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zählung, daß Hirten zu Eabani kommen und ihm erzählen, wie seit seinem Fernsein die wilden Tiere unter ihren Herden wüten. Der Sonnengott jedoch führt dem Eabani im Traum die Vorzüge seiner jetzigen Lage zu Gemüte, erinnert ihn, daß er göttliche Speise, königlichen Trank genossen, festliche Gewandung getragen hat, daß er zur Seite des Gilgamesch, des Freundes und Bruders sitzen, daß die Könige des Erdbodens seine Füße küssen werden. „Da waren die,Bande' Eabanis gelöst und sein ergrimmtes Herz kam zur Ruhe". [Der Zusammenhang des Folgenden ist nicht ganz klar. Von der Tafel sind weiterhin nur vereinzelte Bruchstücke erhalten, deren Zusammengehörigkeit überdies noch unsicher ist.] Ein anderes Traumgesicht versetzt Eabani in großen Schrecken. Soweit sich vermuten läßt, zeigt ihm die Gottheit darin sein nahes Ende; er sieht sich in die Unterwelt versetzt, von der er seinem Freunde Gilgamesch ein anschauliches Bild entwirft, das in einzelnen Zügen genau mit der Schilderung in Istars Höllenfahrt übereinstimmt. Das letzte der erhaltenen Fragmente aus dieser Tafel bringt die Ankündigung des von Eabani gemeinsam mit Gilgamesch unternommenen Zuges zu Humbaba, dem Wächter des heiligen Zedernwaldes, der in den folgenden Tafeln eingehend beschrieben wird.

Tafel III. Vor dem Zug zum Zedernwalde treten Gilgamesch und Eabani vor Rîmat-Belit, die Mutter des Gilgamesch, die Magd der Nin-sun, die große Königin, die alles Wissens kundig ist, um ihre Fürbitte bei Samas für das Gelingen ihres Unternehmens zu erflehen. Ihre Bitte findet Erhörung, RimatBelit rüstet sich priesterlich, geht zu den Göttern, bringt ein Opfer dar und fleht zu dem Sonnengott, daß er ihren Sohn segne, der ferne Wege geht zu dem Ort des Humbaba, einem Kampf entgegenzieht, den er nicht kennt, Pfade reitet, die er nicht kennt, bis er Humbaba den Furchtbaren erschlage, alles Böse im Lande ausrotte. Vielleicht gehört (nach Jensen) hierher auch das Fragment (S. 151), in dem weitere Opfer und Gebete an Samas (?) gerichtet werden, unter Assistenz von Tempelfrauen, wobei auch Eabani redend auftritt.

Tafel IV ist gleichfalls nur ganz fragmentarisch erhalten, scheint zunächst von Vorbereitungen zur Reise zu berichten. Am Schluß der Tafel wird Humbaba, der von Bel als Wächter für die heilige Zeder eingesetzt ist, näher beschrieben. Die Wanderer scheinen mittlerweile in der Nähe des Zedernwaldes angelangt

zu sein, sie scheinen die grauenerregende Stimme des Wächters bereits vernommen zu haben, denn Eabani sagt zu Gilgamesch: Mein Freund, wir wollen nicht hinabgehen in den Wald! Schwach sind die Hände und gelähmt sind meine Arme. Gilgamesch aber ermuntert ihn und flößt ihm Mut ein, und so schreiten sie vorwärts und gelangen alsbald zum grünen Berge, vor dem sie in ehrfürchtiger Stille stehen bleiben.

Tafel V. Die beiden Wanderer stehen vor dem Wald, staunend betrachten sie die Höhe der Zeder, den Zedernberg, den Wohnsitz der Götter, das Allerheiligste der Irnini:

Vor diesem Berge

ihr guter Schatten

erhebt die Zeder ihre üppige Fülle;
ist voll Jauchzen.

Der nächste Zusammenhang ist durch Lücken in dem überlieferten Text unklar. Der weitere Fortschritt der Handlung wird durch die Erzählung von drei Traumgesichten des Eabani aufgehalten, die Gilgamesch als glückliche Vorbedeutung für die Besiegung des Humbaba auslegt. Vom ersten Traum ist nichts erhalten. Im zweiten sieht Eabani sich mit dem Freunde auf dem „,Horn“ eines Berges stehen, da fiel der Berg nieder. Von Gilgamesch wird der Berg auf Humbaba gedeutet:

Mein Freund, der Berg, den du sahst,

das ist Humbaba. Wir werden Humbaba packen, werden sein Haupt abschlagen und seinen Leichnam auf das Gefilde werfen.

