint es Ea ergangen zu sein. Nun erbietet sich Marduk, den Kampf aufzunehmen, aber er bedingt sich einen glänzenden Siegerpreis aus:

,,Herr der Götter,

Schicksal der großen Götter!
Wenn wirklich ich ein Rächer euch sein soll,

Tihamat bändigen,

euch erretten,

[ordnung.

dann tut euch zusammen, von neuem bestimmt die WeltWenn im Arschukinna ihr dann freudig zusammensitzet, dann will ich mit meinem Worte, wie (bisher) ihr, die Weltordnung bestimmen.

Nicht werde geändert,

was immer ich schaffe,

nicht werde rückgängig, nicht hinfällig der Befehl meiner Lippe“. Tafel III. Nun entsendet Anschar den Götterboten Gaga zu Lachmu und Lachamu, um auch diese zu bestimmen, Marduk,

1 d. i. Schicksalbestimmer.

wenn er Tihamat besiege, als Herrn der Götter anzuerkennen; er soll den ganzen Hergang der Dinge erzählen, wie Tihamat sich erhoben, Bundesgenossen geworben und zum Kampf gegen die Götter sich gerüstet habe, wie Kingu von ihr zum Anführer und zum Obersten der Götter erhöht worden sei, wie Anu und Ea vergeblich wider sie ausgezogen seien und wie dann Marduk sich zum Kampf erboten und welchen Siegespreis er sich ausbedungen habe. Der Götterbote Gaga kommt vor Lachmu und Lachamu, tief beugt er sich vor ihnen, küßt die Erde, ihren Fußschemel, und entledigt sich seines Auftrags. Als Lachmu und Lachamu seine Worte vernommen hatten, schrieen sie laut auf: ,,Wir verstehen nicht das Tun der Tihamat"!

Sofort kommen sie mit Gaga zu Anschar und der große Himmelssaal füllt sich mit den großen Göttern,,,die die Welt lenken". Die küssen einer den andern und setzen sich nieder zum Mahle, essen Weizenbrot und mischen den Wein1. Aber der süße Trank umnebelt ihre Sinne,,,sie wurden sehr betrunken" und in diesem Zustande übertrugen sie einhellig Marduk, ihrem Helfer, die Weltleitung.

Tafel IV wird eröffnet mit der Schilderung der Huldigung der Götter vor Marduk. Er wird in das fürstliche Gemach geleitet, vor seinen Vätern setzt er sich auf den Herrschersitz nieder. Er wird gepriesen als „der Geehrte unter den großen Göttern“, Erhöhen und Erniedrigen soll in seiner Hand, unabänderlich soll sein Ausspruch sein:

Marduk, du, unser Rächer bist du,

wir geben dir die Herrschaft über das ganze All.

Nun fordern sie ihn auf, seine Macht zu beweisen durch ein Wunder, ein Kleid soll er mit dem Wort seines Mundes vernichten und wieder herbeischaffen:

Er befahl mit seinem Munde, vernichtet war das Kleid, er befahl ihm wieder, das Kleid war geschaffen. Über diesen Beweis seiner Wunderkraft freuen sich die Götter, seine Eltern und jauchzen ihm zu:

Marduk ist König!

und sie gaben ihm die Abzeichen seiner Würde, das Zepter,

1 In dieser Stelle hat man eine Parallele zum Essen vom Baum der Erkenntnis in der Paradieserzählung der Bibel finden wollen — ein Beweis, mit welcher Naivität man früher die Keilinschriften für apologetische Zwecke ausgenützt hat.

den Thron und das palu1, dazu die „,unwiderstehliche Waffe“, welche die Feinde zerschmettert.

Ausführlich wird nun beschrieben, wie Marduk sich zum Kampfe rüstet, wie er Bogen und Köcher, Lanze und Blitz und ein Netz an sich nimmt, mit dem er Tihamat einzuschließen gedenkt, wie er sieben böse Winde schuf und sie als Bundesgenossen seinem Gefolge einreiht. Darauf nahm er ,,seine große Waffe" abubu (die Licht- oder Sturmflut?), bestieg seinen Streitwagen mit dem Viergespann, nahm die Stachelpeitsche zur Hand und stürmt Tihamat entgegen, die ihn, von Kingu und ihren Anhängern umgeben, erwartet. Während die feindlichen Götter und selbst Kingu in heftige Unruhe geraten, bleibt Tihamat ruhig und reizt Marduk durch trotzige Rede. Der aber erhebt ,,seine große Waffe", die Licht(?)-flut abubu, und läßt sie auf Tihamat los mit

den Worten:

Du hast dich groß gemacht,

Es trieb dich dein Herz
Die Götter, deine Helfer,
ihre . . . . . . du,
Kingu hast du erhöht

hast ihn...

du

hoch dich erhoben,

zu erregen den Kampf. sie trotzen ihren Eltern, befeindest . . . . . .

