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und kann nur vermutungsweise aus einigen Fragmenten erschlossen werden. Vielleicht gehört hierher, jedenfalls aber erst nach der Einweisung der übrigen Planeten in ihre Bahn, das Fragment (K 3449a, s. Winckler, TB. S. 123), das einen Preis der Götter über die von Marduk im Kampf gegen Tihamat gebrauchten Waffen, das Netz und den Bogen enthält, und die Versetzung des Bogens als „Bogenstern" an den Himmel schildert.

Wenigstens inhaltlich ist dann noch (mit Zimmern) hierherzustellen das Fragment K 3445 + R m 396 (CT XIII 24 f., vgl. Delitzsch, Das bab. Weltschöpfungsepos Nr. 20 S. 51, 87, 109), obwohl es in der überlieferten Form einer anderen (assyrischen!) Rezension anzugehören scheint, welche Assur an Marduks Statt in den Mittelpunkt stellt und als Schöpfergott feiert.

Das Wichtigste, was aus diesem außerordentlich verstümmelten Fragment entnommen werden kann, ist ein unmißverständlicher Hinweis auf die Erschaffung der Erde: oberhalb des Ozeans wird die Wohnung [des Menschen errichtet] gegenüber von Escharra, dem kosmischen Festlande, „unten" befestigt. Dort sollen Tempel und Städte errichtet werden. Im weiteren Verlauf dieses Fragments scheint auch davon die Rede zu sein, daß „auf der Erde (eli qaqqari), die der Schöpfer mit seiner Hand gebildet hat", [die Vegatation geschaffen worden ist]. Doch läßt sich das alles nur mit größter Zurückhaltung vermuten. Es scheint sich überdies dieser Text mit der Schöpfungslegende von Eridu (§ 14) eng zu berühren.

Jedenfalls wird durch den Vergleich mit dem biblischen Bericht, dem Anfang der 7. Tafel und den Andeutungen bei Berosus nahegelegt, daß Tafel V auch die Erschaffung der Pflanzen erwähnt, vorläufig ist aber davon keine Spur zu finden.

Die erhaltenen Reste der Schlußzeilen der Tafel enthalten ein Gespräch der Götter, dessen Inhalt sich nicht feststellen läßt, das aber wohl die bisherigen Schöpferleistungen Marduks würdigt und vielleicht dem Gedanken Ausdruck gibt, der noch bei Berosus durchschimmert, warum die fruchtbare Erde nicht von lebenden Wesen bevölkert sei, denen sie doch dienen solle. Auch die Bestimmung des Menschen zum Dienst der Götter (Tafel VI Z. 8) mag Gegenstand dieser Unterhaltung gewesen sein.

Tafel VI. An dieses Gespräch knüpft die 6. Tafel unmittelbar an:

Als Marduk hörte die Rede der Götter,

da nahm er sich in den Sinn, zu schaffen [Kunstreiches]. Er öffnete seinen Mund und sprach zu Ea,

was er in seinem Inneren sann, teilte er [ihm] mit: Blut will ich sammeln, ein Stück Lehm will ich abkneipen (?)1. Will hinstellen den Menschen, der Mensch möge. Will erschaffen den Menschen, daß er bewohne [die Erde?], auferlegt sei ihm der Dienst der Götter, diese seien [in ihren] Götterkammern.

Von der ganzen übrigen Tafel sind nur einige spärliche Zeilenreste am Schlusse erhalten, die aber hinreichen, die Situation erkennen zu lassen: die Götter sind wiederum in arschukkinaku, dem Schicksalsgemache, vereinigt und preisen Marduk hoch als ihren Rächer und den Schöpfer der Welt.

Tafel VII ist die Schlußtafel des ganzen Epos, auf ihr ist der ebengenannte Lobpreis auf Marduk erhalten. Dieser Hymnus rekapituliert in Kürze alle Taten des Schöpfergottes und preist seine göttlichen Eigenschaften, nach welchen ihm 50 göttliche Namen beigelegt werden. Der Anfang lautet:

Asaru, Schenker der Fruchtbarkeit, [der die Ackerfurche zieht,] der das Getreide und Pflanzen wachsen, der [das Grün]

sprießen läßt,

Asaru-alim, der im Rat gewichtig,

die Götter hören, fürchtend Asur-alim-nunna, der Beistand,

der vertritt die Sache Anus,

[stark an Einsicht ist,]

das Licht [des Vater, seines Erzeugers,] Bels und [Eas.]

Schon aus den Anfangszeilen geht hervor, daß vorher von der Erschaffung der Pflanzenwelt die Rede gewesen sein muß.

