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chel des Zweifels ist doch aus dem Schmerze hinweg genommen, wir wissen doch, die Ehre des Heilands leidet nicht darunter.

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Was wir aber für uns selbst zu lernen haben aus diesen weissagenden Worten unseres Heilandes — soll ich's erst noch sagen? Nur um so inniger uns an ihn anzuschließen, nur um so dankbarer bei ihm zu bleiben! Es giebt ja freilich auch ein müßiges Bleiben bei ihm, ein Anschauen, das es zu keiner That bringt, ein Schwelgen des Gefühls oder ein äußeres, todtes Bekenntniß der Lippen. Nicht also wir! Wir freuen uns aller Arbeit, die im Namen der Liebe und Freiheit geschieht, wir wollen mitarbeiten, aber wir wissen, woher wir unsere Kräfte zu nehmen, wohin wir unsere Schritte zu lenken haben! Der Glaube an ihn, der lebendige, schränkt das Herz nicht ein, sondern macht es weit. Lasset uns bleiben an ihm als eine treue Gemeinde, die in aller Demuth und Freudigkeit das Wort festhält: „fürchte dich nicht, du kleine Heerde, denn es ist des Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ Selig, wer beharret bis an's Ende! Selig, wer überwindet, der wird die Krone des Lebens empfangen!

Wenn alle untreu werden,

Bleib' ich dir dennoch treu,
Daß Dankbarkeit auf Erden.
Nicht ausgestorben sei!

Amen.

XXXI.

Ep. Hebr. 1, 1-14.

Nachdem vorzeiten. Gott manchmal und mancherlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er am lezten in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er geseget hat zum Erben über alles, durch welchen er auch die Welt gemacht hat. Welcher, fintemal er ist der Glanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild feines Wesens und trägt alle Dinge mit seinem kräftigen Worte und hat gemacht die Reinigung der Sünden durch sich selbst, hat er sich gesehet zu der Rechten der Majestät in der Höhe. So viel beffer geworden, denn die Engel, so gar viel einen höhern Namen er vor ihnen ererbt hat. Denn zu welchem Engel hat er jemals gefaget: du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget? Und abermal: ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein. Und abermal, da er einführet den Erstgeborenen in die Welt, spricht er: und es sollen ihn alle Engel Gottes anbeten. Von den Engeln spricht er zwar: er machet seine Engel Geister und seine Diener Feuerflammen; aber von dem Sohne: Gott, dein Stuhl währet von Ewigkeit zu Ewigkeit, das Scepter deines Reiches ist ein richtiges Scepter. Du hast geliebet die Gerechtigkeit und gehasset die Ungerechtigkeit, darum hat dich, o Gott, gesalbet dein Gott mit dem Öle der Freuden über deine Genossen. Und: du, Herr, hast von Anfang die Erde gegründet und die Himmel sind deiner Hände Werke; dieselbigen werden vergehen, du aber wirst bleiben, und sie werden alle veralten wie ein Kleid, und wie ein Gewand wirst du sie wandeln und sie werden sich verwandeln; Du aber bist derselbige und deine Jahre werden nicht aufhören. Zu welchem Engel aber hat er jemals gesagt: seye dich zu meiner Rechten, bis ich lege deine Feinde zum Schemel deiner Füße? Sind sie nicht allzumal dienst

bare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit *) ?

Christus ist geboren, der Sohn Gottes, der Welt Heiland, unser Heiland: wie diese Botschaft die Wurzel aller unserer Feste ist, der Grund unseres Heils, die Quelle unseres Dankes: so ist sie auch der Mittelpunkt der ganzen heiligen Schrift. Die Evangelisten und Apostel bezeugen diese Eine wunderbare Thatsache: „der Sohn Gottes erschienen im Fleische“ in der Mannigfaltigkeit ihrer Zungen, und so sind denn unsere gottesdienstlichen Stunden in diesen festlichen Tagen erfüllt mit den verschiedensten Zeugnissen der Einen unaussprechlichen und unergründlichen Liebe, die der Vater preiset gegen uns, indem er uns den Sohn gesendet!

Eines dieser Zeugnisse redet denn auch der Tert für den heutigen zweiten Weihnachtstag. Nicht oft spricht die Kirche zu ihren Gemeinden durch den Mund der Epistel an die Hebräer, aber in diesen Festtagen, in diesem Chore der preisenden Stimmen darf auch ihr Wort nicht fehlen. Und in der That, dieses erste Capitel der Epistel, welches unsern Tert bildet, ist es nicht wie eine Antwort auf das Evangelium des ersten Weihnachtstages? Ist es nicht wie eine Auslegung des himmlischen Lobgefanges, den uns der erste Festtag entgegenjubelt: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen?" Lautet solches wie ein heiliges Zungenreden eines entzückten Geistes, so ist unsere Epistel wie eine Auslegung dieses Liedes im höheren Chor, eine Auslegung auf Grund des weissagenden Wortes, eine Auslegung in dem Einblicke in den wunderbaren Gang des göttlichen Heilsweges, seiner Wendungen und Abschnitte, seiner Vorbereitung und seiner Erfüllung. Und stellt uns das Evangelium des ersten Tages den Engel des Herrn vor mit seiner Klarheit, die auf das Heilandskind hinweiset, deutet es auf die Schaaren der Engel, die über der ärmlichen Heilandswiege lobfingen: auch unsere Epi

