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daß der Glaube an Christum und die Ideale unseres Lebens zusammenstimmen und solches an den Werken sich erprobt?

„Meine Lehre ist nicht mein, sondern deß der mich gesandt bat. So jemand will deß Willen thun, der wird inne werden, ob meine Lehre von Gott sei oder ob ich von mir selbst rede.“ Was ist denn seine Lehre? Daß er sich hinstellt als den eingeborenen Sohn vom Vater voller Gnade und Wahrheit. Ihn als solchen Sohn zu erkennen, ihn als Christ zu bezeugen, dafür giebt er selbst ein Mittel an, ein Mittel, so einfach, so unpartheiisch, so unwidersprechlich. Er verweist uns nicht auf die Gefühle unseres Herzens sie können schwanken, sie zerrinnen, wie die Wellen des Meeres, auf das Herz läßt sich nicht gründen eine Erkenntniß, die bleiben soll, wenn Himmel und Erde vergehen, er verweist uns nicht auf Beweise des Verstandes- wie leicht nimmt sich dieser, sich selber unbewußt, voraus, was er beweisen will; nein, er verweist uns auf lebendige Proben, auf unser Thun. Gehe hin, spricht er, suche den Willen Gottes zu erfüllen, und wenn du in solchem Suchen, im eifrigen, unermüdeten, unbestochenen Suchen findest, ich sei nicht der, der ich zu sein erkläre, dein sittliches Thun gebe dir nicht den Schlüssel zum Verständnisse meines Lebens, dann will ich dir das Recht geben, dich von mir abzuwenden, einen andern Heiland zu suchen oder, wenn du kannst, dein eigener Heiland zu werden. :

Wahrlich, wer solche Probe anbietet, der muß eine flare, feste Gewißheit über sich haben. Wir wollen sie annehmen, diese Probe, wir wollen ihr nachrechnen; wir wollen uns gewiß machen, wie das Streben, den Willen Gottes zu thun, der rechte Weg sei, Jesum als den Christ zu erkennen.

Ach, Herr Jesu, nicht weil wir zweifelten, du seiest unsere Gerechtigkeit und unsere Erlösung, unterwinden wir uns, also zu reden von dir, sondern weil du es geboten hast; auf dein Wort werfen wir das Net unserer Rede aus, weil wir gewiß sind, dich also aufs neue zu umfassen, um dich nicht zu lassen. Segne uns hierzu nach deiner ewigen Liebe und Treue! Amen.

Gel., wir beten: dein Wille geschehe, wie im Himmel, also

auch auf Erden." Am Himmel wird der Wille Gottes vollbracht in den ewigen Ordnungen, in welchen die Gestirne ihre Bahnen wandeln, in den seligen Reihen höherer Geister, denen die Befehle des Herrn zu ́vollziehen Lust und Freude ist. Wie solcher Wille am Himmel geschieht, so soll er auch auf Erden geschehen, auf Erden durch dich, der du dich Mensch nennest. Zwar verkündet die ganze Natur, wie auch in ihr, in ihrem Wechsel und ihrer Wiederkehr, die Ordnungen Gottes walten; in der stillen Pflanze fiehst du das Sinnbild derer, die das Werk Gottes in sich leiden und seinen Willen an sich darstellen; aber du kennst ja das Wort: was die Pflanze willenlos ist, das sei du wollend; du weißt ja, das ist Schmuck und Ehre deines Menschenlebens, den Willen Gottes durch deinen Willen zu erfassen und durch die That auszudrücken.

Dein Wille geschehe! Es giebt also einen Willen Gottes. Es ist also keine blinde Lebensmacht, die durch dieses All hindurchwebt, schafft und zerstört, weiß nicht, warum sie schafft, weiß nicht, warum sie zerstört. Es giebt einen Willen über dieser Welt; wo aber ein Wille ist, da ist auch ein Herz, das Gemeinschaft und Liebe haben will, da ist auch ein Verstand, der zú ordnen, zu leiten, das Hemmende zurückzuhalten, das Ziel herbeizuführen versteht.