Weiterhin heißt es, daß er „,den gefangenen Göttern Rückkehr (Befreiung) verschafft", und dann, daß er „die Menschheit schuf", er „der Barmherzige, der Leben zu geben vermag": Bestehen sollen und nicht abgeschafft werden seine Gebote die seine Hände geschaffen.

im Munde der Menschen,

Weiterhin heißt es:

Er bewältige Tihamat,

bedränge, beenge ihr Leben,

bis zur Zukunft der Menschen bis in späteste Tage.

Es wird also der Kampf mit Tihamat als ein unaufhörlicher gedacht, der sich immer wiederholt 3.

1 Oder: Gebein will ich [bilden] (?), vgl. aber jetzt BE 13 987, Weißbach, Miscellen S. 32 Z. 26.

2 Bezieht sich auf die Befreiung des gefangenen Kingu und seiner Krieger?

Eine Anspielung auf den ewigen Kampf gegen das Böse darf

Der Schluß des Ganzen, soweit er erhalten, heißt dann:
Die Namen, welche die Igigi1 nannten, allesamt
hörte Ea und sein Herz wurde heiter:

,,Er, dessen Namen seine Väter ruhmvoll gemacht,
,,wie der meine, Ea, sei sein Name.

,,Den Bereich meiner Befugnisse ganz soll er ihn verwalten,
,,alle meine Obliegenheiten er soll sie besorgen."

Mit dem Namen „Fünfzig“ die großen Götter

nannten seine fünfzig Namen,

Treu sollen sie bewahrt werden

machten hervorragend seinen

Weg.

und der Erste soll sie über

liefern,

der Weise und der Gelehrte sollen sie zusammen überdenken. Es soll (von ihnen) erzählen der Vater, sie seinen Sohn lehren,

dem Hirten und dem Hüter öffne er die Ohren.

Er freue sich über den Herrn der Götter, Marduk,

sein Land soll gedeihen, ihm selbst soll es wohlgehen. Fest steht sein Wort, nicht gewandelt wird sein Befehl, das Wort seines Mundes ändert kein Gott.

Wenn er zürnt, wendet er nicht wieder (versöhnt) seinen

Nacken,

wenn seine Wut ergrimmt ist, tritt kein anderer Gott ent

[blocks in formation]

(aber) [wer] Frevel und Sünde [tut] ist vor ihm stinkend."

Die wenigen Schlußzeilen sind verstümmelt.

Das Epos Enuma elisch ist in der Rezension, die auf uns gekommen ist, nicht nur als ein Produkt der dichterischen Gestaltungskraft, sondern auch als politisches Dokument zu werten: es ist die Legitimationsurkunde für die Weltherrschaftsansprüche Babels und dürfte die uns erhaltene Fassung wohl bald nach der Begründung der politischen Vormachtstellung Babels in der alten Welt durch Hammurabi und seine Nachfolger, also um 2000 v. Chr. erhalten haben. Selbstverständlich konnte es sich dabei nicht um eine Neuschöpfung handeln, sondern nur um eine Sammlung des alten Überlieferungsstoffes unter dem Gesichtspunkt: Marduk, der Stadtgott von Babel, ist der Herr unter den Göttern, der Weltenschöpfer, der Bringer eines neuen Zeitalters. Das oben erwähnte Bruchstück der 5. Tafel aus spezifisch assyrischer Re

man hierin wohl nicht sehen, sondern vielmehr die Dekretierung der ewigen Dauer des kosmischen Verhältnisses der Gestirne zu der von ihnen auf ihrer Bahn immer wieder berührten Tihamat, dem Himmelsdach. 1 d. i. die oberen Götter.

zension beweist, daß späterhin die assyrischen Ansprüche auf die Weltherrschaft ähnlich legitimiert wurden durch eine Schöpfungslegende, in der Assur als Weltschöpfer und Bringer einer neuen Zeit auftritt. Das ist ganz im Sinne der alten Weltanschauung, die für die bestehende oder auch nur beanspruchte „Ordnung“ einer kosmologischen Autorisation nicht entraten kann.

Nach seiner liturgischen Bedeutung ist das Epos Enuma elisch als Festgeschichte für das Mardukfest, das Neujahrsfest im Frühling, anzusehen.

Erwähnt mag noch werden, daß die Gestalten und Episoden des Weltschöpfungsepos in der späteren babylonischen Astrologie eine bedeutsame Rolle spielen. Wie dem ganzen Epos astrale Vorstellungen zugrunde liegen, so hat die spätere,,Wissenschaft" die Ausdeutung und Lokalisierung im einzelnen vorgenommen, vgl. King, Sev. Tabl. I S. 208 ff. Über die literarischen Nachwirkungen des Epos in der religiösen Literatur, speziell in dem Mardukhymnus K 3351 s. ebd. S. 204 ff.

