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Schoos. Der Reiche aber starb auch und ward begraben. Als er nun in der Hölle und in der Qual war, hob er seine Augen auf." Es liegt etwas Gewaltiges und Furchtbares in den wenigen, so einfachen Worten: „es begab sich aber." — Siehe da die Unterbrechung der ganzen Scene, die wir geschaut haben! Es begab sich aber, und mit dieser Begebenheit welch eine ungeheure Verwandlung! Nicht Brosamen nur fallen nun von dem Tische des Reichen in den Schoos des Armen, er selber sigt an den vollen Tischen des Reiches Gottes; nicht der traurige Troft verachteter Thiere wird ihm zu Theil, sondern der Dienst heiliger Engel, die ausgesendet sind zum Dienste derer, die ererben sollen die ewige Seligkeit. Und der Reiche? Wo sind nun die alle Tage herrlich und in Freuden?" Sie haben ein Ende genommen, ein Ende mit Schrecken. Vielleicht fand noch ein legtes Aufflackern von Pracht und Reichthum statt bei dem Begräbnisse des Mannes, ihm, dem Todten selbst, unnüg, und dann ein fürchterliches Erwachen in bitterster, innerster Armuth, Angst und Qual! Warum denn? Er ist in der Ewigkeit.

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O Ewigkeit, du Donnerwort!

Schwert, das durch die Seele bohrt!

, Anfang sonder Ende!

O, Ewigkeit, Zeit ohne Zeit!

Ich weiß für großer Traurigkeit

Nicht, wo ich mich hinwende!

Mein ganz erschrocknes Herz erbebt,

Daß mir die Zung' am Gaumen flebt.

Siehe da das Verderben der fleischlichen Sicherheit! Sie bedenkt

Lasset es uns kein leeres Lasset uns nicht damit uns unserer irdischen Tage zu alle Tage herrlich und in

nicht, daß der Zeit die Ewigkeit folgt. Wort sein, dieses Wort „Ewigkeit!" begnügen, darin nur eine Fortsegung erkennen, die etwa in derselben Weise Freuden" fich fortspännen! Unser Gleichniß spricht eine ganz andere Sprache von der Ewigkeit! „Gedenke, Sohn, daß du dein Gutes empfangen haft in deinem Leben und Lazarus dagegen hat Böses empfangen, nun aber wird er getröstet und du wirst gepeis

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nigt." Dieß ist zunächst einem Pharisäer gegenüber gesprochen, der sich am besten auf die Rechnung der äußern Vergeltung versteht; und es hat natürlich nicht den Sinn, als brauche man hier auf Erden nur arm zu sein, um droben im Himmel selig zu werden, oder als wäre der Reichthum ein Verbrechen, das mit ewiger Verdammniß bestraft werden müsse. Dieß aber liegt darin, daß in der Ewigkeit vergeltende Wahrheit herrscht, daß diese vergeltende Wahrheit so oft die Umkehr von dem ist, was diese Welt zeigt, daß von dieser Vergeltung das Wort des Herrn redet: die Ersten werden die Lehten, und die Lehten die Ersten sein,“ daß es also ein anderes Maaß ist, mit welchem die Zeit, ein anderes, mit welchem die Ewigkeit mißt. Wie? Gel., wenn die Ewigkeit der wahre Reichthum ist, die wahre Herrlichkeit und die wahre Freude und es hat sich jemand seinen Reichthum, seine Herrlichkeit und seine Freude schon vorweggenommen auf dieser Erde, und die Welt ist sein Mammon, sein Himmel und seine Seligkeit geworden: kann es da anders sein, als daß er in der Ewigkeit nichts findet, o, nicht blos nichts, sondern weil er nun doch einmal auf die Ewigkeit angewiesen ist, nur Qual und Pein? Denu darin besteht die unerbittliche Strenge der Ewigkeit, daß: „über das alles eine große Kluft befestigt ist, so, daß die da wollten von hinnen hinab fahren zu euch, können nicht, und auch nicht von dannen zu uns herüberfahren." Die Ewigkeit ist Licht und ist keine Finsterniß in ihr; wer nun in der Finsterniß stand und kommt hinüber in das Reich des Lichts welch' ein Widerspruch, welch' eine Dual? Entfliehen kann er nicht, bleiben kann er auch nicht; die Ewigkeit, die weite, große, unendliche, ist ihm zum beengen-, den Kerker geworden und drückt auf ihn mit dem ganzen Gewichte dieser Unendlichkeit. Die Ewigkeit ist Geist und das Fleisch ist nichts nüge in ihr; wer nun in dieser Saatzeit des Erdenlebens. auf das Fleisch säete und sind ihm nun auch nichts anderes aufgegangen als Werke des Fleisches und diese Werke folgen ihm nach in die Ewigkeit, wie kann er bestehen? Das Fleisch wie kann es bleiben in dem Feuer der Ewigkeit? Wo keine Feuertaufe der Buße und des heiligen Geistes war, wie kann da der