......

zu deinem Gatten,

Entscheidung der Göttlichkeit. nach Schlimmem getrachtet.

Gegen die Götter, meine Väter, deine Bosheit gerichtet. Wenn auch gerüstet dein Heer, deine Waffen gegürtet, Steh! ich und du, miteinander wollen wir kämpfen!

Da das Tihamat hört, wird sie wie wahnsinnig, verliert den Verstand, laut schreit sie auf, ihre ganze Gestalt erzittert, sie ,,sagt eine Beschwörung“, „,spricht ihre Formel" und auch die Götter besprechen zur Schlacht (?) ihre Waffen. Nun treten Marduk und Tihamat zum Kampf an, Marduk umstrickt sie mit seinem Netz und läßt einen von den sieben Winden auf sie los, der ihr in den geöffneten Rachen fährt, während Marduk ihr die Lanze in den Leib stößt und sie so tötet. Nun wendet Marduk sich gegen die Götter, die ihr zur Seite gestanden hatten, und die elf Helfershelfer, die er samt und sonders in Ketten legt; auch Kingu bindet er, nimmt ihm die Schicksalstafeln, „die ihm nicht zukamen“, „siegelt sie mit dem Siegel und nimmt sie an die Brust". Als nun Marduk so einen völligen Sieg errungen, ,,Anschars Übermacht" kundgetan, den „Triumph Eas" erreicht

1 Gleichfalls ein Abzeichen der Königswürde.

hatte, wendet er sich wieder zu Tihamat, tritt auf ihren Leib und spaltet ihn in zwei Teile:

Die Hälfte von ihr stellte er auf, machte sie zum Dach
dem Himmel,
stellte Wächter hin,

schob einen Riegel vor,

ihre Wasser nicht heraus zu lassen, befahl er ihnen. Danach „maß er die Gestalt des Ozeans" und ",errichtete als einen Großbau nach seinem Muster Escharra“, „den Großbau Escharra, den er als Himmelswölbung erbaute" 1. „Die großen Götter Anu, Bel, Ea ließ er ihre Wohnstätten einnehmen“ 2.

Tafel V schildert zunächst die weitere Abgrenzung der ,,Wohnstätten der großen Götter" Anu, Bel, Ea. Marduk fixiert ihre ,,Standörter" und setzt als sinnlich wahrnehmbare Repräsentanten, als „,ihr Ebenbild" Sterne als Tierbilder ein. Damit schafft er die Grundlagen der Zeitrechnung,,,macht kenntlich das Jahr", ,,zwölf Monate in drei Sterngruppen (Einteilung in die Reiche des Anu, Bel, Ea) stellte er fest", entsprechend (?) den Tagen des Jahres bestimmte er Abschnitte", „er legte fest den Punkt des Nibiru, um kenntlich zu machen ihre Bahn (?)“, „damit keiner fehlgehe, keiner irre, setzte er den Standort des Bel und Ea (var. Anu!) zugleich mit ihm fest".

Er öffnete Tore an beiden Seiten,

machte einen festen Verschluß zur Linken und zur Rechten, in seine Mitte setzte er den Höhepunkt (Zenith). Den Neumond ließ er aufleuchten, damit er die Nacht regiere, bestimmte ihn zum Nachtkörper, daß er die Tage kenntlich

mache,

monatlich, ohne Aufhören durch die Scheibe:
„Am Beginn des Monats leuchte auf im Lande!

,,Strahle mit den Hörnern,

sechs Tage kenntlich zu machen!

„Am siebenten Tage hälfte sich deine Scheibe!

„Am 14. Tage sollst du erreichen die Hälfte des monatlichen

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,,[Am 28. Tage?] sollst du mit der Sonne zusammentreffen, mit

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Der weitere Inhalt der Tafel ist fast völlig verloren gegangen

1 D. i. der Himmelsdamm, die himmlische Veste, der,,Tierkreis“, der der Schauplatz aller mythologischen, d. h. astralen Vorgänge ist. * Sie sind die Regenten der drei „Reiche“ des Himmelsdammes. Weber, Literatur,

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