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dere fehlen dürfen? Wenn Wort und Sacrament von unserem Herrn selbst, als er seine Jünger zur Stiftung seines Reiches und seiner Kirche ausgesendet, in heiliger, unauflöslicher Verbindung vermählt sind, wie mußte da nicht der Genuß des Einen das Bedürfniß des andern hervorrufen? Wie mußte nicht die Sättigung durch das Eine einen Hunger nach dem andern erwecken? Man hat das Predigtamt wohl nicht selten mit einem Johannisamt verglichen, da ja Johannes der Täufer auf den gekommenen Heiland hindeutet und ruft: er ist mitten unter euch getreten! Aber nun, wann also das Predigtamt sein Werk vollbracht, wann es auf den hingewiesen hatte, welcher tauft durch Feuer und heiligen Geist, wann eine Stimme laut geworden war: ich will kommen zum Herrn selbst, ich will eine Rebe werden an ihm, dem Weinstock, ich will sein eigen sein: freilich, die Gelegenheit dazu war dann niemals versagt, die Altäre in den Kirchen dieser Stadt bieten ja fast fonntäglich das Lebensbrod und den Lebenstrank; aber was kann natürlicher sein, als der Wunsch, und welcher Wunsch ist dem Geiste der Ordnung gemäßer, als der, daß die Kanzel, welche das Wort Gottes trägt, auch einen Altar habe mit seinem himmlischen Manna zum Gehülfen der Freude?

Solcher Wunsch ist nun erfüllet. Nun ist dieser Altar nicht allein eine Stätte, da wir in unserem Gebete Gott unsern Dank und unser Lob opfern, nun bietet an ihm Gott selbst seine höchsten Gaben uns an. Nun ist dieses Bild, welches vom Altare uns anblickt, nicht mehr nur eine stumme Predigt an uns: der am Kreuz ist meine Liebe, sondern wir selbst, so wir von seinem Brode essen und von seinem Kelche trinken, dürfen den Tod unseres Herrn verkündigen. Und diese Leuchter, vor sechs Jahrhunderten aufgestellt, Sinnbilder deffen, der das Licht der Welt ist, Erinnerungszeichen an jene wunderbare Nacht, in welcher der Verrath der Hölle stritt mit der Macht selbstverläugnender, dienender, in den Tod sich gebender und dadurch siegender Liebe, diese Leuchter, die herabschienen auf manches bekümmerte Herz und manches zerschlagene Gewissen, das hier Troft und Erquickung fand fie sind nun nicht mehr gleichsam verwittwet ohne die Blüthe ihrer

Flamme, fie mögen auch jest wieder Sinnbilder werden, wie aus manch dunkler Nacht der Sünde und der Pein das Licht der Gnade und des Friedens hervorbricht. Ja, dieses ganze Heiligthum, das schon so viele Wechsel menschlichen Geschickes erfahreno, jezt mag es sich freuen, daß es zur ganzen Würde ei'nes Gotteshauses wieder hergestellt ist, daß es seine Pforten öffnen darf, wenn der Herr anklopft und spricht: ich will eingehen und das Abendmahl halten mit ihnen und sie mit mir!

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O, Gel., vergeffet nicht, es ist eure eigene Bitte, deren Gewährung uns diese und, so der Herr will, noch manche selige Stunde bereitet! Ihr seid die Erstlinge, Gott gebe, einer großen Menge, die sagen könne: meine Seele ist erquicket, mein Herz ist gestärket, die bekenne: an diesen Altar habe ich gebracht meine Sünden und meine Schmerzen, meine Anfechtungen und Versuchungen, und habe statt ihrer davongetragen Vergebung und Trost, Überwindung und Freudigkeit! Ja möget ihr die Erfilinge sein einer großen, edlen Jünglingsschaar, die sich nicht schämt des Evangeliums Jesu Chrifti, die ihre Jugendblüthe heiligen läßt durch die unvergängliche Schönheit der Liebe Gottes in Christo! So kommet und empfanget die köftlichen Gaben, kommet einmüthig und demüthig, fommet in heiliger Freude! Der Herr ist nahe! Ist's ein ehrenvoller Name für uns, Mitstreiter fein, so drücke ́uns dieses Mahl mit seinen Seligkeiten das Siegel des höchsten Bundes auf, weihe uns zu einer Gemeinschaft, die, wie sie hier im untern Heiligthume sich findet, droben sich wieder finden möge an den ewigen Tischen des Reiches Gottes!

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