Das dritte Traumbild, das Eabani sah, ist folgendes:

Es brüllte der Himmel,

es toste der Erdboden,
Finsternis kam heraus.
es ward Feuer entzündet,
es füllte sich der Tod.
schwand das Feuer.
wandelte sich in Asche.

der Tag erstarrte,
Es blitzte ein Blitz auf,
... sättigten sich,
Da schwand die Helle,
Rauch, der niederfiel,

Von hier ab fehlt ein großes Stück, das die Schilderung des Kampfes enthalten haben muß. Die wenigen erhaltenen Schlußworte lassen erkennen, daß der Kampf mit der Erschlagung des Humbaba geendet hat.

Tafel VI. Gilgamesch hat den Humbaba erschlagen, reinigt die blutigen Waffen, schmückt sich mit strahlenden Gewändern, setzt sich die Königstiara auf das Haupt. Die Schönheit des Helden zieht die Augen der Göttin Istar auf sich und sie begehrt ihn zum Buhlen:

Wohlan Gilgamesch! Mögest du mein Buhle sein!

Die Frucht deines Leibes sollst du mir schenken!

Du sei mein Mann, ich will dein Weib sein! [und Gold, Ich will dich bespannen lassen einen Wagen von Lasurstein

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Auf Gilgamesch machen diese lockenden Verheißungen nicht den geringsten Eindruck. Er mißtraut vor allem der Beständigkeit ihrer Zuneigung:

Wer ist dein Buhle, den du beständig lieben wirst?

Wer ist dein Hirtenknabe, der dir immerdar angenehm sein wird?

Er weiß auch Beispiele anzuführen aus Istars Liebesleben, die ihn zur Zurückhaltung bestimmen:

Hast du nicht Tammuz, dem Buhlen deiner Jugend,

Jahr für Jahr
Als du den bunten

schlugst du ihn

Weinen bestimmt?

Im Walde steht er

Hirtenknaben(vogel) liebtest, und zerbrachst seinen Flügel! und ruft:,,Mein Flügel".

Und wie Tammuz und der Hirtenknabenvogel, so mußten alle, denen Istar einmal ihre Liebe geschenkt, erfahren, daß ihnen die Huld der Göttin zum Verderben geworden: der Löwe, das Pferd, der Hirte und Ischullanu, der Gärtner ihres Vaters. Auch Gilgamesch versieht sich keines besseren Schicksals, wenn er dem Liebeswerben Gehör schenkt:

Auch mich wirst du lieben und jenen gleich machen.

Die Sprödigkeit des schönen Helden versetzt Istar in hellen Zorn, sie tritt vor ihren Vater Anu und ihre Mutter Antum, klagt wider Gilgamesch und fordert in heftigen Worten die Bestrafung des Frevlers, der sie mit Schmach überhäuft hat. Einen himmlischen Stier soll Anu erschaffen, daß er Gilgamesch zerreiße. Anu trägt Bedenken, der beleidigten Tochter den Willen zu tun, gibt aber dann doch nach. Die Erzählung von der Erschaffung des Stieres ist nicht erhalten, auch der Kampf der beiden Helden Eabani und Gilgamesch mit dem Stiere ist nur sehr lückenhaft überliefert. Der Kampf ist furchtbar, das Schnauben des Stieres bringt den Kämpfenden Verderben, 200 Männer fallen allein dem zweiten

Schnauben zum Opfer, aber endlich wird der Himmelsstier erschlagen.

Dieser Mißerfolg steigert Istars Zorn aufs höchste. Sie steigt auf die Zinne der Stadt Erech und schleudert von da ihren Fluch gegen Gilgamesch, der sie gekränkt und den Himmelsstier erschlagen hat. Eabani vernimmt ihren Fluch und schleudert ihr den Phallus des Stieres ins Gesicht mit den Worten:

Kriegte ich doch auch dich

und täte dir wie ihm,

würde ich seine Eingeweide an deine Seite hängen.

Istar versammelt nun ihre Freudenmädchen und sie erheben zusammen ein gewaltiges Weinen über dem Phallus des Himmelsstieres. Gilgamesch aber ruft die Werkleute und läßt die Hörner des Stieres zu einem Weihgeschenk für seinen Gott Lugalbanda herrichten.