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verzehrende Strahl der Ewigkeit ertragen werden? „Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch, was vom Geist geboren wird, das ist Geist." Fleisch kann nicht Geißt werden ohne durch das Wunder der Wiedergeburt. Von neuem her, von oben her, von den Kräften der Ewigkeit her müssen wir neu geschaffen werden, um in der Ewigkeit uns halten zu können. D, nicht umsonst folget auf das Evangelium von der Wiedergeburt, das am legten Sonntag gepredigt worden ist, heute die Botschaft von der Ewigkeit und ihrer Entscheidung. Es ist, als wollte uns diese Ordnung der Predigt sagen: nur aus der Wiedergeburt folgt die frohe Ewigkeit!, wendet eure Blicke immer wieder auf den in der Ewigkeit so schrecklich erwachenden reichen Mann! Nun, wenn ihm alle Stoffe seiner Lust, wenn ihm alle die Künfte fehlen, die dem Fleische schmeicheln; wenn ihm alles gebricht, was unter Menschen wohl als geistreich gilt, aber vor Gott eitel oder gar ein Gräuel ist: heißt das nicht in eine unendliche Wüste verschlagen sein, wo kein Quell des Lebens rinnt? Verstehen wir nun wohl das Wort: „Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarum, daß er das Äußerste seines Fingers in's Wasser tauche und fühle meine Zunge, denn ich leide Pein in dieser Flamme?" O wahrlich, wahrlich, es ist erschrecklich, wenn man keinen Gedanken Gottes im Herzen hat, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen; und sprechen in seinem Herzen: es ist kein Gott, es ist keine Ewigkeit, also sprechen, um dem Schrecken jenes Gedankens zu entfliehen: dieß gemahnt mich, als wenn jemand sein Auge schließen wollte und dann sagen: es ist keine Sonne! Fürwahr, wenn wir in diesen legten Zeiten und Wochen oft genug erinnert worden sind an das verhängnißvolle Wort: zu spät! ein schrecklicheres „Zu spät!" giebt es nicht, als welches der reiche Mann aus seinem Orte uns zuruft! Herr, lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir klug werden."

III. Und worin besteht denn diese Klugheit, Gel.? Wodurch können wir uns vor falscher Sicherheit bewahren? Der reiche Mann meint darüber etwas Anderes, und etwas Anderes meint Vater Abraham. Der reiche Mann meint, wenn Lazarus zu sei

nen Brüdern gesendet würde, wenn ein Todter auferstände und brächte Kunde von dem Lande der Ewigkeit: dann würde wohl jeder so klug werden und für sein ewiges Heil sorgen. Abraham aber meint, Gesez und Propheten genügten; „hören fie Mosen und die Propheten nicht, so glauben sie auch nicht, ob jemand von den Todten auferstände." So kann sich der arme reiche Mann nicht losmachen von seinen fleischlichen Gedanken; er denft, eine recht auffallende Erscheinung, eine Wunderthat würde das Herz überwältigen; er wähnt, wenn man so recht handgreiflich das ewige Leben erfassen, wenn ein Wanderer zurückkehren könnte aus dem Lande der Ewigkeit, dann müßte jeder Zweifel schwinden. Ach, er kennt noch nicht das Geheimniß: selig sind, die nicht sehen und doch glauben!" Gesez und Propheten sind ihm das Gotteswort, das Gotteswort, das wir als Erlösete des Herrn in seinem ganzen Umfange besigen, da Evangelium und apostolisches Zeugniß hinzugekommen ist. Hier in der Schrift hast du das Mittel, dich zu bewahren vor fleischlicher Sicherheit. Odem der Ewigkeit weht durch die Schrift, weht aus ihr; Ewigkeit ist die große Vorausseßung, durch welche und aus welcher das Evangelium hervorgewachsen ist, Ewigkeit ist das heilige Ziel, dem fie uns entgegenführt. Das Wort des Lebendigen sagt dir alles; es ist dir Johannes und Christus; es lehrt dich Buße und Glauben. Es spricht freilich nicht zu den Sinnen, sondern es ist ein Wort der Verheißung, und solche Verheißung kann man nicht mit Händen greifen, man muß sie glauben. Aber eben solches Glauben dient zur Befreiung von fleischlichen Banden, dient zur Hervorarbeitung unseres geistigen Elements, dient zur Bewährung unserer Treue und zur Übung unseres Gehorsams.

„Herr, lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen, auf daß wir flug werden." So haben wir gebetet. Und die Stimme des Herrn antwortet uns aus dem Munde des heiligen Sängers: „dein Wort macht mich flug, dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege!" So führe uns denn, Herr, in dem Lichte dieses Wortes dir entgegen! Stelle uns die Ewigkeit vor, die richtende, unbestechliche, und überführe uns in der Kraft des

heiligen Geistes, zu erkennen, wie viel auf ein Menschenleben anfomme, zu erkennen, daß Himmel oder Hölle darauf stehe. Herr, wir bitten:

Ach, erheb' die matten Kräfte,
Sich einmal zu reißen los,

Und durch alle Weltgeschäfte
Durchgebrochen stehen bloß.

Weg mit Menschenfurcht und Zagen,
Weich' Vernunftbedenklichkeit !

Fort mit Scheu vor Schmach und Plagen,

Weg des Fleisches Zärtlichkeit! Amen.

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