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Gel, indem wir dieses aussprechen, fühlen wir da nicht, was hierdurch über uns selbst gesagt ist? Merken wir nicht, was das heiße, Mensch sein? Eine Creatur sein, berufen, daß durch fie der Wille Gottes auf Erden geschehe! Merken wir nicht, wie wir eben darum sein Ebenbild heißen, wie das tiefste Geheimniß unseres Daseins in dem Geheimnisse unseres Willens liegt?

Lasset uns nun mit solcher Erkenntniß an das Wort unseres Heilandes herantreten: so jemand will deß Willen thun, der mich gesandt hat, der wird inne werden, ob meine Lehre von Gott sei oder nicht." Um fötchen Willen zu thun, muß man zuerst glauben, daß solch ein Wille vorhanden ist. Wer dieß glaubt, der erkennt auch eine Gemeinschaft Gottes mit der Welt an. Und nun, verwunderst du dich, wenn dir aus dem Gange der Jahrhunderte Einer entgegentritt, der dir sagt: durch mich ́vollen

det der Vater seinen Bund mit seinen Kindern, in mir wohnet der Bater mitten unter euch in aller Gnade und Wahrheit, in mir geht er die innigste Gemeinschaft mit euch ein, ich bin sein Bote, sein treuer Sohn, der in seinem Hause und sein Haus ist die ganze Welt machet, daß sein Wille geschehe? Ach, schaue nur recht hinein in die Tiefen des Wortes: es giebt einen Willen Gottes und du wirst auch einen Blick hineinwerfen können in das Liebesgeheimniß des Sohnes! Den Sohn läugnen heißt darum auch den Vater läugnen, weil der Vater vor allem an seinem Liebeswillen erkannt sein will. Fürwahr, unser Heiland hat Recht, wenn er sich beruft auf den Willen des Vaters, um seine Lehre, daß er der Gottesfohn fei, zu behaupten.

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Aber Christus beruft sich nicht im Allgemeinen auf diesen Willen, sondern auf das Thun dieses Willens. "So jemand will deß Willen thun, der wird inne werden, ob meine Lehre von Gott sei oder ob ich von mir selber rede." Es kommt darauf an, mit diesem Willen Ernst zu machen.. O, das ist eine lange Kette von Arbeit und Thätigkeit, dieses Thun des göttlichen Willens. Da gilt es, vorerst zu erkennen, welcher da sei der gute, der wohlgefällige und der vollkommene, Gotteswille. Auch für

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die, welche kein geschriebenes Gesez kennen, steht das ungeschriebene des Herzens fest: Gott zu lieben von ganzem Herzen und den Nächsten als sich selbst. Aber solche Liebe nun im Einzelnen zu bethätigen, welch eine Übung und Arbeit! Jegt Selbstentsagung, dann volles Eingreifen mit dem ganzen Gewichte des gottverliehenen Rechtes; Bewährung nun der Demuth, dann des Muthes; jest Arbeit an sich selbst, dann wieder, an anderen; bald die Aufgabe, ein hereingekommenes Leiden zu ertragen, bald die andere Aufgabe, selbst einen Angriff auf eine festvermauerte Burg des Bösen zu unternehmen!: Lasset in unseren Gedanken auch nur Einen Tag an uns vorübergehen mit allen seinen wechselnden Anforderungen und Ansprüchen an uns, halten wir nur einmal den Gedanken recht fest, daß alle unsere einzelnen Handlungen uns nicht vom Augenblick abgezwungen oder abgeschmeichelt sein, fone dern daß wir darin den Willen Gottes thun sollen und wollen:

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o, wer sieht es nicht, dieses Thun des göttlichen Willens sei eine in sich zusammenhängende, ernstliche Arbeit?

Nun, Gel., wir alle kennen das natürliche Bedürfniß, daß, wer in irgend einem Gebiete arbeitet, sich nach Mitarbeitern noch mehr, sich nach einem Meister umsieht. Um diesen schaaret man sich gern; von ihm kommt Zutrauen und Ermunterung, von ihm strömen stets neue Zuflüffe des Lebens her. Und nun frage ich alle, die es wirklich ernst genommen haben mit dem Willen Gottes, nemlich mit der Heiligung, alle, denen das Gesez Gottes kein leeres Wort ist, ich frage alle, wie sie vor jenem stehen, der uns heute sein Wort zuruft? Ist er uns nicht Meister, Meifter im höchsten Sinne? Sein Bild, das die Überschriften trägt : muß ich nicht sein in dem, was meines Vaters ist ?" und hinwiederum: „meine Speise ist die, daß ich thue den Willen meines himmlischen Vaters," und ebenso: ich muß wirken, so lange es Tag ist" ist es nicht das Bild des vollendetsten Meisters, der Gewalt hat über alles Fleisch? Und fürwahr nicht die Phantasie hat dieses Bild hingezaubert, die ganz andere Farben gewählt haben würde, sondern einfache, treue Jünger, ledig aller menschlich berechnenden Kunst und Weisheit, haben es gezeichnet mit allen Farben ihres Ortes und ihrer Zeit, damit es sich eben dadurch in seiner ganzen lebendigen Wahrheit erweise. Gehet hin, seid wacker in aller Arbeit der Heiligung, ringet nach aller Tugend, nach allem Lob und kehret dann wieder zu dem, der uns heute zuruft: so jemand will deß Willen thun, der mich gesandt hat, der wird inne werden, ob meine Lehre von Gott sei oder ob ich von mir selbst geredet habe," und wahrlich, ihr werdet niederfallen vor ihm und von seinem Bilde getroffen bekennen müssen: du, o Sohn Gottes, bist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens, bist der Herzog unserer Seligkeit! Dir folgen wir, von dir gestärkt, wenn unsere Kniee wanken, wenn unsere Hände matt werden. Du hast den Lauf eines Menschenlebens durchgekämpfet und dein Losungswort war immer, nicht blos in den Todesnächten Gethsemane's: „Vater, nicht wie ich will, sondern wie du willst!" Du darfst den ewigen Gott Vater nennen

in einem einzigen Sinne, aber eben darum hast du die Macht, auch uns, so wir glauben an dich, zu Gottes Kindern zu machen! Zeuch uns dir nach, so laufen wir."

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Aber wäre dies wohl das Einzige, was wir sprächen? Ich denke, nein; Eines kommt noch hinzu; wir müssen mit Petro sagen: gehe hinaus von mir, ich bin ein sündiger Mensch!" In der That, bei unserem Streben, Gottes Willen zu erfüllen, werden wir bald noch ein anderes Bedürfniß fühlen. Nicht blos eines Meisters bedürfen wir, der uns vorangeht, sondern auch ei nes Heilands, der zu uns zurückkehrt und uns, die Gefallenen, aufs richtet, die Müden erquickt, die Zurückbleibenden ermuthigt, den Schuldigen vergiebt. „So jemand will deß Willen thun, der mich gesandt hat, der wird inne werden, ob meine Lehre von Gott sei oder ob ich von mir selber rede." So jemand will Gottes Willen thun o, überhören wir dieses Wort „will" nicht! Und wenn wir nun wirklich wollen, was werden wir finden? Siehe da ein trosiges und verzagtes Herz, in welchem Wollen und Vollbringen im Zwiespalt ist! Siehe da ein Thun, das so unendlich weit zurücksteht hinter dem Bilde, das wir uns davon entworfen hatten! Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüthe und wie schwach, wie matt, wie getheilt ist dieses Herz! Die Brüder lieben als sich selbst — 0, wie tausendfach schiebt sich, ohne daß wir es merken, das eigene Bild unter das Bild des Nächsten, und indem wir meinen, den Nächsten zu lieben, lieben wir uns doch selbst! Und selbst das, was die Welt unsere guten Thaten nennt, wie oft mögen wir, so wir es aufrichtig mit uns meinen, die Augen voll Scham niederschlagen, wenn wir die böse Wurzel entdecken, aus der die scheinbar gute That hervorgegangen, oder die Schwachheit erwägen, in welcher die That vollbracht ist. Hat. noch niemand unter uns jenes Wort begriffen:,,wer wenig liebt, dem ist wenig vergeben?" Kommt es uns nun übertrieben vor, wenn wir einstimmen sollen in das Wort: es ist doch unser Thun nicht rein auch bei dem besten Leben?" O, wolle nur den Willen Gottes erfüllen, und

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