*) Epistel für den zweiten Weihnachtstag.

stel zeigt auf Engel, auf selige Geister, die, wie herrlich und in reinem Glanze leuchtend wir sie uns auch denken, doch nur als die untergeordneten erscheinen in dem wunderbaren Erlösungsplane, der sich vom Himmel auf die Erde herniederschlingt. Seht, wie ausführlich seht der Apostel auseinander, welch einen viel höheren Namen der Sohn Gottes erlangt hat vor den Engeln! Wie schauen wir hinein in das Geheimniß, warum die höheren Geister ihre Psalmen anftimmen! Denn sind sie nicht allzumal ausgesandt zum Dienst um derer willen, die ererben sollen die Seligkeit?" Und nun an dem Tage, wo der Vater gesagt hat: „du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeuget," an dem Tage, wo das Scepter des Seligkeitreiches aufgerichtet wird, an dem Einführungstage des Sohnes Gottes in die Welt: wie muß da Freude im Himmel sein! Freude vor denen, die sich ja freuen, wenn auch nur Ein Sünder zurückkehrt und Buße thut! So beugen sich in dem Namen des Herrn die Kniee derer, die im Himmel sind; lasset auch unsere Kniee uns beugen, laffet auch unsere, wenn auch schwachen und stammelnden Lobgesänge in den Anbetungsjubel der himmlischen Heerschaaren sich mischen, und mehr noch, lafset uns zu verstehen suchen, warum wir solches Lob und solchen Preis anstimmen dürfen. Lasset uns betrachten, wie das apostolische Wort unseres Tertes Dollmetscher und Ausleger des Engeljubels ist: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen."

1. Der erste heilige Afford in diesem Engeljubel lautet also: "Ehre sei Gott in der Höhe!" Ehre, dem Ehre gebührt, höchste Ehre dem höchsten Gott! Und wenn nun dieser Ton anhebt, seitdem der Ewige nach seiner Gnade unserem fterblichen Geschlechte von Menschenkindern sich geoffenbaret hat: wie erst muß er dann erschallen, wenn diese Offenbarung selbst gleichsam ihren legten Schleier lüftet und ihr ganzes Inneres enthüllt!— „Ehre sei Gott in der Höhe,“ so jubeln die Engel; wie überseßt nun die Epistel diesen Engelgruß in die Sprache unserer Gedanken, unseres Verständnisses? Siehe, so spricht der Apostel in seiner auslegenden Predigt: „nachdem vor Zeiten Gott manchmal und mancherlei

Weise geredet hat zu den Propheten, hat er am legten in diesen Tagen zu uns geredet durch den Sohn, welchen er gesehet hat zum Erben über alles, durch welchen er auch die Welt gemacht hat."

Also bezeugt ein heiliges Psalmwort: Gott hat Ein Wort geredet, das habe ich etliche Male gehört, daß Gott allein mächtig ist" (Ps. 62, 12.). Dieß ist der Inhalt der mancherlei Rede zu mancherlei Zeit: ich will meine Ehre feinem andern lassen; ich bin der Erfte und dazu auch der Legte“ (Jes. 48, 11. 12.). - Was also heißt Gott ehren? „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes und die Veste verkündiget seiner Hände Werk!" Ihn ehren heißt ihn anerkennen als den Schöpfer und Herrn, ihn erkennen, wie er droben ist in seiner Höhe und in seinem Heiligthum, aber auch bei denen, die zerschlagenen und demüthigen Geistes sind. Da ist seine Ehre, wo er in seiner ewigen Kraft und Gottheit anerkannt, wo gepriesen wird, daß er sein schöpferisches Wort ausspricht nicht wie in eine ungeheure Weltöde, sondern wo es an fühlenden, durch ihn fühlenden, vernünftigen, durch ihn vernünftigen, liebenden, durch ihn liebenden Geißtern und Herzen einen Wiederhall findet. Das heißt Gott erkennen, wo wir einen Blick thun dürfen in die Wunder feiner Allmacht wie seiner Liebe, wo wir seine Wohnung finden nicht blos droben, wie die Dichter fingen, über'm Sternenzelt, sondern auch unter uns, wie das Evangelium predigt, in unserem Fleische voller Gnade und Wahrheit. erkennen und Gott die Ehre geben

Gott

bei wem dieses nicht Eines

und

ist, der bedenke, ob er nicht unter das Gericht des apostolischen Wortes falle: „die Teufel glauben es auch, daß Gott sei zittern" (Jac. 2, 19.)!

Nun werden wir es wohl merken, warum vor allem an Weihnachten der Lobgesang ertönen muß: „Ehre sei Gott in der Höhe!" Unser auslegender Apostel sagt es uns. Die Erscheinung des Gottes- und Menschensohnes und zwar als eines Kindes ist Grund und Ursache solchen Lobgesanges. Denn daß Gott ist, wird nun nicht mehr bezeugt nur durch die stumme, so leicht mißdeutbare und verführende Sprache der Natur, sondern durch Gott selbst, durch sein Wort, den Menschen geoffenbart und von

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