§ 13. Die Schöpfungsgeschichten des Berosus und Damascius und ihr Verhältnis zu Enuma elisch. Der griechische Text in Eusebius, Chronic. liber prior ed. Schoene S. 14-18. Text u. Übersetzung bei Zimmern, KAT S. 488 ff.; Winckler, KT S. 100ff.; A. Jeremias, ATAO 132 ff. Vgl. auch oben S. 43.

1. Berosus.

Nach Berosus hat es eine Zeit gegeben, „,in welcher das All Finsternis und Wasser war", und darin seien wunderbare Lebewesen von eigenartigen Gestalten entstanden: Menschen mit zwei oder vier Flügeln, zwei Gesichtern, mit einem Leib, aber zwei Köpfen, mit doppelten Schamteilen, männlichen und weiblichen, Menschen mit Ziegenbeinen und Ziegenhörnern, mit Pferdefüßen und viele andere wunderbar gestaltete Lebewesen. Über diese alle aber habe ein Weib mit Namen Omorka1 geherrscht; chaldäisch Oxuτe, griechisch dáλasoa. Als aber das All so bestellt war, Oapte, da sei Bel darüber gekommen, habe das Weib mitten entzwei gespalten und aus der einen Hälfte von ihr die Erde, aus der andern den Himmel gemacht und die zu ihr gehörigen Tiere vernichtet.

Die wichtigste Variante gegenüber Enuma elisch ist das Fehlen der Theogonie; die Götter werden als bereits vorhanden vorausgesetzt, gerade wie in dem Schöpfungsbericht 82—5—22, 1048

=

1 Wohl Mutter der Tiefe, inhaltlich vielleicht entsprechend dem Beinamen um-muchu-bur im Epos.

(§ 14). Es fehlt bei Berosus auch die Motivierung des Kampfes gegen Tihamat durch den Zwist unter den Göttern. Zweifellos entsprechen aber die Fabeltiere der Omorka den elf Helfern der Tihamat im Epos, trotz ihrer größeren und unbestimmten Zahl. Während aber bei Berosus die Fabelwesen dauernd zum Reich der Omorka gehören und mit ihr überhaupt die erste Generation bilden, werden die elf Helfer von Tihamat ad hoc zum Kampf gegen die großen Götter erschaffen. Mit der Spaltung der Omorka, der Finsternis, und der beim Eindringen des Lichtes erfolgenden Vernichtung der Fabelwesen findet eine völlig abgeschlossene Ära der Urgeschichte ihr Ende, ein neues Weltzeitalter beginnt unter der Herrschaft Bels durch die Bildung von Himmel und Erde. Diese Vorgänge sind im Epos zum mindesten nicht deutlich, jedenfalls treten sie nicht so plastisch heraus wie bei Berosus. Im Epos ist ja überhaupt von der zweiten Hälfte des Tihamatleibes gar keine Rede mehr, dort scheint überhaupt, wenigstens auf den Tafeln 1-5, alles auf die Erschaffung und Ausgestaltung der kosmischen Sphäre hinauszulaufen.

,,Als aber Bel das fruchtbare Land unbewohnt sah, habe er einem der Götter befohlen, ihm (nämlich Bel1) den Kopf abzuschlagen, mit dem herabfließenden Blute die Erde zu vermischen und so Menschen und Tiere zu bilden, die imstande wären, die Luft zu ertragen. Es habe aber Bel auch die Gestirne, Sonne, Mond und die fünf Planeten vollendet" . . . . Berosus überliefert auch die Variante: Bel,,habe sich selbst den Kopf abgeschlagen und die anderen Götter hätten das herabfließende Blut mit der Erde vermischt und daraus die Menschen gebildet. Deshalb seien diese vernunftbegabt und hätten Teil an göttlichem Verstande".

Diese Nachrichten lassen es zweifelhaft erscheinen, ob sie unmittelbar auf die Rezension Enuma elisch zurückgehen; es liegen ja bei Berosus offenkundig schon zwei in wesentlichem differierende Vorlagen zutage. Die Berührungen, die in Einzelheiten vorhanden sind, beschränken sich auf Hauptmomente, die offenbar jede babylonische Tradition der Legende festgehalten hat; daneben fallen die Differenzen schwer ins Gewicht, zumal sie derart sind, daß Berosus sie kaum aus den Fingern gesogen haben kann. Besonders auffallend ist das, was bei Berosus fehlt. Freilich

1 Ursprünglich war wohl gemeint, daß irgend einem andern Gott auf Befehl Bels das Haupt abgeschlagen werden sollte.

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