Die beiden Helden waschen im Eufrat ihre Hände, ziehen in Erech ein, wo sich staunend die Männer um sie versammeln. Es erschallt das Triumphlied:

Wer ist schön unter den Männern?

Wer ist herrlich unter den Mannen?
Gilgamesch ist schön unter den Männern.
Gilgamesch ist herrlich unter den Mannen.

Gilgamesch veranstaltet in seinem Palaste ein Freudenfest, und es legen sich schlafen die Männer, legen sich zur Ruhe im Schlafgemach der Nacht. Eabani aber hat von neuem Traumgesichte, deren Erzählung uns aber leider nicht erhalten ist.

Tafel VII läßt sich aus den bis heute gefundenen Fragmenten auch nicht teilweise sicher herstellen. Vielleicht war sie ausgefüllt mit der Erzählung von einem weiteren Zuge der beiden Freunde, den sie, um Zedernholz zu gewinnen, unternommen haben. Mit Sicherheit läßt sich dieser Tafel, und zwar dem Schluß nur das Stück zuweisen, das die Erkrankung Eabanis erzählt, die vielleicht auf einen Unglücksfall beim Bau der Mauer von Erech, vielleicht aber auch auf den giftigen Hauch des Himmelsstieres zurückzuführen ist. Jedenfalls klagt Eabani seinem Freunde Gilgamesch gegenüber bitterlich, daß er einem unrühmlichen Tode auf dem Krankenbette entgegensiecht und nicht sterben darf wie einer, der inmitten des Kampfes erschlagen ward.

Tafel VIII, ebenfalls nur lückenhaft erhalten, enthält u. a. eine ergreifende Totenklage des Gilgamesch über den Freund: ,,Eabani, mein Freund, mein jüngerer Bruder, Panther des Feldes,

der da jegliches ..te, und wir bestiegen Berge,
packten und erschlugen den Himmelsstier,
schlugen Humbaba, der im Zedernwalde wohnte!

Nun

was ist das für ein Schlaf, der dich gepackt hat? Du bist verstört (?) und hörst mich nicht!"

Eabani aber erhebt seine Augen nicht; da berührt Gilgamesch sein Herz, aber es schlägt nicht, und er verhüllt den toten Freund wie eine Braut. Eine Frage an Gilgamesch, warum er sich so in Kummer verzehre, daß sein Leib verfalle, preßt eine neue Klage über den von ihm genommenen Freund aus, die ausklingt in die Worte:

Mein Freund, den ich liebte, ist wie Lehmerde geworden. Werde nicht auch ich, wie er, mich zur Ruhe legen und nicht aufstehen in aller Zukunft?

Tafel IX. Neben dem Schmerz über den Tod des Freundes peinigt den Gilgamesch die Furcht vor einem ähnlichen Schicksal: Werde nicht auch ich sterben wie Eabani? Wehe ist eingezogen in meinem Herzen.

Ich fürchte mich vor dem Tode und jage über das Feld hin. so klagt er und faßt den Entschluß, zu den Gebeinen seines längst entschlafenen Ahns Utnapischtim zu wandern. Den Entschluß führt er alsbald aus und gelangt zunächst in Bergschluchten, wo Löwen hausen, die er mit Hilfe des Mondgottes und der Istar erlegt. Sein Weg führt ihn dann zum Berge Maschu. Mit diesem Berge scheint die Vorstellung vom Weltberg, der den Himmelsdamm und die Unterwelt verbindet, verknüpft zu sein. Aber den Zugang zum Berge verwehren schreckenerregende Gestalten:

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deren Schrecklichkeit furchtbar, deren Anblicken Tod ist; ihr fürchterlicher Schreckensglanz wirft Berge hin;

beim Aufgehen der Sonne und beim Untergehen der Sonne bewachen sie die Sonne.

Gilgamesch erzittert bei ihrem Anblick. Der Skorpionmensch wird seiner gewahr und ruft seinem Weibchen zu:

} ,,Der da zu uns kommt, Sein Weibchen antwortet ihm:

Fleisch der Götter ist sein Leib".

,,Zwei Drittel von ihm ist Gott und ein Drittel von ihm ist Mensch".

Von dem Skorpionmenschen nach seinem Begehr gefragt, erzählt Gilgamesch, daß er seinen Ahn Utnapischtim aufsuchen wolle, der zu den Göttern versammelt sei, „nach Tod und Leben“ wolle er ihn fragen. Der Skorpionmensch sucht ihn von